DAS DSQJNT T A GLICHE UN T E R H ALT UN G S- B E ILA G E S)e r Mund des Von Send Sand Der ZirkusBanta-Rosario" war ein großes fahrendes Unternehmen mit festem Winterbau in einer europäischen Metropole, mit einem großen Tierbestand und riesigem Aufwand an großen Zeltbauten, ganzen Eisenbahnzügen und technischem Personal. Der Clown Gladonis gehörte seit vielen Monaten zu den ständigen artistischen Attraktionen, die überall eine große Wirkung auf das Zirkuspublikum ausübten. Er bot eine Hunbebressurnummer, die einzig dastand. Den Höhepunkt und Abschluß der Attraktion bildete an jedem Abend in den verschiedensten Städten der gelehrige Hund des Clowns Gladonis, der PudelDoktor"! Das Gelächter, das sein Name in aller Welt auslöste, wenn das Publikum den Clown Gladonis zu Gesicht bekam, hatte dieser wohl erwogen, als er, vor Jahren durch seine Dressurnummer zum Star aufgerückt, sich diesen Namen beilegte. Wurde man nicht durch den Klang des Namens an Adonis , den Gott der Schönheit, den Geliebten der Aphrodite , erinnert, und mußte man nicht, angesichts der grotesk unterstrichenen, abnormen Häßlichkeit des Clowns in helles Lachen ausbrechen...? Wieder geht die Attraktion der dressierten Terrier zu Ende, und schon sitztDoktor", der Wunderpubel, auf seinem Podest inmitten der Arena. Ein Herr im Frack spricht einige einführende Worte, in denen er darlegt, daß der Pudel rechnen und lesen könne, da ertönt von der obersten Galerie, da, wo die Köpfe der Zuschauer an das Zeltdach stoßen, ein Lärm, ein Mann mit verbeultem Zylinderhut auf dem un- förmigen Schädel, mit einer grotesken, kalkweiß geschmink- ten Harlekinnase im zinnoberrot gemalten Gesicht, ein Mann im zerschlissenen Gehrock, mit einem zerfetzten Regen- schirm über dem Arm erkundigt sich angelegentlich, ob das auch stimme mit dem Pudel, ob man denn mit ihm Karten spielen könne..." Natürlich, GladoniSI" antwortet der Herr im Frack da unten,natürlich, kannst du mit Doktor Karten spielen! Komm nur herunter!" Aber GladoniS kommt noch nicht. Mit seiner krähenden, meckernden Stimme ruft er:Du, Herr Krause, hör mal zu!" Ja, Gladonis, ich höre!" Du, Herr Krause, der Pudel kann wirklich rechnen?" Ja, Gladonis, der Pudel kann rechnen!" Du, Herr Krause, dann soll er die Stufen, die ich hinuntersteige, zählen und die Summe durch eine Zahl dividieren, die ihm irgendein Herr aus dem Publikum zuruft!* Das ist der Anfang der zweiten Abteilung der Nummer. ES melden sich sieben Herren, von denen vier unter den üblichen in allen Sprachen einstudierten Witzen von Gla- donis zurückgeschickt werden. Sie sollen nicht zu klug werden. Der Pudel hat die erste Aufgabe durch viermaliges Auf- schlagen mit der Borderpfote auf eine Glocke gelöst. Nun soll das Kartenspiel eines der Herren aus dem Publikum mit Doktor an die Reihe kommen. Wie üblich befragt der Clown Hund und Menschen nach ihrer Kartenkenntnis, was beide bejahen und stürmische Heiterkeit auslöst. Dem Pudel werden nun Karten gezeigt und er soll sich über die Stich- wähl äußern. Da sackt der Herr, der sich zu diesem Experi- ment gemeldet hat, plötzlich schlaff in sich zusammen und sinkt in die Arme des Clowns. Es ist ein kleiner, dicker Herr, er hat in einer Loge gesessen. Der anwesende Arzt wird gerufen:Tot. Herzschlag!" Zum ersten Mal in seiner Laufbahn muß GladoniS feine Nummer vor Beendigung abbrechen. Nachdem der Tote hinausgebracht worden ist, setzt schon die Blasmusik ein, trudeln schon die Manageclowns in die Arena, wendet man sich bereits der nächsten Nummer zu. Hinter den Stallungen aber, in seiner Garderobe, bemüht sich Gladonis um das aufgeregte Tier. Die übernatürlichen Kräfte, die er in dem Pudel entdeckt und emporgezttchtet hat, können dem Hunde nur durch sorgfältige Pflege, durch eine minutiöse Tageseinteilung erhalten bleiben. Ja, er liebt den Hund, den Glanzpunkt seiner Dressurnummer. Aber er merkt: mit Doktor geht eine Veränderung vor sich. Durch den ungewöhnlichen Vorfall ist er aus der Fassung geraten. Der nächste Abend bringt nach glänzend verlaufener Dressurnummer tatsächlich das völlige Versagen des Wunderhundes. Die Fähigkeiten des klugen Tieres sind offenbar durch den Abbruch der Nummer am gestrigen Abend verschüttet. Gladonis stolpert die Treppe hinunter. Es ist sehr komisch: das verzweifelte Bemühen des Clowns, dem stur dahockenben Hunde Küsse zu entlocken. Und der Direktor Banta-Rosario beschließt bereits, den eben gefaßten Entschluß einer Entlassung des Clowns fallen zu lassen und ihn in dieser tatsächlich erschütternd komischen Szene zu be- halten... Niemand achtet auf die Tränen in den Augen des Clowns, der vor seinem Hunde stehend die verzweifelten Versuche macht, die verschütteten Fähigkeiten wachzurufen. Die Leute heulen vor Lachen und halten sich die Seiten. Es ist zu komisch:Ein Wunderhund, der sich nicht rührt! Haha!" Wie Gladonis vor dem Schminkspiegel niedersinkt, tritt ein Herr ein. Er stellt sich vor. Er ist Rechtsanwalt und Notar und in dieser Eigenschaft Testamentsvollstrecker des gestern hier in der Manege verstorbenen Jndustriemagnaten. Der durch seltsame Einfälle bekannte, anhanglose Mann hat verfügt, daß sein Vermögen demjenigen zufallen soll, in dessen Armen er sein Leben aushaucht. Wie ein Wunder trifft Gladonis diese Nachricht. Gladonis ist reich, Gladonis braucht nicht mehr in der Manege zu arbeiten, wird nicht mehr Gladonis sein, sondern Franz Tctzer. Und dieser Franz Tetzer verläßt nun den Zirkus, verläßt seine Hunde. Jahre vergehen, sind vergangen. Und ein häßlicher, alter Landstreicher hält seinen Einzug in die kleine Stadt. Das ist Franz Tetzer. Das ist der einstige GladoniS. der sich im bürgerlichen Leben nicht zurechtgefunden hat, dem neue Freunde halfen, das ererbte Geld zu verspekulieren und zu verbringen. Ein Zirkus ist vor den Toren der kleinen Stadt auf- gebaut, ein kleiner Wanderzirkus. Der alte Mann mit dem grotesk geformten Schädel wankt heran.Banta-Rosario" steht auf dem großen Schild über dem Eingang! Dieser Zirkus war also jetzt hier. Gleich ihm von stolzer Höhe gesunken, gleich ihm verwahrlost, ein Bild des Jammers! Und Gladonis beschließt, um eine Unterkunft zu bitten. Man öffnet ihm. Man läßt ihn eintreten. Er atmet nach Jahren wieber die inbrünstig geliebte, lang entbehrte Zirkusluft! Man gibt ihm zu essen... Da ertönt Gebell vor der Tür des Wohnwagens. Der Direktor öffnet das Fenster und ruft hinausRuhig, Doktor!" Aber der Pudel bellt und jault. Und schließlich läßt man ihn ein. Und nun angesichts des asthmatisch fauchenden, halb er- blindeten, treuen Tieres bricht etwas auf in dem ver- härteten Herzen des alten Gladonis und löst sich in heißen Tränen. So hockt er da und allmählich»ersucht er, die Erinne- rungen an die alten Künste und Fähigkeiten in dem Tier zu erwecken. Aber es ist vergeblich. Doktor bekommt sein Gnadenbrot ja auch ohne dies. Am Abend findet die Gala-EröffnungSvorstellung statt, und der Zirkus, der kraft seines berühmten Namens in solchen kleinen Städten immer noch eine große Anziehungs- kraft ausübt, ist gut besucht. Unter den Manegeclowns, die, grell bemalt, die Pausen mit ihren Späßen erfüllen, ist einer, der begleitet ist von einem Pudel. Es ist ein Clown mit einem unförmigen Schädel, von einer grotesken Häßlichkeit. Der hat eine kleine Solonummer. Er erklärt, sein Pudel sei ein Wunder- Hund, er könne rechnen und lesen..,. Aber immer, wenn er eine Frage an ihn richtet, sängt die Musik gewaltig an, einen Marsch zu schmettern. Mit Armen und Händen such- telnd winkt der Clown ab. Und wenn die Musik schweigt, erklärt er:Eben hat er geantwortet!" Drei Minuten jeden Abend dauert das Solo des Clowns Gladonis, der wieder der Truppe angehört. Drei Minuten Gelächter für das Publikum. Nur drei Minuten... Aber dies Gelächter, das den ehrgeizigen Artisten einst vertrieben, beglückt nun den alten Clown... "Wie die Alien sunken... Heiteres von Kindern Der Lehrer hat viel über die Weisheitszähne ge- sprachen. Um zu sehen, welchen Eindruck sein Vortrag ge- macht hat, fragt er: Welche Zähne kommen also zuletzt beim Menschen?" Sofort meldet sich Fredy:Die falschen Zähne, Herr Lehrer!" * Die Familie geht auö.Mama!" ruft Bob,vergiß nicht die Bonbons, falls ich unterwegs zu weinen anfange." » Diese Puppe kann Mama sagen!" erklärt der Verkäufer im Warenhaus. Haben Sie keine, die weint, wenn sie kein neues Kleid kriegt?" fragt Lilli. In der Stadtbahn saß gegenüber ein Herr mit einer sehr roten Nase. Annchen stieß ihre Mama an:Mutti! Soweit ich sehen kann, kriegen wir dieses Jahr einen sehr kalten Winter." « Die kleine Else wird gefragt, ob sie, wie ihre Mama, Schriftstellerin werden will. Ach nein," antwortet die Kleine,ich werde Sängerin und Schriftstellerin. Am Tage singe ich und nachts mache ich Geschichten." * Im Zoo spaziert ein Storch aus einer Wiese umher. Die kleine Marga nimmt ihren Bruder bei der Hand, der sich fürchtet:Komm nur, wir gehen zu ihm. Män- nern tut er ja nichts." « Ein kleines Mädchen wird zu Bett gebracht. Als die Mutter mit der Lampe hinausgehen will, fürchtet es sich, im Dunkeln zu bleiben und bittet:Mama, laß mir doch die Lampe da." Ach, weißt du, Gretchen, du brauchst dich nicht zu fürchten, der liebe Gott ist ja bei dir im Zimmer." Ach, Mama." ruft die Kleine,nimm lieber den lieben Gott mit und laß mir die Lampe da!" Sachen nicht verlernen Ersatz Ich verstehe nicht, was Du an Erika schön findest? dir Grazien haben wirklich nicht an ihrer Wiege gestanden!" Nein, aber die Aktien!" Genügsam Nein, ich habe wirklich eine treue Frau..., dreimal ist sie mir ausgerückt und jedesmal ist sie wiedergekommen!" Sommerfrische Das ist ja eine furchtbar abgelegene Gegend, hier er- eignet sich doch nie etwas!" Das dürfen Sie nicht sagen nächste Woche zum Beispiel haben wir eine Sonnenfinsternis hier!" Inder schafft sich selbst den 9euectod Englische Blätter melden einen ganz eigenartigen Fall von religösem Fanatismus aus Indien , der ziemliche Aufregung und Sensation hervorgerufen hat. Ein Inder, der auf der Universität in Bombay studierte, war vor wenigen Monaten einer Hindusekte beigetreten, die wegen ihrer beson- deren Strenggläubigkeit in Indien sehr viel von sich sprechen macht. Narendranath, so heißt der Student, war nun auf Grund seiner Ueberzeugung und seines fanatischen Glaubens in kurzer Zeit zu einer Art Heiligen dieser Sekte ernannt worden. Den jungen Mann schien aber seine außergewöhn- liche Stellung, die er nun inne hatte, nicht zu befriedigen. Er war in den letzten Wochen sehr niedergedrückt und wort- karg geworden und eines Tages sah man, wie er aus Reisig und dürrem Holz einen Scheiterhausen schichtete. Anfangs dachte man an nichts Böses, ließ ihn ruhig gewähren, da man der Meinung war, er wolle bei diesem Scheiter- Haufen seine Gebete verrichten. Als nun der Holzstoß über Manneshöhe hoch geworden war, kletterte Narendranath vorsichtig hinauf. Zwischen seinen Lippen hatte er ein brennendes Räucherstäbchen, das er in den Holzsroß fallen ließ. Auf dem Holzstoß selbst band er sich noch Arme und Beine selbst zusammen und erwartete so seinen Ver- brennungstod. Einige Studienkollegen, die zufällig in der Nähe dieses Scheiterhaufens sich aufhielten, sahen noch, wie das dürre Holz im Nu zu brennen ansing und wollten dem jungen Manne zu Hilfe kommen. Auf ihre verzweifelten Schreie kamen noch andere Leute herbei, doch es gelang nicht mehr, den Studenten lebend zu bergen. Als man seine Brief- schasten sichtete, fand man auch ein Abschiedsschreiben vor, in dem Narendranath schrieb, daß er schon bei Eintritt in die Hindusekte die feste Absicht hatte, sich einst selbst den Tob zu geben. Es genüge ihm keineswegs, daß er zumHeiligen ernannt wurde, er wolle auch alle Martergualen durch- machen und vor allem aber mit Krischnamurti im-rode ver­eint sein. Is brennt Xustiûe Anekdoten von der feuerreeftr Als der alte Hamburger Spaßmacher, der Letnenmakler Kirchhofs, einmal nachts in sehr heiterer Stimmung den Heimweg angetreten hatte, bat er einen Nachtwächter, ihm doch für einen Augenblick sein Horn zu leihen. Der Nachtwächter antwortete:Nee, Herr Kirchhoff, da ^Als^ihn^ Kirchhofs für diesekleine Gefälligkeit!" aber einen preußischen Taler gab, ließ er sich doch erweichen. Und nun stürmte Kirchhofs mit dem Horn davon, blies toll hinein und rief nach jedem Hornstoß:Feuer! Feuer. Und der Nachtwächter rannte spornstreichs hinter ihm her mit dem Ruf:IS nich wohr!" Auf der Polizei erschien ein Mann und sagte:Ich möchte mich um die Aenderung meines Namens bemuhen. Mit der ihr angeborenen Höflichkeit erwiderte die Pollzer. .Bitte sehr, mein Herr, wie heißen Sie denn? Ich heiße Brenz." Aber ich bitte Sie, das ist doch ein sehr ordentlicher, durchaus nicht gewöhnlicher Name. Was haben Sie denn daran auszusetzen?" Na, können Sie sich das nicht vorstellen? Immer, wenn ich mich am Telefon melde:Hier Brenz'.", bekomme ich zur Antwort:Dann rufen Sie doch die Feuerwehr an,>->e Idiot!" Als der Komponist Gustav Mahler noch Theaterkapell, meister in Leipzig war, betrat er eines Tages, tief in Ge- danken versunken, das Bühnengebäude mit brennender Zigarre. Zu seinem Pech mußte er gerade dem neuen Ober- feuerwehrmann in die Hände laufen.^ Heh! Härn Se mal!" rief ihn dieser im strengsten sächsisch an.Das wird gemeldet. Wer sein Se denn?" Ich bin der Mahler!" hauchte ihn der Tongewaltige an und wandte sich zum Gehen. . Aber der brave Beamte faßte ihn am Rockärmel:Kommse mal mit. Ob Se nu der Maler oder der Lackierer sein, gemeldet wärn Se doch!" Trinken! Man sagt in Berlin nichttrinken", man sagt statt desse? lieber: Einen genehmigen Einen heben Einen verlöten, Einen schmettern Einen trillern Eine Molle kippen Einen auf die Lampe gießen Einen hinter die Binde gießen Einen hinters Vorhemd brausen Sich einen Affen kaufen Sich die Nase begießen Sich die Gurgel waschen Einer Flasche den Hals brechen... Meine Herren! Wie reich ist die deutsche Sprache, wenn sie liebt. Kurt Escher. Das Mind Mein Freund hat ein MädeL Acht Monate ist e» alt. Den ganzen Tag sitzt daS Kind nackt im Garten. Gestern besuchte ihn die Schriftleiterin einer katholische« Frauenzeitung. Besah entzückt das nackte Kind. Ein Junge oder ein Mädle?" fragte sie. Er lachte:Das sehen Sie doch selbst, gnädige Frau." Entsetzt drehte sich das späte Mädchen um:Sie glaube« doch wohl selbst nicht, daß ich dorthin gesehen habe."