Jan Severin:

Deutsche Rüstungs- Konjunktur?

Das Japanische Dumping

Vordringen in Deutschland

bar.

Die Hintergründe und Grenzen einer teilweisen Scheinblüte Die Wirkungen des japanischen Dumpings kommen

Die sogenannte deutsche Wirtschaftsbesserung, die in den Berichten des amtlichen Konjunkturinstitutes und den pro­pagandistischen Ausführungen in der gleichgeschalteten deut­ schen Presse immer wieder behauptet und in einzelnen Branchen auch tatsächlich mit Zahlen belegt wird, hat, wie sich bei näherer Prüfung zeigt, mit einer echten kon­juntturellen Besserung nichts zu tun. Es handelt sich um die staatliche Auftragserteilung an eine bestimmte Anzahl von Unternehmungen, die vorwiegend oder ausschließlich dem Rüftungsbedarf dienen und die auf diese Weise in der Lage find, Arbeitereinstellungen vorzunehmen, gewisse Rohstoffe zu kaufen usw. Finanziert wird diese partielle Konjunktur der durch staatliche Aufträge subventionierten Rüstungs­unternehmungen, die in einen immer schärferen Widerspruch zu der allgemeinen deutschen Wirtschaftslage gerät, so gut wie ausschließlich durch die Reichskasse und die Fort­dauer dieser Treibhauskonjunktur einzelner Industrien bleibt daher aufs engste mit der Zahlungsfähigkeit der staat­lichen Kassen verbunden. Einstweilen versucht man troß der gewaltigen Defizite im Reichshaushalt sowie bei der Finanz­gebarung der Länder und Gemeinden, die notwendigen Mit­tel dadurch zu beschaffen, daß man sie auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge einspart.

Das ganze Arbeitsbeschaffungsprogramm" Hitlers bedeutet im Grunde genommen nichts anderes, als eine Dezimies rung der Unterstüßungsempfänger, die unter allen mög= lichen Vorwänden von den Listen der Arbeitsämter ge= strichen werden.

Als Gründe für die Aussteuerung" wird heute das soge= nannte Doppelverdienen, morgen die Zugehörigkeit zu mar­ristischen, jüdischen oder sonstigen staatsfeindlichen Organi­fationen, ein ander Mal die Möglichkeit angegeben, auf dem Lande Arbeit zu finden und schließlich werden die Erwerbs­lofen, wenn es gar keine anderen Vorwände mehr gibt, als " arbeitsschen" in Konzentrationslager überführt oder aber auf den sogenannten freiwilligen Arbeitsdienst verwiesen. Unter den verschiedensten Vorwänden gelangt man immer wieder zu dem gleichen Ergebnis, nämlich zur Entziehung der Unterstüßung. Die Folge ist ein nominelles Sinken der Arbeitslosenziffern, dem aber befanntlich keine entsprechen­den Erhöhungen der Beschäftigungszahl und der gesamten Lohnsumme gegenüber steht.

Mit den durch solche Methoden ersparten" Mitteln wird nun ein gewisser Konjunkturaufschwung finanziert, der auf einzelnen Sondergebieten in Deutschland tatsächlich fest gestellt werden kann.

Allerdings muß man sich darüber klar werden, daß die an die betreffenden Industrien erteilten Staatsaufträge in Wirklichkeit niemals eine echte Konjunktur herbeizuführen vermögen, weil die hier erzeugten Produkte aus dem wirt­schaftlichen Umlauf, nachdem sie einmal abgeliefert und be­zahlt worden sind, gewissermaßen herausfallen. Eine Stra­ßenbahn z. B., die von einer Kommune bestellt worden ist, würde, in Betrieb gefeßt, im Laufe einiger Jahre Ein­nahmen bringen, die zu neuen Bestellungen gleicher Art ver­wandt werden könnten. Ein Tant aber oder eine Militär­flugzeug schafft solche Einnahmen ebenso wenig wie ein Lager von Gasbomben oder Handgranaten Vorübergehend mögen solche Rüstungsaufträge in Deutschland tatsächlich auch zu einer gewissen Mehrbeschäftigung in einzelnen Indu­strien, unter anderen z. B. auch in der Textilbranche geführt haben.

Die Belegschaft kann aber naturgemäß nur so lange in den Betrieben gehalten worden, als neue Anfträge den alten folgen, und dies wiederum tann nur solange der Fall sein, als die Reichsfinanzen weiter auf dem bisherigen Wege der Einsparungen am Sozialetat Aufträge dieser Art begleichen tönnen.

Daß es sich hierbei um eine reine Inlandskonjunktur han­delt, ging erst letthin wieder aus den Darlegungen des deut­ schen Konjunkturforschungsinstitutes in feinem neuesten Vierteljahresbericht hervor, in dem festgestellt wurde, daß die Textilindustrie zu den wenigen Wirtschaftsgruppen ge­höre, deren Produktion den Stand vom Jahre 1931 bereits annähernd wieder erreicht habe. Gleichzeitig wird aber hinzu­gefügt, daß sich die Ausfuhr von Tertilfertigwaren von dem Mitte 1982 erreichten Tiefstand nicht erholt habe. Sie war nämlich im ersten Halbjahr 1933 der Menge nach um 10 Pro­zent fleiner als im ersten Halbjahr 1932, obgleich die Auf­nahmefähigkeit der großen Tertilmärkte im Auslande sich feit dem Vorjahre eher gebessert, als verschlechtert hat. Im Zeichen einer internationalen Zunahme des Baumwollever brauches um 25 Prozent, die in den USA . sogar 50 Prozent erreichte, wäre es allerdings dem Berliner Konjunktur­institut schwer gefallen, in seinem Bericht diese offenkundige Tatsache unerwähnt zu lassen.

Die staatlichen Aufträge, die heute den direkt oder doch wenigstens mittelbar am militärischen Rüstungsgeschäft

1000 Existenzen!

In einer einzigen Stadt

München , 30. Sept. Im Vollzug des Gesetzes zur Wieder­Herstellung des Berufsbeamtentums wurden in den letzten Tagen 269 städtische Beamte und 701 städtische Arbeiter ents laffen.

800 Prozent Warenhaus- Steuer in München

Der Stadtrat von München hat gemäß der Gemeindeab­gabenordnung beschlossen, die Warenhaussteuer auf 800

beteiligten Industrien zufließen, müssen spätestens dann stocken, wenn die hinter dem Schleier falscher Ziffern weiter ins Riesenhafte anschwellenden Defizite die Leistung wei: terer Zahlungen an die privaten Rüstungsunternehmungen ohne eine stärkere Beanspruchung der Notenpresse unmög: lich machen.

Daß dieser Zeitpunkt in absehbarer Zeit erreicht sein wird, scheint den maßgebenden Wirtschaftspolitikern des dritten Reiches" schon heute ziemlich klar zu sein, und es mehren sich daher die Erklärungen aus der Regierung, die der Deffent­lichkeit schon jetzt inflationistische Methoden schmackhafter machen wollen. So erklärte fürzlich der jegt zum Staats­sekretär beförderte Verfasser des Wirtschaftsprogrammes der NSDAP . Gottfried Feder : Die Frage, ob eine Inflation vorliegt, kann nur dadurch entschieden werden, ob die vom Staat geschaffenen Mittel reproduktiv verwendet werden." Es ist also die Neugeburt der uralten Inflationsphrase zu verzeichnen, daß man nur mehr Geld unter die Leute zu bringen habe, um automatisch zu einer Wirtschafts­ankurbelung zu gelangen. Schon heute wird man sich also darauf gefaßt machen müssen, daß die bisher durch die Ueber­nahme immer neuer riesiger Garantien der Reichsbank heim­lich betriebene und einstweilen nur in den Kursen der Sperr­mart, Konversionsmart usw. zum Ausdruck kommende Wäh­rungsverschlechterung spätestens dann in eine offizielle In­flation, also in eine eindeutige Vermehrung der Zirku­lationsmittel umschlagen wird, wenn die Mittel zur Fort­setzung der Aufrüstung nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Eine Stockung in diesen Aufträgen kann man des= wegen nicht eintreten lassen, weil hierdurch mit einem Schlage die gesamte bisherige Produktion von Rüstungsmaterial ent= wertet werden müßte, denn es ist eine ganz bekannte Er­scheinung in der Rüstungsbranche, daß die ständige Vervoll­

Das in letzter Zeit von allen Seiten mit wachsender Beunruhigung verfolgte Valutadumping Japans im Welt­handel macht sich auch am deutschen Markt in einer ganzen Reihe von Geschäftszweigen nachdrücklichst benterk­allerdings infolge der oft unbegreiflich niedrigen Preise japanischer Erzeugnisse weniger in der Gestaltung des Gesamtwertes der deutschen Einfuhr aus Japan zum Aus­druck, treten dafür aber um so deutlicher in Erscheinung, wenn man die Entwicklung der Importe einzelner wichtiger japanischer Ausfuhrerzeugnisse der Menge nach verfolgt.

.

Einfuhr aus Japan in Dz. Margarine Tierfett und Tran Delkuchen

Kleie

Federn und Borsten Manganerz Baumwolle Kunstseide. Gummiwaren

Papier ..

4

-

Erstes Halbjahr 1931 1216

1932

1933 5873 19 390

31 012

20516

46 791

495

4 128

6749

48

3277

39

693

907

5.975

9 607

10 812

7 336

20 418

44

783

.

86

498

1777

".

603

511

701

In einzelnen Fällen, wie z. B. bei Baumwolle und Mangan­erz, geht das Vordringen Japans am deutschen Markt auf Kosten der anderen Bezugsländer Deutschlands vor sich, während die deutsche Wirtschaft von der durch das japanische Dumping herbeigeführten Verbilligung ihrer Rohstoffver­sorgung sogar noch profitiert. Die schweren Schäden, die das japanische Dumping deutschen Industrien im In­landsgeschäft bereitet, zeigen sich deutlich in dem Emporschnellen der Importe beispielsweise japanischer Kunstseide, Kautschukwaren, Papierwaren und Margarine oder ähnlicher Speisefette.

kommnung der modernen Kriegswaffen jede solche Stodung Man erkennt die Boykoffgefahr

unmöglich macht.

Wie wenig die Scheinblüte einzelner Rüstungsindustrien in Deutschland selbst außerhalb der amtlichen Stellen als Konjunkturaufschwung betrachtet wird, geht übrigens deutlich aus der Entwicklung der Effektenkurse in der legten Zeit hervor.

-

Während die deutschen Aktienbörsen in den ersten Wochen der Hitler - Regierung unter dem Eindruck starter Inter­ventionen der fast durchweg von der Regierung abhängigen Institute unentwegt festlagen der Aktieninder des Stati stischen Reichsamtes weist vom Januar bis zum Mai d. J. eine Erhöhung von 61,75 auf 73,26 auf-, haben sich die Dinge jest grundlegend geändert, nachdem sich die Börse troß aller Interventionen über die wirkliche Lage der deutschen Wirtschaft klar zu werden beginnt. Ohne Rücksicht auf das großzügige Arbeitsbeschaffungsprogramm, das im Mai ver­öffentlicht wurde, ging der Inder bereits im Juni auf 71,5, im Juli auf 68,4 und im August auf 66,9 zurück, während er heute trotz aller Meldungen über den konjunkturellen Auf­stieg, den Rückgang der Arbeitslosigkeit und den vermehrten

In einer soeben erschienenen handelswissenschaftlichen Publikation, die wir nicht näher bezeichnen, um den gleich­geschalteten Verfasser nicht ins Konzentrationslager zut bringen, finden wir einen bezeichnenden Hinweis auf die antihitlersche Boykott- Bewegung. Es wird ausgeführt, daß es ursprünglich Waren mit der Bezeichnung Made in Germany " überaus schwer hatten, sich im Ausland durchzu­setzen; erst als diese Bezeichnung deutlich für die Güte der deutschen Waren sprach, wurde sie zu deren Empfehlung. Nun aber wirkte sie gerade umgefehrt; Waren mit der Be­zeichnung Made in Germany " werden nicht getauft, gleich­gültig, ob sie gut oder schlecht seien. Es ist also die Her funftsbezeichnung Made in Germany ", die einmal ein Po­fitivum war, zu einem deutlichen Negativum geworden. Daraus ergibt sich die Konsequenz unsere Quelle spricht fie nicht aus, die deutsche Herkunft im Ausland zu tarnen, damit der Boykott gebrochen werde.

Auftragseinganz bereits unter dem Niveau von Ende 1932 Metallmärkte rückgängig

liegt. Ganz ähnlich war die Entwicklung am Rentenmarkt, wo man gegenüber einem Index von 80,45 am Jahresbeginn nach großen, von den amtlichen Stellen freudig begrüßten Steigerungen heute bei ca. 76,50, also ebenfalls weit unter dem Niveau angelangt ist, das vor der Machtergreifung Hitlers zu verzeichnen war. Mit anderen Worten:

Die sogenannte Konjunkturbelebung, die großartigen, aber leider gefälschten Statistiken und die immer wieder: holten Betenerungen, daß man mitten in einem gewal: tigen Konjunkturaufschwunge sei, haben jede Wirkung auf die Börse eingebüßt und man erkennt jetzt auch dort von Tag zu Tag deutlicher, wie es um diese Scheinblüte in Wirklichkeit bestellt ist.

Neben der rein wirtschaftlichen Seite dieser deutschen Rüstungskonjunktur, die hier angedeutet wurde, darf man aber nicht ganz vergessen, daß diese ganze Entwicklung auch eine sehr ernste politische Seite hat, die das Ausland zwingen sollte, dieser eigenartigen deutschen Inlands- Konjunktur" erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen. Grade weil ein wirt­schaftlich völlig ausgeblutetes Land wie Deutschland aus den erwähnten Gründen gar nicht in der Lage ist, diese Auf­rüstung in dem jeßigen Tempo durchzuhalten und ad infini­

Im September wurde die Haltung an den Metall­märften wesentlich schwächer, was um so bemerkenswerter ist, als auch das zeitweilige Abgleiten des Dollarkurses auf den Stand des Pfundes sowie die zeitweilig stärker hervor­tretenden inflationistischen Bestrebungen in den Vereinigten Staaten die Stimmung faum zu beleben ver= mochten. Die konjunkturelle Entwicklung des Metall: verbrauchs wies im ganzen nach unten. Auch in Deutschland zeigte der Metallverbrauch eine Abschwächung, wenngleich ein Vergleich mit andern großen Industrieländern immer noch zugunsten Deutschlands ausfällt, da sich hier die an­regende und bei allgemeiner Abschwächung auch bremsende Wirkung der Regierungsmaßnahmen bemerkbar macht

Schlechtes Rußlandgeschäft

Nach der Ostwirtschaft" wurden 1938 bisher von Rußland in Deutschland Aufträge für etwas über 100 Mill. RM. ver­geben, während im ganzen Jahr 1932 die deren Liefe rungen nach Rußland 400 Mill. ausmachten.

tum fortzuführen, ergibt sich immer mehr das Be Reichspost klagt

streben, diese Aufrüstungsperiode durch einen Krieg abzuschließen. In dem Augenblid nämlich, in dem weder die ständigen Drosselungen des Sozialetats noch offen inflationistische Methoden eine weitere Fortsetzung des Rüstungsprogrammes ermöglichen, wird für das deutsche Volk und für Europa der Katastrophenpunkt der Hitler - Politik erreicht sein. Der Ueberzeugung, daß dieser Augenblick in durchaus absehbarer Zeit eintreten wird und muß, fann sich niemand entziehen, der hinter den deutschen Konjunktur- Phrasen die nüchterne Wirklichkeit erkennt.

..Sehr ruhig"

Wie der Roheisenverband in Effen mitteilt, wies im Monat September die Lage auf dem Inlandmarkt keine nennenswerte Aenderung gegenüber dem Monat August auf. Dagegen war infolge von Devisenschwierigkeiten der Ein­fuhrländer das Verkaufsgeschäft nach dem Ausland sehr ruhig die Preise waren nach unten gerichtet.

Nach dem Monatsbericht des Drahtverbandes ( Drahtverfeinerungsindustrie) ist der Eingang an Abruf­ordres im Inlandgeschäft gegenüber dem Vormonat etwa s zurückgegangen, während die Abschlußtätigkeit ge= stiegen ist. Im Ausfuhrgeschäft ist teine wesent

Ein amtlicher Bericht an dem Postausschuß des Deutschen Industrie- und Handestags teilt mit:

Der Briefverfehr lag im Mai um 9 Prozent und im Juni um 18 Prozent unter den Ziffern des jeweiligen Vormonats, im Juli dagegen um 11 Prozent höher als im Juni, um im August wieder um 5 Prozent gegen den Juli zu finken. Der Fernsprechverkehr hat in der Zeit von April bis August den Stand des Vorjahres im allgemeinen be­hauptet, nach beträchtlichen Abnahmen der Fernsprechstellen zeigte sich im August erstmals eine Zunahme um 2000.( Ver­mutlich für die zahlreichen neuen Behörden und saturierte Nazibonzen. Red.)

Die Finanzen der Reichspost sind sehr angespannt. Die Posts check guthaben, die im Jahresdurchschnitt 1928 606 Will. und 1932 461 Mill. RM. betrugen, waren bis zum 31. März 1933 auf 411 Mill. RM. zurückgegangen. In­zwischen dürfte eine Erhöhung erfolgt sein.

Angesichts der gespannten Finanzlage ist es der Reichs­post zur Zeit unmöglich, Tariffenkungen in größerem Auss maß vorzunehmen. Hierfür wären Zuschüsse des Reichs­finanzministeriums erforderlich, die jedoch infolge der schwierigen Lage des Gesamthaushalts des Reiches nicht bewilligt werden könnten.

Prozent der Landesgewerbesteuer festzuseßen und sie auf liche Aenderung des Auftragseingangs zu verzeichnen. Religion der Arbeit"

Einheitspreis- und Kleinpreisgeschäfte auszudehnen. Die Filialsteuer wird auf 300 Prozent erhöht und auf Ver­sicherungs-, Banf und Kreditunternehmungen ausgedehnt. Endlich wird ein Prüfungsausschuß eingesetzt der nachzu­prüfen hat, welche städtischen Regiebetriebe abgebaut werden sollen.

Krieg bedeutet Steigerung der Löhne

Sagt ein Pg. Ernst Pfister: Hieraus ergibt sich die Er­fenntnis, daß Deutschland , um besseren Lohn für die Ar­beitnehmer zahlen zu können, eine Politik betreiben muß, die von unserer Industrie den Zwang nimmt, sich Absatz im Ausland im Wettbewerb mit allen Industrien der Welt zu erkämpfen. Wie aber können wir uns von dem Zwang, Industriewaren in fremde Länder auszuführen, befreien? Durch entschlossenes Ringen um völlige Beseitigung der Tributzahlungen und Raumpolitit. Da nur das Programm der NSDAP solche Politik vorsieht ift auch hiermit der Beweis erbracht daß nur der National sozialismus in der Lage ist, den Arbeiter wieder besseren Lohnverhältnissen zuzuführen."( Gewerkschafts- Archiv" Jena , Heft 8/9).

Die Währungsschwankungen in den Wettbewerbsländern Amerika und England sowie neue Kontingentierungsmaß­nahmen in Holland bilden die Hauptschwierigkeiten für die Ausfuhr. Bei dem Walzdrahtverband hat sich der Inland­marft gut gehalten. Der Auslandsmarkt ist nach wie vor ruhig.

-

Preissteigerungen

Gegenüber dem niedrigsten Preisstande von 1929-1988 hat sich der Preis für Weizen stark erhöht. 100 Kilogramm tosteten Februar 1933 8,70 Mart, Juni bereits 11,21 Mark; Rucker stieg von 5 auf 11 Marf, Stabeisen von 42 auf 60 Mart, Kupfer von 42 auf 60 Mart, Baumwolle von 46 auf 72 Mart, Kautschut von 31 auf 51 Marf.( Aus dem gleich­geschalteten Gewerkschafts- Archiv", Heft 8/9, Jena ). Nicht die Erhöhung von Löhnen

Die Schaffung zusäßlicher Arbeit und Einstellung neuer Irbeitskräfte, nicht die Erhöhung von Löhnen, ist augenblicklich das Gebot der Stunde."

Korrespondent für das graphische Gewerbe Deutschlands , Nummer 54.

Mit 10 v. H. Dividende

Im Handelsteil der Kölnischen Zeitung "( Nr. 531) lesen wir:

Bei dem geftrigen Allgemeinen Deutschen Bergmannstag in Essen schloß der Reichswirtschaftsminister seine program­matische Rede mit den Worten des großen Sohnes der Stadt Essen : Das Ziel unsrer Arbeit soll das Gemeinwohl sein, dann bringt Arbeit Segen, dann ist Arbeit Gebet." Unabhängig von diesen bedeutsamen Worten verweist die Verwaltung der Zuckerfabrik Brühl AG. in der Einleitung ihres Berichts für das 49. Geschäftsjahr 1982/38 darauf hin, daß sie des 50jährigen Jubiläums der Gesellschaft am 12. April d. J. durch gemeinsamen Kirchgang der Belegschaft und durch Ueberreichung eines Geldgeschenks an alle Mitarbeiter gedacht habe. Hier wie dort liegt im Grunde tiefe Religiosität der Arbeit, und man kann es nur begrüßen, wenn diese Art Religiosität der Berufsauffaffung um h greift... Ginfchließlich 12 987 ( 24 445) R. Vortrag verbleibt ein erhöhter Reingewinn von 290 882 RM.( 197 895 M.), woraus eine auf 10 Prozent ( 8 Prozent) heraufgesette Dividende ausgezahlt wird.