DAS BUNTE BLATT

TAGLICHE UNTERHALTUNGS- BEILAGE

Angeklagter 3. sitzt auf der Bank

Von Walter Süß

Ich fahr' morgen nach Krizendorf", sagte der Herr Ober­Landesgerichtsrat und zündete sich eine Aegyptische dritter Sorte an: dritte Sorte rauchte er Samstag und Sonntag, die war sozusagen die Weekendzigarette, sonst begnügte er sich mit Menphis und die letzten Tage vor dem Ersten mit Sport.

Ich werde wahrscheinlich nach Klosterneuburg gehen", meinte der Staatsanwalt. Er war jung, braun gebrannt von der Sonne. Und in der Schwimmhose wirkte er durch aus als ein Mensch. Man hätte keinen Talar in diesem Zus sammenhang vermutet, teine rote Robe und keine Be rufungen wegen zu geringen Strafausmaßes. Vielleicht mach' ich nachmittags einen Sprung nach Krigendorf. Dann sehen wir uns wohl." Er lächelte dabei sehr höflich, der Herr Oberlandesgerichtsrat lächelte ebenfalls sehr höflich und niemand hätte daran gedacht, daß der Herr Oberlandes­gerichtsrat keineswegs mit dem Herrn Staatsanwalt, und der Herr Staatsanwalt keinesfalls mit dem Herrn Ober­landesgerichtsrat einen Sonntag verbringen wollte. Nein, sie hatten eigentlich nichts gegeneinander. Aber wenn man die ganze Woche miteinander die Gerechtigkeit macht, dann hat man gern seine Ruhe am Sonntag und will keinen an­deren Gerichtsmenschen sehen. Durchaus begreiflich.

Nur der Schöffe Kreuzhuber nahm das Lächeln ernst. Sein Antlig umklärte sich. Mehr, als wenn er, der heute einen Tag Volksrichter war und gestern an seine Kundinnen Fa schiertes und ein Stück Hinteres verkauft hatte, um es am Montag wieder zu tun, zu der Hausgehilfin Leopoldine, üß d Hand" sagte. Ja, dachte der Schöffe und bürgerliche Fleisch­hauermeister Kreuzhuber einen Augenblick, eine blöde Funsen ist sie, die Poldi, aber höflich muß man sein, zwegen dem Gschäft, na... Aber jetzt war er ganz strahlende Freund­

lichkeit.

" I hab a Häust in Greifenstein ", erklärte er, ganz am Wasser. Da bin i jeden Sunntag mit meina ganzn Fa­mülli draußt. Wann die Herrn vielleicht Luft hättn, außiz fumma..." Und der Schöffe Kreuzhuber lächelte sehr freundlich, denn solche bessere Bekanntschaften, die sein Selbst­bewußtsein haben, wußte er zu schätzen. Schnitzeln, dachte er, Schnitzeln müßte die Mizerl machen, schön ist sie ja nicht mehr, die Mißerl, aber von der Kuchel versteht sie was, und einen gemischten Salat dazu. Da werden die Herren vom Gericht sicher sehr zufrieden sein. Hoffentlich nehmen sie auch

an...

Gott behüte, dachte der Oberlandesgerichtsrat. Mit so einem Volksrichter, seiner fetten Frau und den Gschruzzen. Brrr.

Lächerlich, dachte der Herr Staatsanwalt. Wo ich mich doch mit der Daisy verabredet habe. Die Daisy, wenn man sie endlich einmal herumkriegen könnte. Na, vielleicht morgen. " Das wäre ja sehr nett", sagte der Herr Oberlandes­gerichtsrat. Vielleicht ist es mir möglich, Herr Kreuzhuber." Ja, das wäre wirklich nett, Herr Schöffe", sagte der Herr Staatsanwalt. Ich werde trachten, daß ich kommen kann." Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Jest müssen wir es aber angehn. Die Sache P. ist für neun ausge­schrieben und jetzt ists schon halber zehne."

Se. Majestät zafift Kopfsteuer

Als unter dem ersten Preußenkönige, Friedrich I., der ver schwenderische Hofhalt, die glänzenden Hoffeste und die Bau ten des Königs ungeheure Summen verschlungen hatten und mit den alten Steuern längst nicht mehr zu decken waren, verfiel man auf die sonderbarsten Steuermethoden, um den armen Bewohnern des durch Kriege und Seuchen entkräfteten Landes immer noch etwas abzupressen. Voran tam die Kopf­steuer; fein Stand war davon befreit. Sogar der König zahlte für sich 4000 Taler jährlich, für die Königin 2000 Taler, für den Kronprinzen 1000; da die Steuer wieder in seine eigene Tasche floß, konnte er sich diese Pose des leuchtenden Vorbildes schließlich leisten. Uebler war die Sache für die anderen Preußen: Offiziere vom Generalfeldmarschall bis zum Stabsoffizier mußten jährlich ein Monatsgehalt opfern. Zwölf Groschen wurden jedem Handwerksgesellen, acht bis zwölf Groschen jedem Bauern, sogar jeder Tagelöhnerin vier Groschen Kopfsteuer im Jahre abgenommen! Aber die Kopf­steuer konnte im Verein mit den alten direkten Steuern und den erhöhten indirekten Steuern, die in fünfzehn Jahren von 60 000 auf 170 000 Taler stiegen, die preußischen Hof- und Staatsfaffen noch nicht retten.

Man verfiel noch auf andere Mittel. Das Recht, Gold und Silber auf der Kleidung zu tragen, kostete jährlich einen Taler Sondersteuer. Vor allem aber sollten die Perücken - damals ein unentbehrliches Kleidungsstück des Mannes - als Geldquelle dienen. Fünfundzwanzig Prozent des Wer­tes war für eine französische Perücke, sechs Prozent für eine einheimische zu zahlen. Die Steurereinnahme mar an einen Franzosen verpachtet. Wer seinen Steuerquittungsschein nicht bei sich hatte, war in Gefahr, auf der Straße seine Perücke vom Kopfe gerissen zu bekommen! Die Verpachtung wurde allerdings nach drei Jahren beseitigt und die Perük­tensteuer in unmittelbare staatliche Verwaltung genommen: Hof- und Staatsbeamte bis herab zum Generalmajor entrich­teten 2,5 Taler jährlich für ihre Perücke, die anderen Unter­tanen je nach dem Stande bis herunter zu den Handwerks­gesellen und anderen Leuten niederen Standes", die immer noch einen halben Taler abgeben mußten. Der Kopfputz der Damen war mit einer jährlichen Fontangensteuer" von einem Taler belastet, während jeder Strumpf, Schuh, Stiefel, Pantoffel oder Hut einen Groschen Steuer zu tragen hatte. Das Recht, Kaffee, Tee oder Schokolade zu trinken, mußte mit der erstaunlich hohen Steuer von zwei Talern jährlich er­fauft werden. Indessen verblassen alle diese Schöpfungen er­findungsreicher Staatsfinanzretter vor der- Jungfern­steuer. Jede Jungfrau" mußte von ihrem zwanzigsten Le­bensjahre bis zum vierzigsten, sofern es ihr nicht vorher glückte, in den heiligen Stand der Ehe zu treten, einen Taler jährlich dem Steuermoloch opfern. Und welche erhabenen

Die Sache P. saß schon seit einer Viertelstunde auf der An­klagebant. Die Sache P. war fünfundvierzig Jahre alt, ar­beitslos, ausgesteuert, verheiratet und Vater von vier Kin dern im Alter von zwölf, zehn, neun und sechs Jahren. Die Sache P. war angeklagt wegen Verbrechens des Gewohn­heitsdiebstahls. Nicht zum erstenmal. Der Anton P. hatte schon einigemale Kerker bekommen. Immer wegen Ver­brechens des Rückfalldiebstahls. Der Fall P. war eingesperrt worden und hatte sofort nach seiner Freilassung wieder ge­stohlen, war wieder eingesperrt worden und hatte wieder gestohlen. Es war ein ewiger Kreislauf, dessen motorische Triebkraft sechs leere Magen waren. Der Anton P. war ein absolut unverbesserlicher Verbrecher.

Und er saß jetzt auf der Anklagebank, der Fall P., und war­tete. Wenn er den Hals hochreckte, dann sah er die grünen Wipfel von einigen Gürtelbäumen und die grauen Waggon­dächer eines Stadtbahnzuges, der nach Hütteldorf fuhr, Gürtellinie, obere Wientallinie, Linie G, Heiligenstadt- Hütteldorf , Hunde unter sechzig Zentimeter Schulterhöhe werden mitgenommen, Kinder bis zu 1.30 Meter zahlen er­mäßigten Fahrpreis. Solcher Art aber zeigte sich der Fall Lenz 1933, dem Fall P., Aktennummer P 327/33. Ja, es war unzweifelhafter Frühling, warmer Frühling, mit Sonne und blauem Himmel und so und allem, was dazu gehört. Wenn man in der Untersuchungszelle sitzt, dann weiß man nicht viel davon, und wenn man im Hofe des Zweiergerichtes spazieren geht, auch nicht. Die Welt ist vermauert und über den Mauern ist ein blaues Dach und das blaue Dach ist der Himmel.

Wenn ich frei wäre, denkt der Fall P., und wenn ich Arbeit hätte, ja, dann würde er morgen mit der Marie und den Kindern nach Neuwaldegg fahren. Die Marie ist nämlich seine Frau. Die Marie war einmal ein hübsches Mädel. Und dann haben sie geheiratet und Kinder sind gekommen und er ist aus der Fabrit hinausgeflogen und die Marie hat einen Hängebauch bekommen, ja, einen leeren Hängebauch und Krampfadern. Und jetzt wächst wieder ein Kind im Hänge­bauch, hat sie ihm hineingeschrieben in die Zelle. Und eigent­lich müßte das alles nicht so sein. Ja, nach Neuwaldegg könnte man fahren und zur Rohrerhütte gehen oder bis zur Sophienalpe hinauf oder gar zum Scheiblingstein. Und irgendwo ein paar Knackwürste in Essig und Oel essen, Schani, a schwarz Brot kriagn ma dazua, hau glei a paar Reanken her. Komisch, daß er von den Knackwürsten nicht loskommt, der Fall P. Deswegen ist er ja angeklagt: weil er einen ganzen Kranz Knackwürste mitgehen hat lassen, bei einem Berufskollegen des Herrn Kreuzhuber. Und natürlich ist er ia geschnappt worden dabei, er macht es ja immer so blöd, und andere räumen eine Stasse aus und schmeißen ihren Janker hin, daß es eine Freud ist, und man derwischt sie doch nicht dabei. Aber wenn man so ein Trottel ist, zum Stehlen zu blöd, na....

Der Justizwachtmeister pufft den Fall P. sanft in die Seite. Aufsteh..."

" Der Gerichtshof erscheint mit einiger Verspätung", nottert der Berichterstatter 3. Er sitzt ganz allein auf der Journa­

Staatszweden diente all diese ungeheuerliche Steuerlast? Nur ein winziges Beispiel: im Jahre 1695 kosteten allein die goldenen und silbernen Tressen für die Kleider der Kurfürst­lichen Trabanten und Dienerschaft 42 838 Taler. Liebesdrama

in einem rumänisdien Kloster

Der tote Mönch.

Dorffinder, die nach dem Kirchgang im Kloster Tzibucani bei Piatra- Neamt unter den Apfelbäumen vor den Kloster­mauern im Frühlingssonnenschein spielten, fanden zwischen Gras und Frühlingsblumen ein metallenes Kreuz, wie es die rumänischen Mönche um den Hals tragen. Die kleinen warfen sich auf das Kreuz und begannen darum zu raufen, und als sie im Raufen daran zu ziehen begannen, war am Kreuz auch eine Kette, und die Kette führte in die Erde, und als sie weiter zu ziehen und zu scharren begannen, stellte sich heraus, daß unter dem jungen Gras und den Frühlings­

blumen

ein toter Mönch lag,

mit zwei Kugeln in der Brust. Dieser Fund führte nunmehr zur restlosen Aufklärung eines geheimnisvollen Falles, der sich vor einigen Monaten im Kloster von Tzibucani ereig nete. In der Zelle eines Mönches wurde eine Nonne des nahegelegenen Frauenklosters mit einer Revolverfugel in der Brust, auf dem blutgetränkten Bett des Mönches liegend

listenbank. Ausgeschlafen ist er auch nicht. Aber her muß man halt doch, von wegen dem unmittelbaren Eindruck, den man dabei hat. Und dann läßt sich vielleicht eine nette senti­mentale Geschichte schreiben, von Knackwürsten und einem Menschenschicksal. Ja, da fizzt man am Vormittag hier und am Nachmittag in der Redaktion...

Und der Gerichtsberichterstatter 3. notierte: Geständig, aus Not, zerschlissene Hose, mager, sieht älter aus als fünfund­vierzig, Frau, vier Kinder, seit 15. April in Haft. Ein Kranz Knackwürfte, Wert etwa acht Schilling..." Zwischendurch malt der Gerichtsberichterstatter 3. eine Lokomotive aufs Papier. Eine dicke Rauchwolke steigt aus dem Schlot. Die Lokomotive faust. Irgendwohin. Weit fort. Angefl.", no­tiert der Gerichtsberichterstatter 3.( das heißt Angeklagter). Angefl: An Hunga hab ighabt.- Vors.: Suchen Sie sich lieber Arbeit. Angefl.( weinend): Es gibt da kane. Herr Rat, i hab vier Kinder..."

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Der Herr Rat blättert in den Akten.

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Herr Zeuge P.", sagt der Herr Staatsanwalt plößlich, ,, Sie bleiben also bei ihren Angaben, daß die Ordnung Ihnen seit Jahren keine Arbeit und keine Erwerbsmöglichkeit gibt?" Ja", sagt der Anton P., maßlos erstaunt ,,, ja, Herr Staats­anwalt, die Urtnung laßt mi derhungern". Er schweigt plötz lich. Er ist doch so müde. Er ist Angeklagter. Er ist doch nicht Zeuge. Ah, Unsinn.

Hoher Gerichtshof", sagt der Herr Staatsanwalt ,,, ich be­antrage die sofortige Vorführung der angeklagten Ordnung. Ich erhebe gegen die Ordnung die Anklage auf Mordversuch, begangen durch Hungernlassen des Anton P. und seiner Fa­milie."

Der Anton P. möchte gern etwas sagen. Aber er ist zu er staunt, um reden zu können. Ein widerliches Weibsbild führen sie herein, zwei Justizwachebeamte, sie ist in der Mitte. Oben ist sie sehr elegant angezogen. Und unten hat sie Lum­pen. Aha, denkt der Fall P., so schaut eben die Urtnung aus. Oben hui, unten pfui. Oben hat sie alles und unten einen Dred.

,, Angeklagte Urtnung", fragt der Herr Oberlandesgerichts­rat, bekennen Sie sich schuldig?" Angefl:" Ja".

Brot zu beschaffen, damit er nie mehr Hunger leide. Zugleich richtsrat. Die Angeklagte ist schuldig, den Anton P., die Frau Marie P. und deren vier Kinder durch andauerndes Hungernlassen in ihrem Leben gefährdet zu haben. Sie wird verurteilt, Anton P. und seiner Familie sofort Arbeit und Brot zu beschaffen, damit er nie mehr Hungerleide. Zugleich wird die angeklagte Ordnung zur Abschaffung verurteilt."

*

Plöblich brüllt der Herr Oberlandesgerichtsrat. Der Angeklagte Anton P. wacht auf. Erschrickt. Unerhört", brüllt der Herr Oberlandesgerichtsrat, während der Verhandlung zu schlafen! Angeklagter P., Sie erhalten vierundzwanzig Stunden Disziplinararrest! Steheu Sie auf, wenn ich mit Ihnen rede!"

Der Fall Anton P. steht auf. Wenn er den Hals reckt, steht er die grünen Wipfel von einigen Gürtelbäumen und die grauen Waggondächer eines Stadtbahnzuges, der nach Hüttel­ dorf fährt.

Was es affes gibt

Die Wanzenfalle

Nicht appetitlich, aber praktisch

Man kennt die mittelalterlichen Berichte über die soge­nannten Flohfallen", die auf der Brust unter dem Wams getragen wurden und im wesentlichen aus Samtstückchen be­standen. Heute ist der Floh so gut wie ausgestorben, irgend. einer Seuche zum Opfer gefallen, wie die Zoologie festgestellt hat. Aber Ungezieferfallen gibt es immer noch, ia kürzlich ist sogar eine patentiert worden. Sie besteht aus zwei zusam mengeklebten Blättern Krepp- Papier, zwischen denen sich ein geeigneter Köder befindet. Das auf der Oberseite befindliche Blatt ist mit Löchern versehen, durch welche die Wanzen nach dem Köder gelangen. Wenn sich genügend Ungeziefer ange­sammelt hat, wird das Ganze verbrannt. Nicht gerade ap­petitlich, aber ohne Zweifel sehr praktisch! Schreibmaschine gefit mit der Zeit

stücken zu vermeiden, hat man eine neue Schreibmaschine Um das zeitraubende Einsetzen des Datums bei Schrift­bare Typen enthalten. Die eine Type zeigt den Monat an, erfunden, bei der zwei zusäßliche Typenhalter auswechsel­die andere den Tag. Man sieht, auch die Schreibmaschine geht- buchstäblich mit der Zeit.

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gefunden. Die Nonne fonnte, bevor sie verschied, angeben, Lachfien nicht verlernen

daß der Bewohner der Zelle, der Mönch Ambrosius, sie nie­dergeschossen hätte. Der Mönch Ambrosius selber war aber verschwunden und blieb auch verschwunden, bis ihn die Kin­der beim Spiel im Frühlingssonnenschein an seinem Ordens­treuz tot aus Gras und Frühlingsblumen hervorzogen. Soweit die gerichtliche Untersuchung bisher ihre Fest stellungen erstrecken konnte,

hat sich der Mönch offenkundig, nachdem er die Nonne Cornelia, zu der er anscheinend längere Zeit Beziehungen unterhielt, aus Eifersucht niedergeschossen hatte, von Gewissensbissen geplagt, selber das Leben genom­men. Nicht festgestellt ist noch, wer ihn vor der Klostermauer verscharrte.

Sind die Personen, denen ich Hilfe schuldig bin, nur die, die mir durchs Blut oder durch Stand und Lebens­art und Neigungen verwandt sind? Ist nicht jeder Mensch, auch der, der weiter unter mir oder über mir steht, in tausend Fällen mein Nächster?

6. F. Gellert ( Moralische Vorlesungen", Leipzig , 1770).

Das Jdeal. Es hat gewiß etwas für sich," sagte der junge Mann zu der jungen Dame, Junggeselle zu sein; aber es gibt doch auch Zeiten, in denen man sich nach einem Wesen sehnt, das einen als vollkommen ansieht und das man ganz sein eigen nennen fann." Ach," erwiderte die junge Dame, dann würde ich an Ihrer Stelle mir doch einen Hund zulegen."

Auf die Frauen kann man sich nicht verlassen. Ich zum Beispiel habe vier Bräute, aber feine ist mir treu!"

Liselott, sechsjährig, fährt mit der Mama in der Straßen­bahn. Ein freundlicher Mann mit Schirmmüße spricht sie an: Wie alt bist du denn, kleines Fräulein?"-" Mutti," dreht sie sich zu dieser, darf ichs sagen, oder ist das der Kondukteur?"

Na, Junge, das ist ja eine schöne Bescherung! Was hat denn Vater zu dem zerbrochenen Füllfedrehalter gesagt?" Soll ich die Schimpfworte weglassen, Mutti?"- da." " Dann hat er gar nichts gesagt."

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Patient: Ich möchte mir gern einen Zahn ziehen lassen." Zahnarzt: Na, wissen Sie, Sie sind der erste Patient, der das behauptet."