weigern, erkläre ich als Beeinflussung meiner Individualität resp. als Diftatur, welche sich aber kein ehrlicher Sozial- Demo­trat gefallen läßt und deren Beseitigung Pflicht eines jeden Mitgliedes ist.

5. Die alleinige Vereinigung mit dem zu Dresden   domi­zilirten Arbeitervereine erkläre ich für eine Verlegung der Rechte der zu Barmen abgehalten Versammlung des Allgemeinen Deut­ schen Arbeitervereins  , da diese Versammlung die Abänderung der Statuten deshalb vorgenommen hatte, um die Macht des Präsidenten zu schwächen, während durch diese Vereinigung nach den bekannt gemachten Grundlagen dieser Beschluß illusorisch gemacht wird und durch die Schnelligkeit der Vereinigung mit dem zu Dresden   domizilirten Allgemeinen deutschen Arbeiter­ verein   die Vereinigung mit den sozial- demokratischen deutschen  Arbeitervereinen unmöglich gemacht werden soll, folglich Sei­tens des Präsidiums gegen die sozial- demokratischen Prinzipien gehandelt ist.

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Ich bitte diesen Brief im ,, Sozial Demokrat" zu ver= öffentlichen, da ich Ihren Brief sowohl wie diese Antwort im ,, Demokratischen Wochenblatt" veröffentlichen werde. Mit sozial- demokratischem Gruß

J. Nippoldt.

An die Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Arbeiter- Vereins.

Freunde! Parteigenossen!

Der Vorstand des ehemaligen, zu Berlin   domicilirten All­gemeinen Deutschen   Arbeiter- Vereins, derselbe Vorstand, der in der heutigen Nummer des Social- Demokrat" wegen seiner Selbstverleugnung gelobt wird, ist in Sachen der sogenannten Wiedervereinigung der beiden Algemeinen Deutschen   Arbeiter Vereine hintergangen und- wir sagen es offen heraus belogen worden.

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hiermit, daß sie mit Dr. Schweizer nichts mehr gemein haben wollen, sondern ihn des Vertrauens der Partei von Stund an für unwürdig erachten.

Nicht leicht wurde es uns, von denjenigen Parteigenoffen, welche bis jetzt mit uns aufs engste vereint waren, vorläufig formell uns zu trennen. Allein es mußte endlich ein kräftiges Veto gegen das unlautere Verfahren des Dr. Schweitzer ein­gelegt, es mußte erkannt werden, daß nicht diejenigen Partei: mitglieder, welche den vom 22. Juni d. J. datiren Aufruf ( Bremer, Bracke 2c.) erlassen haben, die Organisationsbrecher sind, sondern Dr. Schweitzer, der wie es immer herrlicher aus dem Social- Demokrat" erhellt die Vereinigung mit Hatzfeldt- Mende nur eingegangen, um die neuesten, von ihm selbst heuchlerisch befürworteten Barmen- Elberfelder   Statuten, in denen die Lassalle  'sche Organisationsidee( Bereinigung Aller unter einheitlicher, starker aber verantwortlicher Führung) nicht im geringsten angetastet ist, über den Haufen zu werfen.

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Abgesehen davon, daß die von Hatzfeldt- Mende und Schweitzer in's Werk gesetzte angebliche Einigung der social­demokrat. Arbeiterpartei nur eine theilweise ist, geht aus den neuesten Kundgebungen der Mitglieder des ehemal. Hatzfeldt Mende'schen Vereins hervor, daß jener Verein in voller Auf lösung begriffen war und daß seine Mitglieder auch ohne diese Experimente des Dr. Schweißer von selbst zu uns gekommen wären. Der Politifer Dr. Schweitzer ging hierbei in die Brüche, sobald er sich überhaupt jemals den Statuten unseres jetzt aufgelösten Vereins aufrichtig unterordnete. Doch er that letzteres nicht; er wollte den Sturz dieser Statuten und dazu diente ihm die Phrase der Einigung. Beweis No. 73 und 74 des Social- Demokrat," welches Blatt unter der Rubrik Ber einstheil" nur von Dr. Schweizer für gut befundene Artikel enthält. Unerhört ist es, daß in genannter No. 73 die Gräfin Hatzfeldt   als die wirkliche Hüterin der Lassalle'schen Organisa tionsidee hingestellt wird, daß man also geradezu unsern gelösten Verein als einen sehr zweifelhaften Bewahrer dieser

Jdee brandmarkt!

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Sozial

Arbeiter! Es war am Montag, den 21. Juni, als Herr C. W. Tölcke, bisheriger Secretär des zu Berlin   domicilirten Allg. Deutschen   Arb.- Vereins, im Auftrage des Herrn Dr. v. Schweißer hierherkam, und in einer Vorstandssitzung über die Gründe berichtete, welche die Vereinigung der beiden bisherigen Ebenso unerhört, als dieser Todtensprung des Dr. Schwei Allg. Deutschen   Arb.- Vereine veranlaßt haben sollen. Unter yer, ist das Lügensystem, unter dem der Sozialdemokrat diesen Gründen waren für die Mehrheit zwei entscheidend: einzelne Mitglieder, welche nicht die Rolle der Nationallibera Erstens wurde versichert, daß die Gräfin Hatzfeldt   vom neuen Len gegen den Präsidenten zu spielen gesonnen sind, verleumdet! Vereine gänzlich zurücktreten, der Verein also in keinerlei 3. B. Herr Dr. Kirchner in Hildesheim   wurde vom Verbindung mit dieser kommen würde. Zweitens wurde im Demokrat"( Präsidium) aufgefordert, sich wegen gegen ihn er Auftrage des Dr. Schweitzer erklärt, das Statut gelte nur für hobener Anklagen zu rechtfertigen. Dr. Kirchner verlangte vo das Provisorium von jetzt bis zur General- Versammlung, in- Sozialdemokrat( Präsidium) Thatsachen, gegen die er sich dem gleichzeitig Dr. Schweißer die bestimmte Zusage machen vertheidigen habe. Dieses Verlangen blieb unbeachtet, niemals ließ, auf der bevorstehenden General- Vers. für alle diejenigen ist ihm vom Präsidium Schweißer ein hierauf bezüglicher Aenderungen, welche am Statut im Frühjahre auf der Barmen- zugegangen. Dr. Kirchner endlich schrieb seine Rechtfertigung Elberfelder   Gen.- Vers. vorgenommen worden, mit allen Kräften und schickte sie am Sonnabend, den 19. Juni, gegen Boftfchein einzutreten. nach Berlin   ab. Trotzdem brachte Nr. 72 des ,, Sozialdemokrat Fest steht es, daß ohne diese zwei Gründe seitens des ( vom 23. Juni) eine neue Aufforderung, Dr. Kirchner folle fid Vorstandes eine Befürwortung, wie sie leider geschehen, unter rechtfertigen, sonst nehme man an, derselbe sei zur Volksparte den obwaltenden Verhältnissen nicht erfolgt, und ohne diese übergegangen. Parteigenossen, also mit der Vertheidigung zwei Gründe, die von dem mitunterzeichneten M. Odelmann Angeschuldigten in der Hand, wagt man es mit frecher gegen den Präs. Schweitzer wegen Organisationsbruches beim den Angeschuldigten aufs Neue vor der Partei zu verunglim angedeutete Anklage nicht unterlassen worden wäre. pfen und die Partei selbst zu betrügen, indem man ihr die Allein wie sieht es heute mit diesen Gründen aus? Die Ant- Vertheidigungsschrift vorenthält! Und dies Beispiel steht nicht wort ist nicht schwer. In der Freitags-, sowie in der vereinzelt da. Urtheile nun ein Jeder über die Wahrheits und Gerechtigkeitsliebe des ,, Sozialdemokrat" und feines Gen

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fors, seines Beherrschers!

Brief

Stirn

heutigen Nummer des Social- Demokrat" ist sie in den ver­schiedenen Artikel unter der Rubrik Vereinstheil" enthalten. Diese Artikel fagen uns, daß die Gräfin bleibt, fagen uns, Unerhörter jedoch, als alles dies, sind die Bestechungsent daß an eine Aenderung der Statuten im Sinne der zu hüllungen, welche zum Aergerniß der Partei in den Spalten Barmen- Elberfeld   und auf früheren General- Versammlungen ,, Sozialdemokrat" aller Welt präsentirt wurden. Wir fragen, wer ist verächtlicher, der Bestochene, welcher möglicherweise

beschlossenen Reformen nicht im mindestens gedacht wird.

Ist angesichts solcher Erklärungen der Vorstand noch an

handeln kann, so protestiren doch seine unterzeichneten Mit

durch die Noth zum Falle kommt; oder der Bestecher,

bes

welcher

feine Abstimmung gebunden? Nein! Er sieht sich hintergangen das Geld der Partei gebraucht, um der Partei die Ehre und und wenn er auch in Folge seiner Auflösung nicht mehr direct die innere Einigkeit durch solche Bestechungen zu rauben? Wer glieder gegen die Constituirung eines neuen Vereins, wie solche und antwortet! Wie es aber mit den Bestechungsenthüllung denkt an Klang's Briefe gegen Mende in Nr. 73 des Soc.- Dem." angezeigt wurde, und erklären steht, das beweist eine Erklärung des unter den Beftochenc

ist verächtlicher?