Bellage zum demortuitjujen woujeva ut. U
oder:
Der Kampf des großen und des kleinen Kapitals. Von J. G. Eccarius.
( Fortsetzung.)
Bei der feinsten Tucharbeit ist der geschickte Handarbeiter noch immer Hahn im Korbe, die Maschine dient ihm als Handmagd, um die Schönnäherei zu machen. Arbeitet er in einer Werkstelle, so hat er gewöhnlich selbst eine Maschine und einen Maschinisten oder eine Maschinistin für die Verzierungen. Arbeitet er zu Hause, so hat er gewöhnlich selbst eine Maschine und näht abwechselnd mit der Hand und der Maschine. Nach den Berichten der„, Children's Employment Commission"( des Ausschusses zur Untersuchung der Kinderarbeit) arbeitete schon im Jahr 1863 nur ein Fünftel der Londoner Schneider in den Werkstellen ihrer Arbeitgeber. Die meisten arbeiten zu Hause mit einem oder zwei Frauenzimmern. Hier muß der Maschinist mit der Hand nähen können, denn es giebt nicht Arbeit genug, um die Maschine beständig im Gange zu halten. So oft etwas für die Maschine bereit ist, wird der Fingerhut ab= genommen und die Nähmühle in Bewegung gesezt. In den Wertstellen, wo Viele arbeiten und die Nähmaschine den ganzen Tag im Gange erhalten werden kann, braucht der Maschi nist nicht nähen zu können. Aber hier fällt es häufig vor, daß der Schneider , welcher die Handarbeit thut, der Maschine zusehen muß, während sie den ihr vorbehaltenen Theil thut. Dieses ist eine Art Zwitterbetrieb, der entweder das Handwerf oder die Mechanit, vielleicht beides zn gleicher Zeit nothzüchtigt. Doch giebt es selbst schon im Westend Leute, welche die Sache systematischer betreiben. Es sind ebenfalls Schnei der , die zu Hause arbeiten, aber Arbeit, hauptsächlich grobe Arbeit d. h. andere Zeuge als geschorenes Tuch mehreren Geschäftshäusern holen und wieder Andere engagiren, die für sie zu arbeiten haben. Sie sichern sich die grobe Arbeit dadurch, daß sie sie billiger machen als die Arbeiter in den Werkstellen. Diese haben gewöhnlich Maschinisten, die weiter nichts thun als mit der Nadel arbeiten, und sie lassen nichts durch Handarbeit thun, was die Maschine thun kann. Der Schneider, der hier arbeitet, sorgt nur dafür, daß Alles an den rechten Ort kommt und der Rock oder die Hose die rechte Form erhält. Er näht keinen Stich, den die Maschine oder die mit ihm arbeitenden Weiber nähen können.
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aus
Stich zu thun oder je einen Stich gethan zu haben. Sie kennen so viel von der Schneiderei, daß sie einen Rock von einem Scheunenthor unterscheiden können, sie haben Geld um Maschinen zu kaufen, und bieten dem Kapitalisten, der ihnen die Waare anvertraut, eine gewisse Sicherheit gegen die Mög lichkeit eines Verlusts, welche der arme Sloparbeiter nicht bieten kann. Diese Middlemen revolutioniren die Schneiderei. Weil jeder Pfennig, den sie dem Arbeiter abwenden können, für sie ebensoviel Verdienst ist und die Röcke stets hundertweise gemacht werden, so wird die Arbeit bis ins Kleinste getheilt, und der Arbeitslohn variirt mit der Arbeit. Es giebt schon Middlemen, die außer dem Presser oder Bügler gar keinen Mann mehr beschäftigen. Die Maschinistin erhält 15-16 Schillinge die Woche; die Vorrichterin, die für die Maschine vorbereitet, 12-14 Schillinge; die Knopflochmacherin, von denen viele keinen Stich andere Arbeit thun können, 14-15 Schillinge; die Nachnäherin 7-10 Schillinge. Der Presser erhält ein Pfund Sterling.*) Hier hört alle Gewerbe- Ordnung auf. Es ist Kleidermachen ohne Schneider , oder mit Schneidern, von denen Keiner eine Nachtjacke machen fann ohne die Hülfe Anderer. Der Eigenthümer des Geschäfts hat ungefähr so viele technische Kenntnisse von der Schneiderei wie ein großstädtischer Fetthändler von der Viehzucht. Er ist gleichzeitig Eigenthümer einer Hut, Stiefel-, Hemden- und Nachtmäßenfabrik, Alles unter einem Dache. Sein Zuschneider braucht nur zu wissen, wie man einen Rock schneidet und wie ein Rock aussehen muß, wenn er fertig ist. Es giebt schon Zuschneider, die von der Schneiderei weiter nichts gelernt haben. So haben wir 1. den Zuschneider, 2. die Vorrichterin, 3. die Maschinistin, 4. die Knopflöchermacherin, 5. die Nachnäherin, 6. den Bresser. Diese sechs Personen vereinigen unter sich die Eigenschaften Eines Schneiders, d. h. die Geschicklichkeit einen Rock zu machen, aber keine von ihnen kann ohne alle übrigen einen Rod machen. Daß flingt wie moderne Industrie. Der Presser lernt sein Geschäft irgendwo, nur nicht in der Schneider- Werkstelle. Ein Bekannter von mir ging vor einiger Zeit nach einer Presserstelle, und sagte zu dem Mann, der den Presser brauchte: ,, Ein Pfund ist aber sehr wenig, so viel fann ich bei der schlechtesten Arbeit mit Nähen verdienen." Er dachte, das Pressen sei mehr werth weil anstrengendere Arbeit. Dh!" erwiderte der Mann ,,, ich will ja keinen Schneider! einen Handlanger oder Steinbrecher, einen starken Kerl." So ist die Thongrube oder der Steinbruch bereits eine Pflanzschule der Kleiderfabrik geworden. Wo ist des Schneiderhand
Er tann einen ganzen Rod machen, weil er zünftig gelernt werks ,, goldener Boden?" hat, aber seine Arbeit ist zu kostspielig; deshalb thut er Nichts, In London ist es schon seit längerer Zeit was Andere thun können, die weniger Geld bekommen. Diese Gebrauch, daß kleine Meister die wohlfeilen Leute thaten uns während des Strifes von 1867 sehr viel Alltagsröcke ihrer Kunden aus den großen LaSchaden. Bis dahin hatten sie hauptsächlich für Geschäfte gern beziehen. Wie im Buchhandel erhalten sie gewisse weiter Klasse gearbeitet. In den ersten Geschäften mußte mit Prozente des ordentlichen Verkaufspreises, was ihnen mehr einDer Maschinenarbeit sehr vorsichtig zu Werke gegangen werden. bringt, als wenn sie die Sachen selbst machten. Die Vollpreiskunden waren entweder ganz und gar gegen die Und wo kamen alle die Schneider her, die London seit Maschinenarbeit, oder sie verlangten einen billigeren Rock. All vierzig Jahren überfüllten? Vom Lande. 1861 verhielt sich mählich gewöhnten sie sich daran, die Maschinenarbeit nicht die Zahl der Jünglinge von 15-20 Jahren zur männlichen mehr als etwas anzusehen, das an sich selbst gemein war, und
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der Strike verscheuchte die letzten Strupel. An der groben hältniß bisher hinreichte, eine sich vermehrende Bevölkerung zu Arbeit war immer am meisten zu verdienen, seit dem Strife erhalten, und noch Raum gab zu einer bedeutenden Auswan
in der Embryo- Fabrik und folglich dahin geschickt.*)
Schneiderlehrlinge von demselben Alter im Verhältniß zu den
die Middlemen**), die zwischen dem eigentlichen Arbeiter und Die Blutsauger, die durch die Waschine entstanden, sind Erwachsenen zahlreicher waren, um so mehr, da die Schneider weniger auswandern als andere Leute. Unter den irischen dem Kapitalisten stehen. Sie verdienen viel Geld, deshalb Auswandrern fam in den 50er Jahren ein Schneider auf 489 arbeiten sie nicht. Im Ostend , bei der Sloparbeit, giebt es deren, die wöchentlich 300-400 Röde liefern, ohne selbst einen auf 300 Mann.
* Embryo
Fabrit im Kleinen, eine im Entstehen begriffene Fabrik. **) Eigentlich Mittelmänner, Zwischenleute, Vermittler; dasselbe was bei der Weberei die Faktore oder Berleger.
der Keim, die unreife Frucht; Embryo- Fabrik, eine
Mann, im ganzen Königreich Jrland vor 1863 ein Schneider Seitdem wandern sie zahlreicher aus, aber bei Weitem nicht im Verhältniß der Bevölkerung. 1841 famen
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*) 1 Pf. St. 6 Thlr. 20 Gr.; der Shilling 3 Sh. 1 Thlr.
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10 Gr., also