Contra Schweitzer- Hatzfeldt  ( Mende).

Die aus dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein   Aus­geschiedenen geben ein wöchentlich erscheinendes ,, Flugblatt" heraus, durch welches sie bis zum Congreß den Zusammenhang unter sich und mit den übrigen Parteigenossen erhalten und den Um­trieben Schweiger's entgegentreten werden. Die erste Nummer trägt folgenden Aufruf an der Spize:

Parteigenossen!

Dem einzuberufenden allgemeinen Congreß der so= cial- demokratischen Arbeiter Deutschlands   liegt eine Idee zu Grunde, ohne deren Verwirklichung die Partei zur ewigen Ohnmacht verdammt ist, die Idee nämlich: eine Vereinigung der gesammten social- demokratischen Arbeiter Deutschlands   in einer einheitlichen Organisation herbeizuführen.

Wie diese Organisation beschaffen sein muß, wird sich auf dem Congresse finden, so viel ist aber gewiß, daß die dem Congreffe zu Grunde liegende Idee siegen wird und siegen

muß.

Auf denn, social- demokratische Arbeiter, laßt Euch nicht mehr von gewissenlosen Menschen gegen einander hetzen, sondern reicht einander die Bruderhand, ob Ihr bisher in den beiden allgem. deutschen   Arbeitervereinen, ob Ihr in der internatio­nalen Abeiter- Association oder in dem Verbande deutscher Ar= beitervereine, ob Ihr in den österreichischen und Schweizer  - Ver­einen oder unserethalben in der sächsischen Volkspartei gestan­Blicet nicht hin auf Eure Vergangenheit, blicket bin auf Blicket nicht hin auf Eure Vergangenheit, blicket hin auf die Zukunft! Laßt den alten, jahrelangen Hader und Zwie­spalt ruh'n; heute gilt es, Arbeiter, herzustellen die ganze, die volle Einheit der Partei!

den habt.

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Ein Schurke, wer mag es sein, wer es will ganze volle Einheit der Partei zu verhindern sucht!

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diese

Wie sollen sich die ,, Proletarier aller Länder vereinigen" fönnen, wenn ihr noch in einem Lande den verabscheuungswer= thesten Krieg untereinander führt?

Auf denn, social- demokratische Arbeiter, es gilt ein männ= liches, ein für die Sache der Arbeit segensreiches Beginnen! Der Sieg muß unser werden! Auf zum Congreß!

Es ist durchaus nothwendig, daß die Parteigenossen bei den Statt findenden Kämpfen mit den Agitatoren des Herrn v. Schweitzer das Augenmerk stets auf die Hauptfragen richten, auf die Fragen nämlich, ob es außer dem jetzigen Allgemeinen Deutschen   Arbeiter- Verein noch Sozial- Demokraten giebt, ob man es für nothwendig hält, mit diesen eine Einigung, also die einheitliche Organisation der gesammten Partei herbeizu führen, und ob der Congreß hierzu der rechte Weg ist. Die Personenfragen sind durchaus Nebensache. Erkennen die Arbeiter an, daß es in Deutschland   außerhalb des Allge­ meinen Deutschen Arbeitervereins  ( in der Juternationalen Ar­beiter- Assoziation, in dem Verbande deutscher Arbeitervereine, in den österreichischen und den schweizer Vereinen u. f. w. u. f. w.) ehrliche Sozial- Demokraten giebt, exfennen sie ferner an, daß eine einheitliche Organisation aller dieser, bisher in verschiede­nen Fraktionen getheilten Glieder einer Partei nöthig ist, und halten sie einen Congreß der gesammten Partei dazu für den rechten Weg, so ist es ihre Pflicht mit uns für Zustande kommen des Congresses zu wirken.

Dann können die Arbeiter auch keine Minute mehr mit Herrn v. Schweitzer zusammengehen, der die übrigen Fraktionen der Sozial- Demokratie in Deutschland   haßt und mit der größ­ten Erbitterung bekämpft, ja der sogar, allerdings in etwas ver blümter Weise, in seinem Blatte die Internationale Ar beiter Assoziation angegriffen hat. Entweder Herr v. Schweizer   hat Recht, dann muß man Alles bekämpfen, was nicht Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein   ist, oder wir haben Recht, und dann muß mit allen Mitteln die Einigung der Partei erstrebt und Herrn v. Schweißer sein unsauberes Be­

feindungshandwerk gelegt werden. wählet, Ihr Arbeiter!( Flugblatt.)

Eins von beiden. Nun

Hamburg  , 2. Juli. Der heutige ,, Social- Demokrat" ( No. 76) ergeht sich in den bekannten ungereimten Triumphge­Dr. Schweiger gestimmt worden: Wie viele Stimmen vor fängen. Er führt eine Reihe von Orten auf, in denen für Bekanntwerden unseres Hamburger Aufrufs abgegeben wurden, Rücken gefehrt haben, weil sie ihm und seinem, vorzüglich in steht nicht dabei, und alle die, welche Herrn Dr. Schweitzer den jüngster Zeit gekennzeichneten Auftreten entschieden feind sind, Mitgliedschaften des allgem. deutschen   Arbeitervereins bestehen werden nicht genannt. Eine große Anzahl Orte, an denen oder noch unlängst bestanden haben, blieben der Abstimmung fern und vielfache Zuschriften an uns befunden dies

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werden nicht verfehlen, den am 25. Juli stattfindenden so seitens solcher Mitgliedschaften, seitens aller deutschen   Social­cial- demokratischen Congreß zu beschicken. Was sollte auch jetzt Demokraten besseres gethan werden können, um ihre Entrüstung ihre aufrichtige Hingebung für die auf internationaler Grund­gegen das Personensystem des Herrn Dr. Schweitzer und um lage beruhende socialistische Arbeiterbewegung an den Tag zu ziellen Artikeln bisher eine stets doppelzüngige Sprache führte, Legen? Wie der ,, Soc.- Dem." in seinen offiziösen und offi so auch heute. Die ,, Nichtarbeiter" haben nach ihm das ganze Unglück verschuldet; ja wohl: die Nichtarbeiter Schweitzer­Hatzfeldt Mende, ein Kleeblatt, das sich wie ein Dämon vampyrartig auf's Herz der Arbeiterbewegung legte, um dieſes Herz eigennützig auszufangen und seine besten Kräfte schon früh zeitig tödtlich zu vergiften. Weil das Statut der Barmen Elberfelder   Generalversammlung noch nicht alt sei, darum hat es für diese Nichtarbeiter keine Bedeutung als ob jenes Statut nicht das Resultat eines Jahre langen Ringens wäre, strirte, welchen der allgem. deutsche   Arbeiterverein bis zum heu als ob es nicht am deutlichsten den geschichtlichen Proceß illu tigen Tage durchlebt hat! Aber das schert jene ,, Bourgeois heit zu ertränken, karten das Spielchen ab und setzen dann das nicht, sie suchen in einer Flasche Champagner ihre Vergangen ,, souveräne Volk" in Bewegung. Allein wie? Sie machen es den Mitgliedern unmöglich, sich mit einander über ihre Ansich ten und Erwägungsgründe zu besprechen; sie unterdrücken jede gegentheilige Weinung; sie benutzen selbst das Geld der Ver einskasse, über die sie verfügen, um mit diesem Gelde ihnen gefügige Leute für ihre persönlichen Zwecke reisen und wir fen zu lassen. Und später nennen sie dies ,, Agitation"! Wer dem gegenüber noch von einem souverainen Volk" sprechen kann, ist entweder ein Heuchler, ein Unwissender, oder auch er gleicht jenem Gefangenen, welcher sich nur dann am wohlsten fühlte, wenn er die Kette um den Hals trug. Der ,, Social Demokrat" versucht es, diese Kette um den Hals der deutschen  Arbeiterbewegung immer fester zn schnüren, doch es soll ihm nichts nützen. Der Congreß wird diese Kette mit einem Rud zersprengen und zwar auf Grund der Einigung jener radicalen Social- Demokratie, welche die Orthodorie und den persön lichen Gott auch in der Kirche der Zukunft unausge setzt zu befehden entschlossen ist. Wohl wissen wir, u was es sich in der heutigen Arbeiterbewegung handelt, und weil wir dies wissen, weil wir dieselbe nicht an einzelne Personen knüpfen und schließlich an ihnen, die schon so manche Seiten sprünge gemacht haben, zerschellen lassen wollen, deshalb unser Veto. Herr v. Schweitzer übergeht heute unsern Hamburger Aufruf. Er druckt ihn nicht ab, es fehlt ihm an Raum. Aufgepaßt! Er steckt unsere Auflagen ruhig in die Tasche, et fühlt es selbst, daß er unsern Aufruf, der ihn voll und ganz entlarvte, nicht widerlegen kann. Sehr gut, denn mehr bedarf es nicht, um die übrigen Phrasen dieses Herrn in's rechte Licht zu stellen. Von Statutenbruch und den darumgeschlungenen fo phistischen Deutungen des Herrn v. Schweißer brauchen nun nicht mehr zu reden; nur noch das Eine geben wir in diesem Punkte den Arbeitern zu bedenken: daß ein ehrlicher

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