Das Braunbuch...

In die letzte Kategorie werden die kommunistischen   Führer, die Funktionäre und die linksstehenden Intellektuellen ein­gereiht. Gegen sie werden die schlimmsten Sonderbestim­mungen angewandt. In dem erwähnten Bericht von Pörzgen  über das Gefangenenlager von Heuberg wird dafür folgende Bestätigung gegeben:

Wer auf Grund der vorliegenden Akten und Berichte als unverbesserlich gelten muß, wird in den Stammbaum" verseßt, auf Nummer 19 und 23. Da geht alles viel strenger zu. Der Aufsichtsbeamte führt kein Gespräch. Die Be­wegungsfreiheit ist auf 10 Minuten beschränkt. Die Rauch­und Sprecherlaubnis wird weniger oft erteilt, auch der Arbeitsdienst, der den Gefangenen Gelegenheit zu einigen Stunden körperlicher Betätigung bietet und ihnen eine Nahrungszulage ermöglicht, fällt beim Stammbaum weg." Auch diesen nüchternen Bericht des Journalisten können wir ergänzen durch den Originalbrief eines Gefangenen im Lager Heuberg, dessen Notschrei uns über Stacheldraht und Brenzen hinweg erreichte:

" Teure Genossen! Hoffentlich erhaltet Ihr diesen Hilfes schrei. Das Leben ist hier geradezu furchtbar. Die Bes handlung ist schlimmer wie in den Gefängnissen und Zuchthäusern, von den Kriegsgefangenen nicht zu reden. Um 8.30 Uhr müssen wir zu Bett, morgens um 5.30 Uhr ( nicht um 6 Uhr) werden wir herausgejagt. In der Nacht haben wir keine Ruhe. Oft werden wir drei: bis viermal des Nachts vor die Baracke getrieben und werden auf dem Play herumgejagt, wobei Prügel und gröbste Bes leidigungen zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Des

scharfen Isolierung und Ueberwachung unterworfen. Strengstes Rauchverbot wird durchgeführt. Lange Arrest­strafen mit nur zehn Minuten Spaziergang am Tage oder Dunkelarrest werden verhängt. Beliebte Disziplinarstrafen sind: mehrstündiges Nachererzieren, Strafturnen, Verlänge­rung der Arbeitszeit, besonders schwere ungewohnte und aufreibende Arbeit. In einzelnen Konzentrationslagern ist man dazu übergegangen, besonders mißliebige Straf­gefangene in Ketten zu legen.

Nach dem Bericht von Daily Telegraph  " vom 27. April 1933 dürfen in Dachau   zum Beispiel Widerspenstige die kleinen Hütten überhaupt nicht verlassen und nicht an die Luft gehen.

Der Bericht der erwähnten Journalistin schildert einen Arrestraum in Oranienburg  , in dem schwererziehbare" Ge­fangene schmachten müssen.

Ein Manerloch, mit einer Eisentür gesichert, und ohne eine andere Lüftung als die Tür. Man zeigte uns diesen Raum leer. Aber dies geschah erst eine Stunde nach Beginn der Besichtigung, so daß man offenbar die Gefangenen zus nächst daraus entfernt hatte. Denn von den 120 Ge: fangenen fehlten 30. Waren sie etwa unter jener Falltür, die näher zu besichtigen man uns nicht gestattete?" Auf dem Heuberg beschwerte sich ein älterer Rechtsanwalt über das schlechte Essen. Wegen dieser Beschwerde wurde er verurteilt, fünfzehn Tage auf dem Dach der Baracke ohne Decke zu schlafen.

Nachts haben wir auf diese Weise nur drei bis vier Die Hölle von Sonnenburg

Stunden Ruhe".

Ein Vorfall: Die ganze Abteilung wird des Nachts her: ausgejagt, muß egerzieren und sechs Nazis mit Gummis Inüppel und vorgehaltenem Revolver prügeln einen Ge­nossen unmenschlich. Sie warteten nur auf einen Widers stand und hätten den Genossen zweifellos erschossen. Da er sich nicht provozieren ließ, schlugen sie ihn später noch mals grün und blau. Diesem Genossen erklärte man: Sie können sich zwar beschweren, aber das ist zwecklos. Wir können Sie aber auch mit einem Sandsack beschweren!" Ein Elbinger Genosse erhielt während sechs Tagen Dunkel­arrest nur zweimal zu essen und kam halb verhungert und totenbleich zurüd. Jm Dunkelarrest ist er schrecklich vers prügelt worden.

Die Nürtinger   Genossen sind von einer wahnsinnigen Prügelei hente noch grün und blau.

Gebrüll der SA.- Leute, Hilfeschreie unserer wehrlosen Kameraden hören Tag und Nacht nicht auf.

Bei dem Effen, das für langfames Verhungern bestimmt ist, müssen die stärksten Nerven kaputtgehen, so daß viele Genossen sich mit Selbstmordgedanken tragen oder Widers stand leisten wollen, selbst auf die Gefahr, daß sie tots geschlagen oder erschossen werden.

Jetzt find neue Strafverschärfungen in 19a, 19b, 23a und 286 durchgeführt. Die Gefangenen werden auf den & einzelnen Stufen dem Alter nach zusammengelegt. Der 3wed ist, die jüngeren Genossen noch schlimmer zu dressieren und die älteren Kameraden, die fast durchweg gegenüber den jungen SA.- Lenten jahrelang an der Front standen, abgesondert zu behandeln.

In den Strafbanten ist noch kein Journalist gewesen. Den Journalisten hat man wahrscheinlich die Bauten der Stufe I. gezeigt.

Die Vergünstigungen vom I. und II. find:

Je 3 Zigaretten Mittwochs und Samstags und eine schwarze Wurst für 3 Mann.

Das Essen ist so gut, daß wir alle unterernährt sind und furchtbar aussehen. Hier einige Typs vom Effen: Kohl mit Nudeln, sehr dünn, Blaukraut, Kartoffelschnitzel mit Nudeln, füßer Reis mit Kartoffeln, durchschnittlich 3 Gramm Fleisch( in Worten: drei Gramm Fleisch!). In 11 Wochen haben wir zweimal richtig Fleisch mit Sauer: frant erhalten. Das ganze Essen ist fettlos, ohne Geschmack und mit viel Soda. Jn 11 Wochen haben wir zweimal Butter bekommen. Daß wir dabei langsam zugrundegehen, ist klar."

Planmäßig wird durch die Einteilung der Häftlinge in drei Kategorien versucht, sie gegeneinander aufzuheßen. Die Lagerkommandanten wetteifern in der Erfindung raffiniert ausgeflügelter Disziplinarstrafen: Den Gefangenen wird die Freizeit gekürzt. Die Schreiberlaubnis wird ein­geschränkt oder überhaupt entzogen. Die Besuchserlaubnis wird für lange Zeit aufgehoben. Den Gefangenen ist ver­beten, während der geringen Freizeit an gemeinsamen 3u fammenfünften teilzunehmen. Sie werden einer besonders

Rebellische Kolping- Söhne

Sie protestieren gegen ihren Führer

Die Erlebnisse des katholischen Gesellentages mit seinen brutalen Mißhandlungen durch SA. hat sich allen, die dabei waren, tief eingegraben. Inzwischen hat sich unter dem poli­tischen Druck und im Zeichen des Konkordats die Führung der Kolping- Leute gleichgeschaltet. Das haben anscheinend noch nicht alle katholischen Gesellen begriffen. Als der Generalsekretär Dr. Nattermann in der St. Joseph- Kirche in St. Ingbert   im Saargebiet am Sonntag sprach, fand er, wie die Volksstimme" berichtet, folgendes Echo:

Die Kolpingsöhne waren in St. Ingbert   zusammengekom­men in der Hoffnung, daß ihre Leitung nunmehr ein scharfes Bekenntnis gegen die Barbarei im dritten Reiche" ablegt. Bei allen waren die unerhörten Vorgänge in München   an= läßlich des Kolpingtages noch zu stark in Erinnerung. Viele fannten auch Herrn Dr. Nattermann von früher und wußten, daß noch vor sechs, sieben Monaten gerade von dieser Stelle

aus gegen den Tichechen Adolf Hitler   gekämpft wurde. Geit der Machtergreifung der Faschisten wurde festgestellt, daß gerade Herr Dr. Nattermann die Gleichschaltung vorzog und Kolping mit Hitler   verglich. Die katholischen Gesellen waren infolgedessen aufs höchste empört, als Dr. Nattermann vor­gestern von der Kanzel herunter scharfe Worte gegen den Sozialismus, gegen die Tarifverträge usw. fand und offen­sichtlich für den freiwilligen Arbeitsdienst warb. In der Josephskirche war allgemeines Murren zu hören. Abends in der Festhalle kam es zu einem regulären Protest. Herr Dr. Nattermann stand beim Ertönen des Deutschlandliedes auf und hob die Hand zum Hitlergruß. Von den zahlreichen

Das Konzentrationslager Sonnenburg   muß gesondert be handelt werden. Briefe und Berichte von Gefangenen, ja selbst amtliche Feststellungen beweisen unzweideutig, daß Sonnenburg eine wahre Folterkammer ist. Arbeiterführer und Intellektuelle sind den erniedrigendsten Mißhandlungen ausgefeßt. Das Lager heißt in ganz Deutschland  : Die Hölle von Sonnenburg.

Das Schreiben eines Arbeiters, das aus Sonnenburg hinausgeschmuggelt wurde, gibt eine aufwühlende Darstel­lung der Zustände:

Die ersten Gefangenentransporte wurden auf dem Bahn­hof Sonnenburg von SA.- Abteilungen und von Schupos 3. b. V. empfangen. Sie wurden zum Singen gezwungen und buchstäblich bis zum Lager hingeprügelt. Das können die Einwohner von Sonnenburg bezeugen. Im Lager ans gekommen, mußten die Gefangenen bei strömendem Regen im Hof stehen. Dann wurden die ersten in den Sälen unters gebracht. Jeder mußte sich selbst Stroh aus einer anderen Etage holen. Auf der Treppe standen SA.- Leute, die mit ihren Gummifnüppeln erbarmungslos auf die Gefangenen dreinschlugen. In den Sälen wurden wir wieder mit Stuhlbeinen und Gummiknüppeln geprügelt. Einzelne Ges nossen mußten die Koteimer der SA. reinigen, wobei sie wieder vichisch mißhandelt wurden. Ein SA.- Mann steckte den Kopf des Gefangenen zwischen seine Beine, während ein anderer zuschlug. Die Genossen mußten die Schläge laut zählen. Bis zu 185 Schlägen haben einzelne Gefangene erhalten. Dazu gab es noch Fußtritte und die übrigen Mißhandlungen. Am meisten zu leiden hatten die Genossen Litten, Wiener, Bernstein  , Kasper, Schneller und die jüdischen Gefangenen. Besonders hat unser alter Freund Mühsam gelitten. Jetzt hat es sich ein bißchen geändert, aber dafür herrscht ein unerhört scharfer militärischer Drill, schlimmer als zu meiner Refrutenzeit. Die meiste Zeit müssen wir draußen exerzieren, marschieren und fingen.

Die ersten drei Wochen waren die schrecklichsten. In den Einzelzellen wurden wir nachts überfallen und furchtbar verprügelt. Manche Genossen hatten ganz schwarze Rücken. Ob Litten mit dem Leben davonkommen wird, weiß ich nicht. Er selbst hat den Staatsanwaltschaftsrat Mittelbach ( die furchtbar erregten Frauen mehrerer in Sonnenburg internierten Häftlinge hatten im Berliner   Polizeipräsidium schärfften Protest erhoben und durchgefeßt, daß Mittelbach zur Untersuchung nach Sonnenburg entsandt wurde) ge= beten, man möge ihm doch eine Kugel durch den Kopf jagen, weil er diese viehischen Mißhandlungen nicht ers tragen fönne."

Diese Schilderung wird durch einen Bericht des Sonnen­burger Anzeigers" vom 7. April 1933 ergänzt:

Mit dem Gesang der Nationalhymne mußten die Häfts linge vom Bahnhof nach dem ehemaligen Zuchthaus marschieren, wobei vielfach der Gummiknüppel der Ber= liner Hilfspolizei nachhalf."

In diese drei Zeilen ist eine ganze Hölle eingeschlossen.

Besuchern erwiderten drei Gesellen diesen Gruß, die andern streckten die Faust empor oder hoben die Schwurfinger. Und etwa 50 Prozent der Anwesenden verließen aus Protest den Saal. Ja, ein katholischer Kaplan ging nachher auf Dr. Nattermann zu und erklärte ihm empört: Hätten Sie doch gleich zu Anfang Ihrer Rede die Hand zum Hitler- Gruß erhoben, dann hätten wir alle gleich gewußt, woran wir mit Ihnen sind."

Es entspann sich ein Disput zwischen Dr. Nattermann und einzelnen Gesellen, und die ganze Veranstaltung verlief im Sande. Beifall erhielt der Redner kaum. Die übergroße Mehrheit der katholischen Gesellen war aufs tiefste empört wegen der nationalsozialistischen Agitation des Herrn Nattermann, und die Ortsgruppe 3 weibrüden der Kolpingsöhne gab die Erklärung ab, daß sie sich auf Grund dieses Vorfalles sofort auflösen werde.

Ohne Auto- kein Darré! Man regiert vom Sechssitzer aus

Hugenbergs Nachfolger, der neue Wirtschafts- und Ernäh­rungsminister Walter Darre  , hat sich ein neues Auto an­geschafft im Werte von nicht weniger als 35 000 RM. Diese Summe ist auf das Osthilfekonto gebucht worden. Ferner werden uns von zuverlässiger Seite über Autoanschaffungen der Führer der Arbeitsfront" folgende Einzelheiten berich­tet. Herr Ullmann vom Deutschen   Baugewerksbund hat sich einen neuen Wagen für 9500 RM. auf gleichgeschaltetem Ge­werkschaftskonto genehmigt. Herr Walter Schumann und der Kassierer der Arbeitsfront, Herr Brinkmann, haben sich gleich

Harbelus

Fortsetzung von Seite 1

Ein Gefangener, dem es gelang, aus Sonnenburg   zu flüchten und das Ausland zu erreichen, berichtet:

" Im Zuchthaus Sonnenburg   sind 414 politische Gefangene untergebracht, unter ihnen Carl von Ossiezky, den man am 28. Februar verhaftet hat. Ein Mitgefangener, der dreizehn Tage im Sonnenburger Zuchthaus   verbrachte und jetzt die Grenze erreichen konnte, hat Ossietzky in der Kranken= abteilung gesehen. Gebückte Haltung, eingefallenes Gesicht, gelbe, krankhafte Gesichtsfarbe, nervöses Gestikulieren mit den Händen, schlotternder Gang, so beschreibt er Ossiegly. Die anderen Sonnenburger Häftlinge: Dr. Wiener, am ganzen Körper grün und blau geschlagen; der Kommunist Bernstein  , dessen Nieren man zerschlug und der jetzt nur mit einer Stüße gehen kann, der Kommunist Kasper, dem man die Schamhaare ausgerissen hat, Erich Mühsam  , der mit Kasper zusammen für sich ein Grab schaufeln mußte mit der Begründung: am nächsten Morgen würden sie beide erschossen werden. Auch Erich Mühsam   sieht entstellt aus, denn seine Barthaare hat man ihm abgeschnitten. In der Nacht hat man Kasper das Fenster seiner Zelle ein: geschlagen, eine Pistole durchgesteckt und ihm mit Ers schießen gedroht. Dann drang man in die Zelle und be= arbeitete Kasper mit Gummifnüppeln.

Das Tagesprogramm in Sonnenburg:

5.15 Uhr: Wecken, Heraustragen der Abortkübel( in Sonnenburg gibt es keine Wasserspülung), Reinigen der Zellen, Waschen, Freiübungen usw.

8.30 Uhr: Frühstück.

9-10 Uhr: Militärische Uebungen, Absingen von Hitlers  Liedern.

10.30-12 Uhr: Pause, dann Mittag.

12.30-5.30 Uhr: Militärische Uebungen und Turnspiele. 6 Uhr: Abendbrot.

6.30-7.30 Uhr: Exerzieren.

7.30-8.30 Uhr: Gemeinsames Beisammensein,

Die Mißhandlungen im Lager Sonnenburg waren so uns menschlich, daß der am 11. April neu antretende Polizei­Tommandant des Lagers sich gezwungen sah, an die vor­gesetzte Behörde Bericht zu erstatten. Auf Befehl von oben mußte er die Kopie dieses Briefes vernichten. Die meisten Stücke dieser zerrissenen Kopie gelangten in unsere Hände: " Sonnenburg, den 18. Mai 1983 Betrifft besondere Vorkommnisse nach Uebernahme des Polizeigefängnisses am 11. 4. 33.

Bei meinem Dienstantritt am 11. 4. 33 stellte ich fest, daß im hiesigen Polizeigefängnis, insbesondere bei der SA. Mannschaft feine geordneten Zustände herrschen. Vornehm lich bezog sich dies auf folgende Punkte:

1. Behandlung der Gefangenen durch die SA.- Mannschaft; 2. Verhalten der SA. gegen die Verwaltungsbeamten; 3. Verhalten der SA. untereinander;

4. Verhalten der SA. in der Oeffentlichkeit; 5. Besoldungsverhältnisse der SA.

zu 1). Ein Teil der Gefangenen, insbesondere die Pros minenten, waren durch Angehörige der SA. auf das Schwerste mißhandelt worden. Um Fortsetzungen der Mißs handlungen zu unterbinden, wurden die verlegten Ge­fangenen nun unter Aussicht von Schutz( fehlt) beamten gehalten. Den SA.- Männern drohte ich bei Wiederholung ( fehlt) durch scharfe Ueberwachung der SA. bei Tag und Nacht die( fehlt) gegen Gefangene nachließen, habe ich dennoch in zwei Fällen das Schlagen von Gefangenen fest­gestellt. Bei dem Zusammenhalten der SA.- Mannschaft, besonders bei derartigen Vorkommnissen, hatte die an= gestellte Untersuchung nach den Tätern keinen Erfolg. Ich drohte nunmehr der SA. an, daß ich bei dem geringsten Vorfall dieser Art die in Frage kommenden Wachschichten, bzw. die gesamte SA.- Mannschaft ablösen werde.

zu 2). Dauernde Reibereien zwischen den Verwaltungss beamten und den SA.- Mannschaften entstanden wegen der umgekehrten Löhnungsverhältnisse. Troß angemessener Vorschußzahlungen fühlten sich die SA.- Männer benach­teiligt und hielten den Polizeiinspektor Pelz für den Schul­digen. Ihr Auftreten dem Polizeiinspektor Pelz gegenüber ging soweit, daß die SA. nur durch mein persönliches Ein­greifen durch scharfe Zurechtweisungen zur Vernunft 24 bringen war. Beim Abzug der SA. am 24. 4. 1933 mußte uh den Polizeiinspektor Pelz in seiner Wohnung durch einen bewaffneten Schußpolizeibeamten beschüßen lassen, um Tät lichkeiten zu verhindern.

zu 3). Innerhalb der SA.- Mannschaften kam es des öfteren zu Streitigkeiten, die im allgemeinen aus nich tigen Gründen entstanden." ( Hier bricht der Bericht ab.)

falls schwere neue Wagen zugelegt, der Arbeiterführer" Dr. Ley desgleichen. Daß auf diese Weise die Autoindustrie über Auftragsmangel nicht zu klagen hat, ist zu verstehen, weniger zu verstehen ist schon, daß diese Vorfämpfer gegen eine an­gebliche Storruption der roten Bonzen" die Kosten für ihre Privatfahrten an den Gewerkschaftskassen haben beheben laffen, wie wir von Augenzeugen wissen.

Göring   heiratet

Geld kommt zu Geld

Der preußische Ministerpräsident Göring   beabsichtigt, wie wir erfahren, sich wieder zu verheiraten. Seine Wahl ist auf Fräulein Thyssen, Tochter des nationalsozialistischen Schwer­industriellen Frizz Thyssen gefallen. Herr Göring hat be­fanntlich erst vor kurzem seinem fünftigen Schwiegervater Amt und Einnahmen eines preußischen Staatsrats ver­schafft.

Gekaut wird immer

Kaugummigeschäft krisenfest

Der amerikanische   Kaugummikonzern William Wrigley Comp. schließt das erste Halbjahr 1983 mit einem Reingewinn von 3,89 MiII. Dollar ab gegen 4,01 Mill. Dollar in der gleichen Vorjahrsperiode. Die Tatsache, daß der Gewinn des Unternehmens, das auch in Deutschland   eine Tochtergesellschaft unterhält, im laufenden Jahre nur etwa 30 Prozent unter dem Refordertrag von 5,66 Mill. Dollar im ersten Semester 1930 liegt, fennzeichnet die Krisenfestigkeit des Kaugummigeschäfts.