dieser Aufgabe unterzogen. Wir haben einen Statutenentwurf ausgearbeitet, den wir unsern Gewerksgenossen von nah und fern in nächster Zeit zur Berathung und Beschlußfassung unter­breiten werden. Brüft den Entwurf, tretet zusammen zu Local­bereinen und sendet Eure Vertreter zu einem internationalen Delegirten- Congreß der Holzarbeiter, welchen wir hie­mit auf den 7., 8. und 9. August d. J. nach Nürnberg  einberufen.

Die Statuten bitten wir genau zu prüfen und etwaige Abänderungsanträge spätestens 8 Tage vor dem Congreß uns mitzutheilen, damit diese gedruckt den Delegirten eingehändigt

werden können.

Die Mandate der Abgeordneten müssen zur Legitimation mit mindestens 3 Unterschriften von Mitgliedern der Gewerfs­genossenschaft von dem Orte, wo sie gewählt sind, beglaubigt sein, und die Zahl der Gewerksgenossen, welche vertreten wer­den, enthalten.

Anmeldungen zum Congreß, sowie alle Anfragen und Zu= schriften sind zu richten an F. Thurn, Drechsler Jacobstr. 5. Berufsgenossen! Unterstützt unser Streben durch zahlreiche Theilnahme. Vereinigt Euch, wo es nicht schon der Fall ist, schickt Leute Eures Vertrauens. Je größer und stärker unsere Bereinigung sein wird, desto rascher nähern wir uns dem großen Ziele: der vollständigen Befreiung der arbeitenden Claſſe vom ungerechten Druck des Kapitals.

Nürnberg  , den 16. Juni 1869.

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sei, wenn er nicht anders manövrire er sah ein, daß es auf alle Fälle mit dem ,, Präsidentenspielen" fein Ende habe und daß der Reichstagsabgeordnete, der, beiläufig gesagt, mit 1800 Thlen. erkauft werden mußte, ebenfalls in die Brüche gehe darum sein Sprung in die Tiefe, darum seine Ver= einigung mit Schweizer  . Wir haben nichts dagegen, wenn Mende sich mit Schweitzer vereinigt, denn ,, Back schlägt sich und Pack verträgt sich"; aber dagegen erheben wir unsere Stimme, daß die Arbeiter noch länger von solch erbärmlichen, charakterlosen Menschen an der Nase herumgeführt werden, und bringen daher diese oben angeführten Thatsachen hiermit zur Veröffentlichung."

Hainichen  , den 15. Juni. Am 6. d. M. hatten wir in Seifersbach eine Zusammenkunft mit dem Mittweidaer   Verein, wo wir in parlamentarischer Weise uns über die verschiedenen Tagesfragen unterhielten. Namentlich sprach man sich für eine einheitliche Organisation der gesammten Arbeiterpartei und die Gründung von Gewerksgenossenschaften aus. In Bezug auf letztere wurde gewünscht, daß in Bälde ein tüchtiger Red­ner zu uns komme, der die Massen aufklären und für die Sache gewinnen solle.

Werdan, 12. Juni. Die Gründung einer Metall- Ar­beitergewerkschaft ist bei uns im Wert.

Lunzenau  , den 10. Juni. Am 5. Juni war in unserm Arbeiter- Bildungs- Verein große Bewegung. Ein Laffalleaner ( Hatzfeldter) aus Penig  , Schumann, war herübergekommen um uns zu bekehren. Hupfer antwortete und setzte den Vorredner sehr bald auf den Sand. sehr bald auf den Sand. Ein Gast, Uhlmann, aus Zschopau  , ergriff ebenfalls gegen Schumann das Wort und erzählte unter andern sehr interessante Geschichtchen aus Mende's Wahlaffairen. Stöken bei Werdau  , 22. Juni. Hier hat sich auf An­

Mit brüderlichem Gruß und Handschlag 5. Thurn. K. Böhme. Falkner. Arzberger. Engelhard. Beiler. Kraus. Siebert. Manderer. Fürth  , 14. Juni. Der Arbeiterverein Zukunft" feierte gestern unter zahlreicher Theilnahme von Nah und Fern sein erstes Stiftungsfest. Das Fest, in Concertstücken, Deklamatio= nen und Reden bestehend, wurde in gehobener, ja begeisterter Stimmung abgehalten, und legte Zeugniß dafür ab, daß die Grundsätze des erst jüngster Zeit gegründeten Vereins schon in einer 100 Mann starken Bersammlung in die Berathung

regung Mehlhorns aus Crimmitschau   ein Arbeiterverein ge­gründet, der bereits 40 Mitglieder zählt.

Leipzig  , den 17. Juni. Die Holzarbeiter traten gestern

§ 10 an die Berathung einem aus neun Personen bestehenden Ausschuß zu überweisen. Gewählt wurden: Bebel, Drechsler; Bellmann und Heinsch, Tischler; Seyferth und Heinze, Instru­mentenmacher; Wuttke und Angermann, Stellmacher; Becher,

vielfach Wurzel gefaßt haben. Das Fest wird den Theilnehmern noch lange in angenehmer Erinnerung bleiben und hoffentlich dazu beitragen, die Prinzipien der Socialdemokratie immer weiter zu verbreiten. Der an und für sich schon sehr geschmack­bolle Saal zum grünen Baum war einfach aber passend deco= rirt. Die schwarz- roth- goldne deutsche   Fahne und das Sternen- Böttcher. banner der nordamerikanischen Republik waren wir mit Guir­landen zusammengehalten und mit der Inschrift versehen:

,, Mag auch die Throne halten Zur Frist noch das Geschick; Jun Schooß der Zukunft lieget Die deutsche Republik  !"

Gegenüber war die Devise angebracht: Freiheit! Gleich angebracht: ,, Freiheit!

Heute Abend haben die Metallarbeiter Versammlung, in der Bebel sprechen wird. Sonntag kommen die Spinner und Wachstucharbeiter, von denen sich bereits über 100 Mann für die Manufaktur- Gewerkschaft gezeichnet haben, zusammen.

Leipzig  , 21. Juni. Die hiesigen Laffalleaner beider Linien hatten für letzten Sonnabend eine Versammlung nach dem Pantheon einberufen, worin der Unwürdigkeitsbeschluß" betreffs Lieb­fnechts und Bebels, kraft dessen dieselben ,, nie wieder in einer Ver­hielt die Festrede, die in eingehender Weise die Ziele ter Sozial- herausgestellt hatte, daß die Leipziger   Arbeiter das Verbrechen Der derzeitige Vorsitzende des Vereins, Hr. Löwenstein, sammlung sprechen dürfen", erneuert werden sollte, weil sich

heit und Brüderlichkeit!

demokratie behandelte.

in nächster Nummer mit.

Wir theilen die Grundzüge derselben

begangen, sich nicht daran zu kehren. Da zugleich auch der Strike der Zimmerleute und Cigarrenarbeiter auf der Tages­ordnung stand, so hatten diese sich sehr zahlreich eingefunden; sahen zugleich das Amt der Herausschmeißer" gegen alle die­

Chemnih, 22. Juni. Die sogenannte ,, Vereinigung" der Hatzfeldt'schen und Schweizer  'schen Fraktion des Allgemeinen sie bildeten das Hauptkontingent der Versammlung und ver deutschen   Arbeitervereins hat unter den hiesigen früheren An­

hängern Mende's lebhaften Widerspruch hervorgerufen. Das jenigen, welche offen oder privatim für die beiden Geächteten" Chemnizer Tageblatt" gibt folgenden Auszug aus dem Pro Partei ergriffen. Man erzählt uns, daß die Gemeinheit der

,, Das diktatorische Treiben des Herrn Mende und insbe

Ausdrücke und die Schimpfworte, die fielen, alles überboten, was bisher in diesem Fach von den Leipziger Lassalleanern ge­

tefte der dortigen Lassalleaner: fondere feine unterwürfige Stellung unter die Gräfin Hatzfeldt   leistet worden ist, und das will viel sagen. Auch ,, Präsident" führte in der letzten Zeit dazu, daß ein Gericht über ihn und Mende, der seit vorigem Herbst, wo ihn Liebknecht und Bebel feine Handlungsweise gehalten werden sollte. Es waren hin- gründlich im Wiener   Saal abführten, keine Courage hatte, in tommando der Gräfin vorhanden, und Herr Mende wurde vollzogenen ,, Vereinigung" beider Linien, eine ,, Rede" zu halten, reichend alle Beweise für die Willkürherrschaft sowie das Ober- Leipzig aufzutreten, wagt es unter dem Schutz der glücklich durch Beschluß vom 12 Juni d. J., gefaßt von den Chemnißer und zwar, wie sich dies für einen Arbeiterführer" ziemt, mit Mitgliedern des Lassalle  'schen Vereins, verstärkt durch 50 Ver- dem Klemmer auf der Nase und javabraunen Glacés an den treter auswärtiger Mitgliedschaften, aufgefordert, über dieses Händen. Nachdem er gegen Liebknecht und Bebel ,, losge­Treiben sich in einer Versammlung in Chemnitz   zu verant- donnert", bewies er, daß Leipzig   nicht Deutschland   sei( Herr worten. Herr Mende sah nun ein, daß er ein verlorner Mann Mende ist nämlich stets sehr geistreich) und daß es nothwendig