Ein Flüchtling erzählt
Von meinen Freunden und Arbeitsgefährten, die heute noch in Deutschland sind, hat taum einer nicht Tragisches, Fürchterliches, Grauenerregendes, unendlich Demütigendes in den letzten Monaten erlebt: Giner von ihnen, der mir besonders nahesteht, wurde in einem Konzentrationslager gefoltert; ein andrer liegt an den Folgen eines- mißglückten - Selbstmordversuches schwer danieder; einen dritten hat man aus der Stellung gejagt und den Sohn zum Krüppel geschlagen. Ungezählte der Genoffen, mit denen ich täglich arbeitete, von denen mir jeder nabesteht, als wär's ein Stück von mir", an die ich Tag für Tag mit einer Angst und einem Schmerz denke, der mich ihre Qualen miterdulden läßt, von denen ich Nacht für Nacht in schrecklichen Bildern ohnmächtiger Hilfsbereitschaft träume, sind Opfer einer barbarischen Unmenschlichkeit. Darf ich von drei von ihnen er
zählen?
Vater Hartmann
Den alten Hartmann, heute Häftling in einem Konzentrationslager, fenne ich seit 1929. Damals war er bereits sechsundfünfzig Jahre alt, sett zwei Jahren arbeitslos, und wußte ganz genau, er würde zeitlebens nicht wieder in seinem Gewerbe unterkommen. Er existierte von einer fümmerlichen Unterstüßung der kleinen Gemeinde, in der er seit fünfzehn Jahren Gemeindeverordneter der Sozialdemokratie war. Von dem Tag an, wo er durch einen Streit- um jeinen Arbeitsplak kam, bemühte er sich ohne Unterlaß um die Angelegenheiten seines Ortes. Und weil er Vorsitzender des Wohlfahrtsausschusses war und weil er die Intereffen der Arbeitslosen im Gemeindeverband und an einem Dutzend andrer Stellen vertrat, nannten ihn nicht nur seine Freunde und Genoffen, sondern jedermann in der Gemeinde mit sehr viel Hochachtung, Dankbarkeit, Verehrung und Liebe: Water Hartmann.
Hartmann hat mir von seiner Arbeit im WohlfahrtsausSchuß und an andern Stellen mit solcher Hingebung und jolchem Eifer erzählt, daß ich ihm oft mahnend sagen mußte: Weißt du, wenn man dich sprechen hört, tönnte man glauben, du habest selbst keine Sorgen- so viel Zeit hast du für deine Mitmenschen!" Eine Antwort auf diesen Einwurf habe ich nie bekommen, denn Hartmann war zu sehr damit beschäftigt, mit mir über Fragen des Arbeitslosenrechtes und der praftischen Sozialpolitit zu diskutieren. Wichtig und erörternswert war für ihn nur: ob dieser oder jener Versuch, Gefeßstellen zu interpretieren, denen, die sich an ihn gewandt hatten, Hilfe bringen könnte. Weil er mich nur immer deswegen aufgesucht hat, weil er vor allem nur dann längere Zeit in der Stadt verweilte, wenn er auf seinen Fürsorgegängen unterwegs war, tamen wir nie näher auf seine persönlichen Angelegenheiten zu sprechen. Nur durch einen Zufall erfuhr ich: der alte Hartmann legte den Weg von seinem Ort in die Stabt, der gut zehn Kilometer betrug, dreimal in der Woche hin und zurück zu Fuß zurück, denn er wollte den fümmerlichen Fürforgeetat feines Dorfes nicht durch Sonderausga ben belasten.
Als ich ihm einmal die 1,20 Mart mit vielen Mühen aufgebrängt hatte und ihn bat, sich bei dem gerade herrschenden unangenehm naßfaltem Wetter die zehn Kilometer Rückweg u ersparen, nahm er das Geld und taufte dafür den Enfeltindern eines arbeitslosen Kollegen Spielzeug. Er war die personifizierte Güte, Menschlichkeit, Silfsbereitschaft: ber gute Vater Hartmann, den man gern haben und den man verehren mußte, meil seine werftätige Solidarität so phrafenlos und selbstverständlich dargeboten wurde. Er, der arbeitslose Solabildhauer, der feit fecha Jabren Not litt, war von einer rührenden lebensfrohen Selbstlosigkeit, daß mir fioh zumute wurde, fooft ich an thn dachte, fooft wir mit einander sprachen. Immer wieder sagten seine arbeitslosen Kollegen:" Ja, der Vater Hartmann, wenn alle so wären wie ber, dann wäre es in der Welt besser bestellt!"
Als den sozialdemokratischen Gemeinderäten das Mandat genommen wurde, ging Hartmann zu dem Bürgermeister und erklärte:" Fünfzehn Jahre habe ich wohlfahrtsausschuß gemacht, iezt machen Sie es. Aber Sie können mir eines glauben: es wird der Tag kommen, wo die Leute vergleichen werden, wer mehr für sie geleistet hat!"
Der Bürgermeister alarmierte die A., beorderte Polizei aus der Kreisstadt und ließ Hartmann verhaften. Man führte den Sechzigjährigen mit einem Schild:„ Ich bin der alte Bonze Hartmann" durch den Ort, schoß bei einem Versuch, ihn zu befreien, zwei junge Burschen und eine Arbeiter frau nieder und brachte ihn denselben Weg, den er seit sechs Jahren Woche für Woche dreimal für seine Erwerbslosen gegangen war, zur Stadt und ins Konzentrationslager. Das Fräulein Erna
Die Jugendfürsorgerin Erna, jetzt neunundzwanzig Jahre alt, betreut seit fünf Jahren die Jugend eines Großstadtdistrikts. Wie sie das macht, wie sehr sie dabei versteht, den Arbeiterfrauen das Tragen ihrer Sorgen zu erleichtern, ahnt nur der, ber mit der Erna einmal einen Dienstgang gemacht hat. Eigentlich muß sie sich nur um den Gesundheitszustand und die Erziehungsverhältnisse der Kleinsten und Kleinen fümmern. Ich weiß aber ganz genau, daß die Erna ihr Titigkeitsgebiet selbst nicht so eng begrenzte. Denn Not brennt alle, nicht nur die Jugend. Wenn das Arbeitsamt ein Gesuch abgelehnt hat, wenn der Mietszuschuß gefürzt wird, wenn eine Erziehungsbeihilfe erobert werden soll, Erna. „ das Fräulein von der Jugendwohlfahrt". wie man sie nennt, hilft immer. Ja, ich kenne auch mehr als einen Fall, wo eine Arbeiterfrau, die der Trunksucht und Brutalität ihres Mannes wegen ganz verzweifelt war, dem drohte:„ Ich sag' es dem Fräulein Erna"- es hatte Erfolg.
Die Erna ist ein resoluter, energischer Kerl, ein Mensch, der in die Welt gehört". Vor Weihnachten lief fie monatelang herum, für ihre" Kinder. Alten Erzellenzen, griesgrämigen Fettbourgeois, bösartigen Stadträten, engstirnigen Bürokraten, herzlosen Bankiers, ihnen allen hat sie von , ihren" Kindern so viel erzählt und sie so bestürmt, bedrängt und gequält, daß sie für ihre Aweihundertdret Pflegebefohle= nen zu Weihnachten auch zweiwundertdret Pakete hatte.
Den Keinsten, den Kleinen, den Schulpflichtigen, aber auch den jungen Arbeitslosen hat die Erna imponiert. Sie haben auf sie gehört, haben sich von ihr etwas sagen lassen, und die Erna hat, wo es nötig war, fie erzogen. Einmal sprach ich über sie mit ihrem obersten Vorgesezten, einem bürgerlichen Stadtrat. Er sagte:„ Die Erna ist ein Prachtmensch, ein Teufelskerl, die beste Kraft in meiner Abteilung. Jede Woche überfällt fie mich in meinem Amt und kämpft wie eine Löwenmuffer um ihre" Jungen, für die fie Zuschüsse, BeiHilfen und Erziehungsbeiträge will. Als ich vor kurzem mal nicht nachgeben wollte, hat sie mir gedroht, für„ thre" Kinder betteln zu gehen. Ich hatte wirklich Angst, das Mädel macht ihre Drohung wahr, und habe eben die Paar Kinderschuhe bewilligt, um die sie mit mir gestritten hat."
Seit die Gleichschaltung gekommen ist, geht es der Erna schlecht. Der Stadtrat, ein hervorragender Fachmann, wurde durch einen ehemaligen Marineoffizier erießt, der eine ganze Weile Geschäftsführer eines Spielklubs, und da= zwischen Fememörder war. Die Unterstüßungen für die Rinder wurden um die Sälfte aetürzt, und die Erna ist Sozialistin und trägt einen Bubenkopf mit Herrenschnitt.
Es ist zum Verzweifeln," erzählt sie, niemand ist mehr mit meiner Arbeit zufrieden. Man wirft mir vor, ich verweichliche die Jugend und betreibe Wohlfahrtsstaatspolitik. Man sagt mir, daß sich Frauen für einen solchen Posten überhaupt nicht eignen und daß meine Pflegebefohlenen Strolche sind."
Die Jugendfürsorgerin Erna ist am 9. Juni fristlos entTassen worden und heute erreicht mich von ihr ein Brief: Die Fürsorgeunterstüßung, von der ich jetzt leben muß, ist
wenig, und ich weiß nicht, wovon ich jetzt meinen Eltern helfen soll, aber eines jammert mich: Was wird aus meinen Kindern?"
Ein wegen Roheitsdelikten aus dem Amt aeiagter Polizeibeamter war ihr Nachfolger.
Einer wird Sozialist
Der Mann von dem ich jetzt berichte, ist von altem westfälischem Adel und Sohn einer Familie, in der seit urdentlichen Zeiten der ältere Sohn Offizier, der jüngere Ver= waltungsjurist geworden ist. Karl, wie ich ihn nennen will, ist seit Jahren in einer der fulturellen Einrichtungen des Reiches beschäftigt, die ihrer Tradition und ihrer Struttur nach reaktionär sind. Ich kannte ihn ursprünglich nur dem Namen nach, aber die Genossen, die mit ihm beruflich zu tun hatten, erzählten mir gelegentlich von ihm: Er ist ein Mensch, der seinem Aeußeren und seiner geistigen Haltung nach eine merkwürdige Mischung von altem Beamtenadel und modernen Anschauungen ist; reaktionär, aber nicht einsichtslos."
Mich hat dieses Urteil neugierig gemacht ich suchte und fand eine Gelegenheit, mit Karl bekannt zu werden. Mein Eindruck deckte sich im wesentlichen mit dem von mir wiedergegebenen Urteil, und gerade weil er ein Kerl von Format und Tüchtigkeit war, ärgerte es mich ein wenig, daß er auf der andern Front des Klassentampfes stand. Folglich stritt ich mit ihm. Für mich war das nicht leicht, denn mein Gegner war auf all den Gebieten, die ich für eine weltanschauliche Auseinanderseßung wählte, gut beschlagen: Was er sagte, hatte Hand und Fuß, wie er argumentierte, war gut durchdacht. Er nahm meine Ansichten zur Kenntnis, machte gelegentlich auch kleine Zugeständnisse, überzeugen konnte ich ihn nicht.
In seiner Behörde wimmelte es schon 1981, erst recht 1982 von Nationalsozialisten. Als die Welle der Gleichschaltung tam, gab es außer ihm nur Hitler - Leute in seinem Amt, und im April wurde auch sein unmittelbarer Vorgesezter in Berlin Anhänger der NSDAP . Ich hatte aus dem, was ich selbst sah, und noch mehr aus dem, was mir Freunde erzählten, den Eindruck, ihm sei entsprechend seiner ganzen Einstellung der Sturz des Systems" nicht überraschend und auch nicht unwillkommen erschienen. Gerade weil er fein Konjunktur- Rechtser war, weil er nicht einer Strömung nachlief und sich von ihr emportragen ließ, war persönlich dagegen nichts zu sagen. Und doch schmerzte es mich.
Ende Mati bekam ich, ich glaubte, er babe schon längst bas nationalsozialistische Parteibuch in der Tasche, von ihm einen Brief, wie ich es von ihm gewöhnt war: vorsichtig formuliert. Nur ein einziger Saß war auf die Zeitereignisse bezogen: " Ich habe, meiner Gewohnheit treu, feinerlei Abzeichen er worben, weder das deutsche Sportabzeichen, noch ein andres!" Was er meinte, war mir sofort klar: er war nicht Nationalsozialist geworden!
Anfang Juli erhielt ich über einen Umweg- einen zweiten Brief:" Der Ordnung halber telle ich Ihnen mit, daß ich zu dem Entschluß gekommen bin, der für jeden Menschen in Deutschland , der nur anständig, nur ehrlich, nur rechtlich denkend ist, meiner Meinung nach selbstverständlich ist: mich hat das, was ich mitangesehen habe, zum Sozialisten gemacht!"
Och möchte fagen, daß meine Sorgen nicht fleiner geworden sind, daß mir das, was heute im Herzen Europas geschieht, tief web tut, weil ich das deutsche Volt so lieb habe, wie man es heute nur Iteb haben kann, wenn man aus Deutschland entkommen ist, aber mich hat der Brief, den ich zuletzt erwähnte, in all dem Elend dieses Jahres 1988 wieder hoffnungsvoll gemacht, weil er mir den heiligen Glauben und die frohe Zuversicht gegeben hat: Deutschland wird wiedererobert werden für die Freiheit, Menschlichkeit und Kultur, und es wird wiedererobert werden von dem deutschen Volke selbst als sosialistisches Deutschland !
Ein Boykottbrief aus England
Englisches Arbeitermanifest ruft zum Boykott gegen deutsche Waren auf
Der britische National Joint Council, der die britischen Gewerkschaften, die Labour Party und die Labour Barlamentsfraktion repräsentiert, hat ein Manifest erlaffen, in dem zum Boykott gegen deutsche Waren und Dienste aufgefordert wird. In dem Manifest heißt es:
" Gegen Hitlers Regierung sind die gewöhnlichen Methoden des Protestes und Appells awedlos. Diese gefühllose Dittatur muß mit anderen Waffen bekämpft werden." Der Aufruf zählt dann die Waren und Dienste auf, die in Frage kommen.( Es werden als die Waren, die hauptsächlich aus Deutschland nach England eingeführt werden u. a. genannt: Haushaltsgeräte, Stahl- und Eisenwaren, fotografische und optische Waren, Uhren, Werkzeuge aller Art, Woll- und Rammgarnstoffe und andere Textilien, Kleidung, Beberwaren, Schreibwaren, Gummiwaren, Autos, Räder, elektrische Apparate, Musikinstrumente, Gemüse, Kartoffeln, Wein und Bier, Filme und Schiffahrt).
Der Appell, von dem Kauf solcher deutscher Waren und der Benugung solcher deutscher Dienstleistungen abzusehen, richtet sich ausdrücklich nicht nur an die Arbeiter,
Der Gummiknüppelerlaẞ
Die Polizeibeamten sollen in Zukunft nicht mehr mit dem Gummifnüppel auf der Straße Dienst tun. Diese humane Verordnung" wird damit begründet, daß die Schießerlasse vollkommen ausreichen.
Splelhölen beleben
Katastrophale Lage der deutschen Badeorte
Die Deutsche Allgemeine Zeitung" tommentiert die Zulaffung von Spielhöllen in deutschen Badeorten wie folgt: " Der zweite Grund, der die Regierung der nationalen Erhebung veranlaßt hat, öffentliche Spielbanken zuzulassen, ift die tatastrophale Lage der Badeorte"
sondern an alle, die mit den englischen Arbeitern den Abs schen und den Etel teilen gegenüber der Zerstörung der menschlichen Freiheit und der Bürgerrechte. wörtlich fährt das Mantfest fort:
Die SA. soll Wache schieben
Der fächsische Statthalter Fabrikant Martin Mutschmann ist ein schwerreicher Fabrikant aus Plauen. Er hat sich jetzt in Dresden eine prunkhafte Villa eingerichtet und Manfred Killinger , der nationalsozialistische Herrscher von Sachsen , ließ sich sofort ebenfalls eine mit wahrhaft orientalischem Lurus ausgestattete Villa bereit machen.
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Es wurde eine Spezialwache von 12 SA.- Leuten den beiden hohen Führern zur Verfügung gestellt, die nach wenigen Tagen meuterten. Während 11 dieser Meuterer verhaftet wurden über ihr Verbleiben ist nichts bekannt, ist es einem gelungen, nach abenteuerlicher Flucht ins Ausland zu entkommen. Er erklärte, einen derartigen Lurus habe man nie bei„ Marristen" beobachten können, er werde dafür sorgen, daß die irregeführten SA.- Leute, welche hungern und sich abschinden, über den Verrat ihrer Führer informiert werden.
Wir halten das deutsche Volt nicht für schuldig für die Handlungen seiner Regierung, die sich die politische Macht gewaltsam angeeignet hat und die soziale Freiheit zerstört hat. Wir können nicht glauben, daß das deutsche Volk überbaupt etwas von den Methoden gewahr wird, mit denen die gegenwärtige Regierung sich die internationale Sympathie verscherzt hat. Unser Ruf zum Boykott gegen deutsche Waren und Dienste soll nicht das deutsche Volt schädigen, aber er soll der Regierung fühlbar machen, daß die Verbrechen, die sie begangen hat und noch begeht, von den Völkern der die fie begangen hat und noch begeht, von den Völkern der Hitler- Jugend als Zwang Welt nicht verziehen werden."
Es wird zum Schluß nachdrücklich betont, daß der Boykott so wirksam gestaltet werden muß, daß das deutsche Volk sich vom Hitlerismus befreit und zur Freiheit und Demotratte zurückkehrt.
Zugleich ruft der National Joint Council zu Beiträgen für den Matteotti - Fond auf, aus dem die Opfer des Hitlerterrors unterstützt werden sollen.
,, Es ist leichter... Die abgesagte Revolution
Der sächsische Innenminister Fritsch sagte auf dem Gau tag:„ Glauben Sie, es ist leichter, einen mit Gewalt von seinem Amte zu entheben, als eine Revolution von oben gesetzmäßig durchführen; der Führer sagte selbst vor einigen Tagen in Berlin , daß alle eigenmächtigen Handlungen aufzuhören haben."
Nur Partelbuchbeamte
Der Justizminister von Preußen hat verfügt, daß bei der Einstellung auch von Hilfskräften in der Justis alte, er= probte Kämpfer der nationalen Bewegung, besonders SA.Männer" zu bevorzugen find.
Die„ National- Beitung" in Essen veröffentlicht eint Interview des Referenten für das Volksschulwesen im preußischen Kultusministerium Ministerialrat Dr. Bed, der erklärte, alle Volksschüler und schülerinnen würden fünftig vom 8. bis 14. Lebensjahr dem„ Jungvolk", der Vorstufe der Hitler- Jugend , angehören. Die entsprechenden gefeßlichen Maßnahmen seien bereits in Vorbereitung.
Der mißliebige Gauleiter Verfahren gegen Brückner
Der Oberpräsident Brückner hat in seiner Eigenschaft als Gauleiter wiederholt heftig gegen den schlesischen Großgrundbesitz gesprochen und sogar die Enteignung propagiert. Der preußische Ministerpräsident Göring , der inzwischen nicht nur Villenbefizer geworden ist, sondern auch alle Vorberettungen zum Ankauf eines großen Gutes gerade in Schlesien ge= troffen hatte, hat bei Hitler die Amtsenthebung des Oberpräsidenten beantragt. Da Hitler diesem Antrag nicht stattgegeben hat, hat Göring von sich aus ein Disziplinarverfahren gegen Brückner eingeleitet.