Einzelnen hebt, unüberwindlich durch die Millionen der Arbei= ter, welche hinter ihr stehu, wird die Internationale Arbeiter­affoziation jedem Unterdrückungsversuch erfolgreich begegnen und fegesgewiß ihre Bahn fortwandeln in dem Bewußtsein, daß ihre Sache die Sache der geknechteten Menschheit ist.

In einer der letzten Sizungen der spanischen National bersammlung ließ Castelar, der berühmte republikanische Redner, fich also vernehmen:

Ju der neuen Verfassung gibt es zwei Quellen der Macht, das allgemeine Stimmrecht und den König. Die republikani­ sche Partei wird von dem allgemeinem Stimmrecht alle Aemter in der Gemeinde, den Provinzialständen und den Kortes an­nehmen. Vom König wird sie nichts annehmen. Sie hat ein großes Interesse daran, diesen König hoch auf dem Gipfel der Gesellschaft stehen zu lassen: auf dem Throne wie auf allen Höhen ist die Luft sehr dünn und der Erstickungstod sehr leicht. Wir können vom Könige keine Befugnisse annehmen, ohne uns zu erniedrigen. Wenn wir eines Tages durch den Ausfall des allgemeinen Stimmrechts dazu gelangen, die Mehrheit in dieſen Kortes zu bilden, so werden wir, da wir keinen König wollen und die Regierung aus der Mehrheit des Kortes hervorgehen soll, unverzüglich eine konstituirende Versammlung beantragen, welche den Art. 23( welcher das Königthum einführt) umgestalte und den König und sein Haus dorthin schicke, von wo er gekommen ist; und nie wird die junge republikanische Partei, welche durch die Bewegung der Thatsachen und den Strom der Ideen ge­tragen ist und hier allen Fortschritt und alles Große vertritt, es nöthig haben, ihr Blut zu vergießen, um die Verjüngung des Staates zu erreichen."

Wir wollen hoffen, daß nicht alle spanischen Republikaner die Politik so ideal auffaffen. Wenn ein König in Spa­durch Majoritätsbeschluß vom Thron entfernt werden kann. nien eingesetzt wird, dann wird er auch Sorge tragen, daß er nicht

böse Bublikum den Mordversuch, gleich dem disziplinarischen Eifer des Kriegsministers mit den bereits gethänen und noch zu erwartenden Aussagen Lobbia's in dem Bestechungsspro zeß in Verbindung setzt.

Ju verschiedenen Städten Italiens haben ernstliche Un­In ruhen stattgehabt.

Aus England.

London , 17. Juni.

( Schluß aus voriger Nummer.)

Ein Kongreß von Delegirten von Kooperativ= Der Kooperation**) hat vier Tage darüber verhandelt, wie das gesellschaften*), Trades'- Unions und persönlichen Freunden Genossenschaftswesen und namentlich die genossenschaftliche Pro­Hughes, sagte unter andern in seiner Eröffnungsrede: Die duktion befördert werden kann. Der Präsident, Thomas mit unserm erstaunlichen Reichthum und unsern jährlichen Kapital­Misse des Elends und des Pauperismus, welche gleichzeitig Aufhäufung von 150 Millionen Pf. St. aufgewachsen ist, vor Riesen, den es bändigen soll aber anzurühren fürchtet, muß welcher das heutige Parlament bestürzt dasteht, wie vor einem überwältigt werden." Kooperativgesellschaften, Arbeits- Aff ozia­tionen und Trades'- Unions sind nach seiner Ansicht im Stan de, das große soziale Problem zu lösen. Er verdammt eine in neuerer Zeit um sich greifende Richtung der Kooperation, die Gewinn des Genossenschaftswesens nur als Mittel, um in der nur Geldmacherei bezweckt. Ihm erscheint der materielle Kooperation Menschen zu erziehen und sie in den Stand zu

sezzen, menschlich zu leben.

der es heißt: Die Kooperation wird überlaufen von dem Un­Holyoake, ein alter Sozialist, verlas eine Denkschrift, in geziefer der Konkurrenz. Plündernde Banden, Shwärme von Söldlingen fallen über sie her, um sich zu bereichern, unbe­fümmert um die soziale Bildung und Gleichheit, die sie beför­dern kann und befördern sollte. Es gibt nur eine Religion ihr Name ist Kommunismus ihr erster Glaubensartikel die Kooperation." Als ob Verdorbenheit und Vornehmheit Hand in Hand

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In Italien will der Parlamentarismus nicht gedeihen. Die heißblütigen Südländer sind zwar mitunter gute politische Ko­mödianten, allein dann muß es einen Zweckt haben; Komödie zu spielen nur um Komödie zu spielen, widerstrebt ihrer feurigen Natur; das können blos nüchterne, pedantische Menschen, und daher kommt es denn, daß das nüchternste und pedantischste der Industrie Bolk der Welt, die Engländer, es im Parlamentarismus am weitesten gebracht hat. Die Italiener aber, wie gesagt, zeigen fich sehr ungeschickt und in ihrem Parlament geht es deshalb gingen, ist die Kooperation in demselben Maße vornehm ge­häufig sehr lebhaft und munter, aber Alles nur nicht parla= worden, wie sie nach der Ueberzeugung ihrer eifrigsten Vert hei­mentarisch zu. Davon hatten wir dieser Tage wieder ein hüb- diger von der Verdorbenheit ergriffen worden ist. Wer hätte sches Erempel. Ein Deputirter der Rechten, eifriger Anhänger des Ministerinms, wird von einem Blatt der Bestechlichkeit angeklagt. Es kommt zum Prozeß, daß Blatt tritt den Be­weis der Wahrheit an, und ein Deputirter der Linken erklärt als Zeuge die Anklage für begründet. Nun furchtbarer Stan­foll foll Beweise bringen; In dem Augenblick, wo die französischen Sozialisten, die seine unter der Bedingung, daß von der Kammer eine Untersuchungs­Familie vertrieben haben, bemüht sind, dem Napoleon ein gleiches tommission ernannt werde, der er seine Beweisstüde vorlegen auf einem Londoner Sozialisten Kongreß im Namen von Schicksal widerfahren zu lassen, der von Paris könne. Dies geschieht. Mittlerweile findet irgendwo eine Ersazwahl französischen, schweizer und deutschen Sozialisten! Der Kongreß statt, und der betreffende Deputirte, Lobbia, der zugleich Offizier passirte ein Dankvotum für die Verfasser verschiedener Berichte ist, geht an den Wahlort und bekämpft den ministeriellen Can­didaten. Deshalb ertheilt ihm der Kriegsminister einen Rüffel, unter dem Vorwand, daß Lobbia sich ohne Erlaubniß seines Borgesetzten entfernt hätte. Der gerüffelte Deputirte beschwert Denkschrift, in welcher er sich über die Verdienste von Schulze­

er erklärt sich auch bereit, jedoch nur

sich in der Kammer; es gibt eine Szene mit abermaligem

sich noch vor wenigen Jahren träumen lassen, daß eine so vor­nehme Gesellschaft, wie die Society of Arts***) zugeben würde, daß ein Kooperativ- Kongreß in ihrem Saal tagen, oder daß ein Graf von Parist), oder ein britischer Gesandter an einem solchen Kongres Theil nehmen würde? Dennoch hat es sich ereignet.

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ereignet.

aus Deutschland , der Schweiz und Frankreich , und der Graf von Paris dankte dem Kongreß im Namen jener Verfasser.

Der britische Gesandte am Darmstädter Hof verlas eine

brau­

chen. In gewiſſen Stadttheilen von London gibt es ſeit undenklichen

räth, nur aus Vorliebe für seinen der Bestechlichkeit angeklag: darauf verfallen, die soziale Frage in diesem Sinn zu studiren. Standal, und der Kriegsminister, welcher in den Verdacht ge- empfahl. Der gute Mann ist wahrscheinlich aus langer Weile ten Anhänger solche disziplinarische Strenge geübt zu haben, zieht die Fühlhörner ein. Alles ist gespannt auf das Resultat der Untersuchungskommissson, da kommt plöglich zu dem dop­pelten Standal noch ein neuer, größerer: Lobbia wird Abends auf dem Heimweg von Meuchelmördern überfallen, die ihm awei, indeß nicht lebensgefährliche Wunden beibringen und erst durch einen Revolver, den er zum Glück bei sich trägt, ver­fcheucht werden. Wir brauchen faum zu bemerken, daß das

*) Produktivgenossenschaften.

**) Assoziation, namentlich: Produktiv- Genossenschaftsw esen. ***) Gesellschaft der Künste.

reich.

+) Er ist ein Enkel Louis Philippe's, des letzten Königs von Frank­