den Hammer des Auctionators fommt, in der täglich und stündlich die Klaffe der Besitzenden sich vermindert und die Klasse der Proletarier fich vermehrt, darf ein derartiges Fest nicht feiern, wenn fie nicht die gerechtfertigt scharfe kritit der Welt auf sich leu
fen will."
Unterzeichnet ist das Schreiben: Käswurm- Puspern, Millauer- Augupönen, Prager- Krausenwalde und Benthöfer, Stadtverordnetenvorsteher in Gumbinnen .
Hut ab vor diesen vier Männern!
eingeflicte Bestätigungsrecht des„ Reichstags" war eine Lächerlichkeit, da der ,, Reichstag " nur furze Zeit im Jahre zusammen ist und ihm obendrein feinerlei Macht zu Gebote steht, eine Nichtbeachtung seines Bestätigungsrechtes Seitens des Grafen Bismard zu verhindern Es war also auch nicht zu verwun dern, daß der„ föniglich preußische Hoffozialist", Bismards 296 Rathgeber, Geheimrath Wagener, sich warm für die ,, FabrikInspektoren" verwandte. Herr v. Schweitzer zog übrigens den Antrag furz vor der Abstimmung zurück, als er hörte, daß Bebel sich gegen den Antrag zum Worte gemeldet und ihn aufs Entschiedenste bekämpfen würde.
Wie halbamtlich aus Berlin gemeldet wird, will die preußische Regierung demnächst, vorläufig bloß provisorisch, einen Generalfabrikinspektor ernennen, welcher die Verernennen ,,, welcher hältnisse der Arbeiter in den Fabriken eingehend zu prüfen und zu überwachen und auf Grund seiner Wahrnehmungen ein vollständiges und definitives Fabrikaufsichtsgesetz auszuarbeiten hat." Ob Graf Bismarck nicht den Hrn. v. Schweizer für dieses Amt in Aussicht genommen hat? Wo nicht, so möchten wir denselben hiermit bestens empfohlen haben. Ist Hr. von Schweitzer doch Urheber des nachstehenden Antrags anf Einführung von Fabrik- Inspektoren, welchen er bei Gelegenheit der Berathung der Gewerbeordnung einbrachte:
I. In allen Großbetriebs- Unternehmungen darf ein Lohnarbeiter richt länger als 12 Stunden der Tages- oder Nachtzeit beschäftigt werden. Von dem Augenblicke der beendeten Arbeitszeit eines Tages oder einer Nacht bis zum Wiederbeginn der Arbeit müssen 12 Stunden ver= floffen sein. Unter Großbetriebs- Unternehmungen werden verstanden alle diejenigen Unternehmungen, bei welchen mindestens 10 Lohnarbeiter zur Produktion von Waaren oder zu persönlichen Dienstleistungen thätig find; insbesondere der Geschäftsbetrieb, welcher sich vollstreckt in Fabriken, Werkstätten, Berg-, Hütten- oder Pochwerken, auf landwirthschaftlichen Gütern, auf Schiffswerften, bei Eisenbahnen, Dampfschiffen c. c. In Fabriken und Werkstätten ist innerhalb der 12 Arbeitsstunden, wenn dieselben in die Tageszeit fallen, den Lohnarbeitern eine Pause von je einer halben Stunde Vor- und Nachmittags und von einer Stunde Mittags zu gestatten, so daß also die wirkliche Arbeitszeit in ihrem er= laubten Höchstbetrage fich auf 10 Stunden beläuft. Eine entsprechende freie Zeit ist bei der Nachtarbeit zu bewilligen
II. Zum Zwecke thatkräftiger Durchführung der zu Gunsten der Arbeiter getroffenen Bestimmungen werden Bundesbeamte mit dem Titel " Fabrit- Inspektoren" ernannt. Diesen Inspektoren kommen, soweit es sich um Ausführungen dieses Gesetzes sowie überhaupt aller auf den Schutz der Arbeiter berechneten Bestimmungen handelt, alle amtlichen Befugnisse der Polizeibehörde zu. Insbesondere sind alle GroßbetriebsUnternehmer verpflichtet, zu jeder Zeit, namentlich auch in der Nacht, amtliche Vifitationen zu gestatten. Die Fabrik- Inspektoren sollen: 1) überhaupt drauf achten, daß in Gemäßheit der gesetzlichen Bestimmungen verfahren wird. 2) Sie haben gegen die Verwaltungs- und Polizeibehörden, wenn diese ihrer Pflicht nicht nachkommen, sofort bei den Oberbehörden Beschwerde zu führen. 3) Insbesondere haben dieselben sich persönlich durch Visitation der Betriebsstätten, durch unvermuthetes Erſcheinen daselbst zu überzeugen, daß die zum Schutze der Arbeit getroffenen Bestimmungen streng inne gehalten werden. 4) Ebenso haben sie dafür zu sorgen, daß die, in den einzelnen Landes- Gesetzgebungen in gesundheits- polizeilicher Beziehung zum Schutze des Arbeitspersonals getroffenen, beziehungsweise die von der Bundes- Gesetzgebung noch zu treffenden Bestimmungen aufrecht erhalten werden. 5) Strafrechtliche Zuwiderhandlungen, welche ihnen bekannt werden, haben sie sofort dem Staatsanwalte oder der sonstigen kompetenten Justizbehörde anzuzeigen. 6) Sie haben über die Ergebnisse ihrer Untersuchungen, sowie überhaupt über ihre amtliche Thätigkeit jährlich einmal, und zwar im Laufe des Monats
Unsere Aeußrungen über den Berliner Lehrertag hat man uns vielfach verargt. Wir haben nun die Genug thuung, in der besten pädogogischen Zeitschrift Deutschlands , dem ,, Wegweiser" Sad's und Beeger's einem mit dem unfrigen genau übereinstimmenden Urtheil zu begegnen. Der Weg weiser" sagt:„ Der Kampf ist entbrannt, alles drängt nach der Entscheidung hin; Rechts und Links, Fortschritt und Rüd gang Freund und Feind jedes sucht die Fragen, für die wir in den Kampf gezogen, die hochwichtigsten Fragen der Volks bildung zu lösen. Jedes natürlich in seinem Sinne. Die Regierungen drängen, die Priester, die Landtage, die Gemein den, die politischen und sozialen Parteien. Es handelt sich dabei um Fragen der Staats- und Gemeinde- Verfassung, um Fragen, welche tief in das innerste Volksleben greifen.
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Da fam die 18. allgemeine deutsche Lehrerversammlung. Das ganze deutsche Volk erwartete von ihr einen Wahrspruch zu diesen Fragen. Die 18. allgemeine deutsche Lehrerver sammlung hat geschwiegen. Nur beiläufig hat sie einige Aeußerungen mit lebhaftem Zuruf aufgenommen, leider Aeußerungen, welche den Bestrebungeen der Gegenwart entschieden nicht entsprechen.
Wir haben erkannt, daß es unter den deut schen Lehrern eine Partei giebt, welche die Phrase ohne Sinn hoch hält, um dem barten Kampf um die Sache aus dem Wege gehen zu
können.
Das wollen wir nicht! Uns ist die Phrase nichts, die
Sache alles!"
In Baden ,, großer Sieg" über die„ Ultramontanen " oder„ Schwarzröcke" in der Schulfrage. Die Demokraten jubeln und die Nationalliberalen jubeln auch.
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er die
Marschall Serrano, der neugebackne ,, Regent" von Spanien , ist nun offen mit der Candidatur des Herzogs von Montpensier hervorgetreten, hat aber erklärt, daß selbe ,, nur auf gesetzlichem Wege" betreiben und die Entschei dung dem„ freien Willen" des Volks anheimſtellen werde. Wie ehrlich er es damit gemeint hat, erhellt aus der soeben in der Kammer abgegebenen Erklärung seines Ministers Sagasta, daß der Ruf: es lebe die Republik ! als verfassungswidrig und der von den Certes gewählten Regierungsform feindselig hinfort Januar über das verflossene Kalenderjahr, an den Bundeskanzler verpönt sei! Wenn der Ruf: es lebe die Republik ! verpönt
Bericht zu erstatten. 7) In diesem Berichte sind auch diejenigen Fabrik Ordnungen zu bezeichnen, welche, ohne gerade gegen das Gesetz zu verstoßen, sich doch durch besondere Härte und Unbilligkeit auszeichnen. 8) Ueberhaupt sollen dieselben alle Wahrnehmungen, welche ihnen in Betreff der Arbeiterverhältnisse erheblich scheinen, amtlich zur weiteren
die
ist, wird man mit dem gleichen Recht auch bald jedes für Republik gesprochene oder geschriebene Wort bestrafen wollen. Es liegt im Wesen der Monarchie, wie jeder auf Ungleichheit und Autorität gegründeten Regierungsform, daß sie prinzipielle Kenntniß bringen. Der Bundeskanzler bat dafür zu sorgen, Gegner zu unterdrücken sucht; wirkliche Freiheit, Freiheit
daß eine genügende Anzahl Fabrik- Inspektoren ernannt wird. Jede Ernennung ist dem Reichstage des norddeutschen Bundes zur Bestätigung vorzulegen. In jeder Stadt von über 50,000 Ein
des Denkens und Handelns kann nur der demo
fratische Freistaat gewähren. Wir wundern uns
wohnern soll ein Fabrik- Inspektor seinen ständigen Sitz haben mit aus- deshalb nicht im Mindesten über die Erklärung Sagasta's( der
schließlichem Wirtungskreis für diese Stadt und ihre Umgebung von 5 Stunden im Umkreis. Die jährlichen Berichte der Fabrik- Inspektoren find vom Bundeskanzler spätestens im Monat März zu veröffentlichen Derselbe hat dafür zu sorgen, daß die Berichte in einer Form und nach Gefichtspunkten erstattet werden, welche sie zugleich zu statistischen Zwecken brauchbar machen.
bringen, welcher der preußischen Regierung, speziell dem Gra
bekanntlich die Metzeleien von Malaga auf dem Gewissen hat), Zeiten ihre Nuzanwendung daraus ziehen. und wollen bloß hoffen, daß die spanischen Republikaner bei
Der Herzog von Montpensier hat bereits die spanische Gränze überschritten und sucht sich seinen fünftigen
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Wir fragen, ob es möglich war, einen Antrag einzu- thanen" möglichst angenehm zu machen. Bis jetzt ist ihm das aber nicht gelungen; an verschiedenen Orten haben Kundgebun fen Bismarck die soziale Frage und den Einfluß auf die ganze gen gegen ihn stattgefunden, und der kronentolle Sobn des Arbeiterbewegung vollständiger in die Hände spielte, als dieser fortgejagten Louis Philipp sollte doch nachgerade begriffen Antrag des Hrn. von Schweiter? Das in den Antrag mit haben, daß der spanische Thron, wenn überhaupt noch aufzu