Mahnung der Bischöfe
AB monis alb
2000 AL AC 2014
tim distaand
..In jedes katholische Haus gehört auch eine katholische Zeitung"
terroristischen Konkurrenzkampf der Naziblätter schützen sollen. Die bischöflichen Aufrufe gehen davon aus, daß das Konkordat den Pfarrern die politische Tätigkeit verbiete. Dann aber fahren sie fort:
Katholische Bischöfe, u. a. der Bischof von Trier in der „ Trierischen Landeszeitung", veröffentlichen Mahnungen, die sich indirekt gegen die nationalsozialistische Presse richten und die katholischen Verleger gegen den wüsten Um so mehr muß das Geistige, unbelastet von politischen Tagesmeinungen, im Lichte der Ewigkeit die Grundlage bilden, auf der unsere katholische Presse, die nach wie vor unentbehrlich ist, arbeiten wird und muß. Es darf dabei nicht übersehen werden, daß die wirtschaftliche Sicherung der Tagespresse wie auch der Sonntagsblätter die unerläßliche Voraussetzung aller geistigen Tätigkeit bleibt.
Daher bitte ich meine Diözesanen, den bewährten katholischen Blättern tren zu bleiben und für sie zu werben, ihnen Anzeigen zuzuwenden und sie in jeder Weise zu unterstützen.
Die katholische Attion bedarf des Apostolates von Buch und Zeitung unbedingt. Dazu kommt, daß in der katholischen Pressearbeit viele Tausende von Familien verwurzelt sind. Wenn diese durch Eingehen katholischer Zeitungen ihr Brot verlören, so wäre das auch ein großer Schaden für unser Volk. Unser deutsches Vaterland muß in den gegenwärtigen Zeiten alle aufrufen, die bereit sind, am Wiederaufbau mitzuarbeiten. Zu den hervorragendsten Pionieren dieser Tätigkeit gehören aber unsere katholischen Berufsjournalisten. Sie haben sich um Kirche und Baterland die größten Verdienste erworben. Es ist darum eine Pflicht der Gerechtigkeit, sie und ihre Familien in ihrer Existenz zu erhalten. Viele Verleger haben die allergrößten Opfer für ihre katholischen Blätter gebracht und dürfen mit Recht erwarten, daß sie von ihren Glaubensgenossen nicht im Stich gelassen werden.
Darum richte ich an auch alle, geliebte Diözesanen, die eindringliche Mahnung:
Schüßt und erhaltet eure katholischen Zeitungen, die Tagespreise, wie auch die Sonntagsblätter! In jedes katholische Haus gehört auch eine katholische 3ei: fung!
Man darf annehmen, daß im Beichtstuhl und auf der Ranzel entsprechend nachgeholfen werden wird. Das Zen trum kann sich auflösen, aber die katholische Kirche kann sich nicht gleichschalten, wenn sie sich nicht selbst aufgeben will. Der Katholizismus macht den Anspruch, seine Gläu bigen universal zu umfassen, und die Presse ist dazu eines der wirksamsten Mittel.
Zeitungssterben
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Tempo mittagblatt
Achtuhrabendblatt
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Zwölfuhr
Das große Pressesterben nimmt seinen durch die Verhält nisse gegebenen Fortgang. Jeßt sieht sich nun auch der Ullstein- Verlag gezwungen, den Betrieb sehr stark einzuschränken. In den nächsten Tagen wird das„ Tempo" sein Erscheinen einstellen. Das Blatt, 1927 gegründet, hatte zeits weise eine Auflage von 150 000, Seit der Gleichschaltung ist es rapid zurückgegangen und die Auflage ist bis auf kaum 20 000 gesunken. Wie es überdies noch heißt, ist der Mosses verlag entschlossen, das„ Acht- Uhr- Blatt" einzustellen. Auch das„ 12- Uhr- Blatt" wird nicht mehr lange erscheinen. Die als 20 000 zürückgegangen. Bei den deutschen Zeitungen ist Auflage auch dieses Blattes ist von über 100 000 auf weniger der Leserschwund ein allgemeiner.
Der ,, Todessprung"
Kriminalkommissar Tenholt wieder in Aktion
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Eine Zierde der Geheimen Staatspolizei
Zu unserer Nachricht über den Todessprung" des kommunistischen Funktionärs Heinrich Foerding in Dortmund erhalten wir durch unseren Sonderdienst noch folgende ergänzende Mitteilung: Beim Polizeipräsidium Recklinghausen , das bis vor kurzem Sitz des„ Höheren Polizeiführers im Westen" war, scheint der Sprung aus dem zweiten oder dritten Stockwerk besonders beliebt" zu sein. Der erste, der auf diese Weise sein Leben auf dem Betonpflaster im Hofe des Präsidiumgebäudes aushauchte, war der kommunistische Reichstagsabgeordnete Albert Funk, der Vorsitzende des kom munistischen Bergarbeiterverbandes. Ihm ist nun Heinrich Foerding gefolgt. Albert Funt, der zuletzt in Essen- Ruhr wohnte, sich aber im Landkreise Recklinghausen verborgen hielt, ist durch Verrat in die Hände der Geheimen Staatspolizei geraten. Nach seiner Verhaftung wurde er im Polizeipräsidium Recklinghausen in der üblichen Weise von Nazis in Uniform und in Zivil bestialisch mißhandelt und schließlich aus dem Fenster des„ Vernehmungszimmers" auf den Hof geworfen. Der Polizeibericht meldete natürlich einen Selbstmord. Auch Foerding ist furchtbar mißhandelt worden, und sein Sprung" aus dem Fenster dürfte sich von dem Albert Funks durch nichts unterscheiden. Auch seine Verhaftung ist ebenso wie die einer Reihe anderer Funktionäre, auf Grund von Angaben des gleichen Polizeispiels erfolgt, der auch Albert Funk verraten hat. Dieses Subjekt arbeitet mit dem berüchtigten Kriminalkommissar Tenholt zusammen, der sich im Jahre 1926 in Magdeburg unsterblich blamierte.
Tenholt spielte in dem aufsehenerregenden Kriminalioll Haas- Schröder, über den seinerzeit die gesamte deutsche nnd die maßgebende Presse des Auslandes wochenlang berichtete, die Hauptrolle. Tenholt, der sich schon damals antis semitisch betätigte, hatte den jüdischen Fabrikanten Haas auf Grund der Angaben eines Polizeispigels verhaftet und bezichtigte ihn des Mordes an seinem Buchhalter Helling. Die Affäre wuchs sich zu einer Krise der preußischen Kriminal: polizei aus und endete damit, daß der Berliner Kriminalkommissar Busdorf den Spizel des Tenholt als den Mörder des Buchhalters entlarvte. Tenholt wurde aber nicht aus dem Dienst entlaffen, sondern nur nach dem Polizeipräsidium Recklinghausen strafversetzt. Hier verhielt er sich keineswegs ruhig und war schon nach kurzer Zeit in verschiedene Stan: dalgeschichten verwickelt. Trotz der Magdeburger Blamage nahm man ihn in Recklinghausen in die Mordtommiffion, wo er allerdings die Aufklärung verschiedener Mordtaten genau wie in Magdeburg schuldig geblieben ist. Die„ national: fozialistische Revolution" brachte Tenholt Oberwasser. Die Nazis holten den„ bewährten Rämpen" in ihre Geheime Staatspolizei und Tenholts Ansehen stieg von Tag zu Tag, insbesondere bei dem Höheren Polizeiführer im Westen, dem Bolizeigeneral Stieler von Heydekamp. Tenholt befigt, wie der Magdeburger Fall bewiesen hat, ein ausgesprochenes Talent zur Gewinnung von Spigeln und alle seine„ Erfolge" bei der Geheimen Staatspolizei beruhen auf den Aus gaben eines gewiffenlosen Subjekts, das sich in führender Stellung unter den im Ruhrgebiet illegal tätigen Rommuniften befindet. Wenn sich nun die Angaben dieses Schweinehundes als übertrieben und teilweise frei erfunden herausstellen, wird das auf die Verstocktheit der Verhafteten zurückgeführt und nun segt der zweite Grad" der Vernehmung ein, bei dem es dann in zwei Fällen zu den erwähnten„ Sprüngen" aus dem Fenster gekommen ist. In den nächsten Tagen werden weitere Verhaftungen im Ruhrgebiet vorgenommen werden. Der Spikel braucht Geld und Herr Tenholt Lorbeeren. Tenholts Beförderung zum Kriminalrat steht bevor. Wir wollen dafür sorgen, daß er am Tage der Abrechnung weiterbefördert wird. Lage der Abs fängnis verurteilte Kommunist Pock verübte in der Strafanstalt einen Selbstmordversuch, indem er sich in einem unbewachten Augenblick von Station 7 auf Station 8 hinabstürzte. Der Grund für den Selbstmordversuch ist nicht be= kannt. Die Verlegungen Pocks find lebensgefährlich. Es ist auffallend, daß solche Selbstmorde" in den Gefängnissen sich häufen.
Die neue Methode
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Kommunistische Gefangene stürzen sich Stockwerke hinunter
Düffeldorf, 3. Aug. Der wegen eines Angriffs auf einen SA.- Mann im Gerichtsgebäude zu zwei Jahren Ge
Die deutschen Juden werden werden ausgetilgt
Die Behandlung der Juden hat vielleicht mehr als alles andere die Weltmeinung gegen Deutschland aufgebracht. Die Verfolgung, Berfemung und völlige Entrechtung einer Gruppe von Staatsbürgern wegen ihrer Abstammung gilt als ein Rückfall in urzeitliche Barbarei überall, wo selbst die ungerechte Behandlung wilder Niggerstämme im dunklen Afrika die Gemüter zu erregen vermag. Die Reichsregierung weiß auch, daß die Behandlung der Juden als Freiwild dem deutschen Volk unermeß lichen Schaden zufügt, und sie versucht mit allen Mitteln, die Juden in aller Stille ökonomisch, politich und moralisch abzumürgen und gleichzeitig die Welt über die wahren Zustände zu täuschen.
Als vor fast einem Monat im englischen Unterhaus sich die Empörung über die Behandlung der Juden in Deutsch land sehr drastisch äußerte, schrieb auf Kommando die deutsche Prasse, an ihrer Spitze der„ Völkische Be
obachter":
" Daß die Judenfrage in Deutschland nicht uls Rassenfrage(!) behandelt wird, sollte ihm( dem englischen Unterhaus) bekannt sein. Es handelt sich vielmehr lediglich darum, das jüdische Element auf den Anteil am öffentlichen Leben und an sonstiger Betätigung in Deutsch land zurückzuführen, der seiner bevölkerungsmäßigen Quote entspriat."
Diese verlogene Erklärung hat natürlich im Ausland nur wenig Eindruck gemacht. Aber die große Masse, sowohl der Christen wie der Juden, weiß noch immer nicht, daß die deutsche Regierung systematisch und folgerichtig die völlige Ausrottung der Juden betreibt. of n
Die sogenannten ständischen Organi sationen haben nämlich fast ausschließlich ben Sinn, die Juden aus allen Berufen und Erwerbszweigen herauszudrängen.
r. Wir wollen dafür forge
Die ihnen offiziell zugewiesene Aufgabe, Elemente eines neuen sozialen Aufbaus des deutschen Volkes zu werden, bedeutet nicht mehr als eine geschickte propagandistische Phrase, denn die Nationalsozialisten sind ängstlich be= müht, die bisherige wirtschaftliche und soziale Ordnung zu sichern.
In den Berufsständen, in denen die Juden besonders zahlreich vertreten sind, wird der schmutzige, arische" Konkurrenzneid aufgestachelt, um die jüdischen Standesgenossen aus Amt und Brot zu verjagen. In keinem einzigen der seit vielen Jahrzehnten bestehenden Standesvereinen ist jemals die Frage erörtert worden, ob man einen Unterschied zwischen Juden und Christen machen dürfe. Erst die nationalsozialistische Regierung hat sie dazu veranlaßt, dann allerdings in dem unbegreif lichen Eigennut der„ höheren" Stände einen kräftigen Bundesgenossen gefunden.
blut zu mästen, sind Juristen und MediUnübertrefflich in ihrem Eifer, sich mit Juden ziner. Sie überbieten sich in Erfindungen, um noch diejenigen jüdischen Kollegen, denen man den Lebensraum nicht ganz hatte nehmen können nämlich den Kriegsteilnehmern und den seit 1914 tätigen auch die letzte Möglichkeit, ihr Brot zu verdienen, zu nehmen.
kommissars Dr. Wagner dient diesem Zweck in der wirk Der weiter unten abgedruckte Erlaß des Aerztesamsten Weise. Er soll die verbliebenen jüdischen Aerzte so isolieren und diffamieren, daß jeder Patient ernste Benachteiligungen befürchten muß, der sich ihnen anvertraut. Das Verhalten der deutschen Aerzteschaft ist ein Musterbeispiel für die Methode der Regierung, den Konkurrenzneid zu organisieren, um eine halbe Million deutscher Juden auszu
rotten.
Die im„ Deutschen Aerzteblatt" vom 29. Juli veröffentlichte Anordnung des Dr. Wagner hat folgenden Wortlaut:
Die tassenärztliche Bereinigung Chemnig plant folgende Reglung der Zusammenarbeit von Aerzten bei der Vertrefung, bei Ueberweisungen und bei Konfilien:
Das hitleramtliche Wolff'sche Telegraphenbüro hatte in diesen Tagen den Mut zu behaupten, daß die durch die Presse gegangenen Meldungen über neue schwere Judenverfolgun gen in Nürnberg „ unwahr" seien. Wolff stützte sich dabei auf Nürnberger Berichte der Wiener Allgemeinen Zeitung", dies von der gesamten europäischen Presse und auch von der Deutschen Freiheit" übernommen worden waren.
Wir bewundern die Dreistigkeit des amtlichen Dementis. Es tut so, als ob den Nürnberger Juden nicht das Geringste geschehen sei, ohne zu bedenken, wie leicht eine Bestätigung der Nürnberger Ereignisse durch die Betroffenn selber gegeben werden kann.
Die Nürnberger Juden, die in den frühen Morgenstunden des fraglichen Tages zu Hunderten von SS. und SA. in ihren Wohnungen besucht und gebrandschatt worden sind, wurden von einem solch panischen Schrecken ergriffen, daß sehr viele von ihnen alles im Stich ließen und so schnell wie möglich ins Saargebiet und ins Ausland flüchteten. Von diesen geflüchteten Juden haben wir hier in Saar brücken die Bestätigung erhalten, daß die Behauptungen über unerhörte neue Drangsalierungen nicht nur richtig waren, sondern sich in Wirklichkeit noch viel Schlimmeres ereignete. Diese Flüchtlinge berichteten der Deutschen Freiheit", wie sie frühmorgens heimgesucht wurden, wie man bei ihnen Geld stahl, wie man sie nachher auf einen Kasernenhof sperrte. Hier waren bereits mehrere Hundert von Glaubens- und Leidensgenoffen versammelt, die man zu allen möglichen körperlichen Exerzitien zwang. Wer nicht wollte oder nicht mitkonnte, der wurde un barmherzig mit Peitschenhieben vorwärts getrieben oder niedergest.reckt. Als nach einigen Stunden sich endlich eine höhere Stelle" einmischte, nahm der Spuk ein Ende und die Juden waren wieder frei. Man kann sich den Schrecken der Angehörigen vorstellen, da sie zunächst von den Verschleppten nicht die geringste Nachricht erhalten konnten.
Man versucht jetzt, den Ueberfall auf die Nürnberger Juden als ,, wilde Aktion" darzustellen. Das tut man immer, wenn die Sache nachher an die europäische Deffentlichkeit gelangt. Aber Nürnberg ist nur ein Einzelfall. Die Quälereien von Juden nehmen andauernd zu und drohen zu Pogromen auszuarten. Der Boykott gegen sie wird offiziell und inoffiziell in verschärfter Form gegen sie durchgeführt, worüber mündliches und bildliches Material in Fülle vorhanden ist. Troßdem wagt es das Wolff'sche Büro, von naiven Lügenmeldungen" zu sprechen.
„ Es ist verboten:
1. daß deutschstämmige und frembrassige Aerzte einander vertreten;
2. daß deutschstämmige Aerzte Ueberweisungen an fremdraffige Aerzte vornehmen oder Ueberweisungen von ihnen annehmen;
8. daß deutschstämmige Aerzte fremdraffige zu Konsilien zuziehen oder sich pon ihnen zuziehen laffen.n nodig Bei Verstoß gegen dieses Verbot wird eine Konventionals strafe in eineinhalbfacher Höhe des durch den Verstoß er: worbenen Honorars erhoben und an die Spende für die Opfer der Arbeit oder eine entsprechende Einrichtung ab geführt. Die Höhe des Honorars kann gegebenenfalls durch den Vorstand geschäßt werden. Einspruch hiergegen ist ausgeschlossen.
Sollten besondere örtliche Verhältnisse im Intereffe des Kranken Ausnahmen nötig machen, so ist ein begründeter Antrag an den Vorstand zu stellen. In Dringlichkeitsfällen kann dieser Antrag nachgeholt werden. Der betreffende Arzt übernimmt für sein Handeln die volle Verantwortung. Ich ordne an, daß alle Gliederungen der ärztlichen Spizenverbände in der gleichen Weise verfahren, soweit nicht die durch die Reichsversicherungsordnung vorgeschrie= bene ordnungsmäßigeärztliche Versorgung der Versicherten und ihrer Angehörigen durch diese Maßnahmen gestört wird. Ich mache ferner darauf aufmerksam:
Kaffenärzte dürfen nur in Ausnahmefällen und nur mit Zustimmung der Parteien des Gesamtvertrages einen stäns digen Assistenten beschäftigen. Die Zustimmung der kassenärztlichen Bereinigung ist also in jedem Falle erforderlich. Ich erwarte von den kassenärztlichen Vereinigungen, daß fie ihre Zustimmung, sofern sie überhaupt gerechtfertigt ist, nur dann erteilen, wenn der Assistent bezüglich seiner Abstammung die Voraussetzung der Zulassungsfähigs feit erfüllt.