bes größten Versicherungstruftes in Deutschland auf dte Sozialisierung lossteuert. Auch er ist ein Garant des Rapitalismus. Bleibt noch der Brecher der Zinsknechtschaft" Gottfried Feder . Von seinen Theorien hat Goebbels einmal gesagt, es breche nur derjenige, der die Schriften über die
Brechung der Zinsknechtschaft liest. Feder hat sich im Reichstage leidenschaftlich dagegen verwahrt, als Sosialist ange
sprochen zu werden.
Die Verteilung der Nachfolgerschaft Hugenbergs zeigt die Ratlosigkeit der Reichsregierung über den Kurs, den sie wirtschaftspolitisch einschlagen soll und ist trotz aller Gleichschalterei keine Lösung der großen Schwierigkeiten.
Selbstverständlich"...
Und dennoch bleibt Rohr
Der besonders radikal nationalsozialistisch tobende Dortmunder General- Anzeiger" schrieb am 29. Juni triumphierend:
... Selbstverständliche Folge des Rücktritts Hngenbergs
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Ihr müßt"
Eine innere Zwangsanleihe kommt, unter Druck- Aber die Substanz schwindet mehr und mehr
Das Naziregiment hat einen finanziellen Dalles fondergleichen. Es greift deshalb zur Methode der inneren 3wangsanleihe, die es nach außen hin als freiwillige Spende zur Förde rung der nationalen Arbeit" benamsen läßt!
In Wirklichkeit wird auf alle Arbeiter, Angestellten und Beamten ein mehr oder weniger unsanfter Drud ausgeübt, sich bei der Lohn- und Gehaltszahlung einen bestimmten Betrag abhalten zu lassen- während man von den übrigen erwartet, daß sie einen Betrag überweisen. Wie dentlich man den Drud gemacht hat, geht aus folgen: der Stelle des Aufrufs hervor: Wer sich zur deutschen
Volksgemeinschaft bekennt, der mnß bereit sein, von seinem Einkommen freiwillig einen Beitrag zur Förderung der nationalen Arbeit zu spenden." Wehe dem, der es nicht tut! Er steht damit nicht nur außerhalb der deutschen Volks= gemeinschaft, sondern wird auch den entsprechenden SA. Besuch mit der notwendigen" Mißhand Inng erfahren!
Mit dieser brutalen Segnung der inneren 8wangsanleihe fängt die Hitlerbettelei großen Stiles an- mit dem Schwund der legten Substanz in Deutschland wird sie enden!
ift natürlich der Rädtritt der noch im Amte befindlichen Reichsetat ohne Reichstag ! Berlin halb bankrott!
deutschnationalen Staatssekretäre. Es
scheinlich, daß der Rücktritt Dr. Bangs und von Rohrs im Laufe des heutigen Tages erfolgt."
„ Selbstverständliche Folge" des Besuches in Neudeck war aber, daß der deutschnationale Staatssekretär Dr. Rohr bleibt....
Ueber alles die Partel
Der Oberbonze im Reichskabinett
Die Reichspressestelle der NSDAP . teilt mit: Durch Kabinettsbeschluß wurde bestimmt, daß der Stellvertreter des Führers der NSDAP . Rudolf Heß fünftig an den Rabinettsfigungen und Ministerratsßigungen der Reichse Regierung teilnimmt,
Mit anderen Worten bedeutet das, daß der Generat fekretär einer Partei, ohne Minister zu sein und ben üblichen Ministereid auf die Ver.
Die Reichsregierung hat das Reichshauss haltgeleg für 1933 verabschiedet und im Reichsgefegblatt verkündet.
Den Reichstag hat sie dazu nicht benötigtfie weiß genau warum: Vielleicht hätte doch der eine oder andere auch der gleichgeschalteten Köpfe, soweit er etwas von Finanzen versteht, hinter die frisierte Fassade des Haushaltsplans geleuchtet und die finanzielle Mißwirtschaft des Naziregierung damit offens baren müssen. Diese Gefahr war zwar seit dem Raub der Mandate für Sozialdemokraten und Kommunisten weniger groß geworden, aber schließlich ist Vorsicht die Mutter des Porzellanfastens und es ist der typische Vorgang in allen Dittaturen, daß sie nicht hinter ihre miserable Finanzgebarung und ihre Korruptionswirtschaft leuchten lassen wollen, weshalb sie sich autoritär" gebärden.
Der Oberbürgermeister von Berlin , Sahm, auch einer der begeisterten Gleichschalter, muß jezt an die Gläubiger der Stadt Berlin ein Schreiben richten, in dem er erklärt, daß ihn die Mißwirtschaft( gemeint ist natürlich die der Nazis!) im wesentlichen nur die Zahlung der Wohlfahrtsunterstützungen und die Befriedigung der Ansprüche der Lohn- und Gehaltsempfänger gestatte. Er müsse deshalb bis auf weiteres die Zahlung von Tilgungssumment aussegen und den Zinssay auf 4 Prozent herabsehen.
Gleichzeitig wird für Berlin eine scharfe Herabsezung der Kommunalbeamtengehälter vorgenommen, die u. a. das Gehalt des Oberbürgermeisters dieser 4- Millionenstadt unter das exorbitante Gehalt des Oberbürgermeisters der Stadt Saarbrücken mit nur 130 000 Einwohnern sett.
Die Londoner Krise
faffung geleistet zu haben, an den Gigungen Spannung auf der Weltwirtschaftskonferenz der Regierung teilnimmt: Die Reichsregierung ist nur noch eine Filiale der Nazi- Partei. leitung!
Nazi- Offiziere
Im Konzentrationslager
Wie bie Presseftelle der NSDAP . mitteilt, haben die ehemaligen Parteigenossen Hauptmann a. D. Cordes mann, Hauptmann a. D. v. Marwig, Hauptmann a. D. Wolf und Hauptmann a. D. Dr. Zuder, sämtlich in Berlin , durch telegraphische und telefonische Einwirkung über Gauleiter, Handelskammern, Wirtschaftsunternehmungen usw. versucht, dem Führer die Freiheit notwendiger Ents fchließungen zu rauben". Sie find anf Anordnung des Füh rers fofort ihrer Aemter enthoben und aus der Partei auss geschlossen worden. Auf Befehl des Reichskanzlers wurden fie in baft genommen und in ein Konzentrationslager eins geliefert.( Die Herren werden wohl noch viel standes gemäße Gesellschaft bekommen.)
Ebert und Hellmann
Der Sohn des ehemaligen Reichspräsidenten Ebert ist, gleichzeitig mit Eruft Heilmann, dem Führer der Preußis schen Landtagsfraktion der SPD. verhaftet worden.
Die Saar wehrt sich
In Kreisen der durch die Gleichhaltung aus dem deutschen Borbereitungsdienst der akademischen Berufe herausgeschmis= fenen Berufe beabsichtigt man, wie wir erfahren, sich in einem Appell an den Völkerbund zu wenden. Die Betroffenen wenden, soweit fie Saarländer find, ein, daß die Reglung in Deutschland eine ungefeßliche Benachteiligung der Saarländer enthalte, die dem von Deutschland anerkannten Völkerbundspakt über das Saar : gebiet zuwiderlaufe. Es wird darauf hingewiesen, daß die bentiche Reglung für Saarländer auch insofern unhaltbar fei, als durch fie für ein Gebiet, daß zur Zeit nicht der Reichsregierung unterstehe, in bezug auf den z. B. juristischen Nachwuchs eine Auslese nach Gefichtspunkten getroffen werde, bie im Saarbeden nicht statthaft sei. In der Tat müssen Saarländische Juristen ihre Prüfungen im Reich ablegen!
Berlin , 30. Juni. Es ist in London nicht gelungen, die Weltwirtschaftskonferenz ersprießlich weiterarbeiten zu lassen, „ als ob die Währungsfrage geregelt wäre". Die Spekulation hat sich inzwischen der Angelegenheit bemächtigt und gestern einen beträchtlichen Dollarrüdgang herbeigeführt, der eine beträchtliche Nervosität verursacht und die Stabilisierung wieder ganz akut gemacht hat. Bei der unentschiedenen Hals tung Englands und der sehr entschiedenen Stellungnahme Ameritas gegen eine vorläufige Stabilisierung handelt es sich um ein Wettrennen beider Länder auf dem Geldmarkte, das zum Stillstand kommen muß, wenn nicht andere Länder fich ihm in kopfloser Haft anschließen und alle internatio= nalen Austauschbeziehungen völlig zerrüttet werden sollen. Die europäischen Goldstandardländer sehen diese Gefahr be= sonders deutlich und suchen deshalb Macdonald zu einer Klaren Entscheidung für die Goldwährung zu gewinnen. Die jem Bemühen galten die zahlreichen Konferenzen des geftris gen Tages, in denen Frankreich und Holland besonders hers
vortraten. Es hat sich herausgestellt, daß der Vertrauensmann Roosevelts, Professor Moley, auch nicht in der Lage ist, der Konferenz die erhofften Zusicherungen zu geben. Die Spans nung konzentriert sich nun auf das Ergebnis der Rüdfragen, die er unter dem Eindruck der ausgesprochenen Londoner Arisenstimmung an das Weiße Haus richten wird. Da die amerikanische Politik fich ganz eindeutig und nachdrücklich auf das bekannte Preiserhöhungsprogramm im Inlande, das mit einer Exportverbilligung Hand in Hand gehen muß, fests gelegt hat, und die amerikanischen Vertreter in London noch in den letzten Tagen die Währunsfrage als nicht vordrings lich bezeichnet haben, find die Aussichten der Konferenz als sehr ungünstig zu beurteilen. Die ergebnislose Vertagung zweier Weltkonferenzen wäre freilich ein schlechtes Vorzeichen für den Gedanken der internationalen Zusammenarbeit über: haupt und ein Prestigeverlust für England, das die beiden Präsidenten gestellt hat.
Dem Braunen Haus entronnen
SA.- Bestien untereinander
Der Prager „ Sozialdemokrat" berichtet unter dem 28. Juni: „ Es gibt keine Greuel in Deutschland ", so rügt der Psychopath Göring und die hiesige deutschnationale Presse wie jene der Nazi überbieten sich täglich in der Antigrenelpropaganda". Die Wahrheit aber siegt und jeder Tag bringt neue Beweise der abgrundtiefen Vertiertheit der Be= stien, die der gegenwärtige Kanzler Deutschlands seine Kameraden nennt.
Die Opfer der SA- Ttere find längst nicht mehr die„ Margi sten" alleine, es gesellen sich zu ihnen Zentrumsleute, Voltsparteiler, Deutschnationale und nunmehr auch National sozialisten und SA.- Männer.
Montag, den 26. Juni ftellte fich der Gendarmerie in Nies dergrund a. E., Bezirk Tetschen a. E., ein Mann namens Bod und bat, ihn einem tschechoslowakischen Gericht zu überstellen.
SA. will Militärgericht!
,, Ein unwürdiger Zustand"
Aus dem Reich wird uns berichtet:
Ziemlich unbemerkt vor der größeren Oeffentlichkeit haben die derzeitigen deutschen Machthaber einen weiteren bedeutenden gesetzgeberischen Schritt zur Besserung sowohl der wirtschaftlichen als auch der verfahrenen politischen Verhältniffe" getan: fie haben die von der Republik seiner Zeit aufgehobene Militärgerichtsbarkeit wieder eingeführt! Das entsprechende Gesetz ist bereits erschienen und hat bei allen denen, denen der Magen infolge der andauernden Verteuerung der Lebensmittelpreise fnurrt, bereits eine fühlbare Magenberuhigung hervor gerufen.
Intereffant ist, was man test barüber hört, wie die Sachbearbeiter dieses wichtigen Gesezes geglaubt haben, seinen schleunigen Erlaß begründen zu müssen.
Die Herren gleichgeschalteten Sachbearbeiter erklären in ihrem Entwurf, daß durch die Laienbelegung der Gerichte der unwürdige Zustand" geschaffen worden sei, daß es vorkommen könne, ein Soldat habe sich vor einem anch mit einer Frau als Schöffin besetzten Gericht zu verantworten!
Horrible! Jeder anständige Mensch wird anerkennen müssen, daß das wirklich ein für einen echten Germanen ganz untragbarer Zustand ist, wenn ein. Soldat, der ein Verbrechen begangen hat, sich es gefallen lassen muß, von einer Frau mit abgeurteilt zu werden. Man denke, von einer Frau
Im übrigen ist es hochintereffant festanstellen, daß in einflußreichen gleichgeschalteten Kreisen Stimmung dafür ges
macht wird, anch die deutschen Wehrverbände diesen demnächst nenzubildenden Militärgerichten zu unterstellen.
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Dieser Gedanke findet um so mehr Beifall, als man in feiner Verwirklichung ein probates Zugmittel fieht, um die verwilderte SA. und SS. bei der Stange zu halten und diesen Truppen da man es des damit Auslandes wegen auf andere Weise nicht kann quasi die Bestätigung zu geben, daß man sie als reguläre " Truppen" betrachtet. Man hat auch bereits daran gedacht, dem Ausland gegenüber einen solchen Schritt zu faschieren. Zunächst einmal soll nach dem Vorschlag der Befürworter dieses Planes erklärt werden, daß das 100 000 Mann starke reguläre(!) Heer Deutschlands derartige Militärgerichte nicht ausreichend werde beschäftigen können und dann wird erklärt, daß ja auch schon vor dem Kriege die preußischen Landgendarmen der Militärgerichtsbarkeit unterstellt gewesen seien!
Kein Wort, bitte, gegen einen solchen Plan! Er ist übers zeugend und einleuchtend-- dafür, daß die Hitlerischen Sturmtruppen tatsächlich als Militär betrachtet werden. Wenn man boshaft sein wollte, tönnte man höchstens fragen, seit wann die Hitlerianer ihre Truppen mit Landgendarmen vergleichen. Wir, und mit uns die ganze Welt, die damals Herrn Hitlers Rede gehört hat, glaubten immer noch, die Herren SA. - und SS. - Leute seien Angehörige einer Wach- und Schließgesellschaft"! So lautete doch damals wohl die offizielle Definition?
Er gab an, aus Saaz zu fein und felt einem Jahre int der SA. im benachbarten Sachsen Dienst getan zu haben. Er wurde dem Gericht in Tetschen übergeben, wo er seine Angaben folgendermaßen wiederholte und ergänzte:
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Vor einem Jahre trat er in die SA. ein und machte dort bis in die jüngste Zeit Dienst. Er wurde dann verdächtigt, Spigeldienste für die Tschechoslowakei zu leisten. Vor einigen Tagen wurde er festgenommen und von seinen SA. Kameraden furchtbar geprügelt. Fast bewußlos wurde er eingesperrt und schließlich gelang es ihm zu flüchten. Da er sich am Leben bedroht fühlte, nahm er seinen Weg in die Tschechoslowakei , obwohl er weiß, daß er hier wegen seiner Dienstzeit in der A. eine längere erterstrafe zu gewärtigen hat. Bod trug unter dem braunen Schandhemd der SA. fur ch t- bare Spuren überstandener Mißhandlungen. Seine Rückseite bildet vom Rüden bis in die Knieges lente eine einzige blutunterlaufene blau- schwarze Masse. Er ist glücklich, den Bestien Hitlers entronnen zu sein und will lieber in ein tschechoslowakisches Gefängs nis, als im befreiten Deutschland" den SA .Banditen wieder in die Hände fallen,
Das Neueste
Das britische Kabinett hielt im Unterhaus eine Sigung ab, in der, wie verlautet, die Frage der Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit Rußland erörtert wurde, Es heißt, daß das Kabinett sich wieder mit der Frage beschäfs tigen und den Entwurf einer Vereinbarung erörtern wird, der die Grundlage der weiteren Verhandlungen zwis schen Sir John Simon und dem russischen Vertreter bils den soll.
Die Tilfiter Polizei hat umfangreiche Machenschaften des Spartakusbundes aufgedeckt. Es ist gelungen, in Sedenburg ( Kreis Niederung) einen jüdischen Abiturienten festzustellen, der ihm aus dem Auslande zugegangene Nachrichten zu Grenelpropaganda und Schmähschriften gegen die deutsche Regierung zusammenstellte und Matrizen anfertigte, die er nach Tilsit schickte. Dort wurden sie bei einem Arbeiter, der feftgenommen worden ist, vervielfältigt. Etwa 20 Anhänger des Spartakusbundes in Tilsit wurden verhaftet.( Etwas sehr phantasievoll und tendenziös!)
vdz. Berlin, 29. Juni. Die Arbeiten am Reichstagss gebäude sind, wie das vdz.- Büro berichtet, soweit fortge: fchritten, daß der gesamte Brandschutt nunmehr fortgeräumt ift.( Einschließlich der Brandstifterspuren Görings! D. Red.) Die gleichzeitig mit den Aufräumungsarbeiten begonnene Wiederherstellung des Kuppeldaches, von dem der Brand nur die Eisenkonstruktion hatte bestehen laffen, ist jedoch noch nicht beendet. Wie wir hören, ist auch noch kein Beschluß darüber gefaßt, in welcher Form der Wiederaufbau des Sigungss faales selbst erfolgen soll.