Um ein ganzes Volk in Re Fesseln der politischen und wirk- fchaftltche« Tyrannei zu schmiede«. « Wa««st da» heute alleS:Deutscher Sozi alls­te u»!?" Wenn ein Minister, wie jüngst Herr Schmitt von der Alltanz, die Herrschaft öeS Prtvatkapitals und die An» Erkennung feiner Gewinngrunbsätze fordert, bann bekennt er zugleich,Sozialist" zu sein. Wenn irgendwo vorgetäuscht wird, man habe die Arbeitslosigkeit wirksam bekämpft, so ist dasSozialismus". Wenn arme Teufel der Schwarzarbeit überführt, Arbeit gestreckt und auf den Posten einer Frau oder einer Vraut ein Mann geseht werden, so will es der »Sozialismus". Wenn, wie es jetzt, in der Pfalz geschieht, Sparpfennig« von den Löhnen in die braunen Kassen fließen, so will es derSozialismus". So viele wohlfeile Münder, so viele Abarten desSozialismus", von der verblasenen Phrase de» Intellektuellen angefangen biS zum Konzentra- tionSlager-SozialiSmuS, wo er handfest eingebläut und ein- gepeitscht wirb.De, Sozialismus, den wir predigen, ist ein Sozialismus des Heroismus, ein männlicher, soldatischer Sozialismus. Es ist der Sozialismus eines Immanuel Kant , ein Sozialismus der Pflicht." Also GöbbelS vor wenigen Tagen in Königsberg . Der große Königsberger Philosoph, der von FribericuS Rex gemaßregelt wurde und in einem bunkel-komplizierten Deutsch schreiben mußte, um der altpreußisch-soldatischen Zensur zu entgehen, säße heute in Schutzhaft als Untermensch, weil er nicht müde wurde, die allen Menschen angeborene«Bürde leidenschaftlich zu ver- teidigen. Hitler würde ihn trösten, daß er in heroischen ZeitenSchicksal" erleiden müßte. » Wt, verkennen nicht, baß dieserdeutsche Sozialismus' heute im Rahmen de»totalen Staates" eine aktuelle politische Aufgabe besitzt. Er hat den Arbeitern die Ueberzeugung beizubringen, baß ihr Einfluß gebrochen ist. Die Gewerkschaften sind beraubt und zerstört, die Konsum» Genossenschaften gleichgeschaltet, Eozialrecht und Schlich» tungSwesen unterstehen im wichtigsten deutschen WirtschaftS» gebiet dem kapitalistischen Machtverweser Thyssen. Vor kurzem sind sämtliche Vorsitzenden der NSVO. auf den Schiffswerften von Hamburg-Altona verhaftet worden, weil sie in einer Denkschrift die Gozialisierung der seit anderthalb Jahrzehnten au» Staatsmitteln subventionierten Werften gefordert hatten. Wahrhaftig, kein Bürger braucht mehr vor »Sozialismus" zu erschrecken. In vortrefflicher Würdigung der neuen Lage schrieb am 20. August die schwerindustrielle »Bergwerkszeitung", daß da» WortSozialismus" früher weite Kreise des Bürgertums, namentlich unter der Unter» Dehmerschaft und der Intellektuellen, veranlaßt habe, der Bewegung Adolf Hitlers gegenüber längere Zeit eine ab- wartende und zögernde Haltung einzunehmen.Heute hat sich längst herausgestellt, baß hier ein großes Mißverständnis obwaltete. Mehr als die nationalsozialistische Werbung haben die Taten der neuen Regierung die Einsicht geweckt, daß der Sozialismus de».dritten Reiches" das gerade Gegenteil von dem ist, wa» der Marxismus als Sozialismus bezeichnet." Ganz richtig: da» Gegenteil! Der Hitler-GozialiSmuS steht heute auf der Haben-Seite der Rentabilitätsberechnung feiner Geldgeber. Jener Gemeinnutz, der vor Eigennutz geht, ist von der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie in gut« Obhut genommen worden, und sie darf, ohne mißverstanden zu werben, da»Heil Hitler !" zum offiziellen Grußwort «nter Generaldirektoren und verbanbSsyndici erheben. * Damit ist der Pseubo-Sozialismus der faschistischen Gegenrevolution demaskiert. Er hat eineberufs- itänbische" Organisierung der wirtschaftlichen Ordnung im llluge, dentotalen Staat" de» M o n o p o l» u n b S t a a t S» kapitaliSmuS mit höchster Autorität gegen die Ar» beiterschaft im Sinne Ottmar Spann», dessen Universalität»- jlehre jetzt ihre höchsten praktischen Triumphe erlebt. Dieser Sozialismus" kann nur wirksam werben in einem System furchtbarster despotischer Gewalt, in einer Synthese von polt» tischem und wirtschaftlichem Absolutismus. Wa» alS Wald- und Wiesen-SozialiSmuS begann, um die Kleinen und die Dummen, die Gläubigen und die Hoffenden einzusaugen, alle diejenigen, die wurzellos geworben waren und sich auf- richteten an kommender sozialistischer Neugestaltung jetzt werben sie in das erstickende kapitalistische Dickicht geführt, wie«S mit seiner Tyrannei und seiner Entrechtung arbeiten- der Menschen ohne Beispiel ist in der Geschichte der deutschen Wirtschaft und der deutschen Gesellschaft. Alfred Rosenberg , der Schwätzer und Beschwätzer de» Nationalsozialismus , verkündete jüngst die Prophétie der »deutschen sozialistischen Freiheit«. Nie sind Freiheit und Sozialismus frecher mißbraucht worden. Nur als Antisemitismus ist der Hitler -Sozialismus zu Eingriffen in die kapitalistische Wirtschaft geschritten, und auch hier wiederum nur bei den Kleinen. Feder» Wunsch, baß diefreie Entfaltung»er schöpferischen Persönlichkeit des Unter- nehmerS" gesichert werden muß, ist in Erfüllung gegangen. Aber bei weitem sind diese Gaukler nicht entlarvt. Da» deutsche Volk ist in seiner Mehrheit in einem Rauschzustand, der ihm den tollsten Widerspruch, geschrieben ober gesprochen von einemFührer", erträglich macht, wenn eS ihn überhaupt merkt. Doch wir wissen au»»er Geschichte, daß kein Irr- wahn Ewigkeitswert und Ewigkeitsbestand besitzt. Eines Tage» wird dieser deutsche Sozialismus als eine der furcht- barsten Treulosigkeiten, die an Menschen begangen wurden Krkannt und dem Urteilsspruch ausgeliefert werden. * Den» es gibt nur einen einzigen Sozialismus. Jenen nämlich, der die Existenzbedingungen der Gesamtheit, dieser Gesamtheit zumGemeinnutz", sicherstellen will. Dieser Sozialismus kann an einer nationalen Grenze ebensowenig Halt machen, wie der Kapitalismus selber an ihr Halt macht. Vielleicht ist das keindeutscher Sozialismus" vielleicht ist da» sog« Marxismus . Nun, bann ist er stärker als diejenigen, die ihn soebenausgerottet" haben. ES ist jener Sozialismus, der in tiefster sittlicher Entscheidung eine Höherführung der menschlichen Gesellschaft erstrebt und mit der Freiheit im Bunde ist. ES ist der Sozialismus, der das verbriefte Menschenrecht in Treue bewahrt und in den kom- mende« Jahren Träger der geschichtlichen Auf- gäbe ist, den Kampf einzuläuten gegen die barbarische Staatssklaverei, die Deutschtum und Sozialismus alS THrou» Pützen für ein paar Despoten annektiert ZorOdf' Der Grenzzwischenfall bei Ramseis Berlin» 80. August. As de« Grenzzwischenfall bei Ramsen an der ^»ntlck'schweizerischen Grenze wird pou«nter. IntfQhning mit Chloroform Neue Zuspitzung in Oesterreich Harte Gegenmaßnahmen ** Innsbruck , SO. August. Ä« der Entführung des Nazi-Gauleiter H o s e r werden von amtlicher Seite folgende Einzelheiten bekanntgegeben: Kurz vor 1 Uhr nachts fuhr ein Auto beim Eingangstor des Ge- sangenenhauses vor, dem zwei Männer in Heimwehrunisorm und ein Zivilist, der die Hände so hielt, als ob er gefesselt wäre, entstiegen und in das Gebäude eingelassen worden. Dem Kontrolleur Zeilberger wurde aus seine Frage, was los sei, geantwortet:Eine gefährliche Einlieserun g." In der Ausnahmekanzlei wurde er von den drei Männern überfallen und chloroformiert. Inzwischen kam der dienst- habende Kontrolleur Bergles» der die Schritte im Gange ge- hört hatte, hinzu. Er wurde gleichfalls betäubt, desgleichen der Aufseherstellvertreter Ludwig. Nachdem sich die Täter aus einem Schlttsselkaften ein Bund Schlüssel geholt hatten, holten sie Gauleiter H o s e r aus seiuer Zelle, in die sie die Be» amten einzuschließen versuchten. Den Schlüssel zur Aus- gangstttr holten sie aus der Wohnung des Aufseher-Stell- Vertreters Ludwig und entkamen so. Der ganze Ueberfall und die Befreiung spielten sich in ungemein kurzer Zeit und ohne Lärm ab. « Innsbruck ,»0. August. Ein Weullnrmerkepostrn am Brenner versuchte da» Auto durch Rufe anzuhalten, doch fuhr dieses mit unverminderter Schnelligkeit weiter. Gendarmen sandten dem Auto mehrere Schüsse nach. Gegen b Uhr früh wurde das Auto ohne In- fassen etwa eine halbe Stunde vor der italienischen Grenze am Brenner aufgesunden. Man stellte am Wagen an ver« schiedenenen Stellen Schußspure» fest, und auch im Wagen fand man Blutslecke. Auch ans der Strecke wurden Blut« spuren gesunden. Man nimmt daher an, daß einer der In- soffen durch die Schüsse verletzt worden ist. Im Auto sand man die Personaldokumente des Gauleiters Hoser und einige Kleidungsstücke, außerdem eine Aktentasche mit einem zwischenstaatlichen Führerschein und einem Tryptique für Deutschland » Italien und die Schweiz . Die Grenze gegen Italien wnrbe hermetisch abgeschlossen. Man glaubt die Flüchtenden, wenn fie stch nicht schon auf italienischem Bode« befinden, noch fassen zu können. Nicht nur in Inns » brück, sondern auch in ganz Tirol wurden zahlreiche Führer der NSDAP , wegen dieses Vorfalles verhaftet. 100 VcrhafluDgen! Schon in den frühen Morgenstunde» wurde auf Anweisung des Sicherheitsdirektors von Tirol in Innsbruck 7 0 füh­rende Nationalsozialisten bis auf weiteres verhaftet. Auch erging eine Anweisung, sämtliche Führer der Tiroler Nationalsozialisten zu verhaften. Insgesamt sollen bis jetzt etwa hundert Nationalsozialisten seftge» nomme» worden sein. Da die Entführung sehr gut vor, bereitet gewesen sein mutz, glauben die Behörden, bei den Verhafteten Anhaltspunkte für die Entdeckung der Täter und etwaiger Mitschuldiger finden zu können. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Regierung diesen Borfall zum Anlaß nimmt, die wiederholte Ankündigung einer Verschärfung de» Kampfes gegen die Nationalsozialisten wahrznmachen. Oeslerrcldi verbleiet Zeitungsverbote für 3 Monate ES sind wiederum eine Reihe von ZeitungSverboten er» folgt, und zwar sind verboten worden dieGermania ", Berlin , diePassauer Zeitung", Paflau, dieBayerische Zei» tung", München ,Rote Erde",Generalanzeiger ", Dort- mund,Dresdener Nachrichten" und dasReichenhaller Tageblatt". Sämtliche Verbote gelten für drei Monate. Die Endfrist ist nach der Ausfertigung des Verbote» der 24. November. Moskaus sich Ober Berlin Die duDcre PoMlK der Soviets Der radikalsozialistische Führer H err lot wird in Rußland lebhaft gefeiert. Man dankt ihm als einem Manne, der viel für gute französisch-russische Beziehungen getan und entscheidend an dem Zustandekommen des Nichtangriffs-Paktes zwischen Frankreich und der Sowjetunion beigetragen hat. Zur selben Zeit veröffentlicht Karl Radek , der jüngst einen hochpolitischen Besuch in Polen gemacht hat. sowohl in der Warschauer Gazeta Polska", dem Organ Pilfudskis, wie in der Moskauer Istwestija" einen Auf- satz über die Außenpolitik der Räteunion. Er begrüßt die Wiederherstellung Polens als ein Ziel auch sozialistischer Außenpolitik und erinnert daran, daß Marx und Engels immer wieder für die Unabhängigkeit Polens sich eingesetzt haben. Die Eingliederung Rußlands In das europäische System und, wie die Partie nun einmal steht, in die große Ein- kreisung Deutschlands mühte alarmierend auf die deutsche Öffentlichkeit wirken. Die deutsche Presse hat aber Befehl erhalten, das deutsche Volk über die Bedeutung dieser Ereignisse im Dunkeln zu halten. Insbesondere dürfen die Deutschen nicht erfahren, daß die Triumphe der bolschewistischen Außenpolitik nur durch die katastrophalen Fehler des neuen deutschen Regimes möglich sind. Kennzeichnend da- für ist. daß selbst ein Blatt wie dieFrankfurter Zeitung " (Rr. 045/40) nicht wagt, die Zusammenhänge richtig dar- zustellen. Sie erwähnt nämlich einen Aufsatz des Pariser Temps" über die Außenpolitik Sowjetrußlands und zitiert allzuknapp so, als fei der hauptsächliche Inhalt eine Warnung an gewisse französische Kreise, sich allzu großen Illusionen Uber die Auswirkungen dieser Politik auf Frankreich hinzugeben. In Wirklichkeit hat der Hauptteil des Aufsatzes im..Temps" vom 30. August einen ganz anderen Charakter, wie der folgende ausführ- liche Auszug beweist: ES sind die Fehler der Hitler -Politik. welche der Entwick­lung der bolschewistischen Außenpolitik einen plötzlichen Stoß gegeben haben. Seit Rapallo bildeten Deutschland und das sowjetistische Rußland eine so festgefügte Partei, daß man nicht abstreiten konnte, daß die Verschiedenheit der Regie» rungSsysteme in Moskau und in Berlin die aktive russisch - deutsche Zusamemnarbeit nicht zu stören vermochte. Man mußt« zugeben, daß da» revolutionäre Ruhland und da» reaktionäre Teutschland, getrieben durch ihren gemeinsamen Ha'' gegen die westlichen Mächte, in völliger Uebereinstim- mung handeln konnten. Man fand das skandalöse Einver- ständnis zwischen der Reichswehr und der Roten Armee sehr natürlich. Selbstverständlich hatten die russischen Partei- Häupter den Hintergedanken, daß in dieser ungeheuerlichen Verbindung schließlich der junge revolutionäre Einfluß Rußlands sich gegenüber der alten deutschen Reaktion als übermächtig erweisen und e» auf die Dauer möglich fein würde, Deutschland zu bolschewisieren. Gleichzeitig gaben sich die leitenden deutschen Politiker der Hoffnung auf eine um» Essende Kolonisation Rußlands hin. denn man war über» richtetet Seite mitgeteilt, daß der Festgenommene vereit» gestern den schweizerischen Lokalbebörden zur Uebernahme zur Verfügung gestellt worden ist. Da der schweizerische Be- amte noch keine Dienstanweisung hatte, Weber zu über- nehmen, konnte die Uebernahme noch«echt erfolgen. «bring in Blitz und Donner .ybi ist er in der Generalsynode erricyreckt horcht heute früh die Mitwelt aus. Au» amtlichen Meldungen erfuhr sie. daß Ministerpräsident und Luftfahrt» minister Göring mit Mühe und Not einem s ch w e r e n G e» witter entronnen sei. Im Thüringer Wald , den er mit einer Junkermaschine überflog, jagten Schneestürme und Blitze hinter ihm her, wobei die Bordfunkstation außer Be- trieb gesetzt wurde. Man stelle sich vor... Aber eS ging gut. zeugt,» allein 3er beutskste Geist fähig sei, dort wieder Ordnung zu schaffen. Inzwischen kam die deutsch -ruf- fische Zusammenarbeit zustande und entwickelte sich sowohl auf politischem wie auf wirtschaftlichem Gebiet. Der Sieg de» HitleriSmuS in Berlin hat genügt, um diese Waffe zu zerbrechen, welche die Junker zusammen mit de« volschewisten geschmiedet hatten und welche im gegebene» Augenblick eS ermöglichen sollt«, die kapitalistischen und demokratischen Mächte de» Westen» zu besiegen. Moskau konnte nicht gleichgültig bleiben gegenüber btz rohen Unterdrückung der deutschen Kommunistischen Partei, die mit ihren sechs Millionen Stimmen eine bedeutende Macht darstellte und deren sich die Sowjets bedienen wollten, um ganz Mitteleuropa unter ihren Einfluß zu bringen. Als Hilgenberg, damals Wirtschaftsminister und Delegierter des Reiches auf der Weltkonferenz in London , der Hanptkom» misston sein berühmtes Memorandum übergab, in dem sich die deutschen Absichten auf eine wirkliche Kolonisation der baltischen Länder und der Ukraine klar offenbarten, da be» griffen die Staatsmänner der Sowjetunion die unmittelbare Drohung, die das Berliner System für sie enthielt. Die kommunistische Regierung, so wie sie in Rußland besteht, kann sich zwar mit allen fremden Diktaturen verständigen und die Weltrevolution abwarten. Die Bolschewisten, die in Brest-Litowsk mit dem kaiserlichen Deutschland einen Friedensvertrag abgeschlossen hatten, würden zweifellos sich unbedenklich mit Hitler-Deutschland geeinigt haben, wenn nicht ein heftiger und unauflöslicher Widerspruch zwischen dem deutschen und russischen Interesse bezüglich der Herrschaft in Osteuropa bestünde. So bestimmt derselbe Grnnd die Furcht vor einer deui- schen Offensive gegen Osten der daS zaristische Rußland veranlaßte, sich mit Frankreich zn verbünden, auch daS bolschewistische Rußland , stch in»as europäische System einzusägen. Die Deutschen täuschen sich darüber nicht. Anlätzt'ch»eS Abkommens über den Begriff des Angreifers, das Rußland mit Polen , Estland , Finnland , der Tschechoslowakei , Ingo» slawien, Rumänien und mit der Türkei abgeschlossen hat, fragte sich die deutsche Presse nicht ohne Bitterkeit, ob die Union der Sowjetrepubliken die Absicht habe, sich durch Frankreich in das System von Versailles einbeziehen zu lassen. DieD e u t s ch e T a g e S, e i t u n q" bemerkte, baß Moskau sich dem französischen System genähert habe, ohne den Vertrag mit Deutschland auszugeben, aber auch ohne mit den deutschen Regierungsstellen Fühlung zu nehmen, wzs die deutsche Zeitung die Schlußfolgerung ziehen ließ, daß In Deutschland der Eindruck der Isolierung und Einkreisung bestehe während Polen und die Kleine Entente durch die Haltung Rußlands eine größere Bewegungsfreiheitim Sinne der französischen Politik" fänden. Nichts geht in Europa vor, ohne daß die Deutschen alsbald den Einfluß der franzö- fischen Diplomatie entdeckten, dem sie einen Geist systema- tischer Feindschaft gegen daS Reich zuschreiben. Das ist ihre Art, sich Ereignisse zu erklären, die sie, in den meisten Fol- len, ihren eigenen Fehlern verdanken. Aber sicherlich hat sich die Entwicklung der äußeren Politik Rußlands in den letzte« Wochen sehr deutlich manifestiert und das ganz gewiß unter dem Etnsluß der nationalsozialistischen Bedrohung, die Tag für Tag ein wenig deutlicher in Erscheinung tritt. Herr Göring hat öem Fcugcapnau Dank und Anerkennung ausgesprochen. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Auch Dollfuh, Görtngs intimer Freund, hatte jüngst einen schweren Gewitterslug zu bestehen, doch auch ihm blieb daS Schicksal hold. Der Gott der Gewitter beschützte daS gelb» weiße Banner des Bundeskanzlers ebenso wie die neu« Prunkstandarte deS preußischen Diktator«. JnS Irdische über» setzt kann man auch sagen, daß daS Flugzeug feuersicherer war als der Deutsche Reichstag. Eingedenk der Tatsache, daß der Prozeß gegen die angeblichen Brandstifter in einige» Wochen steigen soll, hat der Ktrchensenat der evangelischen Kirche Herrn Göring soeben sein besonderes Vertrauen aus- gesprochen. Er hat ihn in die G e n e r a l s y n o d e berufen. Göring entwirft sich augenblicklich eine neue UJJocn alll General-SynodiU",