Angeklagte Ankläger ,, Auf der Flucht erschossen'
Man schreibt uns:
schwedischen Rechtsanwalt Branting und an den fran zösischen Dichter Romain Rolland Briefe gerichtet, in denen er sie in höflicher Weise auffordert, ihm das Material über den Reichstagsbrand zur Verfügung zu stellen, das sie nach ihren eigenen öffentlichen Erklärungen besäßen. Diesen Donnerstag verbreitet das offiziöse Wolffsche Telegrafenbüro eine Auslassung der ebenfalls offiziosen Deutschen Diplomatisch- Politischen Korrespondenz, die den Schachzug der Leipziger Anklagebehörde richtig verstehen lehrt.
Der Oberreichsanwalt hat vor einer Woche an der Vier Worte, die in die Geschichte eingehen werden Es vergeht kein Tag, an dem uns nicht die Worte„ Auf„ Dabei wurde er"... richtenbüros entgegengrinsen. Man will die Welt glauben der Flucht erschossen" aus dem Material der amtlichen In Wahrheit liegt in fast allen Fällen überdachter Mord vor, machen, als habe sich ein einigermaßen legaler Akt vollzogen. den Haß und Rach vertierter und verhetter Leute diktieren „ Auf der Flucht erschossen: es ist eine blutige Wegspur, von wenn nicht ein Geheimbefehl ihrer Vorgesetzten vorlag. der Ermordung Liebknechts und Rosa Luxemburgs angefangen zu Fechenbach, von den Mechterstädter Morden der Studenten von Marburg bis zur feigen Erschießung von Proletariern durch die SA .
Zunächst ist festzustellen, daß die absichtsvoll naive Art des Oberreichsanwalts, Branting und Rolland um ihr Material zu bitten, nicht wenig schamIos ist. Denn diese beiden hervorragenden Ausländer haben ihre Ueberzeugung nicht verleugnet, daß sie die gerichtliche Verfolgung der angeblichen Brandstifter für eine Komödie halten, die nur durch die feige Knechtsgesinnung der Behörden ermöglicht werde. Daß der Oberreichsanwalt in erster Linie zu den Schergen der Regierung gezählt wird, ist ganz selbstverständlich. Wenn Branting und Rolland dies alles auch nicht mit ausdrücklichen Worten gesagt haben, so bekundeten sie ihre Meinungen durch ihre Handlungen um so deutlicher.
Der Oberreichsanwalt gibt sich den Anschein, als ob er nicht gemerkt habe, daß beide Männer in Uebereinstimmung mit beinahe der ganzen Welt ihn als ein schwerer zu qualifizierendes Werkzeug der Hitler - Tyrannei betrachten, dem man alles andere zutrauf, als eine objektive Prüfung des Materials. Er wagt es aber nicht, der tödlichen Beleidigung Troß zu bieten, sondern zieht es vor, die moralischen Ohrfeigen nicht zu fühlen und mit eiserner Stirne den Harm Tosenzuspielen.
Die üble Laune der deutschen Regierung und ihrer Schergen über die jämmerliche Rolle, die sie in der Angelegenheit des Reichstagsbrandes spielen, entlädt sich aber ziemlich ungehemmt in der offiziösen Deutschen Diplo matisch- Politischen Korrespondenz. Diese schielt be= wußt an den wichtigsten Tatsachen vorbei, um die Prügelknaben des dritten Reiches" anschwärzen zu können. Natürlich sind es wieder die Marxisten und Juden, die aus dem Reichstagsbrand eine„ Greuelhezze" machen. Vor allem im Saargebiet müßten sich die deutschen Bewohner viel gefallen lassen.„ Dort und anderswo," heißt es,„ feiert die zügellose Heypropaganda um den Reichstagsbrand noch täglich ihre widerlichen Orgien, und es wird immer schwerer, an die Aufrichtigkeit derjenigen Personen zu glauben, die sich als » sachverständige Mitglieder" eines„ gerichtsähnlich aufgezogenen Untersuchungsausschusses" mit selbstgeschaffenen Befugnissen mißbrauchen lassen..."
Es mag noch einige närrische Dummköpfe geben, auf die diese schwülstige Sprache Eindruck macht. Aber wie liegen die Dinge in Wirklichkeit? Seit Monaten veröffentlicht die Weltpresse Tatsachen und Dokumente, welche die Reichsregierung auf die überzeugendste Weise der Urheberschaftam Reichstagsbrand verdächtigen. Die angesehenſten Zeitungen der zivilisierten Länder scheuen sich nicht, bei jeder Gelegenheit zum Ausdruck zu bringen, daß ihr Verdacht sich zur festen Ueberzeugung verdichtet hat. Die Ursache ist nicht Deutschenhaß, nicht Feindschaft gegen die Nationalsozialisten und überhaupt keinerlei Vorurteil, sondern einzig und allein das Verhalten der deutschen Regierung und Behörden.
Sie hat bis zum heutigen Tage nicht eine einzige sachliche Widerlegung versucht, sondern das Urteil der Welt einfach als das Produkt der„ Greuelhezze" hingestellt. Als ob die paar Tausend Emigranten stärker wären als Herr Göbbels mit seinem vielen Geld, seinen Radiostationen und seinen unzähligen Zeitungen! Wieviel Geist und Stärke müßten die paar oppositionellen deutschen Blätter des Auslandes und des Saargebietes besitzen, um den Reichspropagandaminister schlagen zu können! In Wahrheit sind sie aber fast ohne Einfluß auf die moralische Isolierung Hitler- Deutschlands. Es ist nur das Uebermaß an Verlogenheit der deutschen Propaganda, das sie jeder Wirkung beraubt.
-
Man will vor der Welt das Gesicht wahren. Aber die Welt glaubt den Nachrichten Hitler- Deutschlands längst nichts mehr. Sie sieht das deutsche Volk wehrlos in den Händen brutaler und gemeiner Henkersknechte, deren Schandtaten von den Führern gedeckt und also gewollt sind, aber dreist abgeleugnet werden.
Wanne Eidel, den 18. August 1933. Verdacht" stand, an der„ Ermordung des SA.- Scharführers Der Kommunist Wilhelm Talared, der im„ dringenden Wilhelm Koziolet aus Wanne- Eickel beteiligt gewefen zu sein, versuchte sich seiner Festnahme in der vergangenen Nacht durch die Flucht zu entziehen. Dabei wurde er er= schossen."
Der als Mittäter" überführte Kommunist Albert Bohn unternahm bei seiner Festnahme ebenfalls einen Fluchtvers such. Er wurde von zwei Schüssen getroffen. Bohn hat be= reits ein Geständnis abgelegt,
Im Konzentrationslager Erfurt sind, wie hier aus sicherer Quelle bekannt wurde, fünf Antifaschisten, Ries, Senthof, Schapiro, Bartels und Marschall auf Anweisung des Polizeipräsidenten von Fichte nach schweren Mißhandlungen ers
mordet worden.
-
-
Vor dem Anschlagbrett der sozialistischen Studenten in der Berliner Friedrich- Wilhelm- Universität standen in der großen Vormittagspause um 11 Uhr wie stets um diese Zeit sozialdemokratische, kommunistische und nationalsozialistische Studenten in reger Diskussion, d. H. die rationalsozialistischen Studenten waren in diesen Diskussionen recht passiv, nur mühsam konnten sie den Argumenten ihrer politischen Gegner gegenüber irgendwelche Gegenarguniente geltend machen. Mit einemmal zog sich ein junger nationalsozialistischer Student das Jacket aus, entblößte einen Arm und rief in die erregt debattierende Menge hinein:„ Hört endlich mit Eurem Geschwafel auf, ein Nationalsozialist diskutiert nicht, hier sind Narben von Reichsbanner- und Rotfrontleuten; in einer anständigen Keilerei, da zeigt sich, wer Weltanschauung hat."
Ueber soviel Weisheit erstaunt, fragte ich einen der führenden nationalsozialistischen Studenten, der nebenbei bemerkt heute der Otto- Straßer - Gruppe angehört, er hatte nohl etwas zu viel diskutiert, nach dem Namen des Raufboldes. Er nannte ihn mir: Horst Wessel .
Horst Wessel hat die Hörsäle der Alma Mater nur vom Hören- Sagen kennen gelernt, sein Tätigkeitsgebiet war die Straße. Auf der Straße tobte er sich mit seinen SA.- Leuten aus er war der Führer von Sturm 5. In wechselndem
Von Germanicus
schaft im Bett entlocken ließ, zu der auch ein arbeitsloser, aus dem RFB. nach etwa dreimonatiger Zugehörigkeit ausgeschlossener Prolet gehörte, der in der Mulak- und Grenadierstraße auf den schönen Spitznamen Ali hörte. Ali fühlte sich vernachlässigt und sann auf Rache an Horst Wessel , den er schließlich in der Wohnung der Dirne überraschte. Hier kam es wie der Polizeibericht hieß zu einem heftigen Wortwechsel zwischen den drei Personen, in dessen Verlauf Ali das Mädchen niederschlug und auf Horst Wessel mehrere Schüsse abfeuerte. Horst Wessel mußte ins Krankenhaus transportiert werden, wo er einige Wochen später seinen Wunden erlag. Ein deklassierter Prolet hatte seinen vornehmen Nebenbuhler aus der Welt geschafft.
Damit wäre die Geschichte von Horst Wessel zu Ende, wenn, ja wenn nicht der heutige Propagandaminister Deutschlands , Herr Josef Göbbels , schon damals Propaganda geschoben hätte. Göbbels ging zu Horst Wessel ins Krankenhaus,
schwur im„ Angriff"" Treue um Treue" und verstand es, das Leichenbegängnis für Horst Wessel zu einer großen Parteidemonstration der NSDAP . für ihren gefallenen Märtyrer" auszunüßen. Einer Demonstration, die allerdings einen herben Beigeschmack hatte. KPD. - Leute, aufgebracht darüber, daß der nationalsozialistische Zug an ihrem Parteihaus vorbeiziehen sollte, hatten sämtliche Häuserwände der
chlachtenglück, hauptsächlich mit Rotfrontlern aus der zum Kirchhof führenden Straßen, selbst die Kirchhofmauern,
Gegend des Bülowplates, hatte sich Horst Wessel seine Narben geholt. Sturm 5 war dadurch ausgezeichnet, daß in ihm eine Reihe großenteils wegen Unterschlagung oder Disziplinbruches ausgeschlossene frühere Kommunisten waren. Horst Wessel hatte sie alle um sich zu sammeln gewußt. Von ihnen lernte er die kommunistischen Lieder und Parolen, die er einfach zusammenstellte, umfärbte und dann sein Lied" nannte:„ Die Straße frei den roten Bataillonen" aus den roten wurden eben braune gemacht. Von seinen Helfershelfern versprach er sich interne Nachrichten über die Kommunistische Partei ; sie waren seine tapfersten Helfershelfer, wenn es auf Arbeiterlokale losging, wenn FeuerUeberfall auf Proleten kommandiert wurde. Mordsturm 5 mar berüchtigt.
-
Auf der Straße aber fand Horst Wessel auch seine Freundin, eine gewöhnliche Prostituierte rund um den Alexanderplat". Sie hatte zwar noch andere Freunde- das gehörte zu ihrem Beruf aber Horst Wessel war ihr liebster, ein Student aus bürgerlicher Familie, der stramme Führer des Sturms 5 der St. Von ihr erfuhr Horst Wessel die Zusammenfünfte des Roten- Frontkämpfer- Bundes und manche Internas, die sie der meist kommunistisch eingestellten Kund
mit der Inschrift versehen:„ Der Zuhälter Horst Wessel tritt seinen letzten Gang an."
So wenig geschmackvoll das war, der Reford an Geschmacklosigkeit muß denen zugesprochen werden, die diesen Horst Wessel zum Märtyrer, zum Helden des 3. Reichs, sein" Lied zur Nationalhymne Deutschlands gemacht haben.
Auf dem Bülowplatz steht das kommunistische Parteihaus, Karl- Liebknecht- Haus, nach dem Vorkämpfer des Spartakusbundes genannt. Es heißt heute Horst- Wessel- Haus. Der Name eines Raufboldes und Zuhälters an Stelle des Namens des heimtückisch von Subjekten wie Horst Wessel ermordeten Heroen der Weltarbeiterschaft, des Sozialismus. Horst- Wessel - Film, Horst- Wessel- Straße, Horst- Wessel- Bigarette; Zuhälter und Raufbolde Deutschlands , ihr genießẞt eine bedeutsame Gegenwart.
Wie lange noch, und die Partei, die das Denkmal Ludwig Franks zerstörte, die den Leichnam Kurt Eisners aus dem Grabe riß, die Mord und Barbarei auf ihre Fahne ge= schrieben, wie lange noch, und diese Nationalsozialistische Partei wird den Mördern von Potempa, den„ lieben Kameraden" des Reichskanzlers, Feste feiern, Filme und Statuen weihen?
Keine anständige Zeitung in der ganzen Welt hat auch arafenbund Gabelsberger, der ſeit 1868 befteht, hat einen Ein muliger Kaplan!
nur zehn Zeilen geschrieben, um die Schuld der Hitlers nur zehn Zeilen geschrieben, um die Unschuld der Hitlergeblichen Brandstifter darzustellen. Die Höchstleistung, die Göbbels von einem fremden Zeitungsverlag erkaufen kann, ist Schweigen. Und das ist ein jämmerliches Ergebnis, wenn täglich angesehene und untadelige Zeitungen die Hitlerdiktatur der Brandstiftung anklagen. Die Reichsregierung hat wohl die Macht, unschuldige Menschen durch ihre Schergen in den Kerker zu schicken, aber dieses Verbrechen trägt nur dazu bei, das Urteil zu verschärfen, das die Mitwelt und Nachwelt über sie fällen wird.
Ja, sie fizzen auf der Anklagebank, die Hitler , Göring , Göbbels und ihre feigen Knechte. Ihre Verteidigung ist jämmerlich ungeschickt. Sie heucheln peinlich und schimpfen gleichzeitig unflätig: Ein dugendmal haben sie ihre Taktik schon geändert und immer noch sind sie auf der Suche nach neuen Ausflüchten, Verneblungen und Fälschungen.
Es gilt, sie an dem Versuch zu hindern, sich mit dem Blut von Unschuldigen reinzu waschen.
Blicke ins Braune
Der stellvertretende Gauleiter der NSDAP . Berlin erläßt ein Rundschreiben, in dem er auch ältere Parteigenossen und Amtswalter, die ohne jeden Grund Kritik an der Partei und ihren Führern üben", mit 3uchthausstrafen bedroht. Jeder, der kritische Aeußerungen hört, hat sie sofort zu mel den und wird bestraft, wenn er die Meldung unterläßt.
*
Der preußische Ministerpräsident Göring , der die BeAnadigung verurteilter Kommunisten ablehnte, hat zwei ge
meine Kriminalverbrecher, die zum Tode verurteilt waren, einen schlesischen Gendarmen, der seine Geliebte vergiftet hatte und einen Mörder in Koblenz , zu 15 Jahren Zuchthaus begnadigt.
Der nationalsozialistische Lehrerbund hat alle stenogra: fischen Systemvertretungen aufgefordert, sich aufzulösen, weil
nur die Reichskurzschrift zulässig sei. Der deutsche Stenos außerordentlichen Bundestag nach Halle einberufen und sich dort aufgelöst.
Er wird freigesprochen
Vor dem Sondergericht in Düsseldorf harte fich in diesen Raffeämter verboten ist.(!) Es wird amtlich mitgeteilt, daß die Gründung privater Tagen der 29 Jahre alte Kaplan Adam von Kann aus Leverkusen - Maufort wegen beschimpfender Aeußerungen zu verantworten, die er am Tage nach dem großen Schla= geter- Rummel in der Religionsstunde gemacht hatte.
**
In wie schnellem Tempo die Aufstellung einer illegalen Armee in Deutschland vor sich geht, erkennt man nur aus gelegentlichen Lokalnotizen. Der Dortmunder Generalanzeiger" meldet beispielsweise aus Capelle :„ Boreinigen Tagen konnte die Gründung der SA.- Re= serve und des SA. Reitersturmes vollzogen werden." Solche Gründungen geschehen täglich an allen Orten.
Die nationalsozialistischen Kraftfahrabteilungen und sämt: liche deutsche Automobilklubs veranstalten eine„ Ostland treuefahrt" aus ganz Deutschland nach Ostpreußen . Die Fahrt sollte durch den Polnischen Korridor gehen. Anscheinend macht Polen Schwierigkeiten, und es wird jetzt von deutscher Seite mit erfrischender Offenheit bekannt gegeben, daß die Kraft: fahrabteilung der Reichswehr und die Gruppenstaffeln der Motor- SA, auf dem Seewege nach Königsberg und Pillan gebracht werden sollen.
*
Das fächsische Justizminifterium gibt bekannt, daß der Scharfrichter Alwin Engelhardt in Schmölln für das Land Sachsen zur Vollstreckung von Todesurteilen für die Zufunft verpflichtet worden ist.
Der beamtete Senter foll nicht im Stück: John arbeiten, sondern gegen festes Gehalt
morden.
Eine amtliche Mitteilung besagt:„ Den verschiedenen Fluchts versuchen der letzten Zeit aus dem Lager Dachan wird jetzt durch nene Sicherungsmaßnahmen die Möglichkeit einer Wiederholung genommen. Dreifacher Stacheldraht, welcher nachts mit Strom geladen ist, kugelsichere Betonschießtürme mit Maschinengewehren versehen, werden unüberwindliche Hindernisse bilden." Die Lagerverwaltung nimmt offenbar an, daß die immer wieder „ auf der Flucht" erschossenen Gefangenen mit Maschinen: gewehren versehen sind, um die„ armen, unbewaffneten SS.. Lente" hinterrüds massakrieren zu können.
Wie sich in der Verhandlung ergab, stellte der Kaplan in der fraglichen Religionsstunde einige seiner Schüler zur Rede, die Sonntags in der Kirche gefehlt hatten. Als die Kinder zur Entschuldigung anführten, sie hätten in Düssel= dorf an der Schlageterfeier teilgenommen, erklärte der mus tige Lehrer, daß das kein Grund sei, den Kirchenbesuch zu ver= nachlässigen. Wenn Hitler sie zum Teufel führe, so erklärte der Kaplan der Anklage zufolge, dann sollten sie aus dieser Bewegung austreten. Hitler folle sich nur fein christliches Mäntelchen umhängen; inners lich sei er doch ganz anders!
Obwohl fünf Schüler( die Denunzianten) auftraten und obwohl ein nationalsozialistischer Lehrer als Reuge sich die größte Mühe gab, die Glaubwürdigkeit der Kinder zu be= weifen, baute das Gericht dem Angeklagten goldene Brücken. Obwohl der Angeklagte erklärte, er habe den Eindruck ge= habt und geäußert, die Kinder seien bewußt vom Gottes: dienst ferngehalten worden und obwohl dieser mutige Ans geklagte selbst vor den Schranken des Sondergerichts dabei blieb, weder die Eltern noch Hitler oder sonstwer aus der Bewegung dürfe die Kinder zum Teufel" führen, kam das Sondergericht zu einem Freispruch.
Dieser Freispruch ist um so interessanter, als der Kaplan von der Untersuchungsbehörde für einige Zeit wegen dieses Borfalls sogar in Untersuchungshaft genommen worden war. Nichts fönnte beifer die Stimmung weite= fter fatholischer Kreise im Reich zeigen, als dieses Urteil des Sondergerichts in einem fast ganz katholischen Bezirt.
„ Verbotene Schriften"
Ein Freund der ,, Deutschen Freiheit" verhaftet
An der Grenzstelle Weil am Rhein wurde ein Schweizer wegen„ Einfuhr verbotener Schriften" festgenommen. Er trug die zur Einfuhr verbotene„ Deutsche Freiheit" vou Saarbrücken bei sich.