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Osteuropa gegen Deutschland

Hotel Adlon und Wilhelmstraße- Keine Freunde in Osteuropa

m. Warschau , Anfang August. Nicht nur in allen wirtschaftlichen und sozialen Fragen hat Adolf Hitler als Reichskanzler die Versprechungen und Forderungen seiner oppositionellen Demagogenzeit mit eiserner Stirn verleugnet. Auch in der Außenpolitik will er nichts mehr von dem Programm wahrhaben, mit dem er das nationalistische Kleinbürgertum einfing und be geisterte. Gewiß ist sein Nationalismus echter als sein " Sozialismus. Aber auf Jahre hinaus ist Deutschland burch die Gegenrevolution der Hakenkreuzler außen politisch so sehr geschwächt, daß vorläufig die Fahnen noch eingerollt bleiben müssen, die Hitler und seine Getreuen nach der Machtergreifung gen Ostland zu tragen ver­Sprachen.

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Herr Alfred Rosenberg , der Chefredakteur des Völkischen Beobachters" und Leiter des sogenannten Außenpolitischen Amtes" der nationalsozialistischen Partei, hatte bekanntlich bereits einen fertigen Entwurf für die Neugestaltung" ganz Osteuropas durch Hitler­Deutschland ausgearbeitet und öffentlich vertreten. So­wohl das heutige Polen wie auch die Sowjetunion sollten danach von der Landkarte verschwinden. An ihrer Stelle wollte dieser jüngste und brutalste Wortführer des beutschen Imperialismus eine Reihe von kleineren Staaten aufrichten, die selbstverständlich in bedingungs­loser Abhängigkeit gegenüber ihren Berliner Schutzherren zu stehen hätten. Dabei knüpfte das nationalsozialistische Programm an die mißglückten Versuche der Ostpolitik des Deutschen Reiches während des Weltkrieges an. Eine von Rußland unabhängige und dadurch auf Deutschland an gewiesene Ukraine , ein vergrößerter Litauenstaat waren als die Hauptvasallen der deutschen Herrschaft in Aussicht

genommen.

Man kann sich vorstellen, daß solche Pläne alle die fenigen Staaten in Abwehrstellung bringen mußten, deren Besitzstand dadurch bedroht wird. Die Berufsdiplomaten des Berliner Auswärtigen Amtes hatten denn auch bereits im Frühjahr alle Hände voll zu tun, um die Erregung zu beruhigen, die die neue deutsche Regierungspartei in den größeren und kleineren Oststaaten hervorrief. Es gab einen kurzen unterirdischen Kampf: auf der einen Seite Rosen berg, der von seinem Parteibüro im feudalen Hotel Adlon aus bereits die Verbindung mit echten und unechten ukrainischen Hetmanen" aufnahm und Sturmtrupps rechtsradikaler ruffischer Emigranten aufzustellen begann, auf der andern Seite, ein paar Häuser weiter, in der

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Wilhelmstraße der Außenminister Freiherr v. Neurath , der alle solche Experimente für verfrüht erklärte und dem mangels arischer Vorfahren etwas ängstlichen Leiter seiner Ostabteilung den Rücken, steifte, damit er in Moskau und Warschau möglichst gute Beziehungen aufrechterhalte. Als Rosenbergs antibolschemistische Propagandareise nach London mit einem vollen Mißerfolg endete, entschied sich Hitler selbst bis auf weiteres für die Ostpolitik für die Ostpolitik Neuraths. Er ließ den deutsch - russischen Freundschafts­vertrag erneuern und der Sowjetregierung als Preis für ihre Unterschrift die Fortsetzung ihrer Erdöllieferungen nach Deutschland zusagen Beinahe gleichzeitig empfing er persönlich den Berliner polnischen Gesandten und vers sicherte ihm seine unbedingte Achtung der geltender. Ver­träge und seinen Wunsch, nach einem deutsch - polnischen Interessenaustausch.

In Moskau wie in Warschau nahm man diese Gesten mit kühlen Dankesworten zur Kenntnis. Aber die gleich zeitigen Vorstöße Berlins in der Rüstungsfrage genügten, um sowohl bei den Leitern der Sowjetpolitik als auch bei den in Polen regierenden Pilsudski - Offizieren tiefstes Miß trauen gegen die deutschen Hakenkreuzler wachzuhalten. Die Annäherung zwischen Stalin und Pilsudski , die schon durch den russisch - polnischen Nichtangriffspakt im vorigen Jahr einen großen Schritt vorwärts gekommen war, wurde in beschleunigtem Tempo fortgesetzt. Ver­trauensmänner des polnischen Marschalls erschienen in Sondermissionen auf dem Kreml . Der Warschauer Sowjet­gesandte Antonoff- Owfejenko, der schon 1905 als junger 3arenleutnant in Warschau eine revolutionäre Verbrüderung zwischen russischen Soldaten und polnischen Arbeitern angeführt hatte, verhandelte mit Pilsudski selbst, der sonst seit Jahren in seiner menschenscheuen Einsamkeit keine fremden Diplomaten mehr empfangen hatte. Karl Radek , der Außenpolitiker der Jswestija", der noch vor wenigen Jahren die schärfsten Angriffe gegen das heutige Regierungssystem in Polen gerichtet hatte, erschien jetzt als gefeierter Gast führender Warschauer Militärs zu einem mehrwöchigen Besuch, der auch eine demonstrative Reise entlang der deutschen Grenze umfaßte. Schon vorher war polnischer Vermittlung eine Ueberbrückung des alten Gegensatzes zwischen der Sowjetunion und Rumänien gelungen: die mit Warschau verbündete Regierung von Bukarest hatte gemeinsam mit den Sowjets die neue Konvention der Oststaaten über den Begriff des Konvention der Oststaaten über den Begriff des Angreifers unterschrieben, die praktisch eine völkerrecht liche Neutralisierung auch für die so lange umstrittene russisch - rumänische Grenze in Bessarabien bedeutet. Rumänien hatte ebenso wie Polen und der Rätestaat An­

laß, vor einer ukrainischen Staatsgründung auf der Hut zu sein, die auch auf sein Gebiet übergreifen müßte.

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So treten die alten Gegensäße innerhalb Osteuropas vor der Gefahr einer Intervention des neudeutschen Imperialismus immer stärker zurück. Nicht nur die Regie­rungen der nach Rosenbergs Plänen aufzuteilenden Staaten schließen sich zur Abwehr zusammen. Auch die­jenigen Nationen, die die deutschen Hitler - Leute für die Rolle ihrer Hilfstruppen ausersehen haben, zeigen sich keineswegs von dieser Aussicht entzückt. Das kleine Litauen etwa, dem die nationalsozialistischen Länder. perteiler eine gewaltige Erweiterung auf Rosten Polens und der Sowjetunion in Aussicht stellen, spürt, noch ehe es der Verwirklichung dieser Versprechungen einen ein­zigen Schritt näher kam, die Bedrohung seiner heutigen Grenzen gerade von Deutschland her durch eine gewalt. same Agitation der Hakenkreuzler in seinem Memelgebiet. Da gleichzeitig die Berliner Schutzzollpolitik den litauischen Bauern die Ausfuhr ihrer Agrarprodukte immer mehr abschneidet, wächst auch dort die antideutsche Stimmung. Ebensowenig begeistert für Hitler- Deutschland sind weite Kreise des Vierzigmillionenvolkes der Ukrainer . In Polen warnen führende Politiker nicht nur der ukrainischen Sozialdemokraten, sondern auch der großen bäuerlichen Partei der Sozialradikalen ihre Lands­leute vor der Jllusion, daß ein deutsch - polnischer Konflikt die ukrainisch - nationalen Wünsche verwirklichen könnte. ,, Wenn die Polen aus ihren heutigen Westprovinzen von den Deutschen herausgedrängt würden, so läge es nur allzu nahe, sie im Osten durch Gebiete zu entschädigen, die von unserem Volke bewohnt werden. Der polnische Druck gegen die Ukraine hin würde dann auf jeden Fall zu nehmen." So hat ein ukrainischer Abgeordneter des pol­nischen Parlaments kürzlich ausgeführt. Nüchterne Be­trachtungen dieser Art müssen den ukrainischen Bauer und Arbeiter davor zurückhalten, seine Hoffnungen auf Hitler zu setzen.

Abgesehen von ein paar tausend ehemaligen Offizieren und Unteroffizieren des russischen Zaren und der ukrai nischen Kosakenhetmane, die gern wieder unter dem Schutze deutscher Kanonen in ihr einstiges Herrschafts­gebiet einfallen würden, hat Hitler- Deutschland also heute unter den Völkern Osteuropas keine Freunde. Vor dem Bolschewismus herrscht außerhalb der Sowjetgrenze auch im Osten mehr Furcht als Sympathie. Aber heute schließen sich selbst schärfste Antibolschewisten wie Pilsudski zu einem außenpolitischen Abwehrblock mit Moskau zusammen, um der größten aller Gefahren zu entgehen, die heute einem europäischen Volke drohen kann: der Knechtung durch das Hakenkreuz.

Ehebruch cinst und jetzt*

Der Vollblutzüchter Darre muß selbst feststellen, daß die Anwendung seiner Grundsätze auf die Züchtung von Menschen erheblichen Schwierigkeiten begegnet.

" Jedes bewußte Erzeugen von Menschen setzt die Möglich­keit voraus, daß Paarungen unabhängig von dem Willen des Betreffenden vorgenommen werden können."

Diese Möglichkeit bestünde leider nicht. In der Tat dürften fich für die Verwirklichung des Menschenerzeugungs­Prinzips Marke Alraune"( Deutsches Reichs­patent Hans Heinz Ewers , welcher dafür Ehrendichter des dritten Reichs" wurde) kaum Liebhaber finden, nicht einmal bei der braunen Untergruppe der Tierart Mensch. Aber ganz frei darf man die Triebe nicht walten lassen.

Denn:

Die Ehe ist keine reine Ich- und- Du- Angelegenheit, son­dern der Staat gewährt sie nur dem Würdigen." Mädchen zum Heiraten und andere

Darum ist notwendig die Einteilung der Mädchen

in vier Klassen:

Klasse 1:" Diejenigen Mädchen, deren Verehelichung in jeder Beziehung wünschenswert erscheint. Um in dieser Klasse auch tatsächlich nur immer das Beste zu sam­meln, sei als Höchstgrenze für jeden Jahrgang bestimmt, daß nur etwa 10 Prozent aus der Schar der zur vollen Che Tauglichen in ihr Aufnahme finden." Klaffe 2: Rest derjenigen Mädchen, deren Verehelichung im Hinblick auf die Nachkommenschaft feinerlei grundsätzliche Bedenken entgegenstehen. Wegen der großen Zahl kommt hier die Einrichtung von zwei Unterklassen 2a und 26 in Frage." Klasse 3: Da der erbwertliche Zustand hier eine Unter­bindung der Nachkommenschaft verlangt, erhält Ehe­erlaubnis nur gegen 3usicherung der Sterilisation."

Klasse 4: Mädchen, von denen man nicht nur teine Nach­tommenschaft wünscht, sondern gegen deren Verheiratung man fich als solche wenden muß, weil dadurch der Begriff einer deutschen Ehe entwürdigt würde." Hier besteht ab= solutes Eheverbot.

In einer ähnlichen, für den praktischen Gebrauch von Stämmler aufgestellten Tabelle wird der Wert der Menschen wie in der Tierzucht nach Punkten errechnet. In die niedere Kategorie der nicht vollwertigen" gehören u. a. Menschen mit fortschreitender Tuberkulose, Menschen mit Erkrankungen der Geschlechtsorgane und, ihnen in der Punktzahl gleichgeste II t. alle Fremdrassigen, d. h. die Juden.

*) Bitate aus Darres Büchern: Das Bauerntum als Lebens. quelle der nordischen Rasse", Seite 418, 357, 389, 888 und Neuadel aus Blut und Boden", Seite 185, 170 sowie aus M. Stämmlers Rassenpflege", Seite 52. Verlag Lehmann, München .

Was ist die deutsche Treue

Die Treue wurde bei den Germanen gemessen an dem Verhalten der Ehegatten gegenüber Frauen des eigenen Standes,

,, nicht etwa an der geschlechtlichen Enthaltsamkeit des Ehe­gatten gegenüber unfreien Frauen und Mädchen. Die nordische Frau ist daher nie auf den Gedanken gekommen, gegen Rebse( unfreie Nebenfrau) Eifersucht zu empfinden. ... Auch heute beurteilen die Bauern eine in Schonde" geratene Bauerntochter erheblich anders, als eine ge­schwängerte Magd; letzteres wird nicht sehr tragisch ge­nommen. Selbst die Bäuerin nimmt dem Bauern gegebenenfalls einige Seitensprünge nicht allzu übel." Eine recht zweifelhafte Doppelmoral, die leider auch heute sehr verbreitet ist nicht nur bei den Bauern! Die Frau gehört dem Gaft

War also dem Manne der Ehebruch mit einer un­freien Frau erlaubt, so konnte andererseits die Frau oder die Tochter einem geehrten Gast gleichen Blutes für die Nacht zur Verfügung gestellt werden". Ja, der Ehebruch wurde sogar gefor= dert, wenn die Ehe kinderlos blieb. Als Haupt­tugend der Frau galt Fruchtbarkeit, Kinderlosigkeit dagegen als Schande. In diesem Sinne wird jetzt in Deutschland ein Feldzug gegen den Geburtenrückgang durchgeführt, bei dem kinderlose Ehen öffentlich angeprangert werden sollen. Der Zeugungshelfer"

Damals trat bei Kinderlosigkeit der sogen. 3 eugungs­helfer" in Erscheinung:

Die Gemeinde gab dem Ehemann eine Jungfrau zu treuen Händen, damit er Kinder mit ihr zeuge... Wurde nun der Ehemann durch irgendwelche Umstände daran ge­hindert, verlangte man, daß er die Gattin einem anderen Freien zur Verfügung stellte, damit die Fruchtbarkeit der Frau genutzt wurde."

Auch diese alte Sitte soll heute wieder gesetzlich verankert werden. So meint Rosenberg :

Ein deutsches Reich der Zukunft wird die kinderlose Frau, gleich ob verheiratet oder nicht, als ein nicht vollwertiges Glied der Volksgemeinschaft betrachten und damit auch den Ehebruch des Mannes einer Korrektur unter­ziehen, insofern ein solcher mit Kindeserfolg nicht als juristisch zu wertender Ehebruch betrachtet werden kann."

Sonst aber galt der Ehebruch der Frau, besonders mit Unfreien und Fremdrassigen, als schwerstes Verbrechen.

Daher ging die nordische Rasse mit rücksichtslosen Mitteln gegen die Chebrecherin vor und tötete fie... Später wurde man etwas milder, doch verstieß man die Ehe= brecherin grundsäßlich aus der Gemeinschaft der Freien und fennzeichnete fie weithin durch Haare- Abschneiden ( Bubikopf!) als unbrauchbar für die Weiterzucht." Stämmler will ihnliche schwere Strafen wieder ein­führen. Der außereheliche Verkehr zwischen Deutschen und Fremdrassigen soll mit 3uchthaus des

Fremdrassigen, Gefängnis des deutschen Teils bestraft werden. Interessant ist dabei die Be­gründung für den Unterschied in der Strafhöhe.

Bei den nichtfarbigen Fremdrassen kann der deutsche Teil es ja oft nicht wissen, daß ers mit einem Fremd­raffigen zu tun hat, während der Fremdrassige es in den allermeisten Fällen weiß."

Aber alle diese Geseze haben nach Stämmler eine Lücke, denn in den meisten Fällen findet sich kein Kläger. Denn der würde ja zugleich mitangeklagt sein und sich ebenfalls schwerer Bestrafung aussetzen.

Rückfällige Raffenschänder"

Um aber au verhindern, daß sich weiterhin wie bisher fremdrassige Männer an deutschen Mädchen vergreifen, würde ich vorschlagen, dem deutschen Mädchen Straffreiheit zu gewähren, wenn es selbst die Anzeige erstattet. Das würde das Risiko eines außerehelichen Verkehrs zwischen Juden und deutschen Mädchen in so starkem Maße steigern, daß schon dadurch eine gute Wirkung erzielt werden könnte. Rückfällige Rassenschänder wären erhöht zu bestrafen und außer­dem zu kastrieren."

Also die Denunziation des Partners nachher macht

straffrei! Wirklich, die ſittliche Höhe einer solchen Auf­fassung hat die von Stämmler als tiefstehend bekämpfte " Moderne Sexualmoral" allerdings bisher nicht erreicht. Sie bleibt der sittlichen Erneuerung vorbehalten, die mit der " Auferstehung des nordischen Rasselebens" Hand in Hand Dr. Franz Rath. geht.

Japanische Reklame

Merkwürdige Reklameaufschriften sind in japanischen Ge schäften üblich. Da heißt es z. B.: Unsere Teppiche sind so weich wie die Haut eines neugeborenen Kindes!" Ein Warenhaus rühmt sich, seine Waren mit der Geschwindigkeit eines Geschosses abzuliefern. Ein Papierfabrikant lobt sein Packpapier, das nicht schneller reißt, als die Haut eines Elefanten". Was die Anpreisung des Kundendienstes angeht, so schießt ein Warenhaus wohl den Vogel ab, das seinen Katalog beginnt, in dem es versichert, daß die Kundschaft mit ausgesuchtester Höflichkeit empfangen wird: Unsere Ange stellten werden so liebenswürdig sein, wie ein Vater, der seiner Tochter zwar keine Mitgift geben kann, aber doch einen Mann für ste sucht. Wir werden Sie begrüßen wie einen Sonnenstrahl, der den Himmel nach einem trüben Regentag erhellt." Wie man sieht, versprechen die Kaufleute in Japan threr Kundschaft sehr viel; wenn sie auch imstande sind, alles zu halten, dann marschieren sie, was den Service" angeht, an erster Stelle in der Welt.

Verantwortlich: für die Redaktion Joh. Piz: Inferate Otto Kuhn, beide in Saarbrücken . Druck und Verlag: Volksstimme" G. m. b. H., Saarbrücken , Schüßenstraße 5,