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anderen durchzubringen, wobei sie selbstverständlich mit den Arbeitern kokettirt und sie heuchlerischerweise glauben zu machen sucht, sie hätte die hauptsächlichsten Planken der Arbeitsplatform angenommen. Dadurch, daß die Arbeiter an vielen Or ten glauben, die Partei werde wenigstens einige ihrer Versprechungen halten, werden wahrscheinlich manche Legislaturen bald ein anderes Aussehen bekommen. Sind die Herren Kuli- Impor= teure aber nur einigermaßen wieder an der Herrschaft, so werden die Arbeiter sehen, daß ein Racker so schlecht ist als der andere. Und so kann es kommen, daß bis zur nächsten Präsidentenwahl die Parteien so zersetzt sein werden, daß wenn nicht ein Arbeiter, so doch auch weder ein Republikaner, noch ein Demokrat in das Weiße Haus zu Washington das nächste Mal einziehen wird. Wie der Nachfolger Grant's beschaffen sein wird, ich glaube, das kann selbst der gewiegteste Politiker in den Vereinigten Staaten jetzt noch nicht vorhersagen. Möglich, daß es ein Mann von dem Schlage des Herrn Spreague auf Rhode Island sein wird, welcher sich im Senate der arbeitenden Klasse bis jetzt noch am meisten angenommen hat.
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Die 100jährige Geburtsfeier unseres großen Landsmanns Humboldt wird in Amerika allerorten großartig ausfallen. Ein möglichst pomphafter Festzug von mehreren Stunden ist dabei natürlich die Hauptsache. Hier in New York hat eine Klique ,, angesehener" Männer den Arbeitern die Theilnahme am Tagesfestzuge verleidet. Die Herren Sänger haben aber ein menschlich Rühren gefühlt und den Beschluß gefaßt, den Arbeitern die Theilnahme am Feste durch Veranstaltung eines„, impofanten" Fackelzuges nach des Tages Last und Mühen zu ermög= lichen. Die Erwählung von Delegationen und ArrangementsComitees und die Bewilligung oder Zahlung der Fackelfoſten verdrängt daher jetzt jede andere Frage aus den Gewerkvereinen. Nun, der Mensch will ja auch einmal eine Abwechselung haben.
Der internationale Arbeiter- Congreß.
Basel , 11. Septbr. Die gestrige Administrativsizung ward, weil die vorhergehende öffentliche Sitzung bis 7 Uhr gedauert hatte, erst 9 Uhr Abends eröffnet.
Nach Erledigung einiger unwichtigen Gegenstände stellte Eccarius im Namen des Generalraths den Antrag, daß jede neue Sektion, die in die J. A.-A. aufgenommen zu werden wünscht, dem Generalrath eine dahin gehende Erklärung einschicken muß.( Es bezieht sich dies blos auf Settionen in denjenigen Ländern, wo aus gesetzlichen Gründen keine lokale Organisation stattfinden kann. In Belgien und der Schweiz 3. B. hat die Bildung von Sektionen den betr. Centralräthen angezeigt zu werden.) Der Eccarius'sche Antrag wurde einstimmig angenommen. Eccarius zeigte hierauf an, daß er 3000 persönliche Mitgliederfarten zum Gebrauch für diejenigen Länder mitgebracht, deren Gesetze die Bildung von Sektionen und Gruppen nicht erlauben.
Ein Antrag der Mandatprüfungsfommission, dahin gehend,
daß nur solche Sektionen mit Gruppen, die dem Generalrath gegenüber ihren Beitragpflichten nachgekommen sind, das Recht haben, stimmberechtigte Delegirte zum Congreß zu schicken, gab zu lebhaften Debatten Anlaß. Es wurde darauf hingewiesen, daß die Bildung von Gruppen und Settionen nicht in allen Ländern möglich ist.
Hins stellte zu obigem Antrag das Zusatzamendement:
In allen Ländern, wo die Gesetze der Bildung von Sectionen Hindernisse entgegensetzen, haben auch nicht affilürte forporative Arbeitergesellschaften das Recht, Delegirte zu wählen, die den Sigungen über prinzipielle Fragen, aber nicht den AdministrativSigungen beiwohnen dürfen."
Der Antrag mit dem Amendement wurde einstimmig angenommen. Schluß der Sitzung 11 Uhr.
Die heutige Vormittagsfizung begann um 93 Uhr. Oberwinder hat den Fieberanfall glücklich überstanden, und, obgleich sehr geschwächt, konnte er heute Morgen schon auf eine halbe Stunde ausgehen.
Nach dem Namensaufruf, und nach Verlesung und Genehmigung der Protokolle wird die Gewerksgenossenschaftsfrage, die auf der Tagesordnung den letzten( 5.) Platz einnimmt, ihrer großen unmittelbaren Wichtigkeit wegen, den beiden anderen( Erziehung und Credit) vorangestellt, und sofort in die Debatte eingetreten.
Pinty erstattet Bericht über die Verhandlungen der Gewerks= Genossenschafts- Commission, und bringt folgende Propositionen ein:
Der Congreß erklärt, daß alle Arbeiter die Bildung von Gewerksgenossenschaften in den verschiedenen Gewerten energisch anstreben sollen.
Sobald sich solche Genossenschaften bilden, sollen die Sektionen
die verbundenen Gruppen und die Centralausschüsse derjenigen Vereine, welche dem nämlichen Gewerke angehören, davon unterrichtet werden, damit die Bildung nationaler Verbände der Gewerksgenossenschaften in Angriff genommen werden kann. Diese Verbände sollen beauftragt werden, alles ihren Industriezweig Betreffende zu sammeln, die gemeinschaftlich zu ergreifenden Maßregeln zu berathen und auf die Durchführung und das Gelingen derselben hinzuarbeiten, bis das heutige Lohnsystem durch die Assoziation der freien Arbeit verdrängt worden ist.
Der Congreß beauftragt den Generalrath die internationale Verbündung der Gewerksgenossenschaften aller Länder zu vermitteln." Entwickelung der Gewerksgenossenschaften in den verschiedenen Ländern Liebknecht befürwortet die Resolution; wobei er sich über die verbreitet; es sei eine dreifache Organisation der Gewerkschaften nothwendig: 1) nationale Organisation jedes Gewerks, 2) Verbündung sämmtlicher nationalen Gewerks- Organisationen, 3) Internationale Verbündung sämmtlicher nationaler Gewerks- Organisationen. Für die Deutschen , die in Bezug auf die beiden ersten Punkte schon im Reinen wären, komme es hauptsächlich auf den dritten Punkt an. Der Generalrath sei das natürliche Medium der internationalen Verbündung, deren Nothwendigkeit der Redner des Näheren an vielen Beispielen ( Import schwedischer Arbeiter in Deutschland 2c.) nachweist.
Shemalé spricht prinzipiell gegen die Gewerfsgenossenschaften. Habe man den sozialdemokratischen Staat, so seien sie überflüssig. ( Aber bis dahin? wurde ihm entgegengerufen, und nicht beantwortet.)
lienischen Arbeiter, welche er als eine sehr ungünstige schildert.
Caporusso gibt interessante Aufschlüsse über die Lage der ita
Die Arbeitszeit schwanke zwischen 12 und 15 Stunden täglich, der Lohn, bei großer Theuerung der Miethen und Lebensmittel zwischen 2 und 3 Francs per Tag. Von den Behörden wie von den Arbeitgebern würden die italienischen Arbeiter aufs unwürdigste behandelt. euerdings habe die internationale Arb.- Assoz. Wurzel gefaßt und zähle
in Neapel bereits über 600 Mitglieder.
Hins: Die Gewerksgenossenschaften sind nöthig, um die Masse der Arbeiter in die Bewegung hereinzuziehen. Daß die Genossenschaften feinen politischen Charakter hätten, sei ihnen vorgeworfen worden; das sei in seinen Augen aber kein Vorwurf, denn es könne für die Arbeiter nur nachtheilig sein, wenn sie durch politische Fragen von der sozialen abgezogen würden.( Unter den belgischen Delegirten ist diese Anschauung ziemlich verbreitet.)
Flahault( Paris ) erklärt diese Frage für die wichtigste auf dem Congreß. Hier könne sofort etwas Praktisches erzielt werden, und praktisch handeln sei besser als die radikalsten theoretischen Beschlüsse zu fassen.
Durand( Paris ) warnt davor, den Gewerkschaften allzugroße Wichtigkeit beizulegen, sonst könnten sie die Arbeiter leicht von dem Hauptziele ablenken. Uebrigens ist er entschieden für Organisation von Gewerksgenossenschaften, deren Fonds er für Produktivassoziationen verwandt zu sehen wünscht.
Tollain( Paris ): Unter den Arbeitern herrsche die Neigung, die Zahl der Lehrlinge mit Hülfe der Gewerksgenossenschaften zu beschränken. Das sei aber erst dann möglich, wenn man eine genaue Arbeiterstatistik habe; jezt werde der Versuch blos zu Willkürlichfeiten und Ungerechtigkeiten führen.
Trumeau( Paris ) zeigt, wie nothwendig es ist, die Gewerkschaften zu zentralisiren. Das sei aber in Frankreich außerordentlich schwierig; indeß man müsse thun, was man fönne. Gegen die Centralisation der Kassen ist dieser Redner, wie alle französischen Delegirten, weil sie den langen Arm und die langen Finger der Regierung fürchten. Auch erklärt er fich ,, gegen jeden Staat, gegen die ganze Staatsidee", aus denselben Gründen.
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einge
Ein Antrag auf Schluß der Debatte wird nicht unterstützt. Nachdem noch ein Delegirter aus Limoges Noudé führt worden, erfolgt der Schluß der Sizung um 12½ Uhr. In der Nachmittagssigung ergreift das Wort Tartaret( Paris ). Er bittet, bei Behandlung dieser Frage sehr vorsichtig zu sein, sonst fönne es leicht geschehen, daß man durch die Gewerksgenossenschaften ( sociétés de resistance) hinter ,, das Jahr 1789" zurückgeworfen würde. Redner spricht außerdem für Erhaltung der Individualität" und zu diesem Zwetz für Stückarbeit anstatt der Zeitarbeit. Mit Tole lain erflärt er jede Regelung der Zahl der Lehrlinge, so lange feine: genügende Statistik vorhanden ist, für unmöglich.
Brismé( Brüssel ) liest einen Bericht aus Brüssel ab und er klärt dann ,,, woher der Widerstand gegen das Kapital entsteht Das Kapital unterdrückt die Arbeiter, folglich müssen die Arbeite: dem Kapital Widerstand leisten, wenn sie nicht unterdrückt werde wollen. Er verweilt namentlich bei den Arbeitseinstellungei und theilt die betreffenden Erfahrungen der Brüsseler Sektion mit
Greulich( Zürich ) bespricht verschiedene im Lauf der Debatte an geregte Fragen. Die beste Lösung der Frage der Frauenarbeit set der Beschluß des amerikanischen Congresses, die Frauenarbei gleich hoch zu bezahlen wie die Männerarbeit. Er räth de französischen Arbeitern, ihre Kassengelder in Belgien oder einem ander Land zu deponiren, wo sie vor den Klauen der Regierung sicher fint: Zur Frage der Arbeiterstatistik übergehend meint Redner, daß eir= Statistik der Arbeit nur durch den Staat zu bewerkstelligen ſei aber nicht durch den jetzigen Staat, der den Arbeitern feindlich se