und seine Minister, noch ehe ihnen irgend eine Volks vertretung eine Ermächtigung erteilt hatte, die wichtig sten Grundrechte außer Kraft setzten. Unter wüstem blutigem Terror, unter brutaler Einsetzung der Staatsmacht gegen die sozialistische Arbeiterklasse, unter dem Verbot ihrer Presse und ihrer Versammlungen, unter dem verlogenen Mißbrauch aller Propagandamöglichkeiten durch die im Grunde verfassungswidrige Reichsregierung und ihre Parteimilizen, unter tätlichen Angriffen auf Redner und Zuhörer in den Rundgebungen der verfassungstreuen Parteien, auch des Zentrums, unter Brandstiftung im Reichstage und durch die Entfesselung aller Schrecken sind die Wahlen des 5. März zustande gekommen. Eine feine Legalität!
Angesichts der Blutströme über Deutschland , der politi schen Massenmorde, der überfüllten Gefängnisse und Konzentrationslager, des Elends der Emigration auch aus den Reihen der Katholiken, der dem achten Gebot widersprechenden Diffamierung ehrenhafter Volks genossen, der Aechtung des jüdischen Muttertums, dessen ehrwürdige Züge auch Ihre Gottesmutter trägt, angesichts all dieser christenwidrigen Rückfälle in barbarische Zeit alter, schreiben Sie Säße nieder wie diese:
Unser Kanzler wurde von Gott berufen... Die Reichsregierung Adolf Hitler ist nach katholischer Staatsauffaffung die für Deutschland gottgegebene
Autorität.
mora.
Sie glauben, Herr Kapitularvikar, daß Adolf Hitler im Christentum die unerschütterlichen Fundamente des sittlichen und lischen Lebens unseres Volkes sieht"? Und Sie preisen diese Reichsregierung, weil sie den Bolschewismus geschlagen, die marxistische Gottlosenbewegung vernichtet und das deutsche Volk pon der Pest des Schund und Schmuzes befreite".
Herr Kapitularvikar: keine Ihrer Behauptungen trifft zu. Daß Sie aber als einer der oberen Führer der auf den Gottesfelsen Petri gegründeten Kirche im Kampfe gegen die Pforten der Hölle" sich so hinter der Staatsgewalt verstecken, statt sich auf die sittlichen Kräfte Jhrer Kirche zu verlassen, kennzeichnet Sie, Herr Rapitularvikar, und den furchtbaren Absturz des Ratholizismus in Deutschland . Wir wissen, daß wir damit die Meinung vieler tapferer und besorgter Katholiken aussprechen, die allerdings nicht Bistumsverweser sind. Es gibt ein Wort des Heilands:„ Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme". Sind Sie aus der Wahrheit? Kann das jemand nach Ihrem Agitationsbriefe zu behaupten wagen? Meinen Sie, man könne, wenn man ein wirklicher Christ ist, die Kraft religiösen Bekennermutes zur Wahrheit trennen von den kleinen Tagesbedürfnissen der Agitation einer Regierung, die sich mit allen Mitteln an der Macht halten will?
Briefe wie den Jhrigen, Herr Kapitularvikar, mag der Reichspropagandaminister schreiben. Das ist sein Beruf. Dafür wird er hochbezahlt.
Sie, Herr Kapitularvikar, als ein Diener Christi und ein Ründer ewiger Lichtströme, müßten hoch erhaben über die Wirren der Zeit die harte nackte Wahrheit sagen. Nicht nur um Deutschlands , auch um des universalen Ratholizismus willen.
Daß Sie es nicht wagen, daß keiner Ihrer Bischofsbrüder es wagt, zeigt, wie sehr auch die katholische Kirche Deutschlands in die große sich noch entwickelnde Katastrophe hineingerissen ist. Sie werden es uns nicht glauben, aber Sie werden es erleben.
Das verschwelgt der Hohepriester
Das Schicksal Helds, Schäffers, Stützels
München , 9. Oktober 1933. Dr. Heinrich selb, der frühere bayerische Minister: präsident und einstige Führer der bayerischen Volkspartei, liegt, wie wir erfahren, an einem Nervenzusammenbruch schwer darnieber. Die Nervenentzündung machte die Herausmeißelung von von Kieferteilen notwendig. Seine Gattin ift infolge der Haussuchungen und einer durch bas rohe Auftreten der SS eingetretenen Angstpsychose törperlich völlig zerrüttet. Helds Sohn Walter, der früher bei den Bayerischen Motoren- Werken in München als Ingenieur tätig war, ist in das Konzentrationslager Dachau gebracht worden. Helds Sohn Heinrich, der sich vor Jahren in Regensburg als Rechtsanwalt niederließ, ift hente ohne Praxis und Einkommen. Diese Tatsache wiegt für die Familie umso schwerer, als Dr. Held keine Pension empfängt und auch seine Teilhaberschaft am " Regensburger Anzeiger" ihm kein Einkommen mehr bringt.
Nicht besser ist es dem früheren Vorsitzenden der bayeri fchen Volkspartei, Staatsrat Schäffer, ergangen. Er befindet sich seit längerer Zeit ebenfalls im Konzentrations: lager Dachau , wo er unter scharfer Bewachung schwere Erdarbeiten verrichten muß.
Der frühere bayerische Innenminister Stügel, ber feiner Zeit nachts um zwei Uhr aus dem Bett heraus verhaftet wurde und schwere Mißhandlungen zu erdulden hatte, lag lange Zeit in einem Münchener Krankenhaus. Sein gegenwärtiger Aufenthalt ist unbekannt.
Horst- Wessel - Film verboten!
Uraufführung war für Montag festgesetzt
Wie die Effener„ National- Zeitung", das Blatt des Mints fterpräsidenten Göring erfährt, wird das Propagandaministe: rium die für Montag, 9. Oktober, dem Geburtstag Horst Weffels, angefegte Uraufführung des Horst- Weffel- Filma verhindern und außerdem dafür Sorge tragen, daß der Film in seiner gegenwärtigen Form nicht in der Sefs fentlichkeit erscheint. Das Ministerium ift der Auffaffung, daß der Film der„ Boltsdeutschen Filmgesellschaft" nicht die künstlerische Qualitäten besigt, die von einer Dar= stellung des Lebens des nationalsozialistischen Vorfämpfers Horft Wessel und des gewaltigen Ereignisses des deutschen Freiheitstampfes verlangt werden müßten.
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Seit Monaten wurde die deutsche Deffentlichkeit für den nationalsozialistischen Horst- Wessel - Film alarmiert. Er sollte das großartigste Dokument nationalsozialistischen Kämpferwillens werden, alle Blätter brachten spaltenlange
Daladiers Alarmruf Fortsegung von der 1. Seite
Wer ist der verantwortliche Staatsmann, der seinem Lande in der gegenwärtigen Welt eine Politik der Jolies rung empfehlen oder sich in eine Politik der gegnerischen feit dazu gezwungen zu sein? Alliancen hineinstürzen wollte, ohne durch die Notwendig
Wir wollen einen für alle Völker würdigen und loyalen Frieden, wir wollen Sicherheit für alle.
Auf die Gefahr hin, Kritik hervorzurufen, aber in der Sorge, meine ganze Ansicht darzulegen, kann ich nicht begreifen, daß, wenn alle Regierungen aufrichtig sind, die allmähliche und kontrollierte Abrüstung nicht ihre Zustimmung finden follte. Europa ist zum Untergang verurteilt, wenn es den Rüftungswettbewerb beginnt. Es ist einer restlosen Zerstörung und des Sieges der Barbarei sicher, wenn es aufs nene zum Kriege schreitet.
Aber ich darf eine Frage stellen: Was will Hitler : Deutschland ? In der Vergangenheit find alle Versuche einer dauerhaften Berständigung zwischen beiden Völkern gescheitert. Niemand bestreitet das Recht Deutschlands auf seine Existenz als eigene Nation. Niemand denkt daran, Deutschland zu demütigen. Wir hören die deutsche Regie: rung ihren Friedenswillen betonen und auf diplomatischem Wege ihren Wunsch befunden, an einer Annäherung der beiden Völker zu arbeiten.
Aber warum jenseits des Rheines diese nur für den Kampf erzogene Jugend? Warum diese wiederholten Kundgebungen in Reih und Glied aufmarschierter Wafs fen? Warum diese Verweigerung der ersten Etappe, die zur Abrüstung, führen soll? Warum die Forderung, heute ein kost: spieliges Kriegsmaterial herzustellen, das, wenn das Abrüstungsabkommen unters zeichnet ist, wieder zerstört werden muß? Das sind die Fragen, die sich vor uns erheben. Frankreich bleibt seinem eigenen Geiste treu, der aus Maß, Ge= rechtigkeit und Vernunft besteht. Niemand kann ihm vorwerfen, daß es umso entschlossener seine Vertei digung organisiert, als es wiederholt Unterpfänder für sei: nen aufrichtigen und loyalen Friedenswillen gegeben hat. Diese Fragen drängen sich uns auf. Frankreich bleibt feinem eigenen Genius tren, der auf Maß= halten, auf die Gerechtigkeit und die Ver= nunft bedacht ist.
Niemand kann Frankreich verübeln, umso entschloffener an seiner Verteidigung zu arbeiten, als es wiederholte Bürg: schaften für seine aufrichtige Friedensliebe gegeben hat. Daladier schloß mit einem Appell an sämtliche republikanisch und demokratisch eingestellten Elemente des Landes, sich geschlossen hinter die Regierung zu stellen.
..Plumpes Manöver"
Die deutsche Erklärung in London und Rom . Der„ Temp3" schreibt:
" Man erkennt flar den Sinn der Erklärung: Deutschland versucht die Einigung im Prinzip, die zwischen Frankreich ,
schaffe, das es nicht erlaube, zu ihr herzliche Beziehungen zu unterhalten. In seiner Rede, die von hohem Gedankenflug und edlem Gefühl zeugte, spielte Stanley Baldwin auf Locarno an und fügte hinzu, daß man wissen müsse,
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daß England für alle seine Unterschriften einzustehen vers möge, wie es auch diejenige geachtet habe, durch welche es die Neutralität Belgiens garantiert habe. Das sind Worte, die uns die Gefühle des englischen Volkes besser bestätigen als alle Auseinandersegungen.
Man kann sogar der Ansicht sein, daß Stanley Baldwin durch seine Anspielung auf- unter den heutigen Umständen unannehmbare Forderungen, die ein allgemeines Abrüstungsabkommen verhindern fönnten, im voraus auf die Antwort erwidert hat, die Deutschland nächste Woche in Genf geben wird.
Französisches Presse- Echo
Paris , 9. Oft. Zur Rede des französischen Ministerpräsidenten Daladier schreibt der sozialistische" Populaire": Soweit allgemeine Formeln die Haltung einer Regierung bestimmen, können die von Daladier angegebenen uns befrie= digen. Es ist eine Aufklärung aber unerläßlich. Wird man sich etwa darauf beschränken, wesentliche Jdeen zu verkünden, oder auf ihre praktische Handhabung zu verzichten, wenn Deutschland sie nicht annimmt, oder wird man sich entschließen, das Abrüstungsabkommen gemäß den aufgeführten Grundsäßen auszuarbeiten, um das dritte Reich" vor die Wahl zu stellen, es entweder anzunehmen, oder die Verantwortung(!) für ein Scheitern der Verhandlungen auf sich zu nehmen?
„ Republique"( radikal) schreibt: Daladier hat einen genouen Abrüstungsplan dargelegt, der auf der Kontrolle beruht und von allen ehrlich gewillten Völkern angenommen werden kann und muß.
" Homme Libre"( radikal) bemerkt, Daladier stelle mit aller Offenheit die Frage, auf die die Welt bisher nicht antworten wollte. Es handele sich um die beängstigende Frage, die das Schicksal des in einer Krise befindlichen Europa ungewiß macht. Man werde eines Tages doch in Genf dazu Stellung nehmen müssen.
" Denvre" meint, ganze Stellen der Rede Daladiers wendeten sich an Deutschland . Der Appell an Deutschland sei fein Aufruf zum Kampf. sondern ein Aufruf zum Frieden. Mit der eindeutigen Frage, was Deutschland wolle, hat es nicht nur das Mittel zu bekennen, sondern es auch zu beweisen. Warum also wartet es?
Rempart schreibt: Die Kontrolle hat nicht funktionieren können, als Deutschland noch von Stresemann , Luther, Brüning u. Co geleitet wurde, und jetzt sollte sie in einem nationalsozialistischen Deutschland wirksam sein? Das ist ein schlechter, unheilvoller Scherz
Der in Genf weilende Außenpolitiker des„ Echo de Paris" will in der Rede Daladiers eine Bestätigung der alar mierenden Nachrichten finden, die dieses Blatt vor einiger Zeit über die angeblichen Zugeständnisse Frankreichs in der Abrüstungsfrage veröffentlicht hatte. Mit welchem Recht, fragt das„ Echo de Paris", verraten Daladier und PaulBoncour die im obersten Rat der nationalen Verteidigung im November vergangenen Jahres festgelegte französische These?
England und den Vereinigten Staaten besteht, zu stören und Im britischen Kabinettsrat
den Hintergedanken, die Lage, wie sie durch die Verhandlungen zwischen Paris , London , Washington und Rom geschaffen worden ist, zu verwirren, um auf irgendeine Weise erneute Vorbesprechungen auf Grund einer deutschen Anregung zu erreichen. In der Zwangslage, Stellung zu nehmen, ist die Berliner Regierung vor allem bestrebt, nach Möglichkeit der Verantwortung zu entgehen, welche sie auf sich nähme, wenn sie die Konferenz zum Scheitern brächte. Das Manöver ist allzu plump und kommt auf jeden Fall zu spät. Bereits seit langer Zeit ist die Verantwortung, die ausschließlich auf Deutschland zurückfällt, unzweideutig festgestellt. Uebrigens besteht keine Aussicht, daß ein derartiges Manöver gelingen kann, wenn die Vermutungen der Presse über Forderungen des Reichs, die es in seiner in London und Rom abgegebenen Erklärung formuliert haben soll, richtig sind, nämlich: zwar die vorbehaltlose Annahme der Kontrolle, aber die Ablehnung der Probezeit, die tatsächliche Gleichberechtigung Deutschlands und die unmittelbare Herabsehung der französischen Streitkräfte. Schon versichert man, daß die Unnachgiebigkeit Berlins in London den peinlichsten Eindruck hervorgerufen hat und daß Sir John Simon mit dem Botschafter Frankreichs Corbin und dem Botschafter Italiens Grandi- unmittelbar nach dem Schritt des deutschen Geschäftsträgers beraten hat.
Wenn Deutschland sich tatsächlich vorgenommen hat, die Aufhebung der Probezeit von vier Jahren zu verlangen und ihren Einsatz durch eine kurze Uebergangszeit von weniger als einem Jahr zu fordern, außerdem darauf zu bestehen, daß ihm alle durch den Versailler Vertrag ver: botenen Waffen: Tants, Kampfflugzeuge, schwere Artil lerie und Unterseeboote, erlaubt werden, so würde jede weitere Auseinandersegung überflüssig werden.... Hitlerdeutschland gelingt es nicht mehr, Illusionen zu erwecken. Die ganze Welt ist über die Gefahr be= lehrt, die es in Europa darstellt, und jedenfalls kann es nicht hoffen, daß es in England für seine Intrigen und Manöver Unterstützung findet. Auf dem Kongreß der konservativen Partei in Birmingham antwortete der Lordpräsident des geheimen Rates, Stanley Baldwin , den Rednern, die gegen die Abrüstung Englands protestiert hatten. Er sagte, daß eine Nation, die ein Abrüstungsabkommen verleben oder selbst eine Nation, welche die Unterzeichnung eines Abkommens verhindern würde, indem sie Forderungen formulierte, die wohl später annehmbar sein könnten, aber heute von den andern Partnern nicht angenommen werden könnten, dadurch als einzige auf der Welt ein Hindernis
Vorberichte über die Arbeiten im Atelier. Einzelne Szenen wurden vervielfältigt und in der Presse veröffentlicht. Noch vor wenigen Tagen hat man den französischen Journalisten Sauerwein in einer Sondervorstellung den Film gezeigt. Sein Lob über diese großartige Leistung deutscher Filmfunst zur Verherrlichung des nationalen Sieges wurde überall nachgedruckt. Dabei wurde Herr Sauerwein sogar verziehen, daß er Jude ist.
Nun ist auf einmal alles aus. Auf Befehl des Propagandaministers Göbbels wird das Licht gelöscht und die großartige Uraufführung, die in Gegenwart Hitlers erfolgen sollte, abgeblasen. Was ging da vor? Man hat ungeheure Summen für diesen Film aufgewandt. Hunderte von SA. - Leute wurden in Kommunisten verwandelt, die in wilden Straßenfämpfen demonstrierten und natürlich zuletzt„ besiegt" natürlich zuletzt„ besiegt" fämpfen demonstrierten und wurden. Man hat einen Wirtschaftsstreit zwischen strahlenden Nationalsozialisten und Untermenschen" inszeniert, wobei
London , 9. Ott. Der politische Korrespondent der„ Morning Post" schreibt zum heutigen Kabinettsrat: Es wird erwartet, daß versucht werden wird, solche Aenderungen in der Abrüstungspolitik vorzunehmen, die die Haltung Teutschlands beeinflussen könnten. Es wird erwartet, daß die britische Haltung soweit abgeändert werden wird, wie es sich mit den politischen Grundsäßen verträgt und daß Anstrengungen unternommen werden sollen, um die franzifische Regierung zu einer ähnlichen Haltung zu veran lassen. Die Frage einer Verkürzung der Probezeit von vier Jahren dürfte sorgfältig geprüft werden. Zugleich herrsche in gut unterrichteten Kreisen die Ansicht, daß die Franzosen britischerseits aufgefordert werden könnten, ein entschiedenes und öffentliches Angebot bezüglich quantitativer Verminde rung auf das Niveau des Konventionsentwurfes während der Probezeit zu machen.
Giftgas exportiert!
Paris , 9. Ott. Nach einer Brüsseler Drahtmeldung des " Jutranfigeant" machte ein belgisches Handelshaus, das ers fahren hatte, eine chemische Fabrik in Deutschland liefere Gasgranaten auf einfache Bestellung nach Belgien , die Probe aufs Exempel. Die Firma glaubte zunächst nur an einen Bluff. Sie erhielt aber eine Rifte mit Tränengasgranaten, die ihr unbeanstandet durch den Zoll ausgehändigt wurden. Die Sendung war mit Feuerwerkskörpern" ausgezeichnet und enthielt eine Anweisung über den Gebrauch der Gra
naten.
Die Empfängerin ließ die Zündstoffe in einem militärischen Laboratorium untersuchen. Die Wirkung des Gases war so fürchterlich, daß die gewöhnlichen Gasmasken nicht genügten, um die anwesenden Zeugen zu schüßen. Diese mußten eilight den Raum verlassen.
Der Korrespondent folgert, daß die deutschen Fabriken auch ähnliche Wagnisse anstellen. Der Beweis, daß die Gasfabris tation jenseits des Rheins in großem Maße forschreitet, sei erbracht, auch außerdem die Feststellung, mit wie großer Leichtigkeit sich aufrührerische Elemente ungewöhnlich ges fährlicher Explosionsstoffe bemächtigen fönnten.
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Tische, Stühle und Gläser in ungeheuren Mengen vernichtet wurden so hatten sich die Filmstreiter im Zeichen alter Erinnerungen in die Sphäre einer echten Hauerei hineinprojiziert. Man hat auf der Grenadierstraße Juden zusam mengetrieben, um sie vor die Filmleinwand zu bringen, und bei jedem die ausgestandene Angst mit zehn Mark Honorar abgegolten.
Verboten! Die„ Erhebung" des deutschen Films muß sich einen andern Ausgangspunkt suchen.
Rache an Wehrlosen
( Inpreß.) In Krefeld wurde in der Nacht zum 27. Septem ber die Krone einer Hitler- Eiche" im Stadtwald abgebrochen. Der Polizeipräsident hat, ohne die Schuldfrage zu klären, angeordnet, allen marxistischen Gefangenen im Ge fängnis von Krefeld und Anrath , die aus Krefeld- Uerdingen stammen, für drei Tage das Mittagessen zu entziehen.