Das militarisierte Hitler- Deutschland

Eine Aufnahme aus dem Tänzelfeit von Kaufbeuren  : Jugendliche Infanteristen in der altbayerischen Uniform von 1870.

Das Kanonenfutter des kommenden Hitler  - Schlachtfeldes.

Bild rechts:

Ein Bild vom graufigen Schlachtfeld der Zukunft

Englischer Telefonist mit Gas­maske und tragbarem Rundfunkgerät bei einem Manöver in Dartmoor. Alle technischen Erfindungen sind in den Dienst des Massen­mordens gestellt- aus dem Segen der Menschheit wird ihr Fluch! Und Hitler   hat den frank­haften Ehrgeiz, die Kriegsfackel in das noch friedliche Europa   zu werfen!

Die Potentaten- Mottentiste, die Hitler   zu künstlichem Leben wieder erweckt hat. Von links nach rechts: Großherzog Friedrich Franz von Mecklenburg- Schwerin( in Uni­form), Prinz Danilo von Montenegro  , Herzog Karl Michael von Mecklenburg- Streliß, Prinz Julius Ernst zu Lippe und Prinz Hubertus als Vertreter des Hauses Hohenzollern  . In Mecklenburg  - Strelik fand unter großer Beteiligung zahlreicher Mitglieder der deutschen   Fürstenhäuser die feierliche Beisetzung der verstorbenen Großherzogin Elisabeth von Mecklenburg- Streliz, Prinzessin von Anhalt, statt, bei der die Nazi- Kulis der SA. und SS. die Handlanger zu stellen hatten.

Der Kirchenschatz gerettet!

der da sein und klar zu machen versuchen, daß sie vom Herrn gesandt und berufen sind, das arme gefnechtete Volk zu erlösen. Sie werden, so wollen wir hoffen, bei der Arbeiter­schaft kein Glück mehr haben. Das Zentrum hat seine Eri­stenz geopfert; es hat dafür das Reichskonkordat erhalten und die Kirche bleibt im Besitze ihrer unermeßlichen Reich­tümer. Wenn auch dabei das Volk zugrunde geht. Die Zeit Sie sind sich in allen Ländern gleich.

Warum hat sich das Zentrum unterworfen? heilt Wunden.

Daß die Kirche mit dem Teufel- dieser wunderbaren Er­findung der Priester und auch mit anderen Mächten gleichzeitig Verträge abschließen kann, ist ja nur allzube­kannt. Auch ist bekannt, daß die Kirche in Jahrhunderten rechnet und daß sie sich auch demgemäß ihre eigenen Gesetze geschaffen hat. Wenn sich die Kirche aber unter dem Deck­mantel der Nächstenliebe in die Tagespolitik einmischt, so ist es ihr nicht immer möglich, alles und zu jeder Zeit mit der Formel: Es ist der Wille Gottes" abzutun. Denn der liebe Gott kann wohl nicht der Meinung sein, daß die deutsche Seele anders verwaltet" werden muß als die Seelen anderer Länder. Die politische Vertreterin der Kirche, das Zentrum, hat sich darum auch seine eigenen Prinzipien geschaffen, die es ihm erlauben, mit jedem poli­ische Geschäfte zu machen. Vor dem Kriege war die poli­tische Losung des Zentrums: Für Thron und Altar. Nach dem Kriege, als sich das Volk von seinen Dußenden von Fürstenhäusern lossagte und den Versuch unternahm, sich selbst zu regieren, da erfand das Zentrum eine Formel, die es ihm erlaubte, sich mitten in das politische Leben zu stellen.

Es erklärte, eine Verfassungspartei zu sein und brachte zum Ausdruck, daß es sich nichts vergibt, wenn es sich von feinen bisherigen Schirmherren, den Fürsten  , losfagt. Gleichzeitig fündigte es damit auch an, mit jedem andern fich politisch einlassen zu können.

So war das Zentrum seit 1919 bei jeder politischen Kon­stellation beteiligt. Es hatte seine geeigneten Leute für jede politische Situation. Gab es mal eine Periode, die im Interesse der Machterhaltung eine mehr nach links gerichtete Politik notwendig machte, so stellte die Kirche, die eigentliche Herrscherin im Zentrum, auch Leute wie Wirth oder den einen oder anderen Gewerk­schaftsführer von den christlichen Gewerkschaften. Ansonsten war es die Politik der Kirchenfürsten. Diese wurde schon die ganzen Jahre hindurch von Rom   geleitet. Der Ba­titan entsandte dazu seinen heutigen Staatssekretär Pa= celli, der mehr politisch als kirchlich eingestellt ist. Pacelli   brachte seine Ernte heim. Es gelang ihm, alle in Frage kommenden deutschen   Länder zum Abschluß von Konkordaten zu bringen.

Und wenn man sich heute fragt, wieso es fommen konnte, daß eine Partei, die so großen Einfluß ausüben konnte, wie das Zentrum, trotz seiner zahlenmäßig beschränkten Man­

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tum hat weder eine geistige Verbindung mit den Freiheits- Während Torgler   in Ketten

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datszahl, so muß man weiter beachten, daß es in Deutschland  kein freies Bürgertum gibt. Das heutige deutsche   Bürger­tum hat weder eine geistige Verbindung mit den Freiheits­ideen der Paulskirche noch viel weniger mit den Freiheits­kämpfen eines Freiherrn vom Stein. Das Zentrum, dessen geistiges und politisches Ideal nach wie vor im Mittelalter verankert ist, konnte deshalb auch gleichzeitig eine Art frei­heitliche nach der deutschen   politischen Sprache eine demo­kratische- Politik machen. Bei dieser Politik ist es dem Sentrum gelungen, die Machtsphäre der Kirche und ihrer Einrichtungen in einem Maße zu verbreitern und zu festi­gen, daß sie allmählich zu einer wirtschaftlichen Gefahr für das kleine Bürgertum wurde. Das Zentrum brachte zwar nie das Wort Republik   über seine Lippen oder gar, daß es jemals die Hand zum geringsten Eingriff in die Besitzver­teilung geboten hätte. Es sorgte aber reichlich dafür, daß die wirtschaftlichen Organisationen der Kirche alle und jede Möglichkeit ausnüßten, um eine Wirtschaftsmacht zu schaf= fen, wie es kaum eine zweite in Deutschland   gibt.

Der Deutsche   Garitasverband mit seinem Sitz in der Bischofsstadt Freiburg im Breisgau   ist die teilweise Dach­organisation dafür. Das vom Caritasverband verwaltete Vermögen beträgt zwischen 22 und 3 Milliarden Gold: mart, wie dies vor einigen Jahren durch ein holländisches Bankenkonsortium festgestellt wurde.

Dazu kommen noch unzählige selbständige Wirtschaftsorga­nisationen, die unter den unschuldigsten und neutralsten Na­men ihre Vermögenseintragungen im Grundbuch vorneh­men. Für die ganzen Liegenschaften und zum größten Teil auch für die gewerblichen Betriebe ist Steuerfreiheit oder zumindest Steuernachlaß garantiert.

liegt...

Das B. T." bringt in freudeglänzendem Fettdruck folgende Meldung:

Neuer Russen- Kredit 50 Millionen Mark für Industrie­Lieferungen

Die deutsche Industrie fann mit weiteren Bestellungen der Russen rechnen. Deshalb hat nach unseren Informationen ein Banken fonsortium jetzt beschlossen, deutschen   In­dustriefirmen für Russenaufträge einen neuen Rediskontkredit von 50 Millionen Mark zur Verfügung zu stellen.

Derweil liegt Torgler   mit zusammengefetteten Händen im Untersuchungsgefängnis und in ganz Deutschland   findet sich fein Anwalt, der es wagt, die Verteidigung des Unschuldigen zu übernehmen.

Ein Hoch der kommunistischen   Solidarität! Es lebe die Weltrevolution!

In dieses Bild paßt es auch, daß die holländischen Kommunist en auf Befehl Moskaus   ihre Beteiligung an dem von der Sozialdemokratie Hollands   organisierten Boy­

Um diese Reichtümer nicht zu gefährden, mußte sich das kott deutscher   waren verweigerten! Zentrum auf Geheiß der Kirche selbst aufgeben. Man hat es seitens der Kirche sogar so weit gebracht, fest­

zustellen, daß eigentlich der katholische Voltsteil auch ohne das Zentrum politisch vertreten ist oder vielleicht unter Hit ler noch besser als durch das bisherige Zentrum. Alles nur des lieben Mammons willen. Die geistigen Drahtzieher des Zentrums, die Geistlichen, ziehen sich aus der Politik zurück, um die irdischen Schäße zu sichern. An Stelle der Geistlichen werden Fabrikbesizer als Hospitanten zu den Nationalso­zialisten entsandt, um orientiert zu sein über das, was geht. Wenn es mal nicht mehr so windig zugeht in der Politik wie heute, dann werden auch die politischen Giftmischer wie

Flugzeuge ausverkauft

Neue Fluchtwelle aus Deutschland  

Die Ereignisse der letzten Tage haben die allgemeine Un­sicherheit so sehr gesteigert, daß die nach dem Ausland ab­gehenden Flugzeuge für Wochen ausverkauft sind. Gine Reihe wohlhabender Angehöriger der Rechtskreise hat sich unter großen Schwierigkeiten das Ausreisevisum verschafft und sucht io rasch wie möglich die deutsche Grenze zu über­schreiten.