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Nr. 72. 14. Jahrgang.

Kommunales.

Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Stadtverordneten - Versammlung. Deffentliche Sigung vom Donnerstag, 25. März, nachmittags 5 Uhr.

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Der Etat wird nach dem Ausschußvorschlage festgefekt. Beim Etat der Straßenreinigung" u. f. w. ist vom Ausschuß beschlossen worden, daß der Tagelohn für 2/8 der ständigen Arbeiter auf 3,25 M., für 1/3 auf 3,50 M. festgesetzt werden soll. Bezüglich der Versuchstlasse soll es bei 2,75 m. verbleiben.

Die Versammlung tritt dem Ausschußantrage bei und genehmigt im übrigen sämmtliche vorerwähnte Etats ohne Debatte nach den Ausschußvorschlägen. Um 6 Uhr schreitet die Versammlung zur Neuwahl eines Stadtbauraths für den Tiefbau an stelle des zurücktretenden Herrn Hobrecht. Es läuft dazu der von der Versammlung mit Heiterfeit aufgenommene Antrag ein, daß der Stadtbaurath seinen Wohnsiz in Berlin nehmen müsse.

daran

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Freitag, 26. März 1897.

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Ant

nicht auf den Rieselfeldern, sondern in Pankow vorkamen, ist nichts holt sich hier ein Vorgang, der auch auf verschiedenen anderen festgestellt. Jene Leute sollten allerdings Rieselwasser getrunken haben. Gebieten zu beobachten ist, wir erinnern z. B. an die billigen Wir haben dringende Warnungen erlassen, dieses Wasser zu trinken, Speisehäuser, an die Sonntag- Nachmittags- Vorstellen u. s. w. Sagt obwohl wir nicht überzeugt waren, daß es der Typhuserreger war. man, dies oder das sei zu theuer für die Unbemittelten, so Die Verwaltung kann doch nicht verantwortlich gemacht werden für wird es zunächst bestritten. Wird die Sache aber hinterher die sonderbare Manier der Leute, Rieselwasser zu trinken.( Heiterkeit.)( nicht aus Interesse für die Unbemittelten, sondern aus Spe Die Etats berathung wird fortgesetzt. Dasselbe gilt von allen anderen Krankheiten, von Schwindsucht und kulation) doch billiger gemacht, so gehen nicht nur die Un­Ueber die Spezialetats Verwaltung der Bureau Dienst Tuberkulose. Letztere kommen auf unseren Riefelfeldern auch nicht bemittelten, sondern bald auch viele von denen hin, die es nicht so gebäude( Rathhaus) und der außerhalb derselben belegenen irgendwie exzeptionell häufig vor. Die Verwaltung verfährt jeden sehr nöthig hätten. Gegen diesen Uebelstand könnte das von den Bureaur", Geschäftsbedürfnisse und Prozeßkoften"( wozu der falls mit der äußersten Vorsicht. Die von dem Vorredner vermißte Badeanstalts Besitzern empfohlene Mittel, nur allerbilligste Bäder Etat der Gemeinde Krankenversicherung für 1897 als Anhang Ronferenz hat thatsächlich stattgefunden, die leitenden Persönlich abzugeben, vorläufig in der Thnt noch helfen, aber eben auch Die Kanalisationsdeputation nur vorläufig, das heißt nur so lange, bis man sich gehört), Dienstpensionen, Wittwenpensionen, Waisengelder, fowie feiten sind zusammengekommen. außerordentlich bewilligte Pensionen, Unterstützungen und Er hat versprochen, allen Anforderungen des statistischen Bureaus zu auch gewöhnt und das Vorurtheil" überwunden ziehungsgelder"," Polizeifoften im allgemeinen( Ortspolizei), Feuer- entsprechen, so weit es irgend möglich ist; die Meldekarten sollen hätte. Der völlige Ruin der Privatanstalten, den die Be= lösch- und Telegraphenwesen"," Straßenbeleuchtung", Straßenbeleuchtung"," Straßen noch genauer spezialisirt werden. Der Versuch, sämmtliche figer durch dieses Mittel, wenn nicht abzuwenden, so doch hinaus. reinigung und Besprengung"," Gemeinde- Friedhöfe" und" Bivil- Krankheitsfälle zur Meldung zu bringen, ist mißlungen. Die Aerzte, zuschieben hoffen, wäre taum zu beklagen. Das Badewesen ist eine standsämter" berichtet Stadtv. Ralisch. welche nicht unsere Gutsärzte sind, weigern sich ganz direkt für das Gemeinwohl so wichtige Angelegenheit, daß man es zu Am Etat für Geschäftsbedürfnisse sind beim Kapitel Ver- unter Bezugnahme auf ihre Verpflichtung zur Diskretion, allererst der Privatspekulation entwinden sollte. Die in solchen messungsamt" für Anfertigung und Bervollständigung von Plänen, die Meldungen zu machen. Wir wollen nun wenigstens über Fragen oft gehörte Behauptung, die Stadt tönne nicht so billig wie' für Messungen u. f. 1. 125 000 m., 25 000 M. mehr als im Vor- die Infektions- Krankheitsfälle vollständiges Material sammeln lassen; der Privatunternehmer arbeiten, wird in der Badeanstalts- Frage jahre, angesetzt. Der Ausschuß hat das Plus gestrichen. ob es gelingen wird, steht dahin. Was Herr Zadek vorgetragen durch die Besitzer selber widerlegt. Sie sagen, fie tönnten sich wegen Stadtv. Stadthagen tommt bei diesem Etat auf die Art der hat, sind Verdächtigungen, welche feinen Halt haben, wenn er sie der hohen Spesen ihrer Privatbetriebe der Stadt gegenüber nicht amtlichen Publikationen der Stadt zurück. Außer dem Gemeinde- auch in gutem Glauben ausgesprochen hat. Herr Badet liebt es ja, behaupten. Das wird stimmen; denn sie müssen ja noch einen hohen blatt", dem einzigen amtlichen Publikationsorgan des Magistrats, die Verwaltung möglichst schlecht zu machen. Unternehmergewinn herauswirthschaften. brächten auch die, Boffische Zeitung" und die National- Beitung" diese Stadtv. Zadek: Der Vorredner hält mir eine Menge Dinge Prozentpatriotisches Gezeter. Die Norddeutsche Allgemeine" Publikationen unentgeltlich, wie lettere auch jedem anderen entgegen, über die ich gar nicht gesprochen habe; er hat einfach druckt ein Elaborat der Kons. Korrespondenz" ab, in dem die Blatte zur Verfügung ständen. Auch der Lokal Anzeiger" eine Rede pro domo gehalten. Thatsächlich hat Herr Virchow zu leidige Thatsache, daß die klassenbewußte Arbeiterschaft Berlins dem bringe diese Publikationen, bezeichne sich aber ausdrücklich gegeben, daß die bisherigen Zahlen sehr ungenau waren patriotischen Tamtam der letzten Tage tühl bis ans Herz hinan als amtliches Publitations Organ des Magistrats. Das( Widerspruch). Gerade das Statistische Amt hat die Sache gegenüber gestanden hat, auf die folgende Weise erklärt wird: sei fast als unlauterer Wettbewerb der aufgedeckt und zwar, nachdem ein außenstehender Arzt darauf uns ist von einigen Seiten mitgetheilt, daß nur der gewalt qualifiziren; zu Lokal- Anzeiger" habe fein Recht, mit dieser wahrheitswidrigen Be- aufmerksam gemacht hatte. Nicht die auf den Riefel thätige Terrorismus der Sozialdemokratie zeichnung Reklame für sich zu machen. Der Magistrat solle darauf feldern Wohnenden, sondern die dort Arbeitenden, die täglich die Betheiligung auch der Arbeiter an der Ausschmückung hinwirken, diesen Mißstand zu beseitigen, eventuell gerichtlich ein- auf den Riefelanlagen beschäftigt und auch am meisten der Ver- und Illumination ihrer Wohnungen gehindert hat. schreiten. Wolle der" Lotal- Anzeiger" dann nichts mehr aufnehmen, suchung ausgesetzt sind, Drainwasser zu trinken, sind die am ehesten einzelnen Stellen hatten Gewerbetreibende bereits Fahnen hinaus­so möge man es ruhig dabei bewenden lassen. Gefährdeten. Die ungenauigkeit der Zahlen wird zugegeben, und gesteckt und Vorkehrungen zur Beleuchtung der Fenster getroffen; Stadtrath Borchardt: Jch höre davon zum ersten Male. trotzdem hat Herr Virchow den Muth, von Verdächtigungen zu reden, da tamen aber Vertrauensmänner der Sozialdemokratie und drohten Ter Magistrat wird unzweifelhaft die gewünschten Schritte thun. die jeder ratio entbehren! Ich überlasse das Urtheil der Außenwelt. mit Entziehung der ganzen Arbeiterkundschaft, wenn nicht sofort ( Beifall.) Der Etat wird genehmigt, ebenso derjenige der Hauptkasse der abgerüstet werde. Die Geschäftsleute haben sich leider gefügt. städtischen Werke und der für den Hochbaut. Die städtische Kanalisations Berwaltung reicht mit ihren Ferner ist seitens der sozialdemokratischen Geheim polizei ganz streng vigilirt worden, daß streng vigilirt worden, daß nicht etwa Genossen", Bureauräumen nicht mehr aus, ebenso brauchen die Zentral beren man noch nicht ganz in Sachen des Patriotismus Berwaltungen der Gas- und Wafferwerke in dem städtischen Versicher zu sein meinte, sich an der Hundertjahr- Feier aktiv waltungsgebäude in der Klosterstraße mehr Raum. Deshalb soll die wenigstens nicht durch Fahnenschmuck und Juumination Ranalisations Verwaltung ganz aus diesem Gebäude heraus- betheiligten. Dieser Terrorismus hat leider Erfolg gehabt. genommen werden. Sie selbst und mit ihr die im Geschäfts- Solchen Gewaltthätigkeiten gegenüber, deren sich der einzelne gang noch eng verbundene Abtheilung II der Straßenbau- Polizei- Arbeiter nicht erwehren kann, muß aufs neue gefragt werden, verwaltung( Ranalisation) sollen in zwei Etagen des Heilige Geist- ob dagegen etwa, geistige Waffen" tauglich sei sollen. Auf ftraße 13/14 und Burgstraße 17/18 Unterkunft finden, die für den die Agitatoren und Beamten der Sozialdemokratie geistig" ein­Preis von jährlich 40 500 m. auf zehn Jahre vermiethbar find. wirfen zu wollen, wäre vergebens, denn diese stehen in vollster Ab­Stadtv. Det er bemängelt die Höhe des Miethspreises und findet hängigkeit, weil in Lohn und Brot" der Parteiführer. Es muß es nicht in der Ordnung, daß sich der Vermiether nur bis zum 27. März vielmehr alles aufgeboten werden, um die Arbeiterschaft und die von gebunden hat; er beantragt Kommissionsberathung. dieser sich nährenden kleinen Gewerbetreibenden vor dem ungeheuren Stadtv. Jacobi weist auf die ungemeine Zunahme der Terrorismus, den die kleine Schaar von Männern, die nicht werth Miethsräume für Verwaltungszwecke hin und hält den Bau eines ist, den Namen Deutscher zu führen, ungehindert und straflos aus­eigenen städtischen Verwaltungsgebäudes für dringlich. übt, zu schüßen. Wissen diese Leute erst, daß und wo sie einen Die Vorlage geht an einen Ausschuß von 10 Personen. festen und in keinem Falle versagenden Rückhalt gegen die Schluß gegen 8 Uhr. terroristischen Anfechtungen der Sozialdemokratie haben, so werden sie diesen Schuß aufzusuchen, in solchen Fällen, wie den oben geschil­In der gestrigen letzten Sigung des Etatsausschusses der derten, gewiß nicht zögern." Daß die Arbeiterfeinde in ihrem Merger Stadtverordneten - Versammlung wurden die besonders geforderten doch immer wieder die alten Ladenhüter auftischen! Den Ordnungs­Nach Erledigung der Wahl fährt die Versammlung in der Etat- Mittel zur Regulirung und Pflasterung des Holsteiner helden selber ist keine Infamie zu ehrlos, wenn es gilt, die Arbeiter berathung fort. Ufers zwischen Brücken Allee und Glaudiusstraße, des östlichen zu fnebeln und zu peinigen, und nun wollen sie den Leuten ein Am Etat der Ga 3- und Wasserwerke ist seitens des Aus- Dammes der Warschauerstraße zwischen den Straßen 10-12, bilden, daß die eisige Kälte, mit der das Proletariat dem Rummel schusses nichts geändert worden. Der bestehende Tarif für Wasser der Katzbach straße von der Kreuzbergstraße bis zur Kolonnen- der letzten Tage gegenüber gestanden hat, nicht die Folge ihres und Wassermesser soll auch für 1897/98 in Geltung bleiben. straße bewilligt. Ebenso wurden die Umpflasterung der Saat Ordnungs- Terrorismus sei, sondern den Gewaltthätigkeiten der Agi­Zum Etat der Ranalisations- und Wasserwerte winkler Chauffee und die Pasterung des Borhagener Weges tatoren" auf Rechnung gestellt werden müsse. Die Prozentpatrioten liegt eine Petition vor, in welcher der Bund der Berliner zwischen Ringbahn und Ostbahn genehmigt. Beim Etat über wollen der Welt doch nicht im Ernst glauben machen, daß sie nicht Grundbesizer Vereine mit der diesen Zwillingsbrüdern verschiedene Einnahmen und Ausgaben sind die vom Magistrat so gut wie andere Menschen das eine wiffen: daß es nämlich unferer Agrarier eigenen bekannten Bescheidenheit eine Abänderung vorgeschlagenen Bewilligungen von Beihilfen au Vereine und einfach ein Aft der Selbstkastrirung gewesen wäre, hätte die der betreffenden Ortsstatuten und Regulative dahin fordert, daß Institute vom Ausschusse genehmigt worden, mit Ausnahme der Klassenbewußte Arbeiterschaft nach allen Schmähungen, die tünftig jenigen an das Magdalenen stift, die mit 1200 M. gestrichen auf sie und ihre politische Vertretung in älterer und neuerer Zeit 1. die Amortisationsrate und die Ausgaben für Berzinsung wurde. Bezüglich des Hauptvereins für Knaben- Hand- herabgehagelt sind, sich zur Mitbetheiligung am bourgeoisen Zentenare der Rieselfelder aus den allgemeinen Mitteln des Stadthaushaltsarbeit, für den 1800 M. Beihilfe im Etat vorgesehen sind, ist jubel hergeben. Da müßten die deutschen Proletarier ja ebenso wasch­gedeckt werden; das Ersuchen an den Magistrat gerichtet worden, zu erwägen, lappig sein, wie das deutsche Bürgerthum, und das sind sie, wenn 2. der zur Deckung der Verwaltungs- und Unterhaltungs ob dem Verein nicht 3000 m. bewilligt werden tönnen. auch sehr zum Aerger verschiedener Leute, nun denn doch nicht! fosten, der Zinsen und Amortisationsbeträge der Ranalisations Zu dem Etat des Gewerbegerichts ist der Versammlung Was wollen die Arbeiterfeinde im übrigen noch mit dem werke, wie der Verwaltungs- und Unterhaltungskosten der Riesel- empfohlen worden, den Magistrat zu ersuchen, die Zeit zur Entfesten Rückhalt" besagen, der den fiktiven Opfern des sozialdemos felder erforderliche Zuschuß in der Weise aufgebracht wird, daß gegennahme von Klagen an das Gewerbegericht zu erweitern. Ab fratischen Terrorismus verschafft werden müsse? Mehr als bisher 35 durch die Entwässerungsabgabe der Hausbesißer, 2/5 aus den gelehnt wurde dagegen der weitergehende Antrag, zu diesem Zwecke fann die Staatsanwaltschaft doch wahrlich kaum angespannt Mitteln des Stadthaushalts gedeckt werden; zwei Abendstunden in jeder Woche einzurichten. Bei der Umsa 3 werden. 3. die Ueberschüsse der Verwaltung der städtischen Wasserst euer wurden die durch die Etatsberathung erzielten Abstriche im Die Anschauung, daß Wilhelm I. ein Heiliger sei, soll, werke auf die von den Hausbesitzern zu leistende Entwässerungs- Betrage von 26 000 M. in Abgang gebracht und der Etat mit wie es scheint, zu einem recht profitabel angelegten Schwindel aus­abgabe in Anrechnung gebracht werden; einer Einnahme von 2 394 000 Mart genehmigt. Die Ge genutzt werden. Das nachstehende zirkular, das eine Dame in 4. eine unentgeltliche Lieferung von Wasser für öffentliche meinde Grundsteuer wurde mit 16 356 000 Mark, der Potsdamerstraße an zahlungsfähige Leute aus der Gesellschaft Zwecke nicht mehr stattfindet, die Kosten des Wasserverbrauchs für die Gewerbesteuer mit 7 020 000 Mark und die Ge derer, die nicht alle werden, versendete, legt Zeugniß davon ab, daß diefe Zwecke vielmehr aus den Mitteln des Stadthaushalts zu bemeinde Einkommensteuer mit 22 800 000 Mart nach streiten sind. den Vorschlägen des Magistrats und endlich die Stadthaupt bereits ein schwunghafter Reliquienhandel im Gange ift. taffe mit 88 094 481 W. festgestellt. Gleichzeitig hat der Ausschuß Euer Hochgeboren beehre ich mich hierdurch ganz ergebenst an beschlossen, der Versammlung zu empfehlen, die Gemeinde zuzeigen, daß ich im Besize mehrerer Reliquien Weiland Grundsteuer nach 150 v. H. des staatlichen Normalsteuersolls, Seiner Majestät Wilhelms des Großen" bin und zwar 1. Haar das sind 5,8 v. H. des Nußertrages der steuerpflichtigen Grundstücke, locken Weiland Seiner Majestät: 1000 Mart. 2. Trauer die ewerbesteuer ebenfalls nach 150 v. H. des Staatssteuer- flor, welchen Seine Majestät stets beim Besuch des Mausoleums solls und die Gemeinde Ginkommensteuer nach 100 v. H. in Charlottenburg trug: 300 Mart. 8. Hut, getragen vor des Normalfolls für das Etatsjahr 1897/98 aut erheben. 25 Jahren in Ems: 500 Mart. 4. Ein paar Handschuh mit Die Armendirektion, Abtheilung für das Arbeitshaus, hat ausgestopftem Zeigefinger, welche Weiland Seine Majestät bei der beschlossen, dem Magiftrat zu empfehlen, für die neu errichtete Ober- Jagd getragen bat: 500 Mart. 5. Taschentuch der Königin inspektor- Stelle des Arbeitshauses den Magistratssekretär Pieper zu Louise, welches Ihre Majestät welches Ihre Majestät eigenhändig gestickt hat: wählen. Vorbezeichnete Sachen find Originale mit dem Kaiserlichen Insiegel beglaubigt. Ungern trenne ich mich von diesen theuren Gegenständen und nur die augen blickliche Noth zwingt mich, Euer Hochgeboren dieselben unter den ausgezeichneten Preisen zum Verkauf anzubieten. Auch bin ich be reit, eventuell einzelne Stücke abzugeben. Mit vorzüglicher Hochachtung" ( folgt Unterschrift und Adresse).

Im ersten Wahlgange werden 108 Bettel abgegegen. Vom Aus­schusse sind 4 Herren zur Auswahl gestellt. Es erhalten Stimmen Stadt­baurath Krause Stettin 44, Stadtbaurath Genzmer- Halle 15, Bau­inspektor im Bautenministerium Balzer 24, Regierungs- Baumeister a. D. Krieger- Königsberg 23, Hobrecht 2. Nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung tommen die 4 Erstgenannten auf die engere Wahl. Bei dieser entfallen auf Krause 71, Balzer 24, Genzmer 11, Krieger 5. Stadtbaurath Krause- Stettin ist somit zum befoldeten Stadtbaurath auf 12 Jahre gewählt.

Der Etatsausschuß ist über die Petition zur Tagesordnung fibergegangen. Vom Werein Berliner Wohnungsmiether ist eine Gegenpetilion eingereicht.

Die Versammlung beschließt ohne Debatte nach den Ausschuß anträgen und genehmigt auch den Etat des Viehmarttes, des Schlachthofs und der Fleisch schau. Die Schlachtgebühr für Schweine soll von 80 Pf. auf 1 m. erhöht werden; im übrigen bleibt der bestehende Schlacht und Untersuchungsgebühren Zarif für 1897/98 unverändert. Auch der Etat der Markthallen Verwaltung wird unverändert bewilligt.

Ueber die Etats für die Kanalisationswerte und Riesel­felder berichtet Stadtv. Bruns.

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Lokales.

Stadtv. Dr. 3 adet: Der Gesundheitszustand der Bevölkerung auf unseren Riefelfeldern ist von jeher Gegenstand sorgsamer Be obachtung und auch Gegenstand von Angriffen gewefen. Die Zahl Die Leiter bezw. die Einberufer von öffentlichen sowie der Erkrankungen an Typhus u. s. w., welche das statistische Amt meldete, war bis 1895 gering; ba schnellte sie plötzlich auf das Vereinsversammlungen werden darauf hingewiesen, daß ihnen doppelte hinauf. Die Aufklärung für diese auffällige Thatsache in den nächsten Tagen unter der Adresse der betreffenden Lokal­kam durch einen Dr. Schweizer in Teltow ; es wurde nachgewiesen, inhaber Flugblätter bezw. Zirkulare zugehen werden, die, falls der daß die bisherigen Statistiken Statistiken ganz ungenau waren, da Wirth die Aushändigung vergessen sollte, von diesem einzufordern bie Drainage Arbeiter, die freien Arbeiter, die den freien Hilfstaffen wären. angehören u. s. w., sich der Statistit entzogen hätten, desgleichen die

Die Dame vermeldet:

700 Mart.

war.

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und

Ob die Reliquien auch Wunder wirken, meldet die Ber fäuferin nicht. Die hohe Wahrscheinlichkeit spricht aber für diese Annahme, wenn man die wunderbare Herkunft einer der angepriesenen Sachen in betracht zieht. Das zum Verkauf ausgebotene Taschen in die Krankenhäuser gehenden, also die schwer Erkrantien. Die städtischen Volks- Badeanstalten machen den Privat tuch hat die Königin Louise vor 75 Jahren, also im Jahre 1822 Gine gemeinsame Sigung der Deputation für Statistik mit der Badeanstalten eine so wirksame Konkurrenz, daß einige von eigenhändig gestickt, trotzdem sie bereits im Jahre 1810 verstorben Kanalisations- Deputation zur Erörterung der Frage wurde ange- diesen bereits das Feld haben räumen müssen. Um diesem Wett­Die Bentenarfeier hat auch der lieben Berliner Jugend regt, ist aber bisher nicht erfolgt. Die Sache fann doch nicht be- bewerb zu begegnen, agitiren die Privatanstalts- Besitzer seit langem graben werden. Verhält es sich in der That so, wie unser statistisches nicht etwa für eine Erhöhung, sondern im Gegentheil für eine wiederum reiche und willkommene Gelegenheit geboten, ihrer Radaus Amt annimmt, dann sollte von den Meldungen durch Meldefarten weitere Herabsetzung der Bäderpreise in den städtischen Anstalten. luft genüge zu leisten und mit Feuerwerksförpern aller Art einen überhaupt Abstand genommen und der bezügliche Etatsposten ge- Sie gehen dabei von der Erwägung aus, daß die städtischen An- Spektafel zu verüben, wie man ihn fonft nur bei glorreichen Sedans strichen werden. Und was gedenkt der Magistrat zu thun, um nach stalten nicht nur von solchen Personen benutzt werden, die sich in feiern zu hören gewöhnt ist. Mit welcher Leichtfertigkeit bei dieser außen die erforderliche Aufklärung über die Unzuverlässigkeit den theureren Privatanstalten nur gelegentlich oder vielleicht nie letzten Gelegenheit von Kindern beim Abbrennen der Feuerwerkskörper der bisherigen Zahlen zu geben? Die vortheilhaften Schlüffe, ein Bad leisten könnten, sondern auch manchen zu sich verfahren wurde, davon konnte man in allen Straßen sich ausreichend welche aus diesen günstigen Zahlen in der Deffentlichkeit und in der herüberziehen, der früher ständiger Besucher der Privatanstalten war, überzeugen. Schwärmer, Frösche und andere sich fortbewegende und Wissenschaft gezogen wurden, haben sich doch als unhaltbar erwiesen. aber mehr und mehr dahinterkommt, daß man auch in Volts- Bade- funkensprühende Feuerwerkskörper umfausten, von unkundigen Händen Stadtv. Virchow: Da die Sachen wesentlich durch meine anstalten ganz gut und sogar besser baden kann, ohne seiner entzündet und dirigirt, oft Straßenpassanten, dieselben einer stetigen Hand geben, so tann ich auf diese Frage antworten. Die große Standesebre" etwas zu vergeben. Die Privatanstalts- Besizer Gefahr aussehend und auch Verlegungen derfelben verursachend. Schwierigkeit liegt in der Feststellung der Zahl der Bevölkerung, wünschen daher außer den Bädern 1. Klasse,( die wirklich über- Nicht minder gefährlich erwiesen sich die brennenden Hölzer, die von der die statistische Berechnung ausgehen soll. Bur ortsanwesenden flüssig sind) auch die Wannenbäder aus den städtischen Anstalten be- aus Fenstern und von Baltonen herab zur höheren Weihe des Tages nach der einen Methode Bevölkerung gehören diejenigen feitigt zu sehen, damit es hier nur noch ganz billige Bäder giebt. auf die Straße hinab, unbekümmert um die Straßenpassanten, ge= und täglich wieder Sie möchten so bie Bolts- Badeanstalten wieder zu dem schleudert wurden. Ganze Stöße Papier wurden auf offener Straße nicht, welche täglich dorthin kommen weggehen. Gewiffe Unsicherheiten waren immer vorhanden, machen, als was die meisten sie sich ursprünglich dachten: entzündet und ein Freudengeheul ertönte, wenn die Flammen hoch Anstalten nur für das niedere" Bolt, für die Un- aufloderten. Warum sollte die liebe Jugend nicht auch ihr bischen ganz genaue Unterlage hat sich nicht schaffen lassen. zu Das war übrigens schon lange bekannt. Man sollte diese Dinge bemitteltsten; denn( so denken sie) in eine Anstalt zu gehen, in der Amüsement haben? nicht nach dem Prozentsatz, sondern nach der absoluten Zahl der man nur noch für 10 Pf. baden kann, so weit wird die Vor- Die ,, Tägliche Rundschau" bezweifelt die Richtigkeit der am Fälle betrachten. Außer den paar Fällen von Typhus , die übrigens urtheilslosigkeit" bei vielen denn doch noch nicht reichen. Es wieder. Dienstag von uns gebrachten Meldung, wonach die Polizei für

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