Deutsche Stimmen

Feuilletonbeilage der Deutschen Freiheit"

as a la Kim 19

Wahrheit!

Die neudeutschen Herren fürchten nicht das Blut, das an ihren Fäusten klebt,

nicht des Volkes armes, zerschlagenes Gesicht, nicht das Schreien, das aus den Kerkern bricht, nicht den Haß, der die wehrlosen Opfer durchbebt.

Und dennoch sind sie von Aengsten geplagt,

sie zittern vor jedem Fetzen Papier , den der Sturmwind über die Grenze jagt,

vor jedem Mund, der zu sprechen wagt,

sie schnüffeln umher wie scheues Getier.

TOT

Sie fürchten die Wahrheit- sonst nichts auf der Welt,

die aber fürchten sie um so mehr,

drum haben sie Wachen aufgestellt,

und wo ein Wörtlein Wahrheit fällt,

sind hundert Schergen hinterher.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein! Die Wahrheit schaltet kein Göbbels gleich, sie fließt durch tausend Kanäle ein,

sie schlägt sich Bahn durch Eisen und Stein, sie kennt die Wege ins Dritte Reich.

Die Wahrheit dringt selbst dem SA.- Mann ins Ohr, dem Hungernden folgt sie bei jedem Schritt, im Takt der Maschinen hämmert sie mit, hinter mageren Lohntüten springt sie hervor, und wenn Herr Hitler ans Rednerpult tritt...

dann lügt er. Doch Wahrheit steht blutigrot neben dem Kanzler in flammendem Licht, beschwört des gemarterten Volkes Not, verkündet den Tod, der den Peinigern droht, und mahnt die Geknechteten: Haltet Gericht!

Von Tacitus bis Göbbels

Die Teutoninnen hieben mit Schwertern und Beilen" Brünne mit Speec

Die Frau hat die Aufgabe, schön zu sein und Kinder zur Welt zu bringen. Die Vogelfrau pußt sich für den Mann und brütet für ihn die Eier aus. Dafür sorgt der Mann für die Nahrung.

Hugin.

Brunhilde zu, die mit dem Burgunderkönig Gunther in der Hochzeitsnacht Fangball spielte."

Die Teutoninnen hieben mit Schwertern und Beilen auf Fliehende wie Verfolger ein und zogen den Tod der Knechtschaft vor."

Ereignisse und Geschichten

So ein bi

So ein bißchen Humor...

Lächle mit dem Knebel im Mund!

In einer Presse- Besprechung in Frankfurt sagte der preußische Staatskommissar Hinkel unter anderem über die Aufgaben der Presse im neuen Deutschland :

Die Frage des Bestandes dieses Staates ist nicht allein eine Frage der Lösung wirtschaftlicher Probleme, sondern der endgültige Sieg der nationalsozialistischen Revolution kann nur dann gesichert werden, wenn es gelingt, die neue Volksgemeinschaft auch weltanschaulich zu unterbauen. Keineswegs genügt die äußere formale Gleichschaltung.

Und da ist es, wo uns die Presse tameradschaft­lich helfen muß. Nicht trockene Berichte genügen, Farbigkeit, Buntheit, vor allem Eigenarbeit, eigene Ini­tiative, eigenes Urteil müssen der Presse erhalten bleiben. Nichts liegt uns ferner, als daß der einzelnen Zeitung die persönliche Note genommen werde. Wir wollen feineswegs die freie, aber ernsthafte Kritik hemmen, aber der, der das Kritiferamt ausfüllen will, muß zu den Grundsäßen unseres Staates stehen und darf nicht an den Grundsäßen Kritik üben, wohl an den Methoden, Wegen der Taktik der Verwirklichung. In tiefstem Sinne von Humor muß die Kritif erfüllt sein, der wir uns jederzeit gern stellen, aus der Sorge um die Sache muß sie fommen!

Mit Frohsinn und Heiterkeit füllt der gleichgeschaltete Publizist jetzt nach dem Hinkel- Rezept seine Spalten. Hinten das gebogene Rückgrat, vorn ein sonniges Lächeln auf den Lippen ein schöneres Symbol für die erlaubte Methoden" Kritit ist nicht denkbar.

Teutobald spielt Roulette

Wir lesen in den Nazi- Blättern:" Das neue Gesetz, das in Kurorten die Zulassung von öffentlichen Spiel­banken vorfieht, gab in erster Linie Baden- Baden die Berechtigung, die im Jahre 1874 geschlossene Spielbank wieder zu eröffnen. Das Gesetz läßt die Möglichkeit der Wiedereinrichtung oder Neuerrichtung von

Wacht und fuck teen bed. Sonst steht er auf der Die arische Frau ist nicht caffiniert? Spielbanken für solche Aurorte offen, die in einem bestimm

wehrt Feind ab."

Joseph Goebbels in seinem Roman ,, Michael".

Bor einigen Wochen bewegte sich nachts ein seltsamer Zug durch den Berliner Grunewald. Halbnackte Männer mit Speeren in den Händen und gehörnten Helmen auf ihren Häuptern zogen Wagen, deren stolzes Gut weißgekleidete blonde Jungfrauen waren, mit wallendem langem Haar und altnordischen Runenzeichen auf der Brust. Dieser Ger­manenzug" sand statt nicht auf einem Maskenball, sondern im Rahmen der nationalsozialistischen Sonnwendfeier als Rassepropaganda: die altgermanische Vergangene bett als Vorbild für die Zukunft des Dritten Reiches , in erster Linie für die deutsche Frau. Folgen wir darum ein wenig den Spuren Darres, der diese Welt heute wieder auf­erstehen lassen will, bei seinen Streifzügen durch das alt­deutsche Frauenleben.

Die seelische Ertüchtigung hatte das Ziel, züchtige, d. h. auf die Zucht bedachte" Frauen zu erziehen, nicht solche, ,, die unter der hochgelobten persönlichen Freiheit offenbar nur die Freiheit verstehen, alle Freuden eines Bette liebchens" nach Gutdünken und möglichst schrankenlos auszufosten."

" Tatsächlich ist es auch der echtnordischen Jung­frau noch heute in ihrem innersten Wesen unmöglich, alle fene Rünste zu meistern, mit denen die Frauen anderer Rassen sich in die Sinne der Männer ein­zuschleichen verstehen. Die nordischen Frauen haben das Gefühl, sich durch derartige Mittel zu erniedrigen; sie greifen auch meistens in der Wahl solcher Mittel daneben, weil ihnen hier die Sicherheit des inneren Gefühls abgeht."

Zunächſt: daß ein Mädchen geboren wurde, bedeutete Schminke eine jüdische Ecfindung damals keineswegs, daß es aufwuchs:

" Es bestand nur die Verpflichtung, das erstgeborene Mädchen unter einer Kinderschar am Leben zu lassen, da­gegen war es dem Vater freigestellt, über die übrigen Mäd= chen nach seinem Belieben zu verfügen, d. H. sie großzu­ziehen oder auszusetzen...

Man darf eben nicht vergessen, daß ein Mädchen, welches nicht verheiratet werden konnte, für ihre Familie unter Umständen eine große Last bedeutete. Der Vater und die Brüder waren dafür ver­antwortlich, daß die Tochter oder Schwester feine Liebes­verhältnisse einging, welche als Zuchtschande angesehen werden mußten. In jenen vollblütigen Zeiten mag das aber leichter gesagt gewesen sein, als getan. Daher über­ließ man es eben dem freien Ermessen des Vaters, ob er feine Töchter aufziehen wollte oder nicht. Die nordische Rasse ist immer eine sehr klar und folgerichtig denkende Rasse gewesen, die niemals davor zurückschreckte, persön liche Gefühle einer notwendigen Maßnahme unterzuordnen." sod and

Wurde das Mädchen nun aufgezogen, so spielte die kör­perliche Ertüchtigung eine entscheidende Rolle. Ta­ citus nennt die deutschen Jungfrauen kräftig und den Jünglingen gleichgeartet".

Und nun gar die Kosmetik:

00

,, Das Schminken des Gesichts ist überhaupt eine ur­alte semitische Liebhaberet..., die sich besonders bei den Verlobungs- und Hochzeitsfeiern findet; wobei es eine besondere Beachtung verdient, daß die Semiten das Schminken dabei ausdrücklich mit dem Zweck in Verbin­

ten Zeitraum eine Besucherzahl von 70 000 Personen nach­weisen können, oder die

außer einer entsprechenden Tradition als Kurbad durch ihre geographische Lage in der Nähe einer Reichsgrenze mit ausländischen öffentlichen Spielbanken in Ronkurrenz kommen. Diese lettere Bestimmung würde besonders für eine Spielbantin Aache u sprechen, da ausländische Spielbanken in der Nähe Aachens , direkt an der Reichs grenze betrieben werden.

Bei dem neuen Gesetz ist man davon ausgegangen, daß es angebracht ist, daß fremde und deutsche Spieler ihr Geld in deutschen Spielbanken umseßen und damit dem Staat und dem Kurort einen entsprechenden Gewinn zukommen lassen. Tatsache ist, daß gerade aus Westdeutschland viele vermögende Leute zum Wochenende ins nahe Aus= land fahren und in den Spielbanken in Herbesthal und Spa zum Teil nicht unerhebliche Summen liegen lassen. Wie wir erfahren, sind von der Kurverwaltung be= reits die notwendigen Schritte eingeleitet, um auch für Aachen die Genehmigung zur Errichtung einer Spielbank zu erhalten."

dung bringen, die finnlichen Beideni aften des Horst Wessel nach Parsifal

Bräutigams aufzustache In."

Pfui Teufel, sinnliche Leidenschaften! Wir Wilden sind doch beffere Menschen!" Wir haben zwar auch Geschlechts­merkmale, aber ganz anderer Art:

In der Erfüllung ihrer Hausfraulichen Tugen= den betätigt das echt nordische Weib ein sekundäres Ge­schlechtsmerkmal, welches auf den echt nordischen Mann auch durchaus einwirti."

Oder nach Goebbels : Während der Mann das Leben meistert, meistert die Frau den Kochtopf." Was auf den echt nordischen Mann durchaus einwirkt. Denn seine Liebe geht offenbar durch den Magen. Dr. Franz Rath .

Zitate aus Darres Büchern: Das Bauerntum als Le­bensquelle der nordischen Rasse". Seite 430/31, 32, 451, 433,

Führerbitte ohne Kommentar

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Während der Freitagvorstellung der Bayreuther Festspiele , wurden der Hitler beiwohnte man gab Parsifal " Karten folgenden Inhalts verteilt: Im Auftrage des Kanzlers: der Führer bittet, am Schluß der Vorstellung von dem Gesang des Deutschland - und Horst- Wessel - Liedes und ähnlichen Kundgebungen absehen zu wollen. Es gibt keine herrlichere Aeußerung des deutschen Geistes, als die unsterb­lichen Werke des Meisters selbst. Gruppenführer Brückner, Adjutant des Führers."

Ohne diese Bitte hätten die braunen Bataillone das heilige Gral gestürmt.

455, 412 und Nenadel aus Blut und Boden", Seite 143. Ver- Schwur der Aciec

Einer solchen Jungfrau traut man die Kraft einer lag Lehmann, München .

schlechtmachen, lügen, verleumden und das Erhabenein

Frau Meier hat Depressionen en Staub sieben

Alle haben sie im Reich doch nicht Sonne im Herzen. Neben dem Führer" macht sich im neuen Deutschland Frau Meier breit. Wir lesen darüber im Völkischen Beobachter" vom 12. Juli unter der Ueberschrift: Denkt Euch, Frau Meier hat gesagt"... folgendes:

Wahrscheinlich liegt es an der feuchten Witterung, daß fich die neueste Krankheit, die Tratschepidemie, so rasch ausbreitet. Der sehr leicht übertragbare Mies­macherbazillus findet meist einen guten Nährboden und bildet dann rasch einen ausgedehnten Pessimismus­herd, der großes Unheil anrichtet, das sich bei den davon befallenen Patienten in Depressionen, Unluftge= fühlen und Verlust des flaren Sehver­mögens äußert.- Um es flipp und klar zu sagen: Mit der Krankheit ist das unverantwortliche Ge­rüchte machen über das neue Deutschland und seine führenden Persönlichkeiten gemeint. Wenn uns also wieder irgendwo und irgendwann so ein gefährlicher Miesmacher und Märchenerzähler begegnet, dann horchen wir gar nicht lange hin, sondern machen ihn auf das große Unrecht aufmerksam, das er durch sein gedankenloses Gerede an seinen Volksgenossen begeht. Wir brauchen frohe, zukunftssichere, besonnene Menschen. die ausbauen, stüßen, helfen, nicht solche, die wühlen,

Nicht hinhorchen, nicht glauben, es ist alles in schönster Ordnung. Man sollte Frau Meier und ihre Tratsch­genossinnen zwecks Heilung ihrer Depressionen zum Pg. Weißenberg schicken. So etwas läßt sich durch Weichkäse beilen. Wenn's nicht hilft, dann kommt vielleicht auch eine Kleine Bastonade im nächsten Braunen Haus in Betracht, wobei man im Dritten Reich das Erhabene" zu sehen pflegt.

Vielleicht lindert es die Depressionen, wenn Frau Meier dieses Rezept, das aus einem nationalsozialistischen Koch­buch stammt, zur Notiz nimmt:

50 Gramm Buchweizen ergeben, als Grüße gekocht, eine ausreichende Mahlzeit. Der Grundstoff der Ernährung für die Mahlzeit kostet dreieinhalb Pfennig. Dazu kommt etwas Fett, etwas Zwiebel. Somit fommt das ganze Mittagessen auf fünf, im höchsten Fall auf zehn Pfennig." NO

Kurz, wer noch zehn Pfennig in der Tasche und sein Heil Hitler" auf der Zunge hat, braucht keineswegs zu hungern. Man sieht: die Lösung der sozialen Frage macht unter dem Hafenkreuz wachsende Fortschritte

" Ich versichere hiermit dienstlich: Mir sind trotz sorgfältiger Prüfung keine Umstände bekannt, die die Annahme rechtfertigen könnten, daß ich nicht arischer Abstammung sei; insbesondere hat keiner meiner Eltern- oder Großelternteile zu irgendeiner Zeit der jüdischen Religion angehört. Ich bin mir bewußt, daß ich mich dienst strafrechtlicher Ver= folgung mit dem Ziele auf Dienstentlassung aussetze, wenn diese Erklärung nicht der Wahrheit entspricht."( Justiz­Ministerial- Blatt für die preußische Gefeßgebung und Rechts­pflege, Nr. 159.)

Zwei rücken ab

Disziplinloser Schriftstellerverband

In einer am Freitag durch die Presse verbreiteten Er klärung des Reichsverbandes Deutscher Schrift­steller war gesagt worden, daß auch Schriftsteller nicht­arischer Abstammung die Mitgliedschaft des Verbandes er­werben könnten, und daß der berufsständische Aufbau des deutschen Schrifttums jedem frei schaffenden Künstler, gleich welcher Nationalität, die Möglichkeit geben wollte, Mitglied des Verbandes zu werden. Hierzu teilen die Mitglieder des Präsidiums Göz Otto Stoffregen, und Dr. Heinz Wismann mit, daß sie von dem Inhalt dieser Notiz, die ihnen vor Erscheinen nicht vorgelegen bat, ganz entschie den abrücken....