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Das Ende der Konsumvereine nie staw

In ihrem Parteiprogramm haben die Nationalsozialisten dem Mittelstand sofortige Kommunalisierung der Waren­häuser" versprochen. Aber weder sofort", noch nach 7 Mo­naten Hitlerregierung ist die Nazi- Regierung an die Durch­führung ihres Versprechens gegangen. Im Gegenteil: in den Aufsichtsräten der Warenhauskonzerne sigen heute Na­tionalsozialisten neben leibhaftigen Juden und die waren­hausfeindliche" Reichsregierung gab dem Tiezkonzern einen Millionenkredit.

Die nationalsozialistischen Agitatoren hatten den Mittel­stand in freier Erweiterung des Programms zum Kampf gegen Warenhaus, Filialgeschäft und Konsumverein" auf­gerufen. Die Warenhäuser werden jedoch von der Regierung amtlich geschüßt, der nationalsozialistische Boykott gegen die aufgenordeten Konzerne ist im Abflauen und die Leiter der Filialgeschäfte figen in der Leitung des( noch nicht endgültig genehmigten) Handelsstandes", ja sie stellten sich in die erste Reihe des Kampfes gegen die Konsumvereine. Die Klein­händler fielen prompt auf dieses Ablenkungsmanöver herein ,, trotzdem gerade die Filialgeschäfte, die an jedermann verkaufen dürfen und nicht, wie die deutschen Konsum­vereine, nur an ihre Mitglieder, eine viel schwerere wirt­schaftliche Bedrohung des selbständigen Kleinhandels dar­stellen. Die aufgepeitschten Kleinhändler forderten 3er­schlagung der Konsumverine.

Der neue Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt jedoch hat fich in aller Schärfe gegen die konsumvereinsfeindlichen At­tionen gewandt. 12 bis 15 Millionen Verbraucher seien in den deutschen Konsumvereinen organisiert, 225 Millionen Mark Spargelder seien bei einer Zerschlagung der Genossen­schaften gefährdet, sie könne leicht zu einem Run auch auf die öffentlichen Sparkassen und zu einer neuen Kreditkrise führen. Die Deutsche Arbeitsfront , die systematisch Sozia­listen aus den Genossenschaftsbetrieben herausgeworfen und Nationalsozialisten in ihnen untergebracht hatte, mußte sich für den Schuß der Arbeitsstätte ihrer Parteigenossen ein­setzen. Und schließlich war das Reich der Hauptgläubiger der Konsumgenossenschaften und fürchtete für sein Geld.

us

Der Kampfbund für den gewerblichen Mittelstand" ließ sich jedoch dadurch nicht stören und arbeitete gegen den Willen der Regierung weiter. Die Regierung konnte die fortgesetz­ten Einzelaktionen und die Agitation des nationalsozialisti schen Mittelstandes gegen den nationalsozialistischen Wirt­schaftsminister schließlich nur durch Auflösung des Kampf­

bundes unterbinden.

Diese Auflösung und der Brief Schmitts werden zu einer großen Propagandawelle für die arbeiterfreundliche" Re­gierung unter der Arbeiterschaft ausgenüßt. Doch genau 14 Tage nach dem überschwenglichen Lob der konsumvereins­erhaltenden Regierung beschloß der Kleine Arbeitskon vent der Deutschen Arbeitsfront ":" Für Zeiten der Not und höchsten Kraftanstrengung der Nation", für Kriegs­zeiten, braucht der Staat einen organisierten Verteilerappa­rat". Deshalb soll der Rahmen der Konsumorganisation er= halten bleiben. Die 15 000 Verkaufsstellen der Konsumgenossenschaften aber werden an bevorzugte nationalsozialistische Händler verpachtet, die damit eine Existenzsicherung erhalten;

denn ein Austritt aus den gleichgeschalteten Genossenschaften wird schwer bestraft. Der Händlergewinn, der einst den Ver­brauchern zugute fam, fließt jest in die Tasche der 15 000 Nationalsozialisten. Da die Pächter verpflichtet werden sollen, ihre Waren bei der Zentralgenossenschaft GEG. zu beziehen, sind zwar die Spargelder der Mitglieder gesichert, mit der Auslieferung der 15 000 Warenverteilungsstellen an geschworene Konsumvereinsfeinde sind die Selbsthilfe­organisationen der deutschen Arbeiterschaft jedoch praktisch zerschlagen.

In Kürze" soll mit dieser Zerschlagung bei den einzelnen Konsumvereinen begonnen werden. Der Nürnberger Kon greß der NSDAP . hat diese Maßnahme ausdrücklich be= stätigt. Die Nationalsozialisten schüßen das Warenhaus­kapital, aber enteignen das Kollektiveigentum der Arbeiter­schaft.

Die Lohnsumme gesunken

Statistik auf Krücken

Der scharfe Widerspruch, der zwischen der von der deutschen Statistik behaupteten großen Senkung der Arbeitslosen ziffern auf der einen und dem gleichzeitigen Rückgange der Lohnsteuer auf der anderen Seite besteht, und der an dieser Stelle schon angedeutet wurde, ist so offenkundig, daß auch die deutsche Wirtschaftspresse sich einer Erörterung dieser Frage nicht entziehen kann. Die Deutsche Berg­wertszeitung" Nr. 218 vom 16. cr. gibt jetzt eine ge­naue Aufstellung der Lohnsteuerergebnisse in den einzelnen Monaten des Jahres 1933 und erklärt hierbei: Das Lohn­steueraufkommen eines Monats bemißt sich nach den im gleichen Monat, äußersten Falls nach den am Ende des Vor­monats ausbezahlten Gehältern und Löhnen. Die Lohn­steuer paßt sich also unmittelbar an die Entwicklung des Ar­beitsmarktes und damit der Konjunktur an. Es erscheint daher nicht unzweckmäßig, die Entwicklung des Lohnsteuer­aufkommens im laufenden Jahre zu untersuchen, wobei zum Vergleich auch die entsprechenden Zahlen des Vorjahres herangezogen werden sollen.

In ganz Deutschland betrug das Lohnsteueraufkommen in Millionen Reichsmark: 1982 1938 gegenüber 1932 79 880 weniger 14 584 67716 9118

6 100 6105

1933

Januar

65 296

Februar

58 598

"

März

58 832

64 432

"

April

60 499

66 604

"

Februar bis April

177 429

198 752

"

Mai

61 522

65 926

4 404

"

Juni

Juli

60 363 61 264 183 149

64 215

3 852

"

64.992 195 133

"

8 728 11 984

"

21 328

Mai bis Juli Zu dieser scharfen Senkung der Gesamtlohnsumme in Deutschland , die natürlich auch eine entsprechende Verminde­rung der Kauffraft bedeutet, wird erklärend hinnzugefügt: Angesichts der Tatsache, daß dieses Jahr wesentlich mehr

Deutschlands Niedergang

Menschen wieder in Arbeit stehen als in der gleichen Zeit des Vorjahres, erscheint es zunächst auffallend und im Wider­spruch mit den obigen Feststellungen des Instituts für Kon­iunkturforschung stehend, daß das Lohnsteuerauf­tommen im laufenden Jahre durch weg, selbst noch im Jult, niedriger ist, als in den ent, sprechenden Monaten des Vorjahres. Die wirkliche Ursache dieser Erscheinung dürfte darin liegen, daß gegenüber dem Vorjahre noch Lohnkürzungen namentlich in Form der Arbeitszeitverkürzung erfolgt find."

Arbeitstäglich gesunkene Förderung

Das Kohlensyndikat versendet an seine Gebietszechen die

Nachweisung über den Kohlenvertrieb im Monat Auguft.

Der Bruttoabsaß hat einschließlich des Selbstverbrauches der Zechen selber, der ihnen unmittelbar angeschlossenen Hütten und anderen Werken 6,44 Millionen Tonnen betragen gegen­über 6,35 Millionen Tonnen im Vormonat und gegenüber 5,62 Tonnen im August des Vorjahres. Hierbei ist Z u berücksichtigen, daß der allerdings August einen Arbeitstag mehr hatte als der Juli. Auf den Arbeitstag berechnet, war der Ge­samtabsatz um 2,40 Prozent geringer als im Vormonat, indessen 14,57 Prozent größer als im Vormonat des Vor­jahres.

In der ersten Hälfte des laufenden Monats haben die Verhältnisse sich wenig geändert. Das günstige Wetter hat auf den Abruf des Hausbrandes vorerst noch hemmend gewirkt. Die Feierschichten haben sich als Aus­wirkung der bekannten Maßnahme zur Arbeitsstreckung ver­mehrt, ohne daß das in einer Verminderung der Förderzahl zum Ausdruck kommt, weil mehr Leute eingestellt wurden. Der Absatz hielt sich im Einklang mit der Förderung; eine Vermehrung der Bestände trat, im ganzen gesehen, nicht ein.

Deutsches Geschäftsleben Arisch, allzu arisch

Im redaktionellen Teil einer Rösliner Zeitung lesen wir: Wir können unseren Lesern die erfreuliche Mitteilung machen, daß das allen Köslinern bekannte Kaufhaus Hein­rich Frischer am Markt in christliche Hände übergegangen ist. Herr Martin Hartert, Arier und ein alter Fachmann, hat es mit Unterstübung der Norter( Textil- Betreuungs- und Handelsgesellschaft), einem rein arischen Unternehmen, er­worben. Er wird es in deutschem Sinne fortführen und sicher bald wieder zu einem allgemein beliebten Unternehmen machen. Herr Hartert, der in Schmargendorf ansässig ist, hat Herrn Rieste , einen Arier, zum ständig hier weilenden Ge­schäftsführer eingesetzt. Herr Rieste ist ebenfalls alter er= fahrener Fachmann, der alle Anlagen befizt, um sich sehr schnell das Vertrauen des taufenden Publikums zu er­werben. Uebrigens befindet sich auch kein jüdischer Ange­stellter mehr in der Firma!!!

Am Sonnabend findet nun die Eröffnung der auf neue deutsche Basis gestellten Firma Frischer statt. Wie wir hören, hat der neue Inhaber das Haus, auch was seine Waren an= betrifft, durchgreifend reorganisiert. So glauben wir, allen unseren Lesern den Besuch des Kaufhauses Frischer am Sonnabend nur warm empfehlen zu können. Wir selbst wünschen dem neuen christlichen Heinrich Frischer" von Herzen viel Glück.

Für diese Notiz ist natürlich eine fette Annonce aufgegeben worden. Auch in dieser wird noch beteuert:

Der neue arische Geschäftsführer ist unterwegs, um Waren bester Qualität aus ersten deutschen Häusern zu erwerben, damit die Firma H. Frischer in Zukunft wieder allen An­sprüchen, auch den verwöhntesten, genügen fann.

Wäre die Reklame nicht so tausendprozentig arisch, käme man in Versuchung, von einer jüdischen Anreißerei" zu sprechen.

Daß unmittelbar und noch mehr mittelbar auf dem Wege Aktenzeichen F 412

der Arbeitsstreckung ein sehr starker Lohnabbau erfolgt ist, dürfte zugegeben sein. Bei der gleichen Zahl der Beschäf tigten, wie im Vorjahre, würde sich allenfalls auch auf diese Weise der in den Steuerziffern zum Ausbruck tommende Rückgang der Lohnjummen erklären lassen. Unertlärlich jedoch bleibt nach wie vor, daß bei einem solchen Rückgange der Gesamtlohnsumme noch etwa zwei Millionen Erwerbslose- so hoch etwa ist die von der deutschen Statistit angegebene Senkung der Ar­beitslosenziffer Beschäftigung gefunden haben sollen. Der Widerspruch zwischen dieser angeblichen Senfung der Arbeitslosigkeit und der von der deutschen Steuerstatistit selbst zugegebenen Schrumpfung der Lohn­summe bleibt unauflösbar, denn die Richtigkeit der einen Feststellung würde die der andern zwingend ausschließen. Noch unlösbar schließlich erscheint die Frage, wie die immer wieder gemeldete Belebung der deutschen Gesamtwirt­schaft in diesem Zeichen einer zunehmenden Schrumpfung der Lohnsumme und der Volkskaufkraft erfolgt sein soll. Die Widersprüche in der deutschen Statistik werden immer gro­tesfer, und es gehört schon ein gehöriges Maß von Naivität dazu, wenn die Berliner Stellen wirklich annehmen sollten, daß die internationale Wirtschaftskritik ihren Angaben unter diesen Verhältnissen noch irgendwie Vertrauen entgegen­bringt. Jean Severin.

Auch Sozial- und Kriegsrentner

Bericht des englischen Handelsattachés in Berlin werden bes'ohlen

Die englische Tagespresse bespricht mit großer Ausführ­lichkeit den letzten Bericht des Handelsattaches bei der bri­tischen Botschaft in Berlin J. W. F. Thelwall über die deutschen Wirtschaftszustände, von denen der Sachverständige, ein äußerst trübes Bild entwirft.

Das Hauptproblem sieht Thelwall in der Arbeitslosigkeit. Er stellt fest, daß die einzige Hoffnung der Regierung die Privatinitiative ist, die sie auf jede Weise beim Bau von Autostraßen und durch Steuererlässe als Lohn für Pro­duktionsausdehnung fördert und begünstigt. Daraus ergibt fich für die Jahre 1934 und 1935 eine Past von 740 Millionen Mart. Hauptquelle der Besteuerung ist aber in Deutschland die Industrie, deren Entwicklung vom Außenhandel ab­hängt. Seit 1929 ist die Gesamtsumme der deutschen Ein­und Ausfuhr fatastrophal gesunken. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres allein aber beträgt der Rück­gang etwa 18 Prozent und der Ausfuhrüberschuß ist seit 1932 von 460 Millionen auf 263 Millionen gesunken. Dabei erlitt der englisch - deutsche Handel eine besondere starke Ein­buße. Die englische Einfuhr nach Deutschland betrug im ersten Viertel des Jahres 1933 nur noch 57 Millionen, während im Jahr 1981 im ganzen für 453 Millionen Waren aus England nach Deutschland gingen. Die entsprechenden Zahlen für die deutsche Ausfuhr nach England sind 80 Millionen für das erste Vierteljahr 1933 und 1134 Millionen für das Jahr 1931. Während die deutsche Ausfuhr um 18 Prozent sant, verlor die englische nur 7 Prozent. Auch Ruß­ land , bisher Deutschlands bester Markt, hat weniger ge­fauft, nämlich in diesem ersten Vierteljahr nur für 89

Millionen gegen 181 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Thelwall sieht in den autarkischen Tendenzen, die von der gegenwärtigen Regierung gefördert werden, die Haupt­ursache des Wirtschaftsrückgangs. Als Wirkung sieht er eine allgemeine Senkung des Niveaus der Lebenshaltung vor­aus. Im Wirtschaftsverkehr mit Deutschland mahnt er zu abwartender Vorsicht,

In einem Erlaß des Reichsarbeitsministers wird festge­stellt, daß nunmehr auch die Renten nach dem Reichsver= sorgungsgesetz und den sonstigen Militärver­sorgungsgefeßen ruhen, solange der Bezug= berechtigte ohne Zustimmung der obersten Reichsbehörde seinen Wohnsiz oder dauern= den Aufenthalt außerhalb des Deutschen Reiches hat.

Für Empfänger von Versorgungsbezügen nach solchen Ge­seben, die ihren Wohnsiz oder dauernden Aufenthalt im Aus­land haben oder ihn dorthin verlegen, wird solange die An­schrift dem Versorgungsamt bekannt ist, die Zustimmung vor­behaltlich eines Widerrufs allgemein erteilt. Die Ver­sorgungsbezüge sind daher in diesen Fällen weiter zu zahlen. Wenn im Einzelfall Umstände bekannt werden, wonach die 3ahlung nicht mehr angebracht erscheint, z. B. Betäti gung gegen deutsche Belange oder Strafver­folgung durch deutsche Behörden, dann soll an das Arbeitsministerium berichtet werden.

Da an Beamte, die ins Ausland geflüchtet sind, und die auf Grund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufs­beamtentums entlassen werden, feine Entlassungsurkunde ausgehändigt werden kann, wird ihre Entlassung durch öffentliche Zustellung im Reichsministerialblatt vollzogen.

Verstärkte Luftschutzrüstungen

Wie uns aus Dresden berichtet wird, find dort in der letzten Woche ganz allgemein in den Dachräumen auf obrig teitliche Weisung hin Sandsäcke und Wassereimer zu Lösch zwecken im Falle von Luftangriffen untergebracht worden. In andern großen Städten wird der Luftschus systematisch organisiert.

Otto Straßburgs arische Herkunft

Es ist ein ausgesprochenes Pech, wenn in Deutschland femand einen Stadtnamen als Familiennamen führt, weil er dann leicht in Verdacht gerät, Jude zu sein. Es ist aber ein ausgesprochenes Glück, Otto Straßburg zu heißen, alleiniger Gründer des seit dem Jahre 1887 bestehenden und im ausschließlichen Familienbesitz befindlichen Textil- Kauf­und Versandhauses gleichen Namens" und dabei rein a risch zu sein. Denn dann läßt sich damit eine Reklame machen, so schlagkräftig, daß nicht nur die jüdischen, sondern auch die bis dahin unverdächtig arischen Kleiderhändler von blaffem Neid erfüllt werden müssen.

In einem großen Inserat in der Zittauer Morgenzeitung erläßt Herr Otto Straßburg aus Görlitz eine Warnung, die folgenden Wortlaut hat:

Seit Monaten werden von mißgünstigen und an meiner geschäftlichen Schädigung interessierten Personen in teils leichtfertiger, teils gewissenloser Weise unwahre Ge­rüchte über meine Abstammung verbreitet.

Da diese versteckten Angriffe verstärkt andauern, sehe ich mich durch die Notwendigkeit der Abwehr schweren Schadens von meiner Firma und meiner zahl­reichen Mitarbeiterschaft gezwungen, mich mit folgender Erklärung an die Deffentlichkeit zu wenden.

Um den Gerüchten am schnellsten und sichersten entgegen­treten zu können, habe ich durch die hiesige Kreisleitung der NSDAP . dem Sachverständigen für Rasse= forschung beim Reichsministerium des Innern sämtliche Urkunden aus den amtlichen Quellen meiner thüringischen Heimat, die meine arische Herkunft 300 Jahre zurück be­weisen. eingereicht und um Erstattung eines Gutachtens durch diese hierfür allein zuständige Stelle gebeten.

Das unter dem 5. August 1933 und dem Aktenzeichen F412 ausgefertigte Gutachten erklärt, daß ich rein arischer Herkunft bin". Ich bringe, dieses mit Nachdruck zur öffentlichen Kenntnis.

Otto Straßburg und rein arisch", wer hätte das für mög­lich gehalten? Aber wo der Sachverständige für Raffen­forschung gesprochen hat, da ist die reine Wahrheit fest­gestellt. Es bleibt nur noch übrig, sich vor ihr- und der Weisheit, die heute Deutschland regiert neigen.

..Denkze'tel"

Aus dem Land ohne Recht

schweigend zu ver­( Neuer Vorwärts".)

Wagners Südwestdeutscher Nachrichtendienst meldet: 3wet durch Gießen durchreisende Männer verweigerten der entrollten Fahne eines vorbeimarschierenden Sturmes den gebührenden Gruß, wodurch sie den berechtigten Unwillen der Bevölkerung hervorriefen und schweres Aergernis be­retteten. Die beiden Feinde der nationalen Erneuerung Deutschlands wurden, wie der Polizeibericht mitteilt, fest= genommen und ein Strafverfahren gegen sie ein­geleitet.

Eine in Gießen wohnende Frau Müller erging sich ge= egentlich des Geburtstages des Führers und Boltskanzlers in übelsten Beschuldigungen der Hakenkreuzfahne. Das Amts­gericht Gießen erteilte ihr dafür einen Denkzettel in Gestalt von sechs Monaten Gefängnis."

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