beauftragt sind, die Statuten zu entwerfen. Den 2. September soll eine zweite Versammlung abgehalten und dazu ein größeres Lokal,! ,, die deutsche Halle" genommen werden.
Die hiesige Mitgliedschaft der Internationalen Gewerks genossenschaft der Bauarbeiter hat sich in ihren letzten Sitzungen mit Aufstellung eines Lohntarifs für Maurer und Zimmerlente beschäf= tigt. Auch beabsichtigt die Gewerksgenossenschaft eine Bau- Assoziation zu gründen. Die Statuten sollen heute vorgelegt werden.
Dresden , den 4. September. Wir sind hier mit der Gründung eines social demokratischen Arbeitervereins vorgegangen und rechnen auf starken Zuwachs in Bälde. Walster ist zum Vorsitzenden erwählt
worden.
Mainz , 2. Sept. Nunmehr ist hier durch Vereinigung der Küfer , Schreiner und des Gewerkvereins der deutschen Holzarbeiter eine Vereinigung sämmtlicher Holzarbeiter zu Stande gekommen unter dem Präsidium von Th. York. Die Zim= merleute halten dieser Tage eine gemeinsame Versammlung mit den Maurern ab, um sich ebenfalls zu vereinigen und sich der Internationalen Gewerksgenossenschaft, die in Dresden ihren Sitz hat, anzuschließen. Für die Partei haben wir hier schon kräftig agitirt, namentlich in den Gewerkschaften und öffentlichen Arbeiterversammlungen, und wird dadurch in den nächsten Tagen ein Massenbeitritt erfolgen.
Zierfaß.
Coburg , 28. August. In Nr. 100 des ,, Sozial- Demofrat" schreibt ein gewisser Herr Spielberger in Hamburg an seine deutschen GeschäftsCollegen, was sich vorigen Jahres beim Direktorium des SchneiderVereins in Cöln zugetragen. Es ist mir nun aber unbegreiflich, wie dieser Mann dazu kommit, zu Anfang seines Artikels von ,, Hiezinger Geld" zu phantafiren, während er doch gerade am Schlusse die Behaup tung aufstellt, daß Schob die ,, 100 Thir. Direktoriums- Schulden" noch nicht bezahlt habe. Jeder vernünftige Mensch wird einsehen, daß, wenn solche welfische Quellen vorhanden wären, es nicht schwer fallen dürfte, jene Schuld zu tilgen; es wäre also besser, wenn Herr Spielberger solchen Schwindel denjenigen überließe, die auf das Schwindeln studirt haben.
Was die Beziehungen zur Präsidentenschaft, General- Versammlung 11. dgl. betrifft, so will ich darüber hinweggehen, das Alles wird sich feiner Zeit finden; Herr Spielberger ist jedenfalls nicht der Mann, der in solchen Sachen einen Einfluß hat.
Was die Nachlässigkeit des Herrn Schob anbetrifft, so muß ich mich wundern und zu gleicher Zeit Herrn Spielberger gratuliren, daß er in der kurzen Zeit gelernt hat, so sehr intelligent und gerecht zu sein. Spielberger wußte um die Kaffenvernachlässigung, trotzdem ersuchte er aber noch den Bevollmächtigten Vosen in Bonn , sie zu vertuschen; angeblich der Sache wegen. Sache hin! Sache her! Einer, der das Unrecht zu vertuschen sucht, ist so gut, wie einer, der Unrecht thut. Wenn Herr Spielberger damals, so wie jetzt, vor die Oeffentlichkeit getreten wäre, hätte er ganz sicher Unterstützung gefunden, und jenem Uebelstande
Circulare von unserer Seite in der Fabrik zirkuliren; ob dies aufs Kommando des Chefs geschieht, können wir nicht bestimmen, glauben es aber annehmen zu dürfen.
Am 5. Sept. kommen wir mit den Vereinsbrüdern von Fürth und Zirndorf in letzterem Orte zusammen, worüber wir Ihnen seiner Zeit Bericht erstatten werden.
Für die Orte Ansbach, Bayreuth, Hof und Sulzbach ist die Agitation eingeleitet, die Resultate werden Ihnen berichtet. In Schwa bach ist nichts anzufangen; es sind dort 8 Meister, welche theilweise auch Dekonomie betreiben, Gehülfen sind zur Zeit keine anwesend.
Das Vereinslokal der hiesigen Mitgliedschaft befindet sich in der großen Waage, Hallplatz, woselbst Durchreisende auch Herberge haben können.
Crimmitschau , 3. Sept. Gestern und vorgestern waren eine Anzahl Leute aus Geyer hier nach Arbeit. Wir haben dieselben trotz allen Kraftaufwandes nicht unterbringen können, sie sind nun nach München - Bernsdorf . Die Arbeitslosigkeit ist in Geyer wieder drückender im Posamentierfach. Einer der Leute hatte in 14 Wochen 11 Thlr. 12 Ngr., sage elf Thaler zwölf Neugroschen verdient, ein Anderer 17 Thlr., ein Dritter, Vater von 5 Kindern und über 40 Jahre alt, hat das Bündel genommen, um, wie seine Collegen, je de Arbeit um des Brodes willen zu ergreifen. Wir haben sie nicht einmal als Tageiöhner untergebracht, obgleich wir an verschiedenen Orten herumgerudert.
Unsere Gegner hier sind fanatischer denn jemals, es wird intriguirt, gewühlt und alle Wege eingeschlagen, um unsere Organisation zu brechen. Die Burschen sollen sich vergeblich abmühen.
Leipzig , 6. September. Am Sonnabend versammelten sich zu einer Privatbesprechung eine Anzahl Parteigenossen, um einen sozialdemokratischen Arbeiterverein zu gründen. Die 35 Anwesenden schritten sofort zur Gründung und wählten Bebel zum ersten, Seifert zum zweiten Vorsitzenden, Rüdt zum Schriftführer, Seyferth( Schlofser) zum Kassirer und Schmidt zum Beisitzer.
Nächsten Freitag soll eine größere Versammlung stattfinden, wo die Zahl der Mitglieder sich erheblich steigern wird. Mit den Mitgliedern des Arbeiterbildungsvereins zusammen beläuft sich die Zahl der Parteigenossen hier bereits auf über 300.
Arbeitsnachweis.
Gesucht wird nach Dresden ein geübter Handvergolder. Näheres durch Ernst Werner, Windmühlenstraße 14, Leipzig . Zu sofortigem Antritt werden 3 tüchtige Buchbinder gesucht bei Dehmigte und Riemschneider in Neu- Ruppin . Näheres durch deren Werkmeister H. Aug. Schwanebeck.
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Anzeigen.
konnte abgeholfen werden; der Verein würde heute ganz anders daßtchen, Deutscher Arbeiterbildungs- Verein
als er dasteht.
Was den Dank anbetrifft, den Hr. Spielberger dem Ausschuß in Mannheim zollt, so hat dieser seine Ursache wohl darin, daß derselbe bei seiner Revision am 12. Juni d. J. von den 100 Thlen., welche Schob denr Verein schulden soll, nichts entdeckt, die Rechnung in allen Theilen für gut befunden, und dem Direktorium ein Vertrauens- Votum ausgestellt hat.
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Nummer 33 des, Wegweiser", herausgegeben von Ed. Sack, redigirt von J. Beeger, enthält 2 Leitartikel: Hieraus ist folgender Schluß zu ziehen: Während Hr. Spielberger ,, Ueber Schriften zur gejeglichen Regelung des Schulwesens", dem Ausschuß einerseits dankt, siellt er ihm andrerseits durch seine Enthüllungen in Betreff der Cassenvernachlässigung durch Schob ein Mißtrauensvotum aus. Wie das in Einklang zu bringen, ist mir unklar. Meiner Ansicht nach bedarf es nur noch einiger solcher Aufklärungen, und der ganze, jetzt so hoch gepriesene neue Verein fällt über den Haufen.
Gelingt es dem Hrn. Spielberger, in das neue Direktorium zu tommen, so kann es vielleicht dem ,, Hamburger" ergehen, wie es jetzt dem ,, Kölner " ergeht. T. Rüger.
Nürnberg . Die hiesigen Arbeiter kommen immer mehr zu der Ueberzeugung, daß der Internationale Verein für Buchbinder c. zweckmäßig und unsern Geschäftsverhältnissen nußbringend ist; besonders wirkt die verabreichte Unterstützung an wandernde Genossen sehr viel und in zweiter Linie der Arbeitsnachweis.
Die allgemeine Lage unseres Geschäfts ist in Nürnberg eine sehr schlechte zu nennen; nicht nur allein ist die Concurrenz, eine maßlose, sondern auch die Bezahlung ist ausgezeichnet schlecht, besonders im Buchbinderfach; Spielwaarenmacher zahlen etwas besser; der höchste Lohn für einen guten Arbeiter ist 7 st. pro Woche, natürlich gibt es auch da wieder Ausnahmen mit mehr Gehalt.
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und Die Dänischen Bauern- Hochschulen", 1 Bücherbeund ,, Die sprechung: Langenberg, Dieſterweg, sprechung: Langenberg, Diesterweg, und 22 Rundschauartikel. Von den letzteren sind hervorzuheben: Der Bericht über den schulwissenschaftlichen Bildungsverein in Hamburg , über Volksschulinspektoren in Oesterreich , über die landwirthschaftliche Mittelschule ebendaselbst, über Gehaltsverhältnisse im Regierungs - Bezirk Erfurt, über die ostfriesische Lehrerversammlung in Esens , der Pestalozziverein in Ost preußen , 2 neue Zeitungen in Mailand und Lissabon u. a.
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Alle sozialistischen Schriften
sind durch meine Vermittelung zu beziehen. Leipzig , Windmühlenstr. 23 Hintergebäude. C. E. Seifert. Briefe 2c. an mich wolle man gefl. Emilienstr. 2 in Leipzig adresfiren. Ph. A. Nüdt.
Der Hausmeister der Kugler'schen Fabrif gibt es nicht zu, daß Die Filialexpeditionen werden hiermit ersucht, die Abrechnung bis Ende dieses Monats spätestens einzusenden und dabei auch die noch restirenden Beträge früherer Quartale, soweit solche vorhanden sind, mit zu verrechnen. Vom 1. Oktober wird, nach dem Beschluß des Ausschusses unserer Partei, nur noch an solche Filialexpeditionen direkte Versendung eintreten, die mindestens 42 Gremplare fest bestellen; auch haben die Filialexpeditionen fünftig statt 10 Sgr. 12 Sgr. pro Quartal für das Eremplar zu bezahlen. Alle Geldsendungen sind an A. Bebel, Leipzig , zu richten.
Verantwortlicher Redakteur: W. Liebknecht.
( Redaktion: Braustr. 11).
Druck und Verlag: F. Thiele
Expedition: Bererstraße 18