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Deutsche Stimmen

Feuilletonbeilage der Deutschen Freiheit"* Donnerstag, den 5. Oftober 1933* Ereignisse und Geschichten

,, Laßt sie hinsiechen"

Menschenliebe und Barmherzigkeit im ,, dritten Reich"

Wir empfehlen unseren Lesern den weiter unten ab gedruckten Aufsatz Robert D'Harcourts, der vor einigen Tagen im L'Echo de Paris" erschienen ist. An einem Beispiel, das unter allem Schrecklichen des dritten Reichs" nur alltäglich erscheint, zeigt der Ver: faffer mit tiefer Eindringlichkeit den philosophischen Kern der nationalsozialistischen Lehre. In ihr findet sich der reine unphilosophische Materia= lismus, neben dem der Marxismus leuchtender Glaube an die edle Menschlichkeit ist. Dieses Hitlertum ist nicht nur Rückfall in die Barbarei, sondern in die Bertiertheit. Die Phrasen von Gott   und Geist, die den Propagandalügnern so leicht von den Lippen fließen, erweisen sich als eine Maste, die sie nötig haben, damit der vorurteilsvolle" Spießbürger in allen Ländern der Welt das grauenerregende wahre Gesicht nicht erblickt, Aber Robert D'Harcourt   hat ihnen die Maske heruntergerissen.

Die Berliner   Stadtverwaltung hat soeben einen Beschluß gefaßt, in dem ein Beobachter, der mit ein wenig Aufmerksamkeit die Entwicklung der Hitlerherrschaft zu ver­folgen pflegt und mit deren Grundsätzen vertraut ist, viel­leicht keinen wichtigen Grund zum Erstaunen erblicken wird, aber üben den einen Augenblick nachzudenken vielleicht nicht ohne Nußen ist.

Dieser Beschluß betrifft eine besondere Gruppe von Bür­gern, vielleicht die unglücklichsten, die es gibt, nämlich die unheilbar Erkrankten, die in den Anstalten der Stadt unter­gebracht sind. Der völkische Staat hat soeben diesen Unglück­lichen einen aufmerksamen Blick geschenkt, einen Blick nicht des Mitleids, sondern des ungehemmten Realismus. Nach reiflicher Ueberlegung hat er sich entschlossen, diese Unglück­lichen in unbarmherziger Weise um jede medizinische Pflege zu bringen( um es mit dürren Worten zu sagen) und ebenso um den Beistand der Krankenschwestern, da nämlich die Verlängerung des Daseins dieser Kranken durch eine entsprechende ärztliche Pflege als zu fost= spielig für die Nation erscheint. Man wird in Zukunft nur Lebensunterhalt und Obdach, also die unentbehrlichen materiellen Existenzmittel, gewähren.

Man verjagt sie nicht, man verurteilt sie auch nicht zum Hungertode, man überläßt sie nur ihrem Uebel, das sich un­gehemmt vergrößern und entwickeln kann. Man nimmt ihnen auch die Hände, Sie pflegen und beruhigen. Die Krankenschwestern, die also jedes Recht auf ihren schönen Be­russnamen verlieren, werden von den Unglücklichen ent= fernt, die unter allen das größte Anrecht auf Mitleid haben sollten; sie werden nun mit nationalsozialistischer Disziplin in geschlossenen Bataillonen für die weniger hart getroffenen Kranken eingesetzt, die Aussicht auf Heilung besitzen.

Der Unheilbare wird weiterhin ernährt werden. Man verbietet ihn zu behandeln. Er ist nicht mehr ein Kranker, sondern ein Verlorener. Und die Lehre Hitlers   löscht die Verlorenen aus der bürgerlichen Gemeinschaft aus. Wissenschaft der Aerzte, die Heilmittel, das Mitleid der Krankenschwestern sind zu teuer, um verschwendet zu werden. Sie fristen den Kranken das Leben, und es ist gerade diese unnötige Verlängerung", die man nicht will. Dieser Standpunkt wird in aller Form auf zynische Weise proklamiert. Man hofft, daß die Krankheit, ungehemmt durch die medizinische Behandlung, welche ihre Entwicklung mil­dert und verzögert, ihrem natürlichen Vernichtungswillen überlassen, von selbst, ohne zuviel Verzögerung, die zum Tode Verurteilten auslöscht, deren Agonie zu kost­spielig ist. Abscheulicher Realismus, der den Preis der Ießten Seufzer veranschlagt, neben dessen kalter Wild­heit die Methoden der Wilden beinahe menschlich erscheinen, welche die Greise Bäume erklettern lassen und sie mit dem Beil erschlagen, sobald ihre schwachen Hände loslassen.

Der Erlaß der Stadt Berlin   wird ohne Zweifel Schule machen, wie es sich für eine Entscheidung aus dem Zentrum des dritten Reichs" gehört. Seien wir darauf gefaßt, daß er von anderen Städten Deutschlands   angenommen wird.

Er ist weder eine Ueberraschung, noch ein Zufall. Eine lange Vergangenheit hat zu ihm geführt. Er ordnet sich neben dem Sterilisierungsgesetz als ein Glied in die Stahl­fette ein, die vom Nationalsozialismus geschmiedet wird, um die bürgerliche Gemeinschaft mit einem un­barmherzigen Zwang zu umgürten. Andere Kettenglieder werden zu gegebener Zeit angefügt werden und sind bereits vorgesehen: z. B. die schmerzlose Tötung durch den Staat. Sie werden das Bild des Hitlerstaates vol­lenden, zu dessen obersten Gesetzen das Dogma der Härte, die methodische Unterdrückung des Mitleids gehört, wenn fie nur erst im Vollbesize ihrer Kräfte sind. Nur die Glieder der Gesellschaft zählen, die fähig sind, das Rad zu drehen. Die anderen, welche die förperlichen Kräfte verlassen, werden unbarmherzig zermalmt. Den inneren Werten ge­währt der Rassenfanatismus nicht einmal das Al­mosen des Respekts. Nur die Zukunft wird zeigen, wie trostlos diese Auffassung von der menschlichen Höchst­leistung, diese mechanische Gleichsetzung des Lebens mit einem nußbringenden Material ist. Schon während des Krieges lernten wir den schrecklichen Ausdruck Menschen­material" in seiner ganzen Niedrigkeit kennen. Der Rassen­fanatismus entwickelt mit äußerster Strenge die Nußbar­machung des menschlichen Lebens, das ihm wie ein profit­bringendes Gehölz vorkommt

Wir wollen übrigens den unsozialen Charakter der Maßnahme und ihre bezeichnende Verachtung für die Volksmassen nicht unerwähnt lassen. Auf die Bevölke­

rungsklasse, für welche die öffentliche Krankenpflege über­haupt in Frage kommt, auf die Niedrigen, auf die Schwachen, drückt sie mit ihrem ganzen Gewicht, um sie zu vernichten. Der Reiche, der sich Heilmittel leisten und den Arzt belohnen kann, der für seinen Krebs zahlen" kann, wird nicht be­troffen.

Die Ausschließlichkeit des Materialismus darf uns nicht überraschen. Die Maßnahmen, die wir heute den zur Macht gekommenen Nationalsozialismus ergreifen sehen, sind die­selben, die er predigte, als er noch in der Opposition war. Er wendet heute nur seine ursprünglichen theoretischen Auf­faffungen an. Es ist nur Gerechtigkeit, diese Treue sich selbst gegenüber anzuerkennen.

Adolf Hitler   hat schon in seinem Buche ,, Mein Kampf  " die mitleidlose Ausmerzung des unheilbar Erkrankten gepre­digt. Das heißt, das entschlossene Imstichlassen des im Straßengraben liegenden Soldaten, der nicht mehr marschie­ren kann. Das dritte Reich" überfüllt nicht die Ambulanzen. Es füllt die Fabriken, aber leert die Hospitäler. In seinem Buch, welches das Brevier der künftigen Volksgemeinschaft geworden ist, wendet sich Hitler   gegen die Lebensdauer der Minderwertigen oder, um die schneidende Grausamkeit seiner Formel wiederzugeben, gegen die lebensunwerten Leben". Das einzige Kriterium der Würde des menschlichen Daseins ist seine Vitalität. Schwäche und Entartung ist ein und derselbe Begriff. Allein die Kraft kann Rechte geltend machen. Krankheit und Schwäche können feinen Anspruch auf Interesse erheben in einem Staat, dessen oberstes Ideal die Steigerung der Werte des Blutes und des Muskels durch Eugenik und Auslese( Rassenaufzucht) sind. Dieses Wort, das die Idee der Erhöhung und Verbesserung physischer Eigenschaften enthält, würde sich besser für die

Wic!

Wir deutschen Frauen arischer Gesinnung, Wir halten fest und tren zum dritten Reich", Wir kommen endlich wieder zur Besinnung, Wir schalten die Erotik sogar gleich. Wir wollen treue deutsche   Kinder zeugen, Wir brauchen wieder deutsches Militär, Wir lassen sie am echten deutschen Busen sängen, Wir geben uns nur noch deutschen Männern her. Wir fingen nur noch deutsche Wessel- Lieder, Wir tanzen Tänze nur nach deutschem Schritt, Wir sagen zum Korsett jetzt wieder Mieder, Wir tragen Kleider nur nach deutschem Schnitt. Wir woll'n als deutsche   Frauen nicht mehr ranchen, Wir baden auch mit Juden nicht gemein, Wir lassen uns nur noch treudeutsch gebrauchen, Wir woll'n auch in der Liebe arisch sein. Wir wollen unser Antlig nicht mehr schminken, Wir wissen, daß es sitler so gebot,

Wir woll'n nach französischen   Parfüms nicht stinken, Wir färben auch die Lippen nicht mehr rot. Wir machen uns so dof wie irgendmöglich, Wir wissen, daß dem Arier das gefällt, Wir finden alle anderen Frau'n unmöglich, Wir sind die schönsten Frauen auf der Welt. Wir fühlen nichts für Fremde aller Rassen, Wir Frauen sind das unserm Adolf   schuld, Wir sind bereit, sie auf Befehl zu haffen, Wir kämpfen gern für unseres Führers Huld. Wir werd'n ins Deutsche fremde Worte überfegen, Wir sag'n von nun an statt Adien

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- Heil Dir, Wir geben kein Pardon, wen wir verlegen, Wir denken deutsch  , denn WIR sind WIN!

Spezies der Pferde und Sunde eignen und riecht Zeit- Notizen

nach Stammbaum. In seiner Schrift läßt Adolf Hitler   für die Zukunft erwarten, daß man zu den schwersten und ein­schneidensten Entschlüssen" kommen würde. Man sieht, mit welch unnachsichtiger Festigkeit und mit welcher unerbitt­lichen Logik das Programm angewandt wird.

Auf dem Kongreß von Nürnberg   des Jahres 1929 bekannte der Führer ohne Umschweife seine Vorliebe für radikale Auslesemethoden und für die Grundsäße des Lykurg. Wenn Deutschland   sich entschlösse, alle Jahre auf eine Million Kinder 700 000 bis 800 000 der schwächsten zu beseitigen, so würde das Endresultat nur eine kraftvolle Steigerung der Rafseeigenschaften sein können."( Wo wäre da Josef Göbbels  geblieben? Die Red.) Das ganze völkische Glau­bensbekenntnis besteht aus der ungeheuer­lich sten Verhöhnung der Werte des Christen= tum 8.

Wir haben gerade gehört, daß die Wortführer des Natio­nalsozialismus die methodische Vernachlässigung der Siechen zu einem Glaubensartikel erhebt. Eine merkwürdige Ver­drehung des Gleichnisses aus dem Neuen Testament! Es ist drehung des Gleichnisses aus dem Neuen Testament! Es ist nicht mehr der Samariter auf der Straße von Jericho  , der uns als Beispiel vorgehalten wird, es ist der Priester, der Levite.

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Ein Mann mit Geist erhebt sich in Deutschland   zn hoch über seine Mitbürger und wird zum Narren; der Nebel umhüllt seinen Kopf. Er entartet so leicht, weil nichts neben ihm in Schranken hält; er schießt aus, nach allen Seiten und ist von einer häßlichen Fruchtbarkeit. Fr. Nietzsche.

,, Jm Traum sah ich ein Männchen"

Heine gegen Einstein  

Selten dumm und bösartig ist ein Bericht nationalsozia­listischer Blätter über einen Vortrag Einsteins   in London  . 3war wird über den Inhalt des Vortrages nichts gesagt- davon verstehen Schreiber und Leser nichts es wird über

das Aeußere der Versammlung berichtet. Doch zitieren wir

wörtlich:

Ganz besonders betonte Einstein noch, daß ihm alle fali­

fornischen Sternwarten auf unbestimmte Zeit zur Ver­fügung stehen. Gefragt muß hier werden, ob auch die Sternwarte ihm zur Verfügung steht, von der aus in einigen 200 Versuchen der Schwindel der Einsteinschen Theorien nachgewiesen wurde? Ganz von allein fallen einem bei diesem Theater einige Worte des Juden Heinrich Heine   ein:

Im Traum sah ich ein Männchen, klein und puzzig, Das ging auf Stelzen, Schritte ellenweit, Trug weiße Wäsche und ein feines Kleid, Inwendig war es jämmerlich, nichtsnußig, Jedoch von außen voller Würdigkeit, Von der Courage sprach es lang und breit, Und tat sogar recht truhig und recht stuzzig.

Um den Juden Einstein   zu beschimpfen, bedient man sich auch mal des sonst ebenso geschmähten Juden Heine. Heine als Kronzeuge für die Nazis! Wir meinen, daß das mis­brauchte Zitat Heines besser auf Göring  , Hitler und Göbbels  

paßt.

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Berbotene Zeitungen: Deutsche Volkswacht", Reichenberg  , und Wochenausgabe" des Neuen Wiener Tagblattes"( ganz unpolitisches Magazin, bürgerlich).( Deutsches Kriminal­polizeiblatt Nr. 1660.)

In einer Sigung der Reichsleitung des Reichsvers bandes deutscher Schriftsteller, Berlin  , be schloß das Präsidium gemeinsam mit dem Beirat, nur arische Mitglieder als Mitglieder zu führen. Außerdem wurde beschlossen, das große Winterhilfswerk mit allen Kräften zu unterstützen. Die Mitglieder werden ver­pflichtet, außer den finanziellen Opfern, die jeder nach Kräften zu bringen hat, bei allen Zeitungen und Verlags­anstalten, mit denen sie arbeiten, nachdrücklichst für das Winterhilfswerk einzutreten.

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Das Propagandaministerium hat soeben Besprechungen abgeschlossen, in denen bestimmt wurde, welche Bücher im Verlauf des Weihnachtsgeschäftes des deutschen Buchhandels dem Publikum angeboten werden dürfen. Alle Weihnachtsbücher- Ausstellungen sollen möglichst in der Zeit vom 2.- 11. Dezember durchgeführt werden.

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Das Archiv für Sozialwissenschaft Sozialpolitit", das Werner Sombart  , Max Weber   und Cogar Jaffe begründet hatten und das Joseph Schumpeter  , Alfred Weber   und Emil Lederer   herausgeben, stellt sein Er­scheinen ein. Damit ist die Geschichte der bedeutendsten deutschen sozialwissenschaftlichen Zeitschrift, die gleichzeitig eine der bedeutendsten der Welt war, beendet.

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Bebels Buch Aus meinem Leben" ist auf Grund der Ver­fügung des Geheimen Staatspolizeiamtes 2 D 224 162 vom 16. September verboten. Weiter wurden verboten: Our Age Weekly, Neuyork; Geld und Arbeit, Bern  ; Gornit, Krakau  ; Trybuna, Krakau.  ( Deutsches Kriminalpolizeiblatt 1657/58.)

Der Polizeipräsident in Frankfurt   a. M. läßt kundtun, daß er jeden, der am Rundfunk Moskau   hört und wenn er dabei erwischt wird, ins Lager bringen lassen wird- - als Teilnehmer einer geheimen kommunistischen   Ver­sammlung!

Die Körperteile des SA- Mannes Fragen und Antworten

1. Frage: Was ist der Kopf?"

Antwort: Der Kopf ist jener wulstartige Auswuchs zwischen den Schultern, der einesteils die Tragart der Kopf­bedeckung erleichtern, andernteils das Hinaufrutschen der Hitlerkrawatte verhindern soll.

2. Frage: Was sind die Arme?"

Antwort: Die Arme sind astartige Auswüchse an den Schultern, die durch pendelartige Schwingungen beim Marschieren den SA.- Mann im Gleichgewicht erhalten. Das schwimmhautartige Ende des rechten Armes dient beim Zeigen des Hitlergrußes zum Erheben in die Luft. Außer­dem dienen die Arme zum Ausfüllen der Hemdärmel." 3. Frage: Was sind die Beine?"

Antwort: Die Beine dienen zur Ankurbelung der deutschen Schuhindustrie, zu welchem Zwecke man sie mit langen Stiefeln bekleidet. Die Beine sind der wichtigste Teil des Körpers. Wenn es nämlich mal wieder anders kommt, tann man auf ihnen laufen."