Eine Stadt im Dritten Reichsd
Diese einfache und ergreifende Schilderung eines deutschen Flüchtlings ist kein Greuelbericht. Sie ist viel aufregender. Man erfaßt das ungeheure ungeheure Ausmaß
der Tragödie, die über Deutschland gekommen ist, wenn mann sie gelesen hat
Es gibt in Deutschland achtundneunzig Städte mit einer Bevölkerung von fünfzigtausend und mehr Menschen. In keiner von ihnen ist weniger, in fast jeder von ihnen mehr seit den Märztagen 1933 geschehen als in der einen, von deren Schicksal ich erzählen möchte. Die Verlustrechnung an Menschen
Die beiden sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten find verhaftet, mißhandelt und ins Konzentrationslager gebracht worden. Die Frau des einen liegt an den Folgen eines Selbstmordversuches danieder, die des andern wurde mitsamt ihrem acht Monate alten Rinde wegen rückständiger Miete aus der Wohnung gejagt, da die Gemeinde jede Beihilfe versagte. Die Mutter und der Säugling werden von einem erwerbslosen Schuhmacher miternährt, der in der Woche für sich und seine Frau knapp sieben Mark Unterstützung erhält.
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Von den vier sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten sind drei im Konzentrationslager, einer irrt die Landstraßen entlang. 3mei der Inhaftierten wurden von der SA. gequält. Der dritte ist über seine engere Heimat hinaus bekannt, das hat ihn bisher vor dem ergsten geschützt. Die Tochter des einen Genossen wurde von der Schule verwiesen. Der Sohn eines der andern stand unmittelbar vor der Matura. Er wurde zur Reifeprüfung nicht zugelassen und in Gegenwart und auf Veranlassung des evangelischen Religionsprofessors von der von der Wehrriege der Anstalt blutig geschlagen. Am nächsten Tag relegierte ihn das Lehrerkollegium wegen„ sittlicher Unreife". Dem Schwiegersohn des Abgeordneten, der flüchten konnte, wurde von der Stadt zur Strafe- mit fofortiger Wirkung der für ein Siedlungshaus gegebene Kredit gekündigt. Er hat das Haus, das er mit Frau, vier Kindern und einem arbeitslosen Schwager bewohnte, räumen müssen. Die drei Erwachsenen und die Kinder kampieren in einem Schrebergarten, der Genossen gehört. Der Landtagsabgeordnete, der zwar im Konzentrations lager ist, aber bisher nicht mißhandelt wurde, hat drei Rinder. Ein Junge ist arbeitslos, dem geschah nichts. Der andre ist Lehrling; die Firma löste den Lehrvertrag frist los. Der Tochter, einer städtischen Fürsorgerin, wurde zum 30. Juni gekündigt.
Das Schicksal der dreiundzwanzig Stadtverordneten sei nur summarisch berichtet. Dem Rechtsanwalt, der der Fraktion angehörte, wurde die Vertretungserlaubnis vor den Gerichten entzogen und die Wohnung von Hilfspolizei demoliert. Den zweiten sozialistischen Juristen im Gemeinderat, einen Landgerichtsrat, entließ man nach vierzehnjähriger Dienstzeit ohne Pensionsanspruch aus dem Staatsdienst. Die Zulassung als Rechtsanwalt wurde ihm verweigert. Von den drei Lehrern der Fraktion sind zwei im Konzentrationslager. Gegen den dritten schwebt ein Verfahren mit dem Ziel der Dienstentlassung. Der eine der beiden Gemeindebeamten, den die Sozialdemokratie ins Kollegium entsandt hatte, war von dem bürgerlichen Magistrat vor acht Jahren zum Amtsvorstand ernannt worden; jetzt wird er in seiner früheren Abteilung als Hilfsschreiber mit Hilfsschreibereinkommen beschäftigt. Dem andern, Vater von fünf Kindern und Ernährer seines erwerbslosen Vaters und eines Schwagers, wurde gekündigt. Andere Gemeinderäte- ein Straßenbahner, ein Kaffenbote, ein Schriftsetzer und ein Buchhalter sind in Schutzhaft. Nur in einem Falle bekommt die Familie die ihr zustehende Wohlfahrtsunterstützung. Die Frau des Straßenbahnschaffners wurde wegen Mieterückstand delogiert. Gegen den verhafteten Buchhalter liegt nicht die geringste Anschuldigung vor. Seine Firma bat die Polizei um Auskunft, wie lange noch die Schutzhaft aufrechterhalten würde. Man habe bisher unter Schwierig keiten dem Angestellten den Posten offengehalten, länger ginge es nicht mehr. Die Antwort der Polizei:„ Der Mann bleibt in Haft, bis sich die nationale Erhebung ganz durchgesetzt hat." Gegen den Schriftseter schwebt ein älteres Verfahren wegen eines harmlosen politischen Delikts. Die Hauptverhandlung wurde kürzlich vertagt. Grund:„ Der Gesundheitszustand des Angeklagten gestattet eine Vorführung nicht."
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Drei Hausfrauen gehörten der Fraktion an. Ihnen ist wenig geschehen: Die SA. hat ihnen die Wohnung demoliert. Ihre Kinder wurden von der Hitler- Jugend mit Stahlruten verdroschen und von zweien verloren die Männer ein Kistenmacher und ein Gastwirtsgehilfe- wegen der politischen Betätigung der Frau die Arbeitsstelle. Die dritte Frau, die Witwe eines im Krieg gefallenen Genossen, sucht man nach Möglichkeit zu schikanieren: eine Hausdurchsuchung folgt der andern. Dem einzigen berufstätigen weiblichen Fraktionsmiglied, einer Warenhausverkäuferin, wurde auf Veranlassung der Betriebszellenorganisation fristlos gekündigt. Ihre Kolleg innen haben heimlich für sie eine Sammlung veranstaltet. Von dem Geld lebt sie, bis die Unterstützungssperre von vier Wochen, die wegen fahrlässigen Verlassens der Arbeitsstelle verhängt wurde, abläuft. Das Schicksal der restlichen acht Stadtverordneten kann noch gedrängter erzählt werden. Sechs von ihnen, unter ihnen ein Kriegsinvalide und ein Mann von vierundsechzig Jahren, sind im Konzentrationslager. Ihre Frauen und Kinder werden von Genossen unterstützt, die selbst kaum das Notwendigste zum Leben haben. Zwei Genossen sind ins Ausland geflüchtet.
Das Schicksal der übrigen Funktionäre der Arbeiter bewegung? Soll ich im einzelnen von den vier Dutzend Lehrern erzählen, die man ihrer Betätigung in der Kinder freundebewegung wegen verhaftet hat und mit Erbarbeiten beschäftigt, derweilen die Schulkinder ohne richtige Betreuung verlubern? Oder von den rund hundert Ge meindearbeitern, die man nach zum Teil vierzigjähriger Dienstleistung für die Stadt- auf die Straße warf, nur, weil sie Sozialdemokraten waren? Oder wäre das Schick sal der Volkshausangestellten wesentlicher, denen man als
Ersatz für die verlorengegangene Arbeitsstelle wochenlang die Arbeitslosenunterstützung verweigerte? Verdient nicht auch der Fall der Schauspieler Erwähnung, die stellenlos wurden, weil sie bei Kulturfeiern der Arbeiterschaft rezitiert hatten? Und muß man nicht von den Polizeibeamten sprechen, die man unbarmherzig demütigt und schikaniert, weil sie in all den Jahren Gesetz und Dienstvorschriften gleichmäßig anwandten?
Ich möchte nur noch einige Worte den Menschen widmen, die in derselben kleinen Nebenstraße wie wir wohnten. Ein Finanzamtsbeamter wanderte in Schutzhaft, weil er angeblich demonstrativ auf dem Klavier jeden Nachmittag die„ Internationale" gespielt hatte. Ein Jugendheimleiter wurde gräßlich mißhandelt, da er den Vorwurf nicht widerlegen konnte, vor anderthalb Jahren einen Hitler Jungen wegen wiederholten Diebstahls mit Entzug des Sonntagsausgangs bestraft zu haben. Eine Wohlfahrtspflegerin und ihr Vater, Bostbeamter von Beruf, verloren ihre Stellung, weil der Verlobte des Mädchens Reichsbannerfunktionär war. Einer früheren Gewerkschaftsangestellten entzog man ihre Rente. Ein Metallarbeiter bekam vier Monate Gefängnis, weil er im Reichstags= wahlkampf an einer Straßenecke gesagt hatte, Hitler jei der ,, Totengräber von Deutschlands Freiheit", und ein seit fünf Jahren erwerbsloser Holzarbeiter sitt, Opfer einer haltlosen Denunziation, in Untersuchungshaft. Das Ganze hat sich in einer Straße von zwölf Häusern zugetragen, und sie ist nur eine unter den mehr als dreihundert Straßen dieser Stadt.
Die Verlustrechnung an Einrichtungen
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mühsam aufgebauten Enteignet wurden folgende- qus Arbeitergroschen mühsam aufgebauten Einrichtungen: Zwei Druckerei betriebe, ein Gewerkschaftshaus, fünf Arbeiterheime, ein Haus der Arbeiterwohlfahrt, zwölf Kinderfreunde- und Jugendheime, vierzig Arbeiterbüchereien, neunundvierzig Sportkantinen, vierundzwanzig Turnhallen, einundsechzig Sportpläge, fünf Bäder und zwei Bootshäuser. Woran Zehntausende Arbeiter jahrelang geschaffen, was zwei Generationen aufgebaut, was einer ganzen Stadt zur Wohltat, zu kulturellem Aufbau und zur Ehre gereichte, hat man mit einem Fausthieb vernichtet. Männer, die nie gewußt, was Gewerkschaftsarbeit, was die Kulturbewe gung des Proletariats bedeutet, die noch nie etwas von den Kinderfreunden gehört und noch nie ein Buch gelesen hatten, stürmten die Heime, warfen den Brand in die Büchereien, traten mit den Stiefeln auf den roten Fahnen herum, zertrampelten die Spielzeuge der Kinder, trommelten mit den Aerten die Schreibtische auseinander, stahlen des Nachts die Turngeräte, um sie als Brennholz zu gebrauchen, raubten historisch bedeutsame Protokolle, um sie, das Kilogramm zu sechs Pfennig, in die Stampfe Dritten Reiches. zu liefern, und okkupierten das Ganze als Siegesbeute des
Der Abbau der Gleichschaltung schonte nicht die städtische Bolkshochschule, die Jahr für Jahr einige hundert Kurse für Arbeitende und Erwerbslose veranstaltet hatte. Er schreckte nicht zurück vor der Schließung der kommunalen Kinderheime, in denen man sich mit liebevoller Sorgfalt der Kleinen und Kleinsten annahm. Er führte zur Auflösung der städtischen Stelle, die den Einkauf zentrali sierte, um das Gemeinwesen vor Ueberpreisen zu schützen. Ihm waren die Bücherhallen ausgesetzt, die man zuerst man ,, reinigte" und dann als„ Sammelstellen des Marxismus " schloß. Konnte der Büchereidirektor etwas dafür, daß daß man ihm deswegen die Lesehallen zusperrte? Zu die SA- Jugend lieber 3oten erzählt, als Goethe liest, fluchtsstätten für die weibliche Großstadtjugend wurden aufgelöst. Die Kunstgewerbeschule fiel ebenfalls, weil fortschrittlich geleitet, der Gleichschaltung zum Opfer. konsequent: Bibt es im Dritten Reich kein Arbeitsrecht, Schließlich hat man das Arbeitsgericht verkleinert, ganz keine Arbeiterrechte wozu braucht man dann ein Arbeitsgericht? Man hat die Gewerbeaufsicht in ihrer Tätig keit beschränkt, denn bei so vielen Erwerbslosen kommt es auf ein paar tödlich verlaufende Betriebsunfälle nicht mehr an! Auch die Berufsberatungsstelle ist vorläufig geschlossen worden. Der junge Mensch gehört in die SA. oder in die SS., andernfalls taugt er nichts, und wozu braucht Hitler Berufsberatung, wenn er keine Arbeitsstellen schaffen kann?
Die Gewinnrechnung an Menschen
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Zum Bürgermeister wurde ein Mann ernannt, der zwar einige Zeit Gemeinderat mar, aber nie in eine Ausschußsigung gekommen ist. Zu seiner kommunalpolitischen Ausbildung hat er einen halbpornographischen Roman geschrieben, der in einigen hundert Exemplaren von der Stadt zur Bildung der Bevölkerung angekauft wurde. Bezirkskommissär ist ein Nationalsozialist, dem es Freude Bezirkskommissär ist ein Nationalsozialist, dem es Freude macht, kleine Marristenmißhandlungen zu arrangieren und täglich einige hundert Kilometer im Amtsauto gleich schaltend durchs Land zu sausen. Dafür bekommt er dreifaches Gehalt und ist von den vielen Hochrufen auf Hitler stets heiser. Seine Lieblingsredensarten, die er insbeson stets heiser. Seine Lieblingsredensarten, die er insbeson dere bei dem Pflanzen von Hitler - Pappeln anwendet, sind:„ Wir, das Volk der Dichter und Denker!" und„ Jhr Schweinehunde werdet euch schon noch im Dritten Reich wohlfühlen, wenn ihr euch mal richtig dran gewöhnt haben werdet!"
Stadtrat wurde jemand, der das ausschließlich dem Umstand verdankt, zu viel von dem erwähnten Bürgermeister und dem Kommissär zu wissen. Er hatte bisher eine Zweizimmerwohnung. Jetzt baut ihm die Stadt- standesgemäß eine Bierzimmerwohnung in einem städtischen Haus aus. Der neue Stadtrat leitet die Für forgeangelegenheiten. Seine erste Amtsverfügung war: Benimmt sich ein Fürsorgeempfänger ungebührlich, ist erstmals Polizei zu rufen und dann Strafanzeige zu er
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statten!" Früher hat man erregte Erwerbslose durch gütliches Zureden zu beruhigen versucht. Das war aber wirklich„ marristisch"
Personaldezernent der städtischen Betriebe wurde ein SA.- Hauptmann, ein stadtbekannter Schreihals, Raufbold und Flegel. Bei der Ermordung eines Kommunisten war er führend beteiligt, es gingen damals drei Dutzend HitlerLeute gegen einen unbewaffneten Rotfrontler.
Rund siebzig Konjunkturnationalsozialisten avancierten in der städtischen Verwaltung. Mehrere tausend Gemeindebeamte, Angestellte, Arbeiter hat man zwangsweise in die Betriebszellen eingereiht. Bei patriotischen Kundgebungen marschieren sie dann als Hitlers getreueste Landeskinder hinter den Hakenkreuzfahnen und Standartenfeldzeichen und zahlen dafür einige Mark Mitgliedsbeitrag im Monat.
Die Gewinnrechnung an Einrichtungen
In dem Betrieb des Arbeiterorgans wird die Naziv zeitung hergestellt. Jm Gewerkschaftshaus thronen Nazibonzen. In den Kinderfreundeheimen lagert SA., in einem von den Heimen, das in unmittelbarer Nähe eines Jugendspielplatzes gelegen ist, hat man einen bordellartigen Betrieb installiert.
Ein Rasseamt ist im Aufbau begriffen.
Das Steueramt der Stadt ist wegen der vielen Ereku. tionen vergrößert worden.
Ein Sondergericht wurde errichtet.
Das Saldo des Vierteljahres
Aus der Stadt, in der ein reges geistiges Leben Selbst verständlichkeit war, wurde ein Spießernest. Aus der Stadt, in der eine frohe und lebenslustige Bevölkerung wohnte, ist ein unterdrücktes, von Schrecken erfülltes Getraut dem andern: selbst dem besten Freund vertraut man meinwesen geworden; jeder fürchtet sich vor jedem. Keiner sich nur zögernd an. Gesinnungslumperei, Spigelei, Denunziantentum, Konjunkturakrobatik sind an der Tagesord nung. Von einer Unsumme von Ungerechtigkeiten, De mütigungen, Phrasenpatriotismus, Egoismus und Ungewißheit ist der Alltag erfüllt. Man fühlt sich seines Lebens nicht sicher, weiß nicht, wem zuerst eine SA.Räuberei, eine Mißhandlung, das Konzentrationslager oder die wirtschaftliche Vernichtung droht. Die moralische Korruption ist Trumpf und die schlechtesten Instinkte sind wach geworden.
Die versprochene wirtschaftliche Gesundung ist nicht gekommen. Nicht einmal leise Anzeichen, die in dieser Rich tung gedeutet werden könnten. Die Löhne werden gefenkt, die Preise steigen. Winzige Neueinstellungen werden groß verkündet, riesenhafte Entlassungen verschwiegen. Die Arbeitslosenunterstützungen bleibt die Stadt schuldig, die Steuern werden doppelt rücksichtslos eingezogen.
Aber das Wichtigste: eine Stadt in Unfreiheit, versklavt dem Dritten Reich! Wißt ihr, was es bedeutet, wenn keine Gesetze und Rechte gelten als die, die gerade die SA. Soldateska will? Ahnt ihr, was es heißt, einer Knecht. schaft an Körper und Seele ausgeliefert zu sein, die euch bei Tag und bei Nacht im Wachen und im Träumen nichts vergessen und nichts gleichmütig überwinden läßt?
rühmt an Namen, rechts orientiert ohne Vorbehalt der In dieser Stadt lebt ein Mann- reich an Ansehen, bein ängstlich verschlossener Stube seinem besten Freund kürzlich gestand:" Das Dritte Reich hat es zuwege geAusland fuhr, brachten ihn Freunde und Bekannte zur bracht, daß ich mich schäme, ein Deutscher zu sein!" Als vor einigen Tagen aus dieser Stadt jemand ins Bahn. Als der Zug abrollte, erlitt einer von denen, die Abschied genommen hatten, ein Mann, von dem man menbruch und schluchzte immer wieder nur dieselben glaubte, er befäße Nerven wie Eisen, einen Nervenzusam Worte:„ Hier leben zu müssen- es ist übermenschlich, un menschlich! Wie lange hält man es noch aus?" Bevölkerung von fünfzigtausend und mehr Menschen. In Es gibt in Deutschland achtundneunzig Städte mit einer keiner von ihnen ist weniger, in fast jeder von ihnen mehr seit den Märztagen 1933 geschehen als in der einen, von deren Schicksal in einem Vierteljahr Dritten Reiches ich erzählen wollte.
Erschossen!
Weil er eine drohende Haltung annahm
Leverkusen , 25. Juli. Von der Stadtverwaltung Leverfusen wird mitgeteilt: In der Nacht zum Samstag ereignete sich in der hiesigen Hauptstraße vor dem Hotel Riesen folgender Vorfall: Der Erwerbslose Jakowiak stand sett längerer Zeit bei der NSDAP . in Verdacht, sich als Spigel zu betätigen. Beobachtungen ergaben, daß Jakowiak Beziehungen zu den staatsfeindlichen Parteien unterhielt. Er war deshalb wiederholt von den örtlichen SS .- und SA .. Führern verwarnt worden, weshalb er sich mehrfach in drohenden Aeußerungen gegen diese erging. In der letzten Nacht nun sollte Jakowiak in seinen Beziehungen zur KPD. überführt werden und wurde deshalb einer Leibesvifitation unterzogen. Dabei nahm er eine drohende Haltung ein, so daß sich der Führer der SS. veranlaßt sah, zur Abwendung einer Gefahr dem Genannten zuvorzukommen und einen Schuß gegen ihn abzugeben. Dieser Schuß wirkte tödlich.
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