DAS BUNTE BLATT

TAGLICHE UNTERHALTUNGS- BEILAGE

Vom Königsbett ins Klofter

Das Gedenken des 200. Todestages des am 1. Februar 1738 verstorbenen sächsischen Kurfürsten August des Starken weckt auch Erinnerungen an die ihm lange in Liebe verbundene Aurora von Königsmart, jene schwedische Gräfin, die nach Dresden   kam, dort am Hofe Favoritin wurde und schließlich ihren Lebensabend in einem Kloster verbrachte, wo sie fünf Jahre früher als ihr Geliebter, der Sachsenfürst und Polenkönig, starb. Sie ist nicht das einzige Fürstenliebchen, das, von Hofpracht und Königsgunst verlassen, den Weg ins fromme Klosterstift nehmen mußte, um dort die letzten Le= bensjahre in etwas ruhigerer Art zu verbringen. Ja, es scheint fast, als hätten die bevorrechteten einstmaligen Nuß­nießer weiblicher Schönheit einen Spaß darin gesehen, das alte Wort wahr zu machen: Junge Hure, alte Betschwester.

Schön wie der junge Tag soll Aurora gewesen sein, als sie die Mätresse des sächsischen August wurde, dem sie ebenso wie seine vielen anderen Liebsten, Kinder gebar.( Dieser Fürst war ob seiner mehr als zahlreichen leiblichen Kinder im wahr= sten Wortsinn ein Landes vater...) Fünf, sechs Jahre währte das höfische Glück, dann hieß es abtreten und fromm werden. Freilich mit einem entsprechenden Rang; Aurore wurde Pröpstin des adligen Damenstifts in Quedlinburg  . Im Keller der dortigen Domkirche steht ihr Sarg. Bis in unsere Zeit hinein war er offen. Für jedermann sichtbar. lag, vom Salpetergehalt des Steinkellers geschützt, unverwest die schöne Frau im Sarge. Besucher kamen und gingen. Und wenn sie gingen, so nahmen sie nicht selten ein Fezchen von der großen Staatsrobe der Frau mit. Zur Erinnerung. Bis dann vor einer Reihe von Jahren der wuchtige Sarkophag für die Deffentlichkeit geschlossen wurde. Man mochte dieser Beraubung nicht mehr länger tatenlos zusehen.

Erwähnenswert ist, daß Auroras Bruder als schwedischer Oberst und Abenteurer nach Hannover   fam, um dort sein Glück zu machen. Doch war er vom Geschick weniger be­günstigt als seine schwarzhaarige Schwester. Das Liebesver­hältnis, das er mit der Hannoverischen Prinzessin Sophie Dorothea   anknüpfte, hatte zur Folge, daß er auf höheren Be­fehl ermordet wurde. Sein Schicksal erinnert an das jenes immer wieder neu in Romanen auftauchenden Barons Trend, der sich am Hofe des Preußenkönigs Friedrich II. gewissen Illusionen hingab, um sich dann eines Tages plötzlich auf der Festung Glatz zu finden.

Jener preußische Friedrich war es bekanntlich auch, der zunächst ein paar Jahre lang die berühmte italienische Tän­zerin Barberina   mit vielerlei Gunstbezeugungen über­häufte, ja, ihrethalben beinahe eine große diplomatische At­tion mit der Republik Venedig   anfing, um die Tänzerin dann fern von Berlin   nach dem schlesischen Glogau   zu verbannen, weil die bewunderte Tänzerin sich gegen den Willen des Königs mit dem Baron Cocceji   heimlich vermählt hatte. Cocceji  , der Regierungspräsident in Glogau   wurde, wandte

Tibet   öffnet die Sore

Es sucht Anschluß an die übrige Welt

Aus Tibet   fommen Nachrichten, die daruf hindeuten, daß die Tibetaner auf dem besten Wege sind, ihre bis in die

jüngste Zeit bewahrte Abgeschlossenheit gegen die übrige Welt aufzugeben. Die Regierung hat diesen Nachrichten zu­folge den Auftrag zum Bau mehrerer großer Landstraßen

Was es affes gibt

sich freilich recht schnell von dem einstigen Liebchen vieler Die Ffudit ins 3rrenfiaus großer Herren ab. Eine andere hatte es ihm angetan; die Ehe wurde geschieden; die Baronin gründete ein Frauenstift und starb einige Jahrzehnte später in dem kleinen Dorfe Barschau als Oberin dieses Stiftes. Sie wurde, ganz gegen ihren testamentarischen Willen, im Keller des katholischen Kirchleins in Hochkirch   beigesetzt. Vor einigen Jahren stand ich an dieser Stätte. Mit den verbleichten Knochen der ein­stigen Königsfreundin hatten damals bei einer Renovierung des weltabgelegenen Dorfkirchleins neugierige Kinder ge­spielt. Bis dem Unfug ein Ende gemacht und der Zugang ver­mauert wurde...

Besser ins Kloster als etwa nach dem entsetzlichen Vorbilde der englischen Geschichte aufs Schafott, wo zwei der legitimen Gemahlinnen Heinrichs VIII. endeten, mag auch die Mätresse Ludwigs XIV. gedacht haben, als sie mit erst 50 Jahren den Weg in die Kirchenstille gehen mußte. Jene Marquise von Montespan  , die erst( oder auch schon) vier Jahre ver­heiratet war, als sie dem genußsüchtigen König in die Hände fiel, dem sie im Laufe der Jahre nicht weniger als sieben Kin­der geboren hat. Diese Kinder wurden in der Hauptsache von ihrer Nachfolgerin in der königlichen Liebesgunst, der Mar­quise von Maintenon, erzogen. Diese gewann nicht nur die Liebe des Königs, fie erlangte auch einen großen Einfluß auf die Staatsangelegenheiten. Ihr Leben beschloß sie in dem Fräuleinstift St. Cyr  , 84jährig.

Schließlich hatte auch schon die Vorgängerin der Montespan im Kloster geendet, die große Rotette a palliere. Die Montespan hatte es verstanden, sie in der Gunst des Königs auszustechen und sich an ihre Stelle zu setzen oder vielmehr zu legen... Sie ist übrigens nicht zu verwechseln mit einer großen Pariser Bühnenkünstlerin gleichen Namens, der eben­falls allerlei Personen von Rang zu Füßen lagen, die Triumphe über Triumphe feierte, und die dann eines Tages zerknirscht nach Lourdes   wallfahrte, um später gar als fromme Missionsschwester in Afrika   tätig zu sein. Doch das war lange nach dem ancien regime.

Unter der alten absoluten Königsherrschaft, in der das niedere Volk von den privilegierten Machthabern aufs ge­wissenloseste unterdrückt und ausgebeutet wurde, gab es für die abgedankten Hofgeliebten noch die Möglichkeit, wenn auch widerwillig, in einem weltabgeschiedenen Kloster den Lebens­abend beschaulich zu verbringen. Als der Unmut des Volkes aufs höchste gestiegen war und die Revolution sich anschickte, mit alten Vorrechten aufzuräumen, waren diese Zeiten vor­bei. Und so endete die heute wieder einmal zu einer Ope rettenkönigin gewordene Madame Dubarry  , die Geliebte Ludwigs XV., bereits unter der Guillotine. Es wurde ihr der Vorwurf der Begünstigung der Emigranten gemacht.

J. Kliche.

nicht einverstanden und wollten den Prozeß zu Ende führen. Es kam vor dem Schiedsgericht zur Verhandlung in Sachen Wallburg  : Paul Hörbiger   als Wallburgs Schiedsmann feste sich in vorbildlicher Weise für seine jüdi­schen Kollegen ein. Dies nüßte freilich wenig: der Streit wurde von Gerichts wegen in Ruhe belassen, bis zur Klärung der Judenfrage im Deutschen Reich  ..

gegeben, die die Grundlage eines in den nächsten Jahren Laden nicht verlernen

zu gestaltenden großzügigen Verkehrssystems werden sol­len. Katholische Mönche aus der Schweiz  , die seit kurzer Zeit ihr Domizil in unwirtlichen Pässen des tibetanischen Gebir­ges aufgeschlagen haben, berichten nach der Meldung eines englisch  - chinesischen Blattes, daß die Zahl der Weißen, die sich in Tibet   aufhalten, erheblich zugenommen habe. Ueber China beginne sich ein reger Handelsverkehr zu entwickeln. Einer anderen Meldung des gleichen Blattes zufolge soll von englischer Seite beabsichtigt werden, von Indien   aus einen ständigen Flugdienst nach den Hauptorten Tibets   ein­zurichten. Auch die Nanking  - Regierung will mit deutschen Flugzeugen die ständige Verbindung mit der Hauptstadt Ti­ bets  , Plasa, aufnehmen. Chinesische   Pläne gehen auch dahin, die nur sehr schwach bevölkerte tibetanische Hochebene mit chinesischen Auswanderern zu besiedeln, nachdem die Mand­schurei als chinesisches Siedlungsgebiet für absehbare Zeit als verloren zu betrachten ist. Tibet   gehört ohnehin formell zum chinesischen Machtbereich, wenn es auch der Nanking­Regierung bisher nicht gelungen ist, sich in diesem Lande einen tatsächlichen Einfluß zu sichern. Aber in der letzten Zeit hat sich die Nanting- Regierung es angelegen sein lassen, die Berbindung mit der Regierung in Llafa aufzunehmen, und es heißt zuverlässig, daß man dieses Mal nicht wie in früheren Jahren auf stritte Ablehnung gestoßen ist.

Film- Antisemiten

Vor affen aber: Gagenkürzung Die Hugenbergsche ufa", Deutschlands   größter Filmproduktions- und Verleihkonzern, hat bekanntlich auch unter ihrem Personal die vollkommene Ausschaltung aller reichsdeutschen Juden vollzogen, während auslän­dische Juden, wie z. B. die Ungarin Rosi Barsony, von der Kündigung verschont geblieben sind. Zu den Opfern dieses Vorgehens gehören vor allem Julius Falkenstein   und Otto Wallburg  , zwei der bisher meistbeschäftigten Dar­fteller, ohne die ein deutscher   Lustspielfilm selten denkbar gewesen ist. Da obwohl Wallburg   als auch Falkenstein bereits Jahresverträge für die kommende Arbeitssaison der Ufa in Händen hatten, übergaben sie ihren Fall dem Berliner  nationalistischen Rechtsanwalt Dr. Langbehn, dessen un­partetische Rechtsauffassung tros dem Hitlerumsturz unver ändert geblieben ist. Dr. Langbehn versicherte beiden, daß die Ufa als Privatunternehmen keineswegs von Staatswegen zum Ausschluß der Juden hätte verpflichtet werden können, und sandte dem Ufa  - Direktor Grieving ein Schreiben mit der Auf­forderung, die Verträge der Künstler einzuhalten. Die Ant­mort war überraschend: die Ufa erklärte sich bereit, die bet­den jüdischen Künstler wieder filmen zu las­sen, allerdings um die Hälfte der vereinbar= ten Gage! Wallburg   und Falkenstein waren natürlich mit solcher rassentechnischen Deklassierung ihres Könnens

Eine Auskunft.

Ein Hamburger fuhr auf einem Rade durch die Lüneburger Heide  , und da er es eilig hatte und im Augenblick nicht

wußte, wo er sich befand, rief er schnell ohne Gruß einen Bauern, der behaglich schmauchend vor seiner Hoftür stand, mit den Worten an: Wie het dat hier?"

Der Bauer nahm langsam seine Pfeife aus dem Mund und sagte: Hier heet dat ,, Gun Dag'!" Goethe und Amerika  .

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Im Goethejahr. Eine Herde von Amerikanern braust nach Weimar  , hopst in bereitstehende Automobile. Wird zum Park gefahren, Goethes Gartenhaus   zu besichtigen. Vor dem Ein­gang bleiben die Amerikaner stehen und sehen sich die Wiese vor dem Hause an. Dann sagen sie alle, wie aus einem Munde: Was für ein wundervoller Golfplatz!"

Das Zeugnis.

Ich würde Ihnen ja gerne ein gutes Zeugnis geben, Lina, aber sie sind nie pünktlich mit dem Bereiten der Mahl­zeiten gewesen!"

Gnädige Frau, dann schreiben Sie doch einfach: Ste machte die Mahlzeiten ebenso pünktlich, wie sie den Lohn befam..."

Das kleinere Uebel.

Der kleine Tom rannte um die Ede und direkt in die Arme des Pfarrers.

,, Um Gottes willen, wohin rennst du denn so eilig?" Herr Pfarrer, ich muß schnell nach Hause, weil meine Mutter mich verprügeln will!"

" Was?" wundert sich der Pfarrer. Du rennst auch noch, um eher Prügel zu kriegen?"

Ja, wissen Sie, Herr Pfarrer, gleich kommt Vater nach Hause, und wenn mich Mutter nicht verhauen hat, dann tut er e8!"

Der Mustergatte.

Vom ersten Tage meiner Ehe an habe ich meine Frau au striktester Pünktlichkeit erzogen."- Schön ist das.".

Kürzlich hat sich in Budapest   folgendes zugetragen: Aus einem Hause in der eleganten Waignerstraße stürzte ein nack­ter Mann und rannte schreiend über den Korso. Er wurde verhaftet und von der Polizei einvernommen: die Polizei stellte fest, daß der nackte Mann ein Simulant" sei, der schon mehrere ähnliche Streiche durchgeführt habe. Der Simu­lant" will nämlich in einem Irrenhaus aufgenommen wer den, weil er arbeitslos ist und endlich einmal versorgt sein möchte. Aber in dieser Welt gelingt es ihm nicht, für irr­sinnig erklärt zu werden: in dieser Welt, in der man Getreide verbrennt und Menschen verhungern läßt, in der man die Betriebe rationalisiert, bis sie vor lauter Rationalisierung zugesperrt werden, in der man Geld für Panzerkreuzer und kein Geld für Brot hat, in der man die Ungeborenen schützt, um sie nach ihrer Geburt dem Elendstod preiszugeben in dieser Welt ist der Frrsinn das Normale. Und der Arbeits­lose hat keine Aussicht, im Irrenhaus interniert zu werden: man wird ihn wegen Irreführung der Behörden, wegen Ver­legung der öffentlichen Sittlichkeit, wegen Uebertretung die­ses und jenes Paragraphen verurteilen und ihm vorüber gehend im Gefängnis Kost und Quartier geben aber mehr an sozialer Fürsorge tann er nicht verlangen. Riesenkrabben

bedrofien Australien  

Schwere Verluste der Fischerei- Industrie. Millionen und aber Millionen von Riesenkrabben sind plöblich an der Süd- und Ostküste Australiens   aufgetaucht und richten dort ungeheuren Schaden an. Es ist der größte Einfall dieser Zerstörer alles maritimen Tier- und Pflanzen­lebens, dessen man sich überhaupt erinnern kann. Ganze Ko­Ionien dieser Schädlinge nisten selbst in den kleinsten Buchten der ganzen Küstenlinie.

Die durchschnittliche Größe dieser Krabben wird zwischen zwei und fünf Fuß angegeben bei gespannten Scheren. Die eingeborenen Fischer halten diese Krabben für eine fleinere Abart der bekannten papanischen Riesenkrabbe, die im Durchschnitt eine Spannweite von zehn Fuß erreicht. Sach­verständige dagegen glauben, daß es sich nur um eine be­sonders große Sorte der einheimischen Spinnenkrabbe han­delt, die jedoch nicht eßbar ist.

An gewissen Stellen liegen die Tiere bis zu drei Fuß hoch aufgeschichtet übereinander, vernichten alles Leben und zer­fressen sogar die ausgelegten Fischerneße. So ist beispiels weise die gesamte Flundernfischerei in den betroffenen Ge­genden schon jetzt völlig zum Stillstand gekommen, was für die auf den Fischfang angewiesene Industrie einen wöchent lichen Verlust von mehreren tausend Pfund bdeutet. Der Fischereiverband ist bei der Regierung vorstellig geworden und hat sofortige Maßnahmen gegen die Plage gefordert. Es wird vorgeschlagen, die ganze Küste mit Barkassen abzu­fahren, die schwere, auf dem Meeresboden rollende Walzen im Schlepptan führen sollen, mit deren Hilfe dann die Tiere zerdrückt und zerquetscht werden.

Eine Spielbank in Andorra  Auch die kleinste Republik   Europas   braucht Geld.

In der Republik   Andorra  , wo kürzlich sich eine Operetten­Revolution abgespielt hatte, gehen jetzt wieder große Dinge vor. Der Staatsrat beschloß, das Gesuch einer spanisch- fran­zösischen Gesellschaft um Errichtung einer internationalen Spielbank zu genehmigen, da er von dieser Maßnahme einen beträchtlichen Aufschwung des Fremdenverkehrs und eine Vervielfachung des Steuereinganges erwartet. Die Behör den bereiten sich auf die Eröffnung der Spielbank feierlich vor, und in den nächsten Monaten sollen große Hotels und Vergnügungsetablissements erbaut werden, um dem neuen internationalen Kurort einen mondänen Rahmen zu geben.

Der gesetzwiderige Blitz

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Die getötete Ruh.

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In einem Orte in der Nähe von Prag   fuhr der Blizz dieser Tage in einen Kuhstall und machte dabei einer Kuh den Garaus. Das Bäuerlein erfaßte die Situation blizschnell", zog dem Tiere die Haut ab, und meldete das Fleisch sofort ordnungsgemäß als Schlachtvieh bei der Steuer an. Aber das Bäuerlein hatte Pech; die Steuer machte ihn nämlich darauf aufmerksam, es sei durchaus unzulässig, das Schlacht­vieh erst nach dem Schlachten anzumelden. Vielmehr hätte die Kuh als Lebendvieh zuvor gewogen und versteuert wer­den müssen. Der Bauer mochte sich noch soviel Mühe geben, so meinte die er durfte das Fleisch nicht verkaufen. Denn Behörde zuvor müsse die Genehmigung aus Prag   einge­holt werben. Da aber ein Sonntag dazwischen komme und der Instanzenweg überhaupt einzuhalten sei, so müsse er sich schon acht bis zehn Tage gedulden(!) In der Zwischen­zeit dürfte das Kuhfleisch nicht gerade appetitlicher geworden sein. Gummi als Dadideck- Material In einem Londoner   Laboratorium werden Versuche ge­macht, Platten aus einer besonders haltbaren Gummimasse zum Zwecke der Eindeckung von Wohnhäusern und Maga­zinen herzustellen. Nach Angabe des Erfinders soll dieses neue Material, das an Haltbarkeit, wärmetechnischen Eigen­schaften und Wasserfestigkeit alle bisher verwendeten Stoffe zumindest erreiche, größtenteils aber übertreffe, bei Massen­anfertigung außerordentlich billig herzustellen sein und außerdem infolge seiner einfachen Berlegbarkeit die Bau­foften ganz beträchtlich reduzieren.

" Ja, jeden Tag muß das Effen Punkt 1 Uhr auf dem Tisch Morpheus contra Sonfilm

stehen!"- Aber wenn Sie zufällig um diese Zeit noch nicht da sind?"-" Dann bekomme ich nichts mehr!" Aha

Ja, Frau Hofer, das geht nicht mehr so weiter! Entweder muß der Student Sprotte ausziehen oder ich fündige au: Ersten! So etwas seiner Nachbarin zuzumuten: Jede bend hört man aus seinem Zimmer unanständige Lieder." Aber, Fräulein Rösler. Herr Sprotte kann doch gar nicht fingen!"

In Aagen in Südfrankreich   hat der Stadrat dieser Tage die Aufführung von Tonfilmen jeder Art verboten. Be­gründung: Die guten Bürger der Stadt Agen   werden durch die Filme verleitet, zur Schlafenszeit in den Lichtspiel­theater zu hoden und auf diese Weise ihre Gesundheit zu bee ni ächtig Der Magistrat hat die Kinobefizer aufge­fordert, die Filme nachmittags laufen zu lassen. Wer also nicht arbeitslos ist, der darf in Zukunft in Agen   keine Tone filme mehr sehen und hören.