Christ oder Nationalsozialist?

Der Hitlerismus und die Kirche- im ausländischen Licht

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Die nachfolgende Betrachtung finden wir im Pariser  « Temps" vom 30. Auguft. Diese ernste Würdigung der Beziehungen zwischen Kirche und Nationalsozialismus   verdient darum eine wörtliche Wiedergabe, weil sie zeigt, wie wenig durch das jüngste Konkordat die Situation zwischen den beiden Kontrahenten geklärt worden ist. Die gleichgeschaltete katholische Presse auch im Saargebiet- fut so, als ob hier eine Lösung" geschaffen worden sei. In Wahrheit besteht und darin stimmen wir mit dem Autor des« Temps" überein- die Unvereinbarkeit zwischen Ka­tholizismus und Nationalsozia­ lismus  , der die rassische Ausschließlichkeit zur Weltanschauung" erhebt, unvermin­dert weiter. Freilich nur dann, wenn man von der Religion ausgeht und nicht von den taktischen Bedürfnissen der Hierarchie. Redaktion

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der Deutschen Freiheit".

unterzeichnet haben, höchstens ist es dadurch dringlicher ge­worden. Ein Konkordat ist eine politische Uebereinkunft, die geistliches Opfer zu bringen braucht. Aber, es sei noch einmal ausschließlich praktische Ziele im Auge hat und die keinerlei gesagt, es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen diesem Konkordat und den anderen: er besteht in der Tatsache, daß der Sitlerismus eher eine Glaubensbewegung als eine poli: tische ist. Er zeigt nach außen einen brennenden Befehrungs­eifer. Er möchte außerhalb Deutschlands   die ganze Welt mit Hilfe der überall verstreut lebenden Germanen er­leuchten. Er möchte auf die eine oder andere Weise die Welt für seinen Glauben erobern.

Sicherlich kann man behaupten, daß das Konkordat für die Kirche einen Sieg bedeutet. Man kann selbst hinzu­fügen, wenn man ein wenig nachdenkt, daß es beweist, wie wenig der Vatikan   an die Dauer des Hitlerismus glaubt, indem er diesen wie eine vorübergehende Erscheinung be­

handelt. Aber der Hitlerismus behauptet, daß er das Schicksal Deutschlands   für mehrere tausend Jahre in die Hand genommen habe. Und wenn das Schicksal will, daß sein Leben lange dauert, dann ist es ohne Zweifel er, dem das Konkordat als ein entscheidender Sieg erscheint, weil nämlich jetzt die Kirche zu den wesentlichen Säßen seiner Lehre schweigt.

Millionen von Katholiken in der ganzen Welt fragen sich in großer Angst; Millionen von Ratholiken empfinden feiner­let Zweifel über ihr eigenes Gefühl gegenüber dem Sitleris

Christoder Nationalsozialist? Berwirrung fürat und das sie nicht begreifen können. Sie

Ob für die Dauer oder nicht jedenfalls ist eine Lehre in der Welt entstanden, die 20 Millionen zivilisierte Menschen erobert hat, bevor sie mit Gewalt deren übrige Landsleute sich unterwarf. Der Nationalsozialismus gilt in Deutschland   nicht nur als ein politisches Dogma, sondern auch als eine Lehre von der menschlichen Gesellschaft, Noch mehr, er wendet sich bei seinen Anhängern an die geheimnisvollen Kräfte der Seele, die über die verstandesmäßige Zustimmung hinaus den Glauben schaffen, die Auffassungen bestimmen, Uebernatürliches einwirken lassen und den Willen beflügeln. Um feine Getreuen einzuordnen, besitzt er seine Prediger, seine Würdenträger, seinen Pontifex. Er stellt sich als eine neue Wahrheit vor und, sprechen wir es aus, als Erlöser.

Das einfachste Gehirn fann sich nicht der Erkenntnis verschließen, daß die Lehre dieser neuen Kirche der christ­lichen Auffassung vom Menschen und vom Universum als eine ganz selbständige Lehre und, in wesentlichen Punkten, als ein wirklicher Gegensatz gegenübersteht. Die ganze katholische Gesellschaftslehre leitet sich von einem Grundsatz ab, den kürzlich der Kardinal Pacceli, der Staatssekretär Seiner Heiligkeit und der ehemalige Nuntius in Deutschland   kürzlich umschrieb. Dieser Grund­fatz ist die fundamentale Einheit der großen menschlichen Familie". Die ganze nationalsozialistische Gesellschafts­Tehre beruht auf der Idee der Ueberlegenheit einer Rasse.

Die katholische Kirche   hat aus ihren Grundsäßen sehr be­fimmte Schlußfolgerungen gezogen, die in klarer Weise in Erklärungen aus neuer Zeit ihren Ausdruck gefunden haben. Die Nationen, wie die einzelnen Menschen, haben unter­enander Verpflichtungen, Verpflichtungen der Gerechtigkeit und der christlichen Barmherzigkeit; es gibt ein allgemeines, übernationales Wohl; die Völker dürfen sich nicht auf sich selbst beschränken, sondern müssen sich der

einigenden Zusammenhänge bewußt werden.

Bon seiner Grundidee ausgehend, zieht der Hitlerismus täglich Folgerungen zugunsten eines nationalen Egoismus, der als ein kategorischer Imperativ verkündet wird.

Das Christentum( das war eins seiner ursprünglichen Kennzeichen) hat die bürgerlichen Pflichten von den reli­giösen gesondert. Inmitten der antiken Welt, in der die Götter, die jedes Volk für sich besaß, als Würdenträger des Staates erschienen, hat Christus verkündet, daß Gott der sönliche sind, über die niemand dem Cäsar Rechenschaft schuldet und schließlich, daß es innerliche Angelegenheiten gibt, in denen jedes denkende Wesen völlig unabhängig und fret ist. Der Hitlerismus( und das ist eins seiner hauptsächlichen Kennzeichen) vermengt das Menschliche und das Göttliche, schafft eine platonische Idee von Deutsch­ land  , macht aus dieser Idee ein geistiges Wesen, eine Ver­fündung, die erschöpfend den Willen Gottes ausdrückt und sich den Geist des Volkes dienstbar macht.

Bater aller Menschen ist, daß die Beziehungen zu ihm per­

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Das Christentum hat zum Menschen gesagt: Du hast eine ewige Seele, und Dein Daseinszweck ist das Heil, d. H. Gott. Als Mitglied der Gesellschaft arbeitet der Mensch für das allgemeine soziale Wohl, weil dies ein Mittel ist, den Endzweck zu erreichen und das menschliche Leben auf eine Weise zu leben, die des Menschen Würde entgegenkommt. Unter diesem Gesichtspunkt find die Menschenrechte sogar denen der Gesellschaft überlegen. Die Gesellschaft muß helfen, das Leben menschlich zu gestalten, die menschlichen Bedürfnisse der Intelligenz, des Willens und des Gefühls zu befriedigen. So sprach sich im letzten Jahr der General des Dominikanerordens aus. Der natürliche Gegenstand jeden Eingreifens auf sozialem Gebiet ist die Hilfe für die einzelnen Glieder der Gesellschaft,

nicht aber ihre Unterdrückung noch ihre Auffangung." So fagt Pius XI  , in der Enzyklika Quadragesimo Anno.  - Der Hitlerismus sagt zum Menschen: Du bist nur ein Rädchen innerhalb der deutschen Gemeinschaft; in ihr gehst du auf; ihr gibst du dich; sie ist es, die frei über dich verfügt und aus dir macht, was angemessen und nüßlich ist.

Für das Christentum gibt es zuerst die Seele, die Seele des einzelnen, die ein geschlossener geheiligter Raum ist; die Aufgabe der Herrschenden ist, für die Seelen zu regieren, all­mählich die Beschränkungen zu beseitigen, die ihre Entfal­tung behindern, und darüber hinaus den Menschen das höchste natürliche Gut zu geben, den Frieden.

Für den Hitlerismus beherrscht die messianische Aufgabe Deutschlands   in einem solchen Grade das gesamte Geschehen, das sich auf unserem Planeten abspielt, daß man sich den Krieg nicht als ein Mittel megdenken fann, um die höheren Ziele des Menschengeschlechts zu erreichen. Die Moral des Christentums ist gegründet auf der Idee der Demut. Die Grundlage des Hitlerismus ist der Hochmut.

Schließlich beruht die christliche Theologie selbst auf dem Bekenntnis, daß Gott   als Mensch auf der Erde gewandelt hat und unter uns als Kind einer einfachen jüdischen Familie in Palästina geboren worden ist. Man sieht bisher feine Möglichkeit, diesen ersten Grundsatz des Glaubens mit den unmittelbaren Gegebenheiten des Hitlerismus in Ein­flang zu bringen.

Ob man will oder nicht, es ergibt sich die Frage: Kann man gleichzeitig Chrift und Nationalsozialist sein? Diese Frage wird gestellt, ja fie drängt sich auf. Es ist der mensch­lichen Einsicht nicht mehr möglich, ihr auszuweichen.

Sicherlich ist das Problem nicht durch das Konkordat geschaffen worden, das der Vatikan   und die Reichsregierung

mus, und sie verwundern sich über ein Schweigen, das sie in Verwirrung stürzt und das sie nicht begreifen können. Sie haben das Bedürfnis, sie haben das starke Bedürfnis nach Klarheit über die Meinung der Kirche in diesem Augenblick, da eine neue Religion emporsteigt, die kategorisch sowohl die moralischen Werte, die 20 Jahrhunderte alt sind, ableugnet, als auch die jungen Hoffnungen einer Generation, die, nach dem sie am Kriege teilgenommen hat, den endgültigen Völkerfrieden erträumte.

Die Unruhe ist so groß,

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daß man vielfach bei Gläubigen und Ungläubigen, bei Ratho­lifen und Protestanten die gleichen Gefühle bemerkt. Die Gefahr ist derart die intellektuelle und die moralische Ge­fahr, daß es scheint, daß die inneren Verschiedenheiten nach Ausgleich streben angesichts einer Kraft, die nicht nur das Wohl diefer oder jener Menschengruppe bedroht, sondern ein hohes Gut, das sich weder auf die Rechte noch auf die Linke, weder auf das eine noch auf das andere Land be­schränkt, ein Gut, das allen gehört: das ist die christliche 3ivilisation. Ein Optimist dürfte sich fragen, ob es nicht selbst möglich ist, daß diese feindliche Kraft dazu diente, gegen sich die Einigkeit so vieler Meinungen aufzurichten und mieder herzustellen( die oft weniger voneinander abweichen, als man glaubt oder die wenigstens einen gemeinsamen Boden besitzen). Wenn der Hitlerismus in der Welt triumphierte, gäbe es nirgendwo weder einen Christen noch einen Frei: denker, der nicht erkennen müßte, daß alles falsch gewesen ist, was feiner Seele am teuersten war, alles, was sein Geist und sein Leben beherrscht hat.

Wie oft in der Geschichte hat die Kirche Konzilien be­rufen, um weniger große Schwierigkeiten auszuräumen und sich über weniger flare Härefien auszusprechen! Der Zu­sammentritt eines Konzils bleibt im Rahmen der Ueber­Ieferung. Niemals ist ein Konzil so notwendig gewesen, nie­mals hat dafür eine so gebieterische Notwendigkeit bestanden, daß die Kirche, wenn sie sich ihr verschlösse, alle die unend­Itchen Güter, für die sie verantwortlich ist, in einen Abgrund stieße und, um einige materielle Nachteile von 15 Millionen ihrer Gläubigen abzuwenden, alle anderen in eine geistige Wüste verbannte, in der fürderhin niemand seinen Weg zu finden vermöchte. Mar Hermant.

..Impcrium teutonicum"

Was eine christliche Frau dazu sagt

Im Freien Aargauer" beschäftigt sich eine deutsche Frau sehr gründlich mit Wilhelm Stapels Schriften. Dieser ehemalige Theo loge gehört heute zu den wildesten Bekennern des friegerischen Nationalsozialismus, der ein Welt­imperium" unter deutscher Führung durchsetzen müsse. Die deutsche   Frau, die ebenso einfach und anschaulich zu schreiben weiß, ist, wie jedes ihrer Worte verrät, eine wirkliche Christin:

Welche Nation soll nun, nach Stapel, die Trägerin dieses

2. weil sie die eigentliche und die einzige Religion des Nationalsozialismus darstellen;

3. weil ich fühle, daß ihre Ausstrahlungen über den Schutzs wall der Grenze hinweg auch schon in die Schweiz   ges drungen sind. Ich sehe in ihnen ein vollendetes Meisterstück des Satans. Er hat sich den Schafspelz ans geblich chriftlicher Mystik umgehängt, um die Seelen für sein Höllenwert einzufangen. Wir können ihm nur widers stehen, wenn wir ihn voll erkennen und durchschauen. Die Welt muß wissen vom Imperium teutonicum", damit sie erkennt, was ihr droht.

Zum Schluß möchte ich Ihnen noch einige Worte des Evangeliums ins Gedächtnis rufen, die fürzlich an dieser Stätte zitiert wurden, die heute besonders ihren ewigen Sinn erweisen:

Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafs: fleidern zu euch fommen, inwendig aber find fie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen, oder Feigen von den Disteln? Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte, aber ein fauler Baum bringet arge Früchte. Ein guter Baum fann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringet, wird abgehauen und ins Feuer ge­werfen.

Auch das sind Katholiken!

Sie sehnen sich nach dem Scheiterhaufen

Es gibt heute viele Spielarten von Katholiken". Am schlimmsten sind diejenigen, die vor sieben Monaten noch in scharfem Gegensatz zum Nationalsozialismus standen, heute aber überall Verwandtschaften" entdecken.

Zu ihnen gehören die katholischen   Studenten. Zwangsweise gleichgeschaltet, salvieren sie sich jest nachträg­lich ihr Gewissen durch schmachvolle Liebedienerei. In Nr. 240 der Germania  " schreibt Dr. jur. Eduard Fischer unter anderem über die Beziehungen zwischen Nationalsozialis­ mus   und den katholischen   Studentenverbänden":

Die katholische Kirche   fann mit feiner Partei oder polis tischen Ansicht gleichgesetzt werden, aber das heißt nicht, die tiefe geistige Verwandtschaft zwischen Nationalsozialismus   und katholischer Kirche lengnen. In der Tat weiß jeder, der mit der Lehre und der Geschichte der katholischen Kirche   auch nur einigers maßen vertraut ist, wie enge diese geistigen Beziehungen find. Es ist gewiß mehr als ein Zufall, daß gerade ein so ausschließlich fatholisches Bolt wie das italienische zuerst faschistisch wurde, und daß gerade das faschistische Italien  mit dem Heiligen Stuhl Frieden und Freundschaft ge= schloffen hat. Der Kampf gegen die Gottlosenbewegung, gegen Sozialismus und Liberalismus und gegen die Freis maurerei, Fortschritte", mit denen sich nach einer Wen­dung des Sylabus die Kirche niemals abfinden kann, das Borgehen gegen die verderblichen Auswüchse der Freiheit, besonders gegen die nach einem Worte Gregors XVI. feligen Angedenkens nie genug zu verwünschende Freiheit der Presse" und in Berfolg dessen Zensur, Büchers beschlagnahme und verbrennung, das alles ist ebenso sehr in hervorragendem Maße tatholisch wie nationalsozialistisch, und ebenso ist das starte Betonen der gottgesetzten Aus torität, mag fie nun geistlicher oder weltlicher Art sein, beiden Anschauungen gemein, mögen auch die Gründe hiers für teilweise andere sein. Das faschistische Ge= dantengut, oft katholischer und nationalsozialistischer Art zugleich, muß jedem Mitglied eines fatholischen und besonders eines fatholischen Studentenverbandes mit aller Kraft eingeprägt werden.

Hier verständigen sich mittelalterlicher und neufaschistischer Scheiterhaufengeist in idealer Weise. Die katholischen   Stu dentenverbände sind glücklich, den Ballast der Freiheit, den sie bisher trugen, endlich abwerfen zu können. Die christliche Liebesidee ist ihnen nicht so viel wert wie die Sehnsucht, vom faschistischen Gewaltstaat als treue Anhänger seiner Konzentrationslager- Autorität anerkannt zu

werden.

,, Burschen heraus!" Und Knechte herein!" Wahrhaftig, der Katholizismus muß sehr vielseitig sein, um ruhig zu­fehen zu können, was Akademiker heute in seinem Namen verkünden!

einen Reiches, diefes Weltimperiums, sein? Er antwortet: Der Abt mit der Standarte

" Der Träger des neuen Imperiums kann nur die deutsche  Nation sein."

Diese Behauptung wird gewissenhaft begründet und dar­aus geschlossen:

Nur ein von Deutschen   geführtes Europa   kann ein be: friedetes Europa   werden. Europa   krankt an der Schwäche der Deutschen  . Nur wenn wir die Vormacht haben, können für uns die Grenzen so bedeutungslos werden, daß wir sie sogar lassen können, wie sie sind. Sind wir die Vor­macht und ist der Deutsche  , in welchem Land und Volk Euro­ pas   auch immer, als der Erste anerkannt, so wird endlich Ordnung kommen in diesen zerrissenen Erdteil. Wo uns das Imperium nicht zugestanden wird,

muß es errungen werden.

Denn wir sind nicht andern gleich", sondern wir sind " Deutsche"... Wir sind Deutsche, gleichviel, ob Minderheit oder Mehrheit und als Deutsche   sind wir die Ersten. Es geht nicht um die Zahl, sondern um den Rang der Deutschen  . Es geht nicht um die Wirtschaft, sondern um die Vormacht der Deutschen  ."

Aus diesem Bewußtsein unendlicher Ueberlegenheit des deutschen Volkes über alle Völker quellen ihm die Worte an die deutsche   Jugend:

Rönnt ihr es ertragen, einer Nation anzugehören, die andern Nationen frondet? Könnt ihr es ertragen, in die Armseligkeit gedrückt, ein hoffnungsloses Leben zu ver­bringen? Rönnt ihr es ertragen, daß die Welt nicht vor euch bangt? Alles könnt ihr haben, wenn ihr den Mut habt, eure Bestimmung zu erfüllen. Es ist ja nicht, wie die Un­wissenden behaupten, die wirtschaftliche Sorge, die euch ver­bittert, es ist der Stolz. Stolze Jünglinge und eine unter­worfene Nation... wie geht das zusammen? In eurer Bitterfeit gärt die Zukunft. Euer Stolz muß von Gott   be­lohnt werden mit dem Führer, der euch zu Herren macht über die weiten Länder, die eurer Herrschaft bestimmt sind. Eurer Herrschaft, die wieder Größe und Glanz bringen soll in diese dumpf gewordene, dem Geld und der Gemeinheit verfallene Welt."

Wenn ich Ihnen so ausführlich vom chriftlichen Staats­mann" Wilhelm Stapels gesprochen habe, so tat ich es:

1. weil sie nicht etwa die Auslassungen eines irrfinnigen Literaten find, sondern weil sie durchaus maßgebend für die deutsche Geisteseinstellung find, vom Nationalsozialis: mus nicht nur vertreten, sondern auch gelebt werden;

,, Feierlich eingeholt"

Rosenheim  , 5. Sept. Bei der Einholung des der Stan­darte 4( Chiemgau  ) vom Führer in Nürnberg   verliehenen Feldzeichens war am Montag früh auch Abt Schach­Leitner in Rosenheim   zugegen. Sonderkommissar Moder teilte mit, daß er am Sonntag im Kloster Ettal   im Auf= Schachleitner abgeholt habe, wo er das trage der Obersten SA.   Führung den Abt heilige Meßopfer zelebriert hatte. Von jetzt ab wird der Abt dank der Bemühungen des Führers Adolf Hitler   und des Münchener Erzbischofs Kardinal von Faul­haber wieder täglich das Meßopfer feiern. Abt Schachleitner dankte dem Reichskanzler und dem Erzbischof in seiner Ansprache, daß sie sich für ihn dafür eingesetzt hätten, eine Aufhebung des Zelebrierverbotes zu erreichen.

Dic Religion des Hasses

In einem langen Leitartikel, der von einer natürlichen und maßvollen Empörung erfüllt ist, wendet sich der Daily Telegraph  " gegen den Mörderkult, der sich in den deutschen Massen durchzusehen scheint, und gegen die Aus­nüßung der wirtschaftlichen Enttäuschungen und der Reffen­timents gegen das Diktat von Versailles   durch Hitler  .

Der Artikel schließt, indem er die Religion des Rassenhasses, die Hitler predigt, brandmarkt: " Der Raffenhaß ist für ihn keineswegs eine der niedrigsten menschlichen Leidenschaften, sondern ist Pflicht und Ehrens fache.

Hitler   hat das lächerliche Märchen wiederholt, daß der Nationalsozialismus Deutschland vor dem bolschewistischen Terror gerettet habe. Das ist die demagogische Art, den natürlichen Zusammenbruch der kommunistischen   Macht zu erklären, der man niemals zugetraut hat, daß sie die Polizei überwinden könne, gefchweige die Armee. Hitler  beglückwünscht sich und beglückwünscht Mussolini  , ein Res gierungssystem des gesunden politischen Sinnes" aufs gerichtet zu haben. Man kann sich die Kommentare des Duce über diese Inanspruchnahme des gesunden Sinnes" durch einen Imitator vorstellen, der seine Partei mit einem Dugend schmählicher und schädlicher Dumm= heiten aufgezogen hat, die der Duce immer forgfältig zu vermeiden wußte."