Antifaschisten sammelt euch!
Her zu uns, wer die Barbaren stürzen will
Die Nationalsozialistische Partet hat sich durch einen Gewaltstreich des Deutschen Reiches bemächtigt und ist jetzt ganz folgerichtig bestrebt, alle Organisationen zu ver nichten, die ihrer Alleinherrschaft gefährlich werden könnten. Dabei macht sie zwischen den verschiedenen Parteien nur tattische, teine prinzipiellen Unterschiede. Sie betrachtet die Vernichtung der Deutschnationalen genau ebenso als ihre Aufgabe, wie die der Kommunisten.
Jahrelang hatte sie die Kommunisten für ihre Zwede eingespannt. Die Kommunisten halfen ihr im Kampf gegen alle Regierungen, die von den Sozialdemokraten unterstützt wurden, und holten ihr durch immer neue Amnestien immer wieder ihre Anhänger aus den Gefängnissen heraus. Sie halfen der Nationalsozialistischen Partei die Demokratie und alle freiheitlichen Errungenschaften der Arbeiterklasse herunterreißen und das parlamentarische System zu unterminieren.
Ohne Hilfe der KPD. fein Sieg der NSDAP . Aber kaum hatte sie alle ihre Ziele erreicht, da führte sie schon den zerschmetternden Schlag gegen den Kommunismus.
Mit den Deutschnationalen hatten sich die Nazis koaliert. Allerdings hatten sie schon in Harzburg erklärt, daß sie das nur tun wollten, um diese Partner so rasch wie möglich wieder herauszusehen. Sie haben sich dann der leicht angedoften" Exzellenzen bemächtigt, um mit ihnen eine Regierung zu bilden, da nur auf diese Weise der Schein einer parlamentarischen Mehrheit geschaffen und Hindenburg zur Ernennung Hitlers verleitet werden konnte. Nachdem dies geschehen war, eröffneten sie sehr rasch den Kampf gegen alles,
Nieder mit den Verbrechern!
was Deutschnational , Schwarzweißrot oder Stahlhelm heißt. Jetzt kommt täglich neue Kunde von Verhaftungen, Verboten usw., die sich gegen die Gruppe Hugenberg richten. Wie lange noch, und es wird nichts mehr von ihr übrig sein. Hoch klingt das Lied von der deutschen Treue!
Das Zentrum hat sich, nach tapferen Versuchen einiger seiner Journalisten, die Unabhängigkeit der Partei aufrecht: feiner Journalisten, die Unabhängigkeit der Partei aufrecht: zuerhalten, widerstandslos gleichschalten lassen. Es hat das Ermächtigungsgesetz angenommen und damit sehenden Auges mitgeholfen, Deutschland des Charakters eines Rechtsstaates zu entkleiden. Es war am 17. Mai beeifert, dem neuesten Friedensapostel Hitler seine stumme Ergebenheit vor die Füße zu legen. Dadurch hat es aber nichts daran ändern können, daß ihm Herr Kube seine Vernichtung anfündigte. Zahlreiche Zentrumsführer sind unter entehrendem Verdacht verhaftet worden, und die Zentrumpresse, die längst den letzten Rest von Unabhängigkeit verloren hat, wird planmäßig den Händen der Partei entwunden.
Alle will der Nationalsozialismus vernichten: die Kom munisten, die Deutschnationalen, das Zentrum. Ist die Illusion überhaupt möglich, er könnte für die Sozialdemokratie eine Ausnahme machen?
Die Sozialdemokratie, jahrzehntelang und bis vor kurzem noch stärkste Partei Deutschlands , blieb auch nach dem schwin: delhaften Aufstieg der NSDAP . die zweitstärkste. Als eine Arbeiterpartei nach Herkunft und Wesen mit starkem Anhang in Angestellten- und Beamtenkreisen ist sie wie keine andere geeignet, das Sammelbecken aller Unzufriedenheit zu werden. Der Nationalsozialismus müßte sich selbst untreu werden,
Französisches Echo!
Nicht Greuelhetze, sondern Tatsachen Die französische Kaufmannschaft hat auf die ihr von verschiedenen deutschen Firmen zugegangenen Zirkulare an die Handelskammern in Berlin und Frankfurt am Main folgendes erwidert:
„ Auch wir unterstreichen den Satz, daß wir keinen ehr: licheren Wunsch haben als in Frieden mit unseren Nachbarnvölfern zu leben. Jedoch können wir uns mit dem übrigen Inhalt Ihres Zirkulars nicht einverstanden ers flären. Wir wollen garnicht auf die Berichte der hiesigen Presse eingehen und es ist uns auch nicht bekannt, daß eine Grenelheze veranstaltet worden wäre. Ursache genug, deutsche Ware nicht zu beziehen, waren die aus Deutsch land kommenden Rundfunkreden und der Ton der deutschen nationalen Presse, die sich nicht genug tun konnten, die wjüdische" Raffe zu beleidigen und herabzuwürdigen.
Außerdem haben deutsche Rundfunkreden und Presses artikel das Volk so sehr gegen die Juden aufgehetzt, daß wir Ihr Volt bewundern, daß es nicht zu noch schlim meren Ausschreitungen gekommen ist.
Ferner entnehmen wir Ihrem geschäßten Zirkular, daß Ihre Boykottbewegung gegen jüdische Geschäftsleute, An
gestellte, gegen Aerzte, Anwälte usw. als Abwehrmaß nahmen hingestellt werden.
Es scheint, daß Sie Ursache und Wirkung verwechseln. Wurde denn die Boykottbewegung gegen die Juden nicht sofort nach Beginn der nationalen Revolution unter: nommen? Wurden nicht Anwälte usw. nach Ihren eiges nen Presse- und Rundfunkberichten sofort auf die Straße gesezt? Wir haben hier das Empfinden, daß Sie das
wenn er gutwillig gerade diejenige Partei bestehen lassen wollte, in der er seine gefährlichste Gegnerin erkennen muß.
Tatsächlich hat die Hitler - Regierung nie auch nur einen Augenblick daran gedacht, die Sozialdemokratie zu schonen. Schon in der Nacht des Staatsstreichs hat sie den vernichtenden Schlag gegen die Parteipresse geführt mit der lügnerischen Begründung, ein Geständnis des Brandstifters beweise die Mitschuld der Partei am Reichstagsbrand. Haufenweise wurden die Funktionäre der Partei in Gefängnisse und Konzentrationslager verschleppt und manche von ihnen er mordet. Die Beschlagnahme des Parteivermögens und aller Einrichtungen der Arbeiterbewegung krönte das Werk.
Auch das unglückliche Verhalten der Reichstagsfraktion am 17. Mai hat weder zur Freilassung der gefangenen Sozialdemokraten noch zur Zurückgabe des gestohlenen Arbeitervermögens geführt.
Geholfen werden kann nicht durch Stillhalten, sondern nur durch Aktivität. Der gefährlichen Redensart, daß ießt Abwarten die„ revolutionärste" Handlungsweise sei, setzen wir unsere Ueberzeugung entgegen, daß gerade jetzt für die sozialistische Arbeiterbewegung nichts verderblicher sein könnte als Nichtstun und Stillhalten. Mit dem Erscheinen des „ Neuen Vorwärts" und der Deutschen Freiheit" sind Flaggen aufgezogen, die auch weit nach Deutschland hinein fichtbar werden. Sie rufen alle zur Sammlung, die fämpfen können und und wollen für die Befreiung Deutsch= Iands von der Despotie des Verbrechens, für ein freies Volk!
„ Säuberung"
Nur noch 131 Stadtverordnete in Berlin
Bei der Stadtverordnetenwahl am 12. März wurden in Berlin 44 Kommunisten und 50 Sozialdemokraten gewählt. Von den 225 gewählten Stadtverordneten sind jetzt 94 kasfiert. Es verlautet in informierten Kreisen, daß von den übrigbleibenden 131 Stadtverordneten die 27 Mitglieder der Deutschnationalen Front, die sich inzwischen aufgelöst hat, die 11 Abgeordneten der Zentrumspartei , die 4 der Staatspartei, die 2 der Deutschen Volkspartei und der Abgeordnete der Christlichsozialen gestrichen werden sollen, soweit sie nicht der NSDAP . bereits beigetreten sind.
Ganze als Vorwand benutzen, um den Juden ihre ange Hiliskomitee für deutsche Flüchtlinge
stammten Rechte zu schmälern bzw. zu nehmen.
Es tut uns leid, daß ein Volk, das wir so hoch schätzen wie das deutsche, in der Welt sein Ansehen so tief sinken läßt, indem es einen Teil seines Volkes, der immer mit solch großer Liebe an seinem Vaterlande hing, seine Menschenrechte nehmen will.
Wir werden weiter mit Wachsamkeit die Verhältnisse in Deutschland betrachten und dementsprechend unsere Han: delsbeziehungen einrichten.
Bitte von dieser Antwort gefl. Kenntnis zu nehmen und dafür zu sorgen, daß diese Volksverhegung vollständig eingestellt wird."
Ein schweizerisches Dokument
zur neudeutschen Kulturschande
Das Schweizerische Hilfsmerk für deutsche Gelehrte" hat nachstehenden Aufruf veröffentlicht, der ein dauerndes Dokument neudeutscher Kulturschande unter dem Zeichen des Hakenkreuzes bleiben wird: Die Ausübung und das Studium der akademischen Berufe ist gegenwärtig für sehr viele Reichsdeutsche, die der herrschenden Richtung entweder politisch oder rassenmäßig mißliebig sind, erschwert, ja sogar verunmöglicht. Ins besondere ist ehrfreiheit und Lernfreiheit an den deutschen Universitäten eingeengt wie seit Jahrhunderten nicht mehr. Eine große Zahl von Opfern dieses neuen Kurses hat das Asyl unseres Landes aufgesucht, zum Teil unter dem Druck drohender Gefangen nahme, zum Teil in der Hoffnung, in der Schweiz eine Beschäftigungsmöglichkeit zu finden, die sie vor gänzlicher wirtschaftlicher Verelendung schützt.
Uns Schweizern liegt fern, uns in die politischen Verhältnisse des Nachbarlandes einmischen zu wollen. Aber diese Neutralität auf dem Gebiet der Politik befreit uns nicht von der
menschlichen Pflicht, uns für die traurige Lage der Schuhsuchenden zu interessieren. Dazu zwingt viele von uns schon das Gefühl innigster Dankbarkeit, das uns mit dem deutschen Geistesleben verbindet. Wir fühlen und denken wie unsere Ahnen, die in vergangenen Jahrhunderten Scharen von bedrängten Ausländern aus ganz Europa in ihre freien Städte aufgenom= men haben. Wir erinnern uns, daß unsere gastfreien Vorfahren feineswegs die einseitig Gebenden waren. Ein schöner Teil des geistigen Gutes der heutigen Schweiz hat seine Wurzeln in den kulturellen Schätzen, die jene Flüchtlinge aus ihrer Heimat zu uns mitgebracht haben.
So fest wir von der Verpflichtung zur Hilfeleistung durchdrungen sind, so schwer bedrückt uns die Einsicht in deren Schwierigkeit unter den besonderen Verhältnissen der Gegenwart. Auch die Schweiz ist leider ein krisenbedrängtes Land. Auch bei uns haben viele Akademiker, Schriftsteller und Künstler Mühe, ein Auskommen zu finden. Aber wer Gelegenheit gehabt hat, die Not zahlreicher deutscher Asylsucher persönlich kennen zu lernen, wird sich durch die Tatsache, daß die Hilfeleistung für die bedrängten Gäste schwierig ist, nicht von der Erfenntnis ihrer ungeheuren Dringlichkeit abhalten lassen. Es gilt vor allem
In zweiter Linie steht das Bemühen, für die Möglichkeit beruflicher Betätigung zu sorgen. Auch davon fönnen wir uns trotz aller Schwierigkeiten nicht gänzlich abhalten lassen. Wo es sich als ganz undurchführbar erweisen sollte, wollen wir den Flüchtlingen, die weiter wandern müssen, wenigstens zu menschlichen Reisebedingungen verhelfen.
Vor allem eröffnen wir darum eine Geldsammlung unter Postscheck Schweizerisches Hilfswerk für deutsche Gelehrte" VIII 22,825 Zürich. Einzahlungen können auch bei sämtlichen Geschäftsstellen des Schweizerischen vereins" erfolgen. Das Ergebnis soll uns hauptsächlich instand setzen, in dringenden Fällen sofort individuelle Hilfe zu gewähren. Aber dabei wollen wir nicht stehen bleiben. Die berufliche Beschäftigung der Flüchtlinge soll nach Möglichkeit studiert und durchgeführt werden, soweit dies nach den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen und fremdenpolizeilichen Weisungen zulässig ist und ohne Beein trächtigung der Berufsmöglichkeiten der Schweizer selbst erfolgen kann. Für jeden guten Rat in dieser Richtung sind wir herzlich dankbar. Wir möchten besonders die Frage prüfen, ob nicht akademischen Lehrern und Schülern aus Deutschland dadurch geholfen werden könnte, daß unsern Universitäten und höheren Schulen die Erweiterung ihres Lehr- und Lernförpers durch finanzielle Beisteuerung erleichtert würde. Wir möchten einstweilen nur zu Versuchen und Studien ermutigt und ermächtigt werden und gedenken, Ihnen über das ganze Ergebnis dieser Anfangsaktion Bericht und Rechenschaft abzulegen.
Herz und Geist sind es, die heute bei uns Schweizern angerufen werden. An unser Herz appelliert die bittere Not der deutschen Flüchtlinge. Bei unserem Geist aber pocht die Sympathie für eine großartige Kulturgemeinschaft an, die wir auch in schwerster Zeit nicht vergessen wollen.
Das Komitee des„ Schweizerischen Hilfswerks für deutsche Gelehrte."
Unterzeichnet ist der Aufruf von einer langen Reihe führender Schweizer , unter denen sich zahllose Universitätsprofessoren, Aerzte, Pfarrer, Ingenieure, Redakteure usw. befinden.
Oberbürgermeister Landmann Vernichtender Schlag
Die Stadtverordneten- Bersammlung in Frankfurt a. M. hat beschlossen, dem bisherigen Oberbürgermeister die Pe n= sion zu sperren und das Vermögen zu beschlag= nahmen. Landmann wird beschuldigt, an der Notlage der Stadt große Schuld zu tragen.
Das Schicksal Landmanns wird wohl demnächst auch dem früheren Kölner Oberbürgermeister Adenauer und einigen
feiner Kollegen bereitet werden. Nur Leute wie Jarres in Duisburg , die rechtzeitig Schlageter und andere nationale Märtyrer verherrlicht werden, werden ihre Pensionen be halten.
Der Weltmeisterschaftsborkampf aller Gewichtsklassen zwischen dem amerikanischen Titelverteidiger Sharkey und dem Italiener Garnera im Madison Garden auf Long Jes land, dem etwa 40 000 Zuschauer beiwohnten, endete mit dem 1.0.- Siege des Jtalieners in der sechsten Runde,
Unter dem Patronat bekannter Persönlichkeiten, u. a. des Großrabbiners von Frankreich , des Barons Robert Rotschild, des Erministers Pietri und andere, wurde in Paris eine allgemeine Assoziation für die deutschen Emigranten gebildet, die sich zum Ziele setzt, die deutsche Elite der Emigranten mit der französischen Elite der Intellektuellen, Künstler und der Wirtschaft in Verbindung zu bringen.
Verantwortlich: für die Redaktion Joh. Piz; Inserate Hubert Jüttner, beide in Saarbrücken . Druck und Verlag: ,, Volksstimme" G. m. b H., Saarbrücken , Schüßenstraße 5.
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Kr. 8.20
0,20
Desterreich Tschechoslowakei
Kr. 2.50 schw. Fr. 2,40 0,20 Schilling 7,50 Kr. 30,-
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