Rahmen einer über 10 Jahre langen mit jährlich durchschnittlich 65 Millionen Goldmark betriebenen Subventionierung der Handels- und Verkehrsluftfahrt und des einschlägigen Sportwesens ist nicht nur ein Stab von tausenden von Piloten herangezogen worden, es ist auch ( im DO X und ähnlichen Modellen) jener Typ des Bombenflugzeuges geschaffen worden, das europäische Fernstrecken glatt bewältigen und mühelos 1000 Kg. mitführen kann. Die Ruhrkredite und andere Milliardenzuwendungen des Reiches an die notleidende Schwerindustrie sind in Form von Umlagen der einzelnen Wirts schaftskapitäne und Unternehmern in schwarze Rüstungs. zwecke mit hineingeflossen. Der Besitz eines außerordent lich wirksamen Ferngeschützes, gegen das das Langrohr von 1918 nur noch ein unzulänglicher Versuch war, ist unverhüllte Tatsache. Auch wenn die hervorragenden deutschen Kriegschemiker Dr. Haber und Dr. Will. stätter als Juden in Deutschland geächtet sind, baute und baut man( mit ihrer Mitwirkung!!) in Deutschland auf dem einschlägigen Gebiet trotzdem weiter. Deutsch land kann auf dem Wege der serienmäßigen Fabrikation aller Art in wenigen Monaten die notwendigen Massen herstellen. Heute schon ist die Metallindustrie, insbesondere für Munition und schwere Artillerie sowie Tankbestandteile und( für militärische Bekleidungsstücke) auch die Textilindustrie derart in Hochbetrieb, daß wenig stens für diese Industriezweige die Behauptung einer Zurückdrängung der Arbeitslosigkeit zutrifft.
-
Die NSDAP . fördert planmäßig die Aviatik. Jeder SS. - Mann soll, wenn irgend möglich, als Pilot ausgebildet werden. In völliger Mißachtung ihrer katastrophalen Wirtschaftslage hat sogar die Reichsbahn den Flugzeugverkehr zu organisieren begonnen. An das Märchen, daß Handelsflugzeuge militärisch nicht nugbar seien, glaubt heute kein Kind mehr. Wenn es auch auf dem Gebiet der Kriegsführung und der Kriegstechnik „ ein Aeußerstes", um mit Clausewitz zu sprechen, überhaupt nicht gibt, weil immer noch Uebersteigerungen und technische Verbesserungen denkbar sind, so muß doch nach drücklich betont werden, daß das„ dritte Reich" seiner überbolschemistischen Zentralisierungssucht, in seiner Militarisierung der Jugend und Erziehung, in seiner Popularisierung der Kriegstheoretik, in seiner Verherrlichung des Willens auf Kosten der ratio technisch nicht erst nach Jahren, sondern schon nach einem bis anderthalb Jahren fertig" sein kann. Womit nicht gesagt sein soll, daß der in der Volksbibel ,, Mein Kampf " als unausweichlich bezeichnete zweite europäische
Fortsetzung von der 1. Seite.
Der Korrespondent der„ Time 8" in Berlin gibt ausführ lichen Bericht über die deutschen Aussichten zur Abrüstungs
Die englische Volksmeinung Volksmeinung Frage und schreibt unter anderem:
artwortung für das Zerschlagen der Konferenz auf sich nehmen wolle. Man könne aber auch die Konferenz nicht endIrs fortsetzen, man müsse zu einem Ende kommen, das mit der Wiederaufrüstung Europas einen Schluß mache.
" Für welche Zwecke fordert Deutschland Waffen? Die gleichheit der Waffen nicht als Dauerzustand gemeint ist britische Regierung hat zugegeben, daß die gegenwärtige Unund sie war am meisten dafür verantwortlich, daß man im Dezember letzten Jahres ein Abkommen zustande brachte, in welchem die Gleichheit Deutschlands innerhalb eines allgemeinen Sicherheits- Systems vorgesehen war. Der Anfeng für die Durchführung des Versprechens ist in den Artikeln des vorliegenden Entwurfs gemacht.
Aber dieses Versprechen wurde dem Vor- Hitler- Deutschland gemacht. Die Machtergreifung durch die Nationalfozialisten hat unvermeidlich andere Nationen in dem Entschluß zusammengeführt, einem Anwachsen der deutschen Kräfte vorzubeugen. Das Versprechen besteht noch, aber seine Ausführung ist praktisch unmöglich, solange die Nazis Kriegspropaganda fortgeführt wird.
In anderen Worten, der Augenblick, in dem man das Versprechen ausführen kann, vermag vorderhand nicht mehr zu bestimmen. Es hängt davon ab, ob Deutschland fortfährt, sich zur Kriegsmaschine auszubilden und weiter die Jugend dieses Landes zu dem Glauben erzogen wird, daß ehrgeizige nationale Ziele durch Krieg erreicht werden.
Die gegenwärtigen Führer Deutschlands predigen dem Ausland den Frieden, aber den Krieg der heimischen Hörerschaft. Deutschland unterschrieb den Kellogg - Patt, der den Krieg als Mittel der Politit verwirft. Will Herr Hit ler seinen eigenen Anhängern sagen, daß Deutschland zu diesem Pakt steht?
Will die deutsche Regierung den braunschweigischen Professor seines Amtes entheben, dessen Lehrbuch das Studium des chemischen und bakteriologischen Krieges empfiehlt? Moralische Aufrüstung liegt im Kern der Nazi- Lehre. Und die Ziele der Nazipartei umfassen die Absorption der Deutschen außerhalb Deutschlands . Andere Länder können also die Nazi- Kriegsreden unmöglich als eine innere Angelegenheit betrachten. Diese müssen aufhören, bevor eine Hoffnung auf tatsächliche Abrüstung entstehen fann."
" Times" empfiehlt zum Schluß, ein Abkommen auch ohne
Deutschland zu treffen, mit der Erklärung, daß dieses Ab
tommen erst in Kraft trete, wenn Deutschland seinerseits die Unterzeichnung vollzogen habe. Das würde besser als sonst irgend etwas dem deutschen Volk seine moralische Isolotion in der Welt klar machen.
„ Es wird hier in Berlin nicht begriffen, daß gelegentliche friedliche Passagen in Reden deutscher Nazi- Führer das Mißtrauen draußen in der Welt in einigen Monaten nicht zerstreuen können, während das Marschieren, Paradieren und Demonstrieren von Tausenden von Männern andauert. Es mag ohne Zweifel etwas Wahres darin liegen, wenn sie sagen, daß es aus inneren Gründen notwendig ist, die Jugend dieses Landes zu beschäftigen, zu disziplinieren, zu erziehen, und die Revolution zu konsolidieren; daß es nicht auf ein mal aufhören könne, aber die Sache sich von selbst legen
werde.
Wenn es wahr ist, daß Frankreich eine Verkleinerung der Braunhemden- Kräfte verlange, wäre hier ein guter Raum für ein Kompromiß. Das Nazi- Regime fann gewiß nicht die Auflösung der SA. und der SS. ins Auge fassen, aber die interne Entwicklung wird die zahlenmäßige Verkleinerung nicht nur erforderlich, sondern auch natürlich machen. Die Arbeitsbeschaffung für die älteren Mitglieder insbesondere und dazu das harte Training nach Arbeitsschluß mehrmals in der Woche wird bald zuviel, was manche Familie bestätigt.
News Chronicle"
-
" 3wei Fragen sind gestellt entweder fann ein Ueberein tommen mit Deutschland erreicht werden, und was ist zu tun, wenn nicht? Die Zeit ist gekommen, die zweite Frage als die Hauptfrage zu sehen. Denn wenn Deutschland die Hauptmächte Europas in dieser Hinsicht gespalten sieht, wird es fortfahren von Aufrüstung zu sprechen. Wenn es sich aber einer soliden Front gegenübergestellt sieht, eröffnet sich gute Aussicht für sein Einreihen in die Linie.
Im Wesentlichen steht eine solide Front. England und Amerika , Frankreich und Italien , Polen und Spanien , Standinavien und die Kleine Entente , und selbst Rußland könnte fast sicher ein Abrüstungs- Abkommen auf der britischen Linie treffen. Ihre Aufgabe ist es, voranzugehen und es zu tun.
Deutschland mag ablehnen, zu unterzeichnen. Es trägt sich mit der Absicht, die Konferenz zu verlassen. Selbst dann muß die Konferenz fortgeführt werden. Wenn das geschieht und ein Abrüstungsabkommen von dem übrigen Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika getroffen wird, dann bleibt Deutschland noch immer an den Versailler Vertrag gebunden. Es kann ihn durch öffentliches Aufrüsten verlegen. Auch dann ist Europa noch nicht hilflos. Deutschland kann aus eigenen Hilfsmitteln nicht, aufrüsten. Als leptes Mittel muß ihm das Material zur Waffenfabrikation entzogen werden."
Krieg auch wirklich schon in 1-1 Jahren ausbrechen Krieg gegen die Arbeiterbewegung
müßte.
Die Möglichkeiten für die Schweiz
Gewiß! Die Schweizerarmee ist dazu erzogen, in hart näckigstem Widerstand an den Grenzen des Landes entscheidungsuchende Schlachten nicht zu fürchten. Aber, würde es überhaupt zu einer entscheidungsuchenden Schlacht für die Schweizerarmee kommen können? Nicht nur in größenwahnsinnigen Nazikreisen stellt man sich die militärische Entfesselung der„ Rachegeister gegen das mit Rassenschande beladene Frankreich "( 3itat aus Hitlers „ Mein Kampf ") so vor, daß im Zusammenwirken mit Balbos vielfachen Ozeangeschwadern, fünf, vielleicht zehn tausend Hakenkreuzvögel, Paris , aber auch den militärisch wichtigen Raum um Lyon in der gleichen Nacht planmäßig„ bepflasterten", in der gegebenenfalls wirklich entscheidende deutsche Kräfte über die völlig unbefestigte Linie des Rheines in die Schweiz einbrechen. 1914 hatte die späterhin an der ser so heroisch kämpfende belgische Armee fast 8 Tage Zeit zum Aufmarsch und zur entscheidungssuchenden Schlacht. Der technischen Ueberlegenheit der deutschen Stoßarmee gegenüber war sie trotz der Panzertürme von Namur und Lüttich machtlos. Das englische ,, Sergentenheer" hatte zum Aufmarsch am linken Flügel der Franzosen 1914 fast 14 Tage Zeit.
-
Davon, wie militärische Schweizer Fachleute schreiben, kann keine Rede sein, daß eine Verteidigung der unbefestigten Rheinlinie von Basel bis Chur ,„ zum mindesten nicht schwieriger sein solle als ein großer operativer Angriff über das Hindernis des Rheins"(!!) zumal, wenn dieser Angriff noch am 1. Tage begleitet würde durch jene Flugzeugmassen, oder nur einen Teil jener Flugzeugmassen, die angenommenermaßen von ihrem Raid gegen Paris und Lyon zurückkehrten, Massen gegen die die paar Schwärme opferwilliger Schweizer Piloten so wenig ausrichten könnten als die Langrohre von Lüttich gegen die 42-3entimeter- Steilfeuergeschütze der Deutschen von 1914. Bei solcher Entwicklung ist es für die militärische Rolle der Schweiz in angenommenem Fall völlig gleichgültig, ob die unter dem Schutz von Flugzeugmassen und Fernbatterien gegen den Raum von Lyon voreilenden motorisierten Massen sich in der Hauptsache„ zwischen Genfer- und Neuenburgersee durchquetschen" und nur mit vergleichsweise schwächeren Kräften quer über die Jurahöhen von Basel bis Lausanne rücken oder umgekehrt. Entscheidend ist, ob die Schweiz , die ja auch erhebliche Kräfte gegen das länderhungrige und schon längst mit allen Mitteln der militärischen Friedensspionage arbeitende Jtalien segen müßte, ein auf wenige Stunden befristetes Ultimatum ablehnen könnte, hinter dem ungleich stärkere Vernichtungsenergien stehen würden als 1914 im Falle Belgien .
Das„ Sprungbrett"
1913 noch hat sogar Poincare , wie aus seinen Erinnerungen sowohl wie aus feinem militärischen militärischen Disput mit Dr. Disput mit Dr. Guérin hervorgeht, so wenig wie die Majorität der„ Sachverständigen" des
Wien , 10. Oktober 1988. Ein Nazi hat auf Dollfuß geschossen; die Folgen des Attentates, für das die Nazipartei verantwortlich ist, sind höchst seltsam. Die Regierung ruft: eine Rache!" und läßt die getarnten Naziblätter weiter erscheinen und die getarnten Nazi- Organisationen wie den Deutschen Turnerbund und den Deutschen Schulverein Südmart" weiter bestehen. Und rufen und die Regierung ihre Losung„ Keine Rache!" verwährend die Kolporteure die getarnten Naziblätter auskündet, wird die Bundesregierung auf einmal dennoch energisch. Sie irrt sich nur in der Richtung, sie geht gegen die Arbeiterbewegung los.
Erstens gegen die Eisenbahner, den Vortrupp der Gewerkschaften; ehe ein Eisenbahner sein färgliches Monatsgehalt nehmen darf, hat er sich in die„ Vaterländische Front " einzuschreiben; wehe ihm, wenn ers nicht tut und die Regierung, naiv und sanft, meint, so erpreßte Unterschriften hätten einen anderen Wert als eben erpreßte Unterschriften
haben.
3 weiten 3: in ganz Desterreich machte man durch Vorsensur der Arbeiterpresse unmöglich, den Kontakt mit Dr. ganisationen und Parteimitgliedern aufrecht zu halten. Die Folge dieser Maulsperre sind illegale Flugblätter, die von Haus zu Haus, von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt aufflättern und die Parolen der Partei und Gewerkschaften allen Mitgliedern verkünden, da die Presse zu schweigen hat. Die Regierung nimmt sinnlose Verhaftungen vor. Folge: Streiks und die Partei wird von der tapferen( tapfer wenns nicht gegen Braun geht) Regierung gebeten, die Dummheit in Ordnung zu bringen. Es ist selbstverständlich, daß
99
französischen obersten Kriegsrates an den ungeheuerlichen psychologischen Fehler des deutschen Einmarsches geglaubt. Neben den Generalen de Lanreza k und Michel hat nur der „ Dilettant" Jaures in der Kammer und in seiner Nouvelle Armée" eindringlich darauf rechtzeitig hingewiesen. Einem von nationalsozialistischem Geist durch bluteten"( von Blomberg) hitler- preußisch- neudeutschen Generalstab wird man um so mehr auch die fantastischsten Pläne zutrauen müssen, je mehr man die Geheimgeschichte des letzten Jahrzehnts kennt. In der Gesamtheit der erörterten Durchmarschpläne und Zusammenhänge bleibt es dabei sogar gleichgültig, ob jene Operationen gegen und durch die Schweiz den Hauptschlag darstellen werden oder nur eine„ Diversion"! Denn es ist noch lange nicht ausgemacht, ob Belgien Holland ihre Rolle als strategisches Sprungbrett ausgespielt haben. Höchstwahrscheinlich ist es, daß die Schweiz mit in das Spiel hineingerissen wird. Ob aber das zu Land und zur See, von der Luft her mehr denn je verwundbare England rechtzeitig würde eingreifen können, ist durchaus unsicher.
Sollen die Schweizer nun plöglich die Rheinlinie befestigen? Es wäre ein Hohn gegen den gesunden Menschenverstand und eine Schmach für Europa , wenn dies notwendig werden sollte. Wichtiger ist, allerdings in kürzester Frist, daß mit den übrigen Kulturmächten auch die Schweiz zu den Maßnahmen sich einigt, die mit dem Alb. druck der deutschen Wiederaufrüstung auf räumen, ehe es zu spät ist!
aus jedem dieser lokalen Streits eine Massenbewegung und der Bürgerkrieg entstehen fann.
Drittens: der Gewerkschaftsbund hält eine Tagung in Desterreich ab. Im Wiener Stadion , das 60 000 Personen faßt, veranstaltet die Partei eine Riesenkundgebung; mindestens 60 000 Genossen sind da, um den freigewählten Wiener Bürgermeister zu hören, der anläßlich des vierzigjährigen Jubiläums eines Wiener Arbeitergesangvereins spricht. Schevenels, der Sekretär des JGB., ergreift die Gelegenheit, der österreichischen Arbeiterbewegung die Treue und Solidarität der Internationale zu versichern. Folge: Am nächsten Tag wird der Gesangverein aufgelöst, die„ ArbeiterZeitung", die des Bürgermeisters Rede bringt, wird ebenso konfisziert wie ihr Bericht einen Tag früher über die Tagung des JGB. Wie sinnlos diese Konfiskationen sind, zeige folgendes Beispiel; folgende Säße verfielen der Beschlagnahme:„ Er( Genosse Citrine) wird im flassischen Land der Preßfreiheit und Demokratie nur zu erzählen brauchen, wie es in Desterreich seinen eigenen Mitteilungen über die Ausschußsizung der internationalen Organisation, deren Vorsitzender er ist, ergangen ist und die englischen Arbeiter werden das Nötige wissen. Wer bringt also eigentlich dem Ausland eine unvorteilhafte Meinung über Oesterreich bet, Herr Staatsanwalt?" Damit nun der Staatsanwalt nicht wieder in die unangenehme Situation versetzt werde, auf folche Fragen schweigen zu müssen, läßt man eine ganze Reihe von Aktionen gegen die Arbeiterbewegung steigen. Erstens löst man den Arbeitergesangverein auf, dessen Jubi läum man am Sonntag gefeiert hatte, zweitens stellt man die Arbeiter- Zeitung " unter Kolportageverbot, was in der Wirkung einem Verbot gleich kommt und drittens ist man fleinlich genug, den Obmann des Gesangvereins zu verfolgen. All das, weil ein Nazi und kein Marrist" auf den anzler geschossen hat und der„ Marrist" als Mörder hätte doch so gut gepaßt, daß ein Wiener christlichsoziales Blatt zuerst verkündete, ein„ Roter" habe auf Dollfuß geschossen. Es war ein Nazi aber man wollte die„ Roten " verfolgen und verfolgt sie eben statt der Nazi.
-
-
-
Es kann keinem Zweifel mehr unterliegen, daß die
Regierung Krieg gegen die Arbeiterbewegung will. Sie wird diesen Willen durchsetzen und wird wahrscheinlich sehr verwundert sein, wenn sie auf einen sehr realen Widerstand stößt. Es ist den Heimwehren gelungen mit Unterstützung Mussolinis-, alle christlichsozialen Hemmungen zu überwinden. Sie geben nun den Ton an. Sie sind verantwortlich für den Bürgerkrieg, der unweiger lich kommt, wenn der heutige Kurs andauert. Die Regierung ist im Begriff, durch einen Bürgerkrieg links Selbstmord zu begehen. Wer ihr Nachfolger sein wird, kann niemand prophezeien. Daß diese Politik der Heimwehren und Christlichsozialen weder dem Interesse Europas noch dem Desterreichs dient, ist klar. Mussolini will sie, Mussolini macht den Heimwehren Mut und bezahlt sie. Die„ Baterländischen" vertreten nicht die Interessen Desterreichs, fie vertreten die Jtaliens und des italienischen Faschismus. Wer Interesse an der Ruhe in der österreichischen Republik und an einer Abwehr Hitlers hat, muß dem Wahnsinn der Regierung Dollfuß- Fey ein deutliches Salt gebieten und den Herren deutlich machen, daß der Genfer Erfolg des österreichischen Kanzlers kein Erfolg des Austrofaschismus, sondern ein Erfolg des Antihitlerismus war; denn das hat weder Dollfuß noch Fey verstanden.
Die Situation ist gespannt wie noch nie. Schon die nächsten Stunden können Irrsinn und Wahnsinn des Bürgerkrieges zur Wirklichkeit machen. Die Arbeiterschaft ist bereit, ihre Kräfte sind angespannt und die Explosion, die die Regierung auszulösen im Begriffe ist, wird gana Europa aufhorchen lassen.