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Von Nero zu Göring

Reichstagsbrand" vor 2000 Jahren

Zeitgenössische Berichte über ,, Brandstiftung " im kaiserlichen Rom Schuld waren damals nicht Sozialisten und Kommunisten, sondern die Christen Sonst alles wie unter Göring

Am 16. Juni 817( nach der Gründung Roms), also im Jahre 64 unserer Zeitrechnung, ging Rom , die Stadt der Cäsaren, in Flammen auf. Das Feuer," so schilderte es Tacitus , dem wir die eingehendste Darstellung jener Zeit verdanken, in den Annalen"( Buch 15, Kapitel 38 bis 45),

nahm seinen Anfang beim Zirkus, der an Palatin und Celius grenzt. Die Fenersbrunst, furchtbar schön in ihrer Entstehung und vom Winde begünstigt, ergiff den Zirkus in seiner ganzen Ausdehnung, zumal seine mit Waren ge= füllten Buden die Flammen nährten. Denn es gab weder Brandmauern noch sonst etwas, das dem Feuer Widerstand leiftete. Stürmisch breitete es sich aus, zuerst auf die unteren, dann auf die oberen Teile. Es fletterte wieder herunter und verwüstet die unteren Viertel so schnell, daß alle Abwehrmaßnahmen versagen, zumal die Stadt mit ihren engen und winkligen Gäßchen ihm eine leichte Bente bietet... Oft, wenn man um sich blickte, war man seitlich oder von vorn von Flammen eingefreift. Gelang es einem in die Nachbarschaft zu entkommen, sah man auch sie in Flammen, und selbst die entferntesten Viertel brannten lichterloh.( 38)... Erst am sechsten Tage gelang es, das Fener bei den Esquilien einzudämmen, indem man die Gebäude auf einem großen Platz zerstörte und ihm so eine tahle Fläche entgegensette..."

Nero war Kaiser von Rom. Er war von einer krank­haften Grausamkeit. Seine Mutter und seinen Bruder hat er ermorden lassen( Sueton 6, 39; Tacitus 14, 1; 15, 62), seine Frau zu Tode gequält.

Gegen mißliebige Politiker ließ er unbegründete Pro­zesse anzetteln und sie des Hochverrats, der Unterschla gung, der Untreue beschuldigen.( Tacitus 15, 20, 35.)

Den Anklägern wurde Befehl gegeben, ihm seine Vers schwendung und Freigebigkeit vorzuwerfen, die seine Neis gung für eine Revolution bewiesen."

Aber nicht genug. Zahllos sind die Politiker, die wäh­rend seiner Regierung auf seinen Befehl abgeschlachtet

wurden.

Silanus, Laternanus, Lupanus, Silcicius- nur einige Beispiele für hunderte.( Tacitus 13, 1; 15, 60; 68, 70.) Dabei war Nero feige. Er befand sich in ständiger Furcht

vor einem Attentat.

" Immer stärker zitterte er, trok der Schutzstaffeln( SS .), beren Zahl er vervielfacht hatte, damit sie einen Wall um ihn bildeten."( Tacitus 15, 57.)

Seltsamen Lüften fröhnte er.( Tacitus 15, 37.) Dem Rauschgift und( Tacitus 14 , 1), der Homosexualität.

" Der Kaiser, besessen von allen erlaubten und verbotenen Gelüften, schien alle Scham verloren zu haben. Denn einige Tage später nahm er sich aus der Schar der Luftknaben ein Individuum namens Pythagoras und ließ sich mit ihm feierlich trauen. Nero nahm den Brantschleier; man ließ Zengen kommen; das Brantbett und Hochzeitsfadeln wurs den gerichtet. Schließlich sah man das, was die Nacht be= deckt, sofern es sich um Mann und Frau handelt."( 37.) Den zeitgenössischen Historikern fällt seine Sucht auf, fich in merkwürdig theatralische Kostüme zu hüllen( Sue ton 6, 38), also im Gegensatz zur römischen Toga in wal­lende braune Tücher etwa, oder in braune Hemden, über­

haupt sich in Szene zu setzen und Theater zu spielen( Dion Cassius 58, 23; Sueton 6, 38; Tacitus 15, 33; 16, 4.)

In dieses Gebiet gehört es auch, daß sich Nero sehr gern reden hörte und bei diesen Reden den Mund sehr voll nahm.( Suetot 6, 37.) Eine seiner Reden, kurz vor dem Brande, ist bedeutsam.

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Keine Regierung vor ihm so fagte er habe das ges durft, was ihm erlaubt sei. Und er ließ ganz eindeutig vers nehmen, daß er auch den Rest des Senats nicht schonen werde. Eines Tages werde er diese Einrichtung der Repus blik verschwinden lassen, um die Provinzen und die Armee römischen Rittern anzuvertrauen."( Sueton 6, 87.

Und dann brannte Rom ...

Als einer der ersten erscheint Nero am Tatort: ,, Er betrachtet das Feuer vom Turm des Mäcenas aus"( Sueton 6, 36), und hält sofort eine Rede.( Tacitus 15, 39; Sueton 6, 38; Juvenal Satiren 8, 219.)

,, Entzückt von der Schönheit der Flammen, wie er sagte, sang er das Lied von der Zerstörung Trojas( von ihm, gedichtet: Juvenal 8, 219) im Theatergewand."( Sueton 6, 38.)

Ein Verbot wurde erlassen, dem Feuer mit den aus. reichenden Löschmaßnahmen zu begegnen.( Tacitus 15, 38.) ,, Manche schleuderten sogar offen Brandfackeln und schrien, sie seien dazu autorisiert, vielleicht weil sie plün­dern wollten, vielleicht weil sie wirklich Befehle erhalten hatten.( Ebenda.) Um möglichst viel von dem Brande zu profitieren, versprach Nero , die Leichen und Trümmer kostenlos beseitigen zu lassen( Sueton 6, 38) und erklärte sofort, daß die zerstörte Stadt umgehend aus Staatsmit teln neu aufgebaut werde, worüber natürlich eine gewisse Zeit vergehe.( Tacitus 15 , 42; 43.)

Kein Wunder, daß sofort das Gerücht auftaucht:

Nero hat Rom anzünden lassen!"( Tacitus 15 , 39; 40; 44.)

Illegale Flugblätter werden verteilt, deren Urheber man nicht herausbekommt.( Sueton 6, 39.) Darauf steht: Nero hat Rom anzünden lassen!"

Nero läßt billige Lebensmittel verteilen; läßt Baracken errichten, um die Massen der Obdachlosen aufzunehmen; öffnet, um das umherirrende, wohnungslose Volk zu trösten, das Marsfeld, dessen Baulichkeiten, selbst seine eigenen Gärten.( Tacitus 15, 39.)

Aber alle diese Maßnahmen verfehlten ihren Zwed: die Popularität," sagt Tacitus. ( Ebenda.) Hartnäckig hält sich das Gerücht:

Nero hat Rom anzünden lassen!"( Tacitus 15, 40.) Das Gerücht wächst in Gewißheit.

Mehrere Konsuln, die in ihrem Hause Sklaven mit Werg und Fackeln überraschten, hatten diese nicht festzunehmen gewagt, weil sie Bescheid mußten, und Getreidespeicher, die dicht bei dem Haus mit der Goldkuppel ein belebtes Ter­rain einnahmen, wurden erst niedergerissen und dann an gezündet, weil sie aus behauenen Steinen waren."( Sueton 6, 38; Dion Caffius 62, 16.)- ,, Rein menschliches Mittel." sagt Tacitus ( 15, 44), weder die Großzügigkeit Neros noch die großen Reden( Gottesdienste) sind mehr imstande, das schimpfliche Gerücht verstummen zu lassen, wonach die Feuersbrunst von der Regierung anbefohlen war." Und nun durchschaut man auch den Zweck des Manövers.

Kölns Riesenpleite

36 Millionen Mark Fehlbetrag Teilweise Zahlungseinstellung unter nationalsozialistischer Führung Allgemeiner Abbau

Der frühere Kölner Oberbürgermeister hieß Ade. nauer. Der jezige von den Nationalsozialisten ein­gesetzte heißt Riesen. Als der Umschwung kam, meinte Der Kölner Galgenhumor: Die Adenauer pleite haben wir hinter uns, die Riesen pleite haben wir vor uns" Aus dem Witz ist rasch bitterer Ernst geworden. Dr. Riesen und seine Kommissare haben binnen weniger Monate die schon unter Zentrumsführung herabgewirt schaftete Finanzverwaltung vollständig ruiniert. Man ge nieße eine Verfügung, die das Verwaltungsblatt der

Riesenrekord der Stadt Köln

tung muß vielmehr mit allen nur erdenklichen Mittelu vers suchen, einen möglichst weitgehenden Abbau von Einrich tungen, die zur Erfüllung freiwillig übernommener Aufs gaben dienen, und eine allgemeine Berringerung der Auss gaben durchzuführen.

Da die Prüfung, Vorbereitung und Durchführung der erstgenannten Maßnahmen noch eine gewisse Zeit erfordern, werden zunächst folgende allgemeine Anord nungen getroffen: Alle Beamten und Angestellten, die mit der Einziehung von Einnahmen oder mit der Verwaltung

Nicht um Rom neu aufzubauen( Sueton 6, 38; Tacitus 15, 40), ließ man es in Flammen aufgehen. Die Brandstiftung galt der Vernichtung der ersten Christenkommune... doch hören wir die Schilderung des Tacitus ( 15, 44):

Auch um dieses Gerücht zu beseitigen, suchte Nero Schul: dige und wandte raffinierte Foltermethoden gegen die an, deren Lehren man verabscheute. Die Menge nannte sie Christen. Dieser Name tommt Christus, den Pontins Pilatus unter der Regierung des Tiberius hatte foltern laffen. Zunächst unterdrückt, kam diese scheußliche Einrich tung von neuem auf, nicht allein in Judäa , wo sie ihren Ursprung hatte, sondern auch in Rom , wo alles Graufige und Schimpfliche aus aller Welt zusammenfließt und eine zahlreiche Anhängerschaft findet. Man ergriff also zunächst die, die sich offen zu ihrem Glauben bekannten. Dann auf Grund ihrer erpreßten Geständnisse viele andere, die man weniger der Brandstiftung, als allgemeiner Umtriebe be schuldigte. Man begnügte sich nicht damit, sie zu vernichten. Man vergnügte sich damit, sie in Tierfelle zn kleiden, das mit sie von den Hunden zerrissen wurden. Oder sie wurden auch ans Kreuz geschlagen, mit Teer bestrichen angezündet, und leuchteten, wenn der Tag fich neigte, in der Dunkelheit wie Fackeln. Nero hatte seine Gärten für dieses Schauspiel hergegeben; er gab mit ihnen auch Vorstellungen im Zir: fus, wo er sich bald im Gewande eines Kutschers unter das Volt mischte, bald aufrecht auf seinem Wagen an den Wett: rennen teilnahm. Und obwohl diese Leute doch schuldig und letter Strenge würdig schienen, hatte man doch Mitleid mit ihnen. Denn man sagte sich, daß man sie nicht im Staatsinteresse, sondern um der Grausamkeit eines ein: zelnen willen vernichtete."

Unbequeme Mitwisser am Hofe ließ man natürlich ver­schwinden. Seneca , Lehrer und Berater des Kaisers, stellte sich bald darauf krank und bat, sick, in eine ferne Proving zurückziehen zu dürfen. Man verweigerte es ihm, und auf Neros Befehl unternahm sein Diener Cleonicus einen Gift­mordversuch gegen ihn. Der mißlang( Tacitus 15, 45); doch zwang man Seneca etwas später zum Selbstmord.( 15, 63; 64.)

Die Steuern stiegen durch den Wiederaufbau Roms ins Ungeahnte.( Sueton 6, 38; Tacitus 15, 45.) Die allgemeine Unzufriedenheit wuchs. Schon hört man von einem Auf­stand der Gladiatoren von Prenest( Tacitus 15, 46), später von anderen Verschwörungen und Erhebungen( Sueton 6, 40! Tacitus 15, 19 bis 53.)

Ganz offen spricht man im Volfe von Spartakus und den Wehen seiner Zeit. Denn das Volk wünscht und fürchtet gleichzeitig die Revolution.( Tacitus 15, 46.)

Nero verbannte die Revolutionäre. Er beschlagnahmt ihr Vermögen. Er errichtet auf den ägäischen Inseln Kon­zentrationslager( Tacitus 15 , 71) Er veröffentlicht eine Anklageschrift gegen die Verbannten( 15 73). Er ruft seine Soldaten zusammen, gibt jedem 20 000 Mark und kostenlos Getreide, das sie sogleich wieder zum Markt­preis verhökern( 15, 72). Man kennt das Ende: Ein all­gemeiner Volksaufstand, und Nero wird durch Marodeure im eigenen Lager von seinen eigenen Schutzstaffeln be­seitigt.( Sueton 6, 40).

Alles schon dagewesen, sagte Ben Akiba ...

Prokurator.

Ist Stelling ermordet?

Man behauptet: von der SA. zu Tode gemartert Berlin , 1. Juli. Der sozialdemokratische Abgeordnete und Mitglied des Pateivorstandes, Johannes Stelling , ist im Verlauf der letzten Aktionen gegen die SPD. von SA. ­Leuten verhaftet worden.

Stelling wurde von den SA.- Bestien furchtbar miß­handelt; seither ist er spurlos verschwunden. Man befürch­tet, daß man ihn zu Tode gemartert und daß man seinen Leichnam beiseite geschafft hat.

Solche Gerüchte sind seit Wochen zu uns gedrungen. Wir konnten bisher Gewißheit nicht erlangen. Inzwischen haben schon vor einer Reihe von Tagen ausländische Zeitungen gemeldet, Stelling sei ermordet, ohne daß die Nachricht bis­her dementiert worden wäre. Wir fragen also die Reichs­regierung: Wo ist der Reichstagsabgeordnete Stelling?

Stadt Köln als Kundgebung des Oberbürgermeisters ver- von Haushaltplanmitteln betraut find, find über den Er Ohrfcigen für Thyssen

öffentlicht:

Die Finanzlage der Stadt Köln hat sich in den letzten Jahren derart tatastrophal entwickelt, daß der Haushaltplan für 1933 trop bereits durchgeführter umfang­reicher Sparmaßnahmen mit einem Fehlbetrag von 36 374 000 art abschließt. Um die im Haushaltplan vorgesehenen Ausgaben leisten zu können, müßten mithin Rassentredite in Höhe von mehr als drei Millionen Mark monatlich aufgenommen werden. Da jedoch auf diesem Wege Mittel überhaupt nicht beschafft werden können, müßte die Stadt Köln , sofern nicht eine Verringerung des Haus= haltfehlbetrages möglich ist, mit weiteren Zahlungsverpflich tungen in der angegebenen Höhe im Rückstande bleiben. Eine teilweise Zahlungseinstellung in diesem Umfang fann aber nicht nur für die Stadt Köln die schwerstwiegenden Folgen haben, sie muß sich auch auf die übrigen Wirtschaftskreise in bedrohlichster Weise auswirken. Es muß daher unter allen Umständen versucht werden, den Fehlbetrag in ganz erheblichem Maße zu vermindern. Bei der Höhe des

der städtischen Finanzlage genau zu unterrichten. Insbesondere haben bis auf weiteres alle freiwilligen Leistungen der Stadt, soweit sie nicht zur Aufrechterhaltung der bestehenden Einrichtungen unbedingt notwendig sind, zu unterbleiben. Es kommen hier unter anderm in Frage: Zuschüsse und Beihilfen, Vereinsbeiträge, auf jeder zeitigen Widerruf bewilligte Unterstügungen. Auf die voll­ständige und pünktliche Einziehung der Einnahmen ist mit größtem Nachdruck hinzuwirken. Die bei den Besol­dungsmitteln vorgesehenen Einbehaltungsbeträge auf Grund der preußischen Verordnung vom 8. Juni 1982 ( 2,5 und 5 v. H.) und die entsprechenden Anteile an den für die Ruhestandsreglung vorgesehenen Mitteln sind einzu­sparen, also nicht an die Kasse der Nebenkassen abzuführen. Nur von einer Herabsetzung der hohen Tagegelder für die Nazikommissare verlautet nichts.

Haushaltfehlbetrages kann die Stadt Köln nicht ab. Die wilden Aktionen

warten, bis die von der Reichs- und Staatsregierung zu erwartenden Maßnahmen, insbesondere hinsichtlich einer anderen Verteilung der Wohlfahrtslasten, einer möglichen weiteren Zinssenfung und einer Aenderung der Finanz­und Lastenausgleichreglung getroffen sind, da sie doch nur eine teilweise Entlastung bringen können. Die Stadtverwals

NSDAP . droht mit Ausschluß

Die NSDAP . bedroht jeden Parteigenoffen, der sich an Einzelaktionen gegen Konsumvereine oder die dafür eins gesetzten Kommissare beteiligt, mit Ausschluß.

Auftritt in Pariser Luxushotel

In einem der vornehmsten Pariser Hotels, dem Hotel Claridge", spielte sich dieser Tage eine aufsehenerregende Szene ab. Seit einigen Tagen wohnte dort der Hamburger Großindustrielle August Thyssen , der zu den eifrigsten Förderern der nationalsozialistischen Bewegung gehört und einer ihrer Hauptgeldgeber war. In der Halle des Hotels saßen an einem Tisch mehrere Gäste, die sich in deutscher Sprache über Hitler unterhielten. Thyssen, der am Neben­tisch saß, paẞte anscheinend die Kritik nicht und er rief im erregten Tone:

" Ich halte Hitler für das größte Genie der Welt, der auch den Franzosen über kurz oder lang eine richtige Lehre geben wird!"

Auf diese Herausforderung antwortete ein Mitglied der anderen Gesellschaft, Hitler sei ein Jdiot. Thyssen sprang auf, ergriff ein Glas und schrie:

Wenn Sie das nicht widerrufen, werfe ich Ihnen das Glas an den Kopf!"

Der Mann, an den diese Aufforderung gerichtet war- es handelt sich um einen Deutschen stand auf, trat dicht an den Nazi- Industrie- Kapitän heran und bevor Thyssen feine Drohung wahrmachen konnte, hatte er eine schal. lende Ohrfeige erhalten.