burg 1 Thlr. und vom A.-V. Niederzwönitz 2 Thlr., Summa 32 Thlr. 18 Ngr.

Für obige Summe sagen wir unsern herzlichsten Dank. Gebessert hat sich in unsern Zuständen nichts; es herrscht wie­der großer Arbeitsmangel. Carl Demmler.

Der Doppelgänger Wagener's. Während seiner Wahlkampagne im Barmen- Elberfelder Kreis richtete Herr von Schweißer folgenden Aufruf An die conservative Partei.

Zwei Wahlmanöver der traurigsten und widerlichsten Art sind noch im letzten Augenblick von liberaler Seite versucht worden, um die Conservativen von der Arbeitersache abwendig zu machen und in das Fortschrittslager überzuführen.

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Eistens hat die ,, Baumer Zeitung" einige, wenn auch derb humoristische, so doch immer nur scherzhafte Aeußerungen von mir, welche ich unter sechs Augen machte, dahin verdreht, als habe ich allen Erustes drohen wollen, in eigener Berson, in Verbindung mit Andern, die Druckerei der Barmer Zeitung" zerstören zu wollen! Diesen Unsinn hat man, an der Spize des Blattes fett gedruckt, als wirklichen Ernst dem Publikum Das Alberne dieses Manövers springt in die Augen und ich bin überzeugt, daß nicht ein einziges Mitglied der conservativen Partei in diese plumpe Falle gehen wird.

verkündet.

stimmteste erkläre.

-

ja, auf's Ge=

Das zweite, wo möglich noch schmählichere Manöver be= steht darin, daß man in den Barmer Anzeiger" eine Annonce hat einrücken lassen, worin" der Inhalt eines von mir in meinem 23. Jahre geschriebenen Buches auf's Gehässigste und Wahrheitswidrigste wiedergegeben wird häſſigste und Wahrheitswidrigste, was ich hiermit auf's Be Die Lügenhaftigkeit erreicht darin ihren Gipfel, daß eine Stelle, von welcher ich in meinem Buche ausdrücklich sage, daß hier nicht von der Religion die Rede ist, so abgedruckt wird, als sei sie von der Religion gemeint. Man hat also die namenlose Unverschämtheit, mich als einen hinzustellen, der gewaltthätig gegen die Religion vorgehen wolle, während ich in Wahrheit in meinem Buche jede Gewaltthat gegen die Religion und ihre Diener( ich sage ausdrücklich, daß diese beiden unzertrennlich find) auf's Entschiedenste verurtheile.

mit dem Inhalt desselben nicht einverstanden sein, aber sie Mögen die Conservativen mein Buch lesen. Sie werden werden mir, wie dies strenggläubige protestantische und fatho lische Priester öffentlich und privatim wiederholt gethan haben, das Zeugniß ausstellen, daß ich von der Religion stets mit derjenigen Achtung spreche, welche derselben ein Jeder schuldet, und daß ich insbesondere frei bin von der frivolen Sprache

jener liberalen, sogenannten ,, aufgeklärten" Philifter, welche

da

fel gezogen; ich brauche daher in dieser Beziehung nichts zu sagen. In politischer Beziehung bemerke ich, daß ich gemäß den Grundsätzen der Partei, der ich angehöre und die mich zu ihrem Führer erforen(!), in Fragen der Freiheit und des Bolks­rechtes unwandelbar mit der äußersten Rinken( der Fort­schrittspartei! A. d. R.) stimmen werde. Sollten ernst­liche Gefahren vom Auslande her das deutsche Vater­land bedrohen, so werde ich den König von Preußen, in dem jetzt die nationale Machtstellung Deutschlands gipfelt, und seine Regierung mit aller Kraft, die ei­nem Einzelnen zu Gebote stehen kann, in dem Parla­mente wie außerhalb desselben zu unterstüßen bestrebt sein.

Im Namen der ganzen Partei, die ich vertrete, danke ich aus tiefstem Herzen den social- demokratischen Arbeitern des Wahlkreises für ihre unvergleichliche Haltung, für ihr so gren­

zenloses opfer- und mühevolles Ausharren, durch welche dieser

große und glänzende Sieg ermöglicht wurde. Den conservati= ben(!) Arbeitern(?) sage ich Dank dafür, daß sie in richtiger Er­kenntniß der Sachlage dem Arbeitercandidaten ihre Stimmen gaben und dadurch auch ihrerseits zu dem Siege beitrugen. Sie hatten richtig erkannt, daß vor Allem die Arbeiterfrage der Gegenstand meiner Bemühungen ist.

Eine große Partei hat dahier meine Wahl auf's Aeußerste befämpft. Ich kann versichern, daß in meinem Herzen gegen Niemand der leisefte Groll ist. Mögen aber auch meine Geg­ner nunmehr mit unbefangener Gerechtigkeit meine Haltung

verfolgen, und ich gebe mich der Hoffnung hin, manchen Feind höchſtes Glück, für die Arbeitersache zu wirken; aber ich werde es thun mit jener Schonung und Milde, welche man den bestehenden Verhältnissen schuldet! Sind doch diese Verhältnisse nicht das böswillige oder überhaupt willkürliche Machwerk Einzelner, sondern das Ergebniß der geschichtlichen Entwickelung!

zum Freunde zu gewinnen. Es ist meine Pflicht und mein

Ein freundliches Lebewohl dem Wupperthal! Ein freund­

liches Lebewohl insbesondere Euch, Ihr treuen, trefflichen

Arbeiter!

Barmen- Elberfeld , 9. September 1867.

J. B. v. Schweißer.

Contra Schweitzer- Hatzfeldt ( Wende).

Bur Schweitzer- Hatzfeldt ( Mende)' schen Versöhnungskomödie. Ein äußerst charakteristisches Schlaglicht auf den Bund zwischen Herrn v. Schweißer und der Gräfin Haßfeldt wirft die Art und Weise, wie Beide das von ihnen neu bewahr=

meinen, die tief ernste Bedeutung der Religion mit der Schneiderelle ihres Hausmannsverstandes und ihres glatten heitete Sprüchwort ,,, Pad schlägt sich, Back verträgt sich", Rationalismus messen zu können.

Möge auch dieses Wahlmanöver wirkungslos bleiben und

mögen die Conservativen bedenken, daß es bei der engeren

den von ihnen bethörten und corrumpirten Arbeitern gegenüber zu entschuldigen und zu rechtfertigen suchen. Natürlich können sie nicht offen zugestehen, daß sie bisher nur ein gegenseitiges Scheingefecht zu Gunsten einer und derselben Person oder

Wahl in ihrer Sand liegt, der Fortschrittspartei einen glänz Sache ausgeführt haben. Sie nehmen also ihre Zuflucht zu zenden Sieg oder eine furchtbare Niederlage zu bereiten.

folgendem Mittel:

Herr von Schweißer ließ durch seine bezahlten, be=

Wahl zwischen diesen beiden Möglichkeiten für jeden Conjer- wußten oder unbewußten Werkzeuge, u. A. einen gewiffen Li­Barmen- Elberfeld , den 20. März 1867.

vativen eine leichte.

An die

J. B. v. Schweizer .

teraten Hirsch,*) der jetzt nach Schweitzer'scher Directive die Politit im ,, Sozial- Demokrat" zu verarbeiten hat, den noch mit Bedenken gegen die Gräfin Hatzfeldt erfüllten Mitgliedern Einwohnerschaft des Wahlkreises Barmen- Elber- ,, seines" Vereins begreiflich machen, daß die Person der Gräfin nur unter einem Präsidenten à la Mende gefährlich oder be=

feld erließ Herr von Schweitzer nach seinem Wahlsieg, den er,

wie aus dem oben mitgetheilten Aftenstück erhellt, der erbet denklich sei, nicht aber ihm, Schweizer , der selbstständig sei

telten Unterstützung der Reaktionäre verdankte, den nach­stehenden Aufruf( Siehe Sozial- Demokrat" vom 11. Sep­

tember 1867):

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und sich von ihr nicht beeinflussen laffe.**) Es handle sich bei

*) Nicht zu verwechseln mit dem bekannten Dancer'schen Dr. Mar Hirsch, noch mit den ehrlichen Sozialdemokraten Carl Hirsch und

**) Genau dasselbe behauptete von sich Herr Mende, der bei Ein­tritt feiner Bolljährigkeit ein ,, anftändiges Vermögen"" geerbt" haben wollte, wie Herr v. Schweizer nicht gang" 80,000 fl. geerbt" hat.

wiefen, mich zu seinem Vertreter im ,, Norddeutschen Reichstag" J. W. Hirsch. Der Wahlkreis des Wupperthales hat mir die Ehre er erwählen. Ich werde suchen, mich dieser Ehre würdig zu zeigen. Mein socialer Standpunkt wird von Niemand in Zwei

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