Drohung mit Sanktionen

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ogni mom in arlamierender Aufsatz Wladimir d'Ormessons- Deutschland doetusa ogists soll zahlen oder gezwungen werden- ,, Es ist höchste Zeit...

Paris , 29. Juli 1938.( Eig. Bericht.)

In der offiziösen französischen Finanzzeitschrift, dem " Capital", schreibt Wladimir d'Ormesson, daß das Schachtsche Moratorium, soweit es sich auf den Zinsen= dienst der Young- Anleihe erstreckt, eine derart eklatante Verlegung der bestehenden Ver= träge bedeutet, daß Frankreich , wenn es weiter die deuts schen Manöver duldet, sich geradezu eines Verbrechens

die Zahlung ausschließt; wir bestreiten nicht, daß sich die deutsche Handelsbilanz feit fech 3 Monaten, jeitsitlers Regierungs­

antritt, tatastrophal verschlechtert hat, aber es bleibt immerhin noch so viel, daß Deutschland die Young- 3injen zahlen kann. Allein im Monat Mai hätte man diese Zinsen sogar doppelt zahlen können, wenn im me n. die amtlichen deutschen Veröffentlichungen

Daraus ergibt sich zwingend, daß Deutschland weder Recht noch Anlaß hat, die Zinsenzahlungen abzuftoppen. Und die französische Regierung hat die Pflicht, die Ein­haltung der Verträge nachdrücklichst zu fordern.

schuldig machen würde. Das Capital" fährt wörtlich fort: ft Der Artikel 7 des Lausanner Protokolls vom 8. Juli 1982 stellt ausdrücklich fest, daß die in diesem Vertrage niedergelegten Rechte der Gläubiger durch nichts weder ges mindert noch geändert werden" fönnen. Hieraus geht flar und eindeutig hervor, daß die Young- Anleihe dieselben politischen, materiellen und juristischen Garantien und Sicherungen bietet, wie der Young- Plan. Das aber bes deutet, daß Deutschland außerstande ist, sich der Zinsens zahlung und der Amortisation der Young- Anleihe zu entziehen. Höhere Gewalt" liegt für Deutschs land nur dann vor, wenn dieHandelsbilanz

Es ist Zeit, höchste Zeit, die Berliner Regierung hieran zu erinnern. Und wenn man dort nicht will, dann gilt es, ohne Zeitverlust die geeigneten juris stischen, wirtschaftlichen, finanziellen Maß nahmen zu treffen, um den Rechten der Gläubiger Deutschlands den gebührenden Respekt zu verschaffen!"

Ein Brandstifter" ermordet?

Taneff schweigt

Es besteht Grund zu fürchten, daß Taneff, einer der drei

Bulgaren , die der Mittäterschaft an der Brandlegung im

Reichstag angeklagt find, in seiner Zelle im Gefängnis Moas bit in Berlin ermordet worden ist. Der dem Reichsgerichts. rat Dr. Vogt( der mit der Untersuchung des Falles betraut ift) beigeordnete Richter hat in Abwesenheit seines Vor­gesezten, der auf Urlaub war erklärt, daß Taneff einen Selbstmordverinch" gemacht hat.

Der bulgarische Rechtsanwalt Dr. Detscheff, der von den Freunden und Verwandten der Angeklagten veranlaßt wurde, deren Verteidigung zu übernehmen, hat alle drei schriftlich gebeten, ihn zu bevollmächtigen( gemäß dem deutschen Gesez), als ihr Rechtsbeistand zu handeln. Er ers hielt eine Antwort, datiert aus Moabit , den 19. Juli, gez. Popoff, außerdem eine weitere vom 20. Juli, gez. Dimitroff . Beide Briefe erteilen die gewünschte Vollmacht. Von Taneff aber tam keine Antwort. Was ist Taneff geschehen?

Es besteht auch Grund zu befürchten, daß Popoff und Dimitroff selbst, wenn sie nicht grade körperlich mißhandelt wurden( obwohl dies ebenfalls möglich ist), fich in einem solch schlechten Gesundheitszustand befinden, wie er nicht auf nor male Weise entstanden sein kann. Es ist höchste Beit, daß alle diese Gefangenen den Besuch von ihren Freunden, von erfahrenen Journalisten oder erfahrenen Anwälten erhalten ( soweit das nach deutschem Gefeß gestattet ist), damit die ents standenen Befürchtungen und Zweifel zerstreut werden.d

Torgler in Ketten

Einem unserer Vertrauensleute gelang es, durch Ver­bindung mit den Gefängniswärtern einwandfrei festzustellen, daß alle Dementis, welche bestreiten, daß Torgler in Ketten gehalten wird, erlogen sind. Man nimmt dem gefangenen Reichstagsabgeordneten die Ketten nur ab, wenn er dritten Personen vorgeführt wird.

September?

November? Dezember? Der Reichstagsprozeß

loveir

Es ist uns schon zweimal amtlich mitgeteilt worden, daß der Prozeß gegen die sogenannten Reichstagsbrandstifter An­fang September stattfinden soll. Der bayerische Justiz­minister Frank, der doch sozusagen auch amtlich ist, hat laut Bossischer Zeitung" am 26. Juli in München gesagt:

Es sei anzunehmen, daß der Prozeß gegen den Reichs: tagsbrandstifter van der Lübbe Ende November oder Anfang Dezember vor dem Senat des Reichsgerichts statt: finde. Die Verteidigung des Brandstifters werde durch deutsche Rechtsanwälte erfolgen. Der Senat des Reichss gerichts lehne es mit Entschiedenheit ab, Ausländer als Verteidiger auftreten zu lassen. Es habe sich herausgestellt, daß van der Lübbe unmöglich allein als Täter in Frage tommen fönne, sondern er müsse unbedingt Mittäter ges habt haben. Obgleich van der Lübbe behauptet habe, daß er mit einem Leinentuch den Brand allein angelegt habe, sei festgestellt, daß dies ganz unmöglich sei.

Uebrigens fönne tein Rechtsanwalt angegriffen werden, wenn er Lente verteidige, die nicht auf dem Boden der Regierung stünden. Neben dem freien Richterstand stehe der freie Anwaltstand.

Daß Lübbe Mittäter hatte, ist nie bezweifelt worden. Die Frage ist nur, wo sie sißen. Bestimmt nicht im Gefängnis.

Wenn der ebenso freche wie korrupte Minister Frank sagt, es werde kein Rechtsanwalt angegriffen, der Oppositionelle verteidigt, so lügt er. Zahlreiche vor Gericht zugelassene jüdische Anwälte sind entweder mit Gewalt vertrieben oder durch stillen Boykott ausgehungert worden.

Es hat bisher kein deutscher Anwalt gewagt, Torgler zu verteidigen, weil es eben keinen freien Anwaltstand mehr gibt, sondern nur Anwälte, die unter dem Terror der SA. stehen.

Hitler schnorrt bei Ford

Und bei wieviel Auslandkapitalisten noch?

London , den 29. Juli 1983.( Gig. Bericht.) Der amerikanische Automobilkönig Henry Ford hat jetzt eine sehr wichtige öffentliche Feststellung getroffen. Der englische Schriftsteller J. Steele hatte in seinem kürzlich veröffentlichten Buche erklärt, der amerikanische Automobilkönig Ford habe die Hitler Bewegung mit mehreren Millionen Dollar finans ziert. Die Verbindung zwischen Ford und Hitler sollte Prinz Ferdinand, ein Verwandter des Exkaisers, #hergestellt haben.

Nunmehr hat Henry Ford in einem Telegramm an den Daily Herald" erklärt, daß die Sitler- Agenten tatsächlich mit Gelbgesuchen an ihn herangetreten feien, daß er fie aber beständig abgewiefen habe und mit ihnen weder damals noch heute etwas zu tun haben wolle. Diese Erklärung des steinreichen amerikanischen Automobilkönigs seigt wieder einmal, wie die sogenannte nationalsozialistische Arbeiterpartei" die größten Rapitalisten der Welt anpumpt und sich bei ihnen als Prätorianergarde des reaktionären Kapitalismus gegen die sozialen Organisationen der Arbeiterschaft empfiehlt! Jeder weitere Kommentar dazu ist überflüssig! to thin de li

..Sie werden verschleppt!"

Drohungen in Basel wie in Saarbrücken

ewissen, wir haben Sie jest photographiert und in die Schwarze Liste eingetragen." Sprichts und ver­schwindet mit demselben Mut wie der erste Strolch.

Die Arbeiter Zeitung " berichtet: Die Bafler

Hitler - Brüder werden von Tag zu Tag unverschämter und frecher. Wie ihre Nichteinmischung in Schweizer Verhältnisse aussieht, erlebte vor einigen Tagen ein vor dem Hauptpost­gebäude stehender Verkäufer der Freiheit". Nahte da ein mit dem Hakenkreuz gezierter Basler Reichsdeutscher, blickte sich erst nach allen Seiten um und wandte sich dann in dro­hendem Ton an den Kolporteur mit den bezeichnenden Worten: Sie, wenn Sie so weiter machen, werden Sie eines Tages ins Auto genommen und nach Lörrach abgeschleppt." Der reichsdeutsche Hitler- Bruder verschwand dann nach dieser eindeutigen Drohung so schleunigst, daß es dem Kolporteur nicht mehr möglich war, ihn festzuhalten und der Polizei zu übergeben. Ein paar Tage nach dieser Drohung, als die deutschen Nazis einsehen mußten, daß der Verkäufer fich nicht einschüchtern ließ, nahte gar ein mit dem Standarten­führerabzeichen geschmückter Nazi: Sie, daß Sie es nur

Einstein

Englisches Unterhaus begrüßt den von Deutsch­ land geächteten Gelehrten

London , 28. Juli( Jnpreß). Einstein erschien im Unter­hans, um die Begründung der von Locker- Lampson einges brachten Bill über die Einbürgerung von Juden anzuhören. Er wurde bei seinem Eintritt vom Hause demonstrativ be­grüßt und in der Rede Locker- Lampsons, der den Hitlerismus scharf angriff, als der berühmteste Bürger Deutschlands be: zeichnet, der jetzt im Besucherbuch in der Spalte der Adresse teine" schreiben mußte,

politiker des offiziellen Blattes des Quai d'Orsay, des Wladimir d'Ormesson ist einer der Außen " Temps ", und ist in Deutschland vor allem bekannt geworden durch sein Buch für eine deutsch - franzö sische Verständigung, betitelt Vertrauen zu Deutschland ?" D'Ormesson gehörte zu jenen fran­ zösischen Politikern, die nach Locarno und Thoiry die Briand Stresemannsche Verständi gungspolitik unterstützt haben und klar erkannten, daß die deutsch - französische Frage die Schicksalsfrage nicht nur Europas , jon dern der Welt ist. Wenn er sich heute in so unzwei­deutiger Weise gegen die unsolide und verbrecherische Politik des Dritten Reiches wendet, dann kann man daraus ersehen, in welchem Umfange die Hitler- Ver gewaltigung des deutschen Volkes das Vertrauen zu Hitler- Deutschland untergraben hat. Verderben und Untergang über die nationalsozialisti. schen Schuldigen!

Politische Morde

Leichenfunde bei Berlin

Bei Hirschgarten am Müggelseedamm wurde die Leiche eines Unbekannten gefunden, in Treptow eine 27jährige Sekretärin Klara Wagner, erschossen, in der Nähe der Ver­suchsanstalt für Handfeuerwaffen der 55jährige Schneider Speer mit durchschnittner Kehle, in der Nähe der eisernen Brücke am Kupfergraben die Leiche eines 50jährigen Man­nes. Es handelt sich um politische Morde,

Röchling

Der treudeutsche Mann mit französischen Ge schäften

Auf dem deutschen Turnertag gab es eine Saarkundgebung. Das ist ganz in der Ordnung. Auch auf den sozialdemokras tischen Parteitagen ist stets die deutsche Verbundenheit mit der Saar bekundet worden. Redner war dann meist der jetzt als Landesverräter beschimpfte Mag Braun.

In Stuttgart redete Röchling, und er fand in Deutsch land alles wundervoll. Frage: Hat er auch nur ein Konzens trationslager besucht? Auch nur einen der zehntausende polis tischen Gefangenen im Kerker? Hat er einen Blid in einen der tausende Folterkeller des deutschen Reichskanzlers ges worfen? Hat er sich einen Gemarterten vorstellen lassen? In wieviel Familien von Erwerbslosen hat er seine Eindrücke gesammelt?

Wir werden keine Antwort erhalten. Nöchling rebet ins Blaue hinein. Er hält schwungvolle Festreden in deutsch und macht Geschäfte in französisch.

Das war von jeher die Arbeitsteilung von Patrioten a la Nöchling. Wir sind immer stolz darauf, wenn solche Leute und nicht in ihrer nationalen" Gemeinschaft haben wollen.

Abgeblitzt

Papen darf nicht nach Paris

Bizekanzler von Papen läßt die Meldung, daß er eine polis tische Reise nach Paris zu machen beabsichtige, dementieren. Tatsächlich hat der Plan dieser Reise bis vor kurzem bes standen. Es hat sich aber gezeigt, daß weder eine Zusammens funft Hitler - Daladier noch auch nur Papen- Daladier mögs lich ist. Das Mißtrauen in Paris ist zu start. Francois­Poncet setzt seine Bemühungen, eine Zusammenkunft deuts scher und französischer Staatsführer zu ermöglichen, fort,

Stürme verhaftet!

Ins Konzentrationslager gebracht

Die unmenschlichen Grausamkeiten, die in Berlin von dem Sturm 33 in Charlottenburg und von dem Sturm 17 in Köpenick verübt wurden, haben dazu geführt, daß der größte Teil des Sturms 88, sowie des Sturms 17 in ein Konzentrationslager gebracht wurden. Die Führer befinden sich im Konzentrationslager Sonnenburg .

Todesurteil

Harburg- Wilhelmsburg , 29. Juli. Wegen eines am 31. Januar v. 3. im Stadtteil Wilhelmsburg verübten Fenerüberfalles auf Stahlhelmer verurteilte das Sonders gericht den Bäcker Eduard Hoge wegen Rädelsführerschaft beim Landfriedensbruch zu nenn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust und den Arbeiter Richard Trampenan, der überführt worden war, bei dem Ueberfall geschossen zu haben, wegen versuchten Mordes zum Tode.

Das Neueste

Tepl ( Tschechoslowakei ). Die Frau eines Steuereins nehmers in Tepl ( Tschechoslowakei ) ertränkte sich mit ihren drei Kindern in einem Teich.

Chinesischen Meer gelegener Juselgruppen Journal erklärt, daß die Besetzung einiger im durch Frankreich keinen imperialistischen Charakter trage, sondern wissenschaftlichen Interessen diene( Tieffeeforschung, Vermessungen usw.). Die Legalität der Befignahme durch Frankreich könne nicht bestritten werden. Bereits im Jahre im Chinesischen Meer herrschenden Stürme erst jezt durchs 1930 habe man an die Besegung gedacht, sie aber infolge der führen können.