Freiheit!

Sonntag nachmittag 3 Uhr Neunkirchen  - Lindenallee

SAAR KUNDGEBUNG

Massendemonstration der Saar  - Freiheitskämpfer

Max Braun   spricht

Fahnenaufmarsch

der Saar  

Parole und Bekenntnis

Weihe des Freiheitsbanners Totenehrung- Freiheitsstafette Treuegelöbnis zur Freiheit Botschaft an Deutschland   Grüße an die Internationale und Appell an die Völkerverständigung und Weltsolidarität

Massenchor

Lieb und gut zu den Tieren!

,, Der Kampf der NSDAP. gegen Tierquälerei"

Von Dr. med. A. Ehrhardt, SS.- Abschnitt arzt, Hannover  

Die Frage Vivisektion oder nicht Vivisektion wäre sofort entschieden, wenn jeder deutsche   Volksgenosse in die Lage täme, mit eignen Augen eine derartige Tierquälerei ansehen zu müssen. Dann würde sich ein Schrei des Entsetzens erheben und biese größte Kulturschande des 20. Jahrhunderts, die in ihrer Furchtbarkeit und Grausamkeit nur verglichen werden kann mit der Menschenfolterung des Mittelalters, würde mit einem Schlage hinweggefegt werden. Ich selbst habe als Stu­dent auf der Universität feinen Tierversuch mit Betäubung gesehen, sondern die schmerzhaftesten Versuche, wie Eröffnung der Schädel- und der übrigen Körperhöhlen wurden ohne

Menschen, sofern sie selbst in Gefahr kommen, meistenteils die feigsten find.

Also der Tierarzt. Er jammert um die Tiere, aber in seiner nächsten Nähe, in Braunschweig  , wurden Menschen gequält und mißhandelt, bis sie unter entfeglichen Leiden starben. Die Weichherzigen fönnen teine Tierquälerei erdulden erdulden Menschenquälerei steht auf ihrem Programm und wird offiziell unter Beifall der Führer ausgeübt. Ein vortrefflicher Satz des Herrn SS.- Doktors: Die rohe sten Menschen sind zugleich auch die feigsten."

,, Zimperlich Geheule"

jede Betäubung vorgenommen, wobei man entweder die ZI

Tiere in der schmerzhaftesten Weise fesselte oder ihnen ein Gift einsprigte( curare), das die Bewegungsmöglichkeit der Tiere aufhebt, jedoch deren Empfindlichkeit in jeder Form erhält.

Wahre Wissenschaft muß frei fein, aber nicht frei zur Marterung und Folierung wehrloser Tiere.

Heute werden an Hochschulen und da, wo die Oeffentlichkeit Butritt hat, die meisten Tiere zu Anfang der operativen Ein­griffe betäubt. Leider ist die schonendere Behandlung der Versuchstiere mit wenigen lobenswerten Ausnahmen nicht darauf zurückzuführen, daß man Mitleid mit dem Los der Tiere hätte, sondern weil dank der Aufklärung der Tier­freunde

bie Deffentlichkeit in immer schärferer Form gegen die Tierquälerei Stellung zu nehmen beginnt.

Unsere Tierschußbestrebungen haben nichts zu tun mit dem fogenannten Pazifismus oder einer semininen Einstellung wie das fälschlicherweise so oft von unseren Gegnern uns unterstellt wird, wir stehen auf dem Standpunkt, daß der Mensch nur Mut zeigen fann am eigenen Körper und nicht am wehrlosen Tier, wie es auch bekannt ist, daß die rohesten

BRIEFKASTEN

Ein gewisser Erwin Messel dichtet in der Nazi- Presse: Daß du noch nicht verhungert bist als Moskaus   legter Knecht  - dein Vaterland nicht ehrlos ist samt dir das dankst du schlecht! Denn statt dein Vaterland zu schützen vor dieser Eiterbeule

hilfst du die Brut nur unterstützen durch zimperlich Geheule!

Mert auf! hier tanns nicht Schonung geben­nur Wachsamkeit und Schneid

denn unser Vaterland muß leben, auch wenn ihr längst gestorben seid!!! Euch sagen wir ihr Leisetreter und jedem andern Pazifist", daß uns von eurer Sorte jeder genau so lieb wie Bauchweh ist!

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Zwei Bolschewisten

Wo ist der Unterschied?

Auf Grund ihres neugeschaffenen Beamten ,, rechtes" hat die nationalsozialistische Regierung den Oberbürger meister Reuter von Magdeburg  , einen der hervor. ragendsten sozialdemokratischen Kommunalpolitiker, aus dem Amte entfernt, und zwar auf Grund der verschärften Bestimmungen, die gegen Kommunisten gelten. Als Vor­wand diente ihr, daß Reuter vor 13 oder 14 Jahren in Rußland  , wohin er durch Kriegsgefangenschaft geraten war, unter dem Namen Friesland   für die bolichemis stische Regierung als Kommissar tätig gewesen

war.

Wir würden an sich die Frage für schnurzegal halten, ob Reuter als gegenwärtiger Sozialdemokrat oder als ge­wefener Kommunist gemaßregelt wurde. Aber diese Be gründung mit Reuters   lang zurückliegender Tätigkeit als russischer Kommissar zwingt doch zu einer Erinnerung: es ist kaum länger als ein Jahr her, da wurde im Völkischen Beobachter" ein nationalsozialistischer Versammlungs­redner ungemein gepriesen, weil er es den kommunisti­ schen   Diskussionsrednern, die Sowjetrußland verherr­lichten, so gut gegeben habe. Der Redner sei freilich, so schrieb der Völkische Beobachter" weiter, hierzu be sonders geeignet gewesen:

habe er doch als boliche wistischer Lebensmittels tommissar vor Jahren die russischen Zustände ans eigener Anschauung genauestens kennengelernt.

Und wer ist dieser bols chemistische Lebens mittelkommissar a. D., dessen ehemalige Sowjet­karriere, da sie der Völkische Beobachter" uns versichert, außer Zweifel steht? Es ist Dr. Roland Freisler  , jetzt durch Hitler- Göring Staatssekretär im preußischen Justizministerium.

Man sieht also: ehemalige Tätigkeit im Dienste des Bolschewismus machen den Betreffenden nicht unbedingt ungeeignet für hohe und höchste Posten im dritten Reich". Allerdings darf man dann nicht, wie Reuter, ein erst­klassiger Verwaltungsfachmann sein, sondern muß be­weisen, daß man ein tobsüchtiger kreischender Fakir, ohne *** Sach- und Fachkenntnisse geblieben ist wie Freisler!

" Schonung geben" das ist etwas für die Tiere. Ber Menschen nicht letfe, fondern feste treten und sich an imper­lich Geheule" nicht weiter stören!

Deutsche   Schande

6. W. B. M., Anvers  . Herzlichen Dank, aber leider nicht ver Die jadische Köterrasse"

wendbar. Allzu reichhaltiger Bestand".

Paul R., Saarbrücken  . Sie schreiben uns: Die Deutsche Frei­beit sollte die Saarbrüder 3eitung" genauer beachten. Diese Gleichschaltung ist ja ein Skandal, wenn man weiß, wie diese Beitung früher geschrieben hat." Wir denken nicht daran, dem Blatt besondere Beachtung zu widmen. Keiner ihrer Redakteure glaubt daran, daß die Kommunisten den Reichstag   angezündet haben. Jeder weiß auf Grund unmittelbarer Information, wer es getan hat. Diese Zeitung spielt ihren Lesern nicht nur eine publizistische Komödie vor. Sie verhöhnt noch diejenigen, die die gleiche Ueber­zeugung befizen wie sie selbst. Begreifen Sie, lieber Herr K., die Gebote publizistischer Sauberkeit, die uns vor jeder Polemik mit diesem Blatte bewahren?

Reichsdeutscher in der Schweiz  ." Wenn die Reichsregierung durch ein Wochenblatt in der Schweiz   Propaganda macht, sollte fie beffere Kräfte in das Unternehmen stecken. Wir freuen uns, daß unsere Freiheit" den Herren nicht gefällt. Wäre es anders, müßten wir uns schämen.

Dr. S., Bern  . Jawohl, die Heyreden und Hezartikel gegen die feinen Beute" stammten von Göbbels  . Jezt liebedienert er bei den allerfeinsten Leuten, wie das Bild mit dem Kronprinzen zeigt. Es gehörte schon eine tüchtige Portion Dummheit dazu, um an die Demagogie der Nationalsozialisten zu glauben.

Antwerpen. Es ist kein Einzelfall, daß man unpolitischen Frauen und Kindern von Marristen die Spargroschen sichergestellt", also gestohlen hat. Sogar Versicherungssummen, die für von der SA. zerhackte Möbel ausgezahlt wurden, sind sichergestellt", also ge= stohlen worden. Es herrschen eben Räuberbanden.

Quäfer, London  . Bisher hat kein Organ einer christlichen Kirche in Deutschland   dagegen Einspruch erhoben, daß beinahe täglich Marxisten auf der Flucht erschossen werden". Das genze sogenannte Christentum in Deutschland   schweigt zu den Morden, ja beschönigt sie. Evangelische und katholische Zeitungen feiern das Geiselsystem und fördern die Judenverfolgungen. Das Christentum ist in Deutschland   gleichgeschaltet, ist also aus einer Religion göttlichen Ursprungs eine sehr irdische und allzu mensch liche Angelegenheit geworden. Viel an religiösen Werten hatten die Kirchen ohnehin nicht mehr zu verlieren. Aber ihre materiellen Güter, auch Gehälter und Pensionen, wurden gerettet.

Dr. K., Paris  . Der Bericht im Braunbuch" über die Miß­Handlungen des früheren Abgeordneten Sollmann durch SA. und SS.   ist kein Originalbeitrag. Es handelt sich um eine Niederschrift, die S. damals an deutsche amtliche Stellen eingereicht hat. Der Bericht ist in Deutschland   illegal viel verbreitet worden. Jm " Braunbuch" ist er an einigen Stellen gekürzt.

Davos  . Ihr Widersacher soll Ihnen doch einen einzigen sozial­demokratischen Führer nennen, der reich geworden ist. Er wird es nicht können. Zahlreiche Sozialdemokraten, die in hohen Staats­stellungen waren, leben mittellos in der Emigration. Ebert, Her­ mann Müller   u. a. m. sind ohne Besitz gestorben.

Aus belgischen Seebädern. Die Briefe, daß nicht genügend Exemplare Deutsche Freiheit" in die Kioske geliefert werden, häufen sich. Unser Verlag wird nach dem Rechten sehen. Für die Glückwünsche danken wir Ihnen. Wir glauben schon, daß Sie sich nach den deutschen   Rundfunklügen ganz etwas anderes unter uns vorgestellt haben.

Verantwortlich: für die Redaktion Joh. Piz; Inferate Otto Kuhn  , beide in Saarbrücken  . Druck und Verlag: Volksstimme" G. m. b. H., Saarbrüden, Schüßenstraße 5.

Erlangen  , 24. Aug.( Inpreß.) In der Monatsschrift für akademisches Leben der Universität Erlangen veröffentlicht der bekannte Julius Streicher   einen Aufruf, der charakte ristisch ist für die neue deutsche Kultur. Es heißt in diesem Aufruf beispielsweise: Keine Rassenvermischung, teine Schändung hat schlimmere Folgen als die zwischen den An­gehörigen der niedrigen, widernatürlichen und minderwer tigen jüdischen Köterrasse und der deutschen Frau. Auch wenn feine Befruchtung erfolgt, erleidet die Nicht- Jüdin einen in dieser Welt nicht wieder gutzumachenden seelischen und leib­lichen Schaden. Das Blut ist verseucht, die Ehre ist dahin." Streicher ist einer der nächsten Mitarbeiter des deutschen Kanglers.

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,, In einem Jahr"

Nazis drohen an der belgischen Grenze

Wie an allen andern Grenzen provozieren die Nazis nun auch an der belgischen Grenze. Eine besonders auffällige Steigerung dieser Art Aktivität ist besonders im Eupens Malmedy  - Gebiet, an der belgisch  - deutschen   Grenze, festzu­stellen. Des öfteren find in den legten Tagen in den Grenz­gemeinden antifaschistische belgische Arbeiter von Nazis, die teilweise SA.- Uniformen trugen, überfallen und schwer miß­handelt worden. In Eupen   selbst treten die Nazis ganz bes sonders provozierend auf. Mit der Drohung: In einem, Jahr gehört Eupen Malmedy   wieder zu Deutschland   und dann wird abgerechnet," vers suchen sie, die antifaschistische Bevölkerung einzuschüchtern. Nach Meldungen von gut informierter Seite werden in Aachen   Gruppen von je 40 Hitler- Lenten gebildet, die sich in den belgischen Grenzorten niederlassen und hier die hitler= deutsche Propaganda systematisch organisieren sollen.

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