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beiden Lesungen unverändert genehmigt worden. Da der Magistrat| Friedrich- Wilhelms- Hospital und Siechenanstalten, für die Waisen- 1961 410 m. auf 12 827 9., 1893/94 bei einem etatsmäßigen Soll froß zweimaligen Beschlusses der Versammlung Mittel zur Förderung pflege im engeren Sinne, sowie Fürsorge für eingefegnete Waisen, von 918 505 M. fogar auf 19 149 M. Wenn fünftig mit der Ein des naturwissenschaftlichen Unterrichts nicht flüssig gemacht hat, für die Unterbringung verwahrlofter Kinder, Arbeitshaus in Rummels- ftellung von Erfaßleuten noch sparsamer verfahren wird, so läßt ſich fchlägt der Ausschuß die Wiederholung der bez. vorjährigen Re- burg, Städtisches Obdach nebst Desinfektionsanftalt. am Ende die Lohnerhöhung wieder herausschinden. folution wegen Einstellung von 4000 Mt. für diesen Zweck in den Auch die beiden Besoldungs etats für die städtischen Be­Etat vor. amten und Lehrer sind im Ausschuß unverändert genehmigt, ob Außerdem empfiehlt der Ausschuß folgende Resolution: wohl die Absicht des Magistrats, 30 Bureau- Assistenten mehr Die Versammlung giebt dem Magistrat zur Erwägung anzustellen, scharf angefochten worden ist. Trotz des Nachweises, anheim, ob es sich nicht empfiehlt, zu städtischen Stipendaß an Arbeit in dem nächsten Etatsjahr gespart werden fönne, dien an Studirende der hiesigen Universität fünftig hat der Ausschuß den Antrag auf Streichung gegen zwei Stimmen eine größere Summe als 3600 M. im Etat flüffig zu machen. abgelehnt. Beide Resolutionen werden ohne Debatte angenommen und die Stadtv. Schwalbe beantragt heute, nur 15 Stellen zu be Etats genehmigt. willigen, da die Regelung der das Bureaupersonal betreffenden Fragen noch in der Schwebe sei.

Zum Etat der Gemeindeschulen hat der Ausschuß die Absicht des Magistrats, auch für die dritten Klassen die Normalzahl von 50 Schülern allmählich eizuführen, gebilligt. Auch die Ver: sammlung ist damit einverstanden.

Die Petition des Ortsverbandes der Maschinen- und Metall­arbeiter Berlins   und Umgegend betreffend die leihweise Her gabe sämmtlicher Lehrmittel für den Schulbedarf seitens der Stadt ist vom Ausschuß nicht berücksichtigt worden; er empfiehlt den Uebergang zur Tagesordnung über dieselbe. Desgleichen find die beiden folgenden im Ausschusse beantragten Resolutionen: 1. den Magistrat zu ersuchen, die Verbesserung des städtischen Bolksschulwesens durch Einführung der Achtklassen schulen in Erwägung zu nehmen; 2. den Magiftrat zu ersuchen, Einrichtungen zu treffen, wonach die Entscheidung über die Hergabe der unent geltlichen Lehrmittel nicht, wie bisher, den Schul­fommissionen, sondern dem Rektor und dem Lehrerkollegium übertragen wird,

abgelehnt worden.

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Die ,, alte Post", die jetzt für 1800 000 m. losgeschlagen werden soll, ist von der Stadt mit 3 166 190 m. bezahlt worden. Die Differenz beträgt 1366 190 M. Für die Grundstücke Schloß­platz 7-16, die ganz in Straßenland verwandelt worden sind, hat die Stadt 2 023 452 M. bezahlt. Das macht zusammen 3 389 642 M. allein für den Landerwerb, der direkt oder indirekt mit der Schloß­play Verschönerung" zusammenhängt. Rohes Gelichter. Das hiesige Bismarck- Blatt, das im Sinne feines Jools sich neulich für die Folterungen in Barcelona   be Oberbürgermeister Belle tritt für die volle Bewilligung ein. geisterte, plädirte gestern ein bischen für Grabschändung. Man möge durch kaffirung" der Gräber am Friedrichshain   den Der Vorschlag, an Beamten zu sparen durch Berlängerung des Unfuge" der Sozialdemokraten ein Ende machen. Wir möchten die Tagesdienstes sieben auf acht Stunden, sei in den Entrüstung der kulturfeindlichen Presse sehen, wenn ein oppofitionelles gauzen fünfzig Jahren feit 1849 nicht gemacht worden. Blatt etwa gleiches mit gleichem vergelten und den Vorschlag machen Eine So alte eingewurzelte Gewohnheit auszurotten, sei würde, die Gräber irgend welcher Hohenzollern fürften zu faffiren". außerordentlich schwer. Im Staatsdienst sei, abgesehen von Post und Eisenbahn  , nur fiebenstündige Arbeitszeit. Die Von Zeit zu Zeit wird über Blutvergiftungen berichtet, Affiftenten und Sekretäre müßten ja jetzt auch auf die Werte die durch den Stich mit einer Schreibfeder hervorgerufen wurden. detachirt werden. 70 Bureaubeamte, die hauptsächlich auf diese Wie man in den ähnlichen Fällen, wo die Verlegung durch einen Assistentenstellen Anspruch haben, seien ältere Militäranwärter. verrosteten Nagel oder dergleichen verursacht wurde, den Rost für Stadtv. Cassel empfiehlt den Antrag Schwalbe. Weshalb den Krankheitserreger ansieht, so schreibt man die durch Stahlfeder­nehme man denn so viele Militäranwärter in Dienst, wenn die stiche entstehende Blutvergiftung häufig der giftigen Wirkung der Stellen noch gar nicht vorhanden sind. Die Nothwendigkeit der Tinte zu. Indessen sind diese Stoffe an und für sich jedenfalls an 30 neuen Stellen sei ganz unzureichend begründet. Die ungeheuere der Erregung der Krankheit nicht betheiligt, vielmehr dürften lebende Steigerung des Besoldungsetats müsse endlich wegfallen. Keime, Batterien, die mit ihnen in die Wunde gelangen, die Blut­Oberbürgermeister Belle bestreitet, daß eine solche Steigerung vergiftung hervorrufen. Bis jetzt waren bakteriologische Kulturverfuche stattgefunden. Seit Hilfsarbeiter nicht mehr eingestellt werden, mit Zinten noch nicht ausgeführt worden. Dies mag zum Theil habe man diese Probisten" nehmen müssen. Die Stadt wachie darin feinen Grund haben, daß die frischen Auilinfarben, die zur jährlich um 30 000 Seelen und damit wachse das Pensum der Ge- Bereitung vieler Tinten dienen, als Batteriengifte betrachtet werden, Stadtv. Dr. Preuß lenkt die Aufmerksamkeit der Versamm- schäfte trog aller Zusammenlegung von Bureaus 2c. daß man also die Krankheit erregenden Keime nur in einer alten, lung darauf, daß an dem Hause der 99. Gemeindeschule( Steinmetz- Der Etat wird unverändert genehmigt. verdorbenen und zersetzten Zinte fucht. Seit einigen Jahren hat straße) ein Plakat des Deutschen Turnerbundes" sich befindet, Das Verzeichniß der im Etatsjahre 1897/98 neu und um nun Marpmann in seinem bakteriologischen Laboratorium in Leipzig  welches zum Besuch seiner in der betreffenden Turnhalle statt- upflasternden Straßen und Plätze ist vom Pflaster- derartige Versuche durchgeführt, deren Ergebniß er jegt im Zentrals findenden Nebungen mit den Worten auffordert: Gäste- Christen- ausschuß in einigen untergeordneten Punkten abgeändert worden. blatt für Bakteriologie" veröffentlicht. Zur Untersuchung dienten willkommen!" und ersucht um Abstellung dieses Mißbrauchs, der die Eine Besichtigung der Straßen hatwegen der diesmal besonders sorgfam ibm größtentheils Schultinten. Die Mehrzahl dieser Zinten, Schultinder zum Raffen- und Klaffenhaß herausfordert. Ferner ausgearbeiteten Aufstellung des Verzeichnisses nicht stattgefunden. 67, bestanden aus Gallustinte. Sie enthielten sämmtlich Schimmel­oder Mitrofokken. Außerdem tamen fragt er au, was nach dem ablehnenden Bescheide des Provinzial- Vorgeschlagen wird eine Resolution des Inhalts, daß die Bau- pilze und Bakterien Schulfollegiums hinsichtlich der Anstellung jüdischer Lehrkräfte in deputation zur möglichsten Einschränkung bei den Reparaturen noch 11 Schultinten zur Untersuchung, die die aus Nigrosin, des Straßenpflasters veranlaßt werden soll. Anilinfarbstoff, hergestellt waren. Zukunft geschehen solle. Auch fie ent Bürgermeister Kirschner: Von der Existenz dieses Plakats Die Versammlung akzeptirt die Resolution und beschließt auch hielten sämmtlich Schimmelpilze. Nigrofintinte, unmittelbar der ist uns bisher nichts bekannt gewesen, es wäre souft sofort Abhilfe im übrigen nach den Vorschlägen des Ausschusses. Vorrathsflasche entnommen, enthielt einen Schimmelpilz mit acht gefchaffen worden. Grundsäglich kümmern wir uns bei der Ver Ueber die Vorlage der Vermiethung der Wiehhof- Batterienteimen. Eine andere Probe, die seit längerer Zeit im gebung der städtischen Lokale nicht um die politische und religiöse Restauration an den gelernten Roch Hans Flechs für Tintenfaß offen an der Luft geftanden hatte, enthielt 10 Schimmel­Richtung der Vereine, sondern sind lediglich auf Verhütung von 52 000 m. jährlich auf 5 Jahre wird schon längere Zeit in öffent pilze und 15 Batterienkeime. Auch in rothen und blauen Anilin­Ausschreitungen bedacht. Gine folche liegt hier vor. In licher und geheimer Sigung hin und her verhandelt. In voriger tinten wurden zahlreiche Schimmelpilze und Bakterien nachgewiesen, betreff der Anstellung jüdischer Lehrkräfte verliest der geheimer Sigung hat man einen neuen Ausschuß niedergesetzt, weil 3weimal wurde aus Nigrofintinte, die bei Marpman 1/4 Jabre lang Bürgermeister das Restript des Provinzial Schulfollegiums, in dem früheren ein Verwandter des Reflektanten faß und man auch offen zum Gebrauch gestanden hatte, ein septischer Bazillus kultivirt, deffen Ton durch burch mehrfache Zurufe, wie: Kommando den Schein einer Beeinflussung vermeiden müsse. Die Sache sei sehr der die geimpften Mäuse innerhalb vier Tagen tödtete. Es dürfte ton! Hochmüthige Sprache! u. f. 10. aus der Versammlung aufgebauscht. Das Material gegen den Reflettanten sei anonym ein- nicht zwedlos fein, wenn den Schultinten einige Aufmerksamkeit der glossirt wird. Danach hat der Kultusminister einen Bescheid gegangen. Herrn Flechs werde vorgeworfen, als Theaterdirektor in maßgebenden Personen zugewandt würde. auf die lehte Vorftellung des Magistrats nicht für nöthig gehalten; Potsdam   ein Verhältniß mit einer Schauspielerin gehabt zu haben. es hat deshalb bei dem Bescheide des Kollegiums fein Bewenden". Von dieser und anderen Behauptungen sei nichts erwiesen. Im Es sei das nicht der Zon, der sonst von Behörden, auch von der übrigen sei die Persönlichkeit des Genannten durchaus akzeptabel, dem Provinzial- Schulkollegium vorgesetzten Behörde der Stadt gegen- er habe das Meistgebot abgegeben, und auch der neue Ausschuß über angeschlagen werde. Aber der Ton treffe nicht den, gegen empfehle, ihm die Restauration zu verpachten, da der moralische Defekt den er angeschlagen werde, sondern den, von dem er aus nicht zu groß sei, ihn davon auszuschließen. gehe( Allseitige lebhafte Zustimmung). In der Sache stehe über ben weiteren modus procedendi noch nichts feft. Der Magiftrat halte aber an dem bisherigen Standpunkte feft.( Beifall.)

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Stadtv. Preuß: Auf das Plakat hätte der Rettor der Schule, Herr Bellardi, den Magistrat aufmerksam machen müffen!( Buruf Der Hausturator!)

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Ein Theil der Berliner   Preffe erhielt in dem vorgestrigen Rozze. Prozesse in Köln  , von dem wir in letzter Nummer das wesentlichste berichtet haben, von amtlicher und nichtamtlicher Stelle eine Kenn­zeichnung. Es handelte sich um den Umstand, daß einige Zeitungen das Stattfinden des Duells Koge- Schrader gleich einer Theater. Stadtv. Preuß findet, daß sich gerade der Referent sehr auf vorstellung vorher angekündigt hatten. Der Staatsanwalt Dr. Hup­Stadtv. Preuß findet, daß sich gerade der Referent ſehr auf pert berief sich bei Erwähnung diefes Umstandes in seinem Blai­geregt und sich des Herrn Flechs äußerst lebhaft angenommen habe. doyer darauf, daß selbst( 1) der Abg. Bebel solche Blätter wie das Die Gegner hätten keineswegs das Intereffe, dem gegenwärtigen Kleine Journal" und den Lokal- Anzeiger" als Stanbal. Bächter die Bacht zu erhalten. Die Sache sei aber eben nicht ganz blätter bezeichnet habe. Der Vertheidiger gab das Kleine aufgeklärt. Man versichere, der Reflettant stebe mit feiner ge- Journal" preis und bezeichnete es gleichermaßen als schiedenen Frau immer noch gut; ein Brief dieser Frau vom ein Senfationsblatt, der Lokal- Anzeiger" erschien ihm Der Etat wird genehmigt. 12. März beweise das Gegentheil.( Die weiteren Ausführungen des aber zuverlässig". Was die Beurtheilung des Rozefalles in ge Die Etats für die Taubtummenschule, die Blinden  - Redners gehen unter furchtbarem Lärm der Versammlung verloren, nauntem Prozesse im übrigen anbetrifft, jo gab sich natürlich viel anstalt( nebst Betrieb der Beschäftigungsanstalt), für das Fort man hört nur noch, daß Redner die namentliche Abstimmung Entrüftung über die standalöse Prügelsucht der beiden Hofbeamten bildungs- Unterrichtswesen sind ebenfalls unverändert beantragt.) geblieben. Die private Mädchen- Fortbildungsschule Elisabethkirch- Stadtv. Reich now erklärt, daß für ihn das ganze Gewäsch soweit die Personen in betracht kommen, abfolut gleichgiltig, ob Gewäschau erkennen. Unsere Leser kann das fühl laffen. Ihnen ist es, straße 19 geht am 1. April cr. in städtische Verwaltung über. Das nicht existirt, daß er aber gegen die Vorlage stimmen wird, weil er ein quasi Mann, der sein Leben lang ohne die geringste Nüglichkeit Honorar für den Unterricht auf der Schreibmaschine wird bei einem so großen Betriebe den richtigen Mann und besonders für die Menschheit vegetirt hat, von seinem Leidensgefährten tomment­auf 3 M. pro Stunde festgefeht. Der Etat für das ge- die richtige Frau an der richtigen Stelle haben will. werbliche Unterrichtswesen mit den Anhangsetats Es wird der Schluß der Debatte beantragt. Gemeldet sind noch mäßig über den Haufen geschossen wird. Und was das System betrifft, für 17 Fachschulen, für die Tischlerschule, den Gewerbesaal, die die Stadtvv. Singer und Schwalbe. Stadtv. Singer beantragt über so können wir mit dessen Wirkungen für uns sogar vollauf zu­höhere Webeschule, die beiden Handwerkerschulen und die Bau- den Schlußantrag namentliche Abstimmung. Nach einer ziemlich frieden sein. gewerkschule bleibt ebenfalls unverändert; nur ist beim Etat der erregten privaten Auseinandersetzung am Borstandstische, wo der Webeschule infolge der Intervention des Finanzministers eine Herab- Borsteher- Stellvertreter mich e let präsidirt, wird der Schlußantrag fegung des städtischen wie des Staatszuschusses um je 60 M. ein zurückgezogen. getreten. Auch der Etat für das Armenwesen hat die unver­Stadtv. Singer: Ich bin in der eigenthümlichen Lage, ein änderte Genehmigung des Ausschusses gefunden. Botum abgeben zu müssen, welches nach außen hin Mißdeutungen Sämmtliche vorerwähnte Etats werden nach den Aus- finden tönnte, wenn ich nicht das wahre Motiv hier öffentlich aus Schußvorschlägen genehmigt, desgleichen die Etats für das sprechen würde. Ich verwahre mich dagegen, als ob unsere Ab­ftimmung geleitet wird aus Gründen, wie der Referent oder Kollege Die Hede des Herrn Oberbürgermeisters Belle in der Stadt­Breuß fie vorgetragen. Ich finde es komisch, daß man hier ein verordneten- Bersammlung vom 28. Januar d. J. über die städtischen Sittenrichterfollegium tonftituiren will für Dinge, welche in der Hilfsarbeiter enthielt eine große Anzahl Unrichtigkeiten, welche im bürgerlichen Gesellschaft von heute so im Schwange find, daß unsere Intereffe der Hilfsarbeiter zweifellos nicht unwiderlegt bleiben Kollegen doch auch davon Kenntniß haben sollten. Wir werden gegen durften. Da der Herr Oberbürgermeister turz nachdem eine den Antrag des Ausschusses stimmen, weil es auch uns unthunlich scheint, Deputation des Ortsvereins der Gemeindebeamten Berlins   empfangen für den Betrieb einen Mann zu wählen, der schon elf Jahre nicht hatte, so blieb nur die Annahme übrig, daß eine ungenaue und un­mehr in diesem Geschäft thätig gewesen ist. Unser Hauptmotiv be- richtige Information die Veranlaffung gewesen sein konnte. Der Verein steht aber darin, daß der Herr der nahe Verwandte eines unferer beschloß daher in loyaler Weise, zuvörderft dem Herrn Oberbürger­Mitglieder ist.( Dho!). Jawohl, auf unsere Bersammlung soll auch meister die Entgegnungsschrift durch den Vereinsvorsitzenden über­nicht der Schein des Verdachts fallen, als würde hier Vettern- reichen zu laffen, mit der Bitte, nach Prüfung derselben in geeigneter wirthschaft getrieben.( Unruhe). Weise die der hohen Stadtverordneten- Bersammlung wie der Preffe Nachdem noch Stabtov. Scheiding, Schwalbe und gegenüber geäußerten unrichtigteilen persönlich richtig stellen zu äsete für den p. Flechs eingetreten find, schließt die Debatte. wollen. Der Herr Oberbürgermeister hat die Annahme der Ent­Referent Justizrath Meyer tritt dem Vorwurf der Wettern- gegnungsschrift am 10. März cr. abgelehnt und dabei Mitglieder. wirthschaft entgegen. des früheren Vereinsvorstandes direkt als Lügner bezeichnet.

Siemens u. Halste; Reyling u. Thomas; Berliner   Werkzeug­Maschinenfabrik vorm. Sentter; Pianofabrit Bechstein; Schwarz topff; Borsig; Gebr. Naglo; Elektrotechnische Fabrit Reifer u. Schmidt; Elektrische Abtheilung Ludwig Löwe  ; Arbeiter von Ludwig Löwe  ; Beermann'sche Maschinenfabrit; Nähmaschinen­fabrit Gebr. Nothmann; Die zielbewußten Arbeiter der Eckert'schen Maschinenfabrit, und noch viele andere. Diesen schloffen sich die Kränze der verschiedenen Spezial- und Sportvereine an, unter denen be­sonderes Intereffe der Kranz der Arbeiter- Radfahrer in Form eines Rades erregte. Sehr bemerkt wurde auch ein Kranz der Arbeitslosen des Oftens. Freudige Genugthuung rief ein Kranz hervor, der folgende Widmung trug:" In dankbarer Erinnerung die Johannesburger Genossen( Transvaal  ). Der Same Eurer Geistesthaten gedeiht auch in entfernten Staaten." Der Sozialistische Klub in London   hatte einen Kranz mit Widmung in englischer Sprache, die hier ange feffenen Polen   einen solchen mit Widmung in polnischer Sprache zur Stelle.

Die sozialistischen   Studenten Berlins   legten einen Kranj   mit der Jnschrift: Ein Tag wird kommen nieber, während die Redaktion der, für die akademische Lesehalle der Universität ver­botenen, Sozialistischen Monatshefte" für ihren Kranz die Inschrift gewählt hatte:

Ihr mögt das Wort verbieten, Ihr tödtet nicht den Geift, Der über Eurer Lüge

Ein freier Adler treift."

In namentlicher Abstimmung wird die Vorlage mit 56 gegen 83 Stimmen angenommen. Die übrigen Vorlagen find ohne allgemeines Intereffe. Schluß 814 Uhr.

Tokales.

Achtung! Genoffinnen und Genoffen! In der Verfamm­lung, welche am Sonntag, den 21. März, abends 61/2 Uhr, beim Genoffen Bubeil, Lindenstr. 106, ftattfindet, wird Genoffe G. Wagner über Die heiligsten Güter der Deutschen  " referiren. Um rege Betheiligung wird ersucht.

Der Ortsverein der Gemeindebeamten Berlins   hat der Stadtverordneten- Versammlung unterm 10. b. M., unter Beibringung von Belegen, welche die Unrichtigkeiten in der Rede des Oberbürger­meisters Belle in der Stadtverordneten- Versammlung vom 28. Jas nuar d. J.( betr. die Stellung der Gemeindebeamten) nachweisen, ein Gesuch zugehen lassen, in welchem es u. a. heißt:

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Hierdurch wird der vorbezeichnete Verein gezwungen, dem Herrn Oberbürgermeister in die Deffentlichkeit nachzuflüchten, und beehrt sich, die hohe Stadtverordneten Versammlung ganz gehorsamst zu bitten, nach geeigneter Prüfung entscheiden zu wollen, ob unserers feits ein Mangel an Wahrheitsliebe vorliegt."

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Die März- Nummer des Sozialist" ist gestern Mittag, 1 Uhr, fonfiszirt worden. Den Armen Konrad" ließ man in Gnaden untonfiszirt. Wie viele Exemplare der zur Bentenarfeier besonders in Anspruch genommenen Polizei in die Hände fielen, wird. nicht berichtet, doch dürfte die Ausbeute nicht allzugroß gewesen sein, da die Behörde erst am Tage nach Herausgabe des Sozialist" die Beschlagnahme verfügte.

Erwähnt sei außerdem noch ein Kranz, den die ,, Station 108 in Bethanien" geftiftet hatte. Unvergeffen blieb gestern auch das Grab Die Löhne der städtischen Straßenreinigungs- Arbeiter Aus den Kreifen organisirter Maurer wird uns geschrieben: unserer Borfämpferin Agnes Wabnitz   auf dem Friedhofe der frei sollen also endlich erhöht werden, eine alte Forderung, die feit Der bekannte fromune Klingel Bolle beschäftigt zur Beit bei religiösen Gemeinde. Ferner tamen für die Märzgefallenen Kränze langem von sozialdemokratischer Seite immer und immer wieder einem Erweiterungsbau und bei Renovirungsarbeiten auf feinem aus Riel, Halle und Düsseldorf  . aufgestellt und als berechtigt nachgewiesen worden ist. In den Grundstück Alt- Moabit 99/108 eine Anzahl Maurer zu dem Stunden­Auch der Polizeifcheere fielen Widmungen einiger Kränge zum Berwaltungsberichten über das städtische Straßenreinigungswesen ist lohn von 50 bis 521/ a Pf. Es giebt nur wenige Bauten in und um Opfer. Bertreten waren ferner von anarchistischer Seite: Berliner   die Berechtigung des Verlangens einer Lohnaufbesserung noch bis Berlin  , auf denen nicht der übliche Lohn von 55 Pf. gezahlt wird; Anarchisten; Redaktion des Sozialist" und des Armen Ronrad"; zuletzt bestritten und die Lage der Straßenreinigungs- Arbeiter als die von der Lohnkommission am 9. März ausgeübte Baukontrolle Rummelsburger, Charlottenburger, Friedrichsberger und Rixdorfer entschieden günstig hingestellt worden. Die Lohnaufbesserung wird bat ergeben, daß unter 546 Baustellen mur 56 find, welche weniger Anarchisten. Die Tischler und Polirer der Bettstellfabrit von Gauert sich übrigens auch jent fo, wie sie vom Magiftrat beab geben. Als Herr Bolle von einem Mitgliede der Sohukommiffion hatten einen Kranz mit halb schwarzer, halb rother Schleife. Kränze sichtigt und vom Etatsausschuß empfohlen wird noch zur Rede gestellt wurde, erklärte der fromme Mann, daß er über­mit schwarz- roth- goldenen Schleifen waren diesmal vier am Blaze. in ziemlich bescheidenen Grenzen halten. Der dadurch verursachte baupt nicht gewillt sei, einen höheren Lohn als den jetzt bei ihm üblichen Neben dem Verein Waldeck und den beiden freisinnigen Arbeitervereinen mehr aufwand stellt sich auf nur 22 800 M. Das ist ein sehr zu zahlen. hatte auch das Komitee für Errichtung eines Denkmals für die winziger Betrag im Vergleich zu dem Gesammtbetrage der bisher Ein Berliner   Stadtvater. Die Verpachtung der Restauration Märzgefallenen einen dreifarbigen Schleifenschmuck für seine Kranz gezahlten Löhne, der bei den ständigen Arbeitern in der Regel nicht auf dem städtischen Schlacht- und Wiehhofe, die nun endlich, da der Spende gewählt. Die Redaktion Neuland" hatte einen Krang mit viel hinter 1 Million pro Jahr zurückbleibt. Jener Mehraufwand bisherige Vertrag noch feine vierzehn Tage mehr läuft, zum Abschluß halb rother, halb schwarz- weiß- rother Schleife gewidmet. Der Kranz geht nicht einmal erheblich hinaus über das, was bisher an zu kommen scheint, wird voraussichtlich noch ein Nachspiel haben, der Schüler der Arbeiter- Bildungsschule trug sozialistische Farben. dem für die Löhne der ständigen Arbeiter etatsmäßig zur Ver- das dem Stadtverordneten Rentner Seibert   nicht besonders an Wir können unseren Bericht über die Märzfeier im Friedrichs- fügung gestellten Betrage alljährlich gespart worden ist. Es genehm sein wird. Ein Berichterstatter schreibt hierüber: Der Aus­hain nicht besser schließen, als indem wir die Widmung hintenan- werden nämlich bei Erkrankungen von Arbeitern( denen dann der schuß, der dem Stadtverordneten   Kollegium den früheren Theater­fehen, welche die Kranzschleife der Arbeiter der Freund'schen Fabrit 2ohn nicht weiter gezahlt wird) meist nicht sofort Erfahleute ein- faffirer Herri Hans Flechs als neuen Wirth vorschlägt, wünscht in Charlottenburg   trug und die also lautet: gestellt, sondern die Arbeit der Erkrankten muß von den übrigen Mann zugleich die Bestimmung getroffen zu sehen, daß der neue Bächter schaften mit übernommen werden. 1895/96 3. B. wurden von den kein zweites Geschäft und auch feinen Sozius haben darf. Das hat eatsmäßig zur Löhnung der ständigen Arbeiter verfügbaren. nun seine Vorgeschichte, die in der vorlegten Ausschußßigung eine 998 350 M. nur 985 318 M. ausgegeben, also 13 037. erspart etwas peinliche Aufdeckung erfahren bat. Aufgedeckt war sie 1894/95 stellte sich die Ersparniß bei einem etatsmäßigen Soll von eigentlich fchon früher, aber es fehlte bisher an einer unumstößlichen

Das deutsche Volt, es ehrt Euch um die Wette,

Gedenket Gurer fort und fort;

Für es ist Eure Ruhestätte

Der allerhöchste Wallfahrtsort.

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