Spantens Wahlaussichten

Aeußerungen führender Politiker

Verschärfter Konflikt im Osten

Berlin  , 11. Oktober.

Madrid  , 11. Okt. Der Vertreter der Havasagentur hat Der Streit um die Ostchinabahn verschiedene Persönlichkeiten über die Wahlaussichten be­fragt. Der frühere Ministerpräsident Azana   äußerte sich sehr optimistisch, weil er glaubt, daß die von gewissen Kreisen vorausgesagte Niederlage der Linken sich nicht ver­wirklichen werde. Der Führer der unabhängigen Radikal­fozialisten, Domingo, vertritt die Auffassung, daß das den Frauen gewährte Wahlrecht Ueberraschungen bringen tönnte, namentlich für die Rechtsparteien, die mit einem beispiellosen Erfolg gerechnet hätten. Der Vorsitzende der fonservativen republikanischen Partei, Maura, der dem Kabinett Barrios jegliche Unterstützung verweigert hat, er­flärte: Ich bin überzeugt, daß die Wahlen ein Triumph für die Republik   sein werden. Niemand kann vernünftiger­weise an eine Wiedereinsetzung der Monarchie in Spanien  denken. Vor allem jedoch muß der Sektierergeist vermieden werden. Die Republik   muß in ihre aufbauende Phase ein­treten. Das Volk hat die Klassen- und Fanatismus- Politik fatt. Es will den Frieden und die Wiederherstellung des Autoritätengrundgesetzes. Die Sozialisten werden an Boden verlieren ebenso wie die linksrepublikanische Parteien. Das Frauenwahlrecht wird ausschlaggebend sein und ein Instrument des Sieges der Rechtsrepublikaner werden.

Der Streit um die Ostchinabahn, die von der Sowjets union seinerzeit den Japanern bzw. dem neuen mand= mands schurischen Staat zum Verkauf angeboten wurde, hat sich er­neut verschärft. Nachdem die Verhandlungen, die in Tofio geführt wurden, zunächst einen günstigen Verlauf zu nehmen versprachen, gerieten sie bei der Debatte um den Kauf­preis ins Stocken. Die Japaner, die offenbar damit rechneten, daß im weiteren Verlauf der politischen Ents wicklung, insbesondere der Konsolidierung des Mandschukno, die Russen die Bahn für einen niedrigeren Preis verkaufen würden und für die zudem die Ostchinabahn aus geogra= fischen Gründen nicht die gleiche strategische Bedeutung be= fißt wie ehedem für die Sowjetunion  , zeigten teine Neigung, auf die sowjetrussischen Preisforderungen einzugehen. Auch die Ernennung Sirotas, des japanischen Botschafters in

Ergebnislose französisch- polnische Zollverhandlungen

Paris  , 11. Okt. Die polnische Regierung hatte beschlossen, bemnächst einen neuen Zolltarif in Kraft zu sehen, durch den Frankreich   sich in seinen Interessen beeinträchtigt glaubte. Die zwischen beiden Regierungen seit einigen Tagen in Paris  geführten Verhandlungen sind gestern ergebnislos abge= brochen worden, sodaß der neue polnische Zolltarif heute früh in Kraft tritt. Unter diesen Umständen hat die französische  Regierung beschlossen, für gewisse polnische Artikel nicht mehr den französischen   Minimaltarif anzuwenden.

Beitritt Perus   zum Antikriegspakt

Moskau  , zum Außenminister hat eine Aktivierung der Ver­handlungen nicht herbeiführen können, Ende Septem= ber wurden vier leitende Sowjetangestellte der Ostchinabahn von den mandschurischen Behörden ver= haftet. Die Oeffentlichkeit der Sowjetunion   erklärte nun, daß diese Aktion auf Betreiben des Führers der mand= schurischen Delegation bei den Tokioter Eisenbahnverhand­lungen erfolgt sei und daß die intellektuelle Urheberschaft

18 Zeichnungen und Karten ausgestattet ist, wird auf An­ordnung des Reichsinnenministers allen zur Ent= Iassung gelangenden Schulkindern aus ge­händigt. In Fußnoten wird die Bedeutung der einzelnen Artikel des sogenannten Friedensvertrages er= läutert. Es ist vorgesehen, daß die Schrift auch im Schul­

den Japanern zuzuschreiben sei, Nunmehr sind von der Sowjetregierung vier Geheimdokumente veröffents licht worden, aus denen eine Bestätigung dieser Behaups tungen zu entnehmen sein soll. In Tokio   hat dieser Schritt ungeheueres Aufsehen und lebhaften Proteft hervors gerufen. Man will aber den Bericht des japanischen Bots schafters in Moskau   abwarten, che man einen diplo matischen Schritt tut. Nach Meldungen, die ans Mos kan hierher gelangen, dauern die Eingriffe berörts lichen mandschurischen Behörden in die Bers waltung der Ostchinabahn noch an. Der sowjets russische   Direktor der Bahn soll die Maßnahmen des mands

schurischen Vizedirektors widerrufen haben. Mandschuko gegen Rußland

Rußland

-

Japan

Mukden, 12. Oft. Die mandschurische Regie­rung hat angesichts der russischen   Haltung gegenüber Mandschukuo beschlossen, den Güterverkehr mit Rußland   zu sperren. Diese Maßnahme sei notwendig, um Sowjetruß­land endlich zur Wahrung des gebührenden Anstandes gegenüber seinen Nachbarstaaten zu zwingen.

Wezzel, schriftlich die Aufforderung gerichtet, mit allen ge­setzlichen Mitteln" Ehrentitel, wie Ehrendoktor oder Ehren­senator, abzuerkennen, soweit es sich um marxistisch- zentrum­liche Parteibonzen" handele.

unterricht behandelt wird. Der Arbeitsausschus Deutscher Sturm über Holland  

Verbände, dessen geschäftsführender Vizepräsident Dr. H. c. Draeger   an der Herausgabe mitgewirkt hat, wird sich im Benehmen mit den auf dem Gebiete der Jugendertüchti­gung tätigen Organisationen bemühen, daß in ähnlicher Weise auch die bereits schulentlassene Jugend erfaßt wird.

Amsterdam  , 11. Oft. Ein schwerer Südwestorkan hat am Mittwoch ganz Holland   heimgesucht und in verschiedenen Orten große Verheerungen angerichtet. Mehrere Menschen­leben sind zu beklagen.

Rio de Janeiro  , 11. Okt.( Savas.) Der argentinische Außen- Schulentlassenen die Reichsverfassung von Weimar  . Die Trockenheit in Südafrika  

minister hat ein Telegramm des Außenministers von Peru  empfangen, durch das die peruanische Regierung ihren Bei­tritt zum Antikriegspakt in Aussicht stellt.

Der ausgebürgerte Ehrenbürger

Paris  , 12. Oft. Nach einer Meldung von Geo London, ber sich zur Zeit in Salzburg   aufhält, haben die Orte in Tirol, die Hitler die Ehrenbürgerschaft verliehen hatten, ihm biese wieder entzogen. Als letter tiroler Ort erkannte Bad Michl dem deutschen   Reichskanzler die Ehrenbürgerschaft ab. Auch die nationalsozialistischen Stadträte stimmten gegen den Führer,

,, Versailles   als Revancheschrift"

Im Heinrich- Beenken- Verlag Der Türmer" ist ein Heines Heft erschienen, das sehr übersichtlich und eindring­lich eine der Hauptursachen der deutschen   Not behandelt, nämlich das Dittat von Versailles  . Diese Schrift, die mit

Pfälzer   Brief

Im Vordergrund des Interesses steht immer noch die so­genannte voltssozialistische Selbsthilfe, oder im Volksmund, der Bettelsozialismus.

Wir sind genau darüber informiert, daß maßgebende Unternehmer auf das schärfste protestiert haben und sich weigern, ihren Anteil zu zahlen, selbst auf die Gefahr hin, in die Volksacht getan zu werden. So zahlt z. B. einer dieser Unternehmer wöchentlich 50 000 Mt. Lohngelder aus. Die Arbeiter müssen ein Prozent des Lohnes abführen, das macht 500 Mt. Der Fabrikant soll nun nach den Richtlinien denselben Betrag abführen und lehnt dies ab mit der Be­gründung, es entstehe dadurch eine erhebliche Schädigung gegenüber der rechtsrheinischen Konkurrenz, die solche Ver­pflichtungen nicht habe.

Auch die Pflicht

für die Schulkinder,

Jeden Tag einen Pfennig zu bringen, ist auf den voraus­gesehenen Widerstand gestoßen. Es gibt nun Behrer, die, um nicht aufzufallen, die fehlenden Beträge ersetzen. Das geht natürlich bei der dauernden Gehaltssenkung und Preis­steigerung nicht lange. Mit den

und

in den Wirtschaften

Straßenbahnwagen aufgestellten Sammel­büchsen wird allerhand Unfug getrieben. Ueberall werden die alten 50er aus der Inflationszeit zusammengesucht und hineingeworfen. Auch Knöpfe und andere ähnliche Gegen­stände kommen dabei zu Ehren. Das Erträgnis ist jeden­falls sehr mager und wird Herrn Bürkel bald zeigen, daß fein Sozialismus" gescheitert ist. Der Humor erhielt reich­lichen Stoff durch diese Eselei und das bedeutet auch etwas in so einer ernsten Zeit.

Ueber die furchtbare Lage der Klein- und Mittel­betriebe haben wir schon berichtet, auch über die Ursachen. In Münchweiler   a. R. hat jetzt sogar der Betrieb Jos. Wadle mit über 800 Arbeitern Konkurs gemacht. Die Fa­brikantenzeitung schreibt selbst, daß diese Firma unverant­wortlich gehandelt habe, weil sie zu Schleuderpreisen ver­kaufte und so die solide Industrie in eine schwierige Lage brachte. Diese Firma hat sich auch nie an den Tarifvertrag gehalten, was zu häufigen Arbeitskämpfen führte. Weil aber der Herr Chef ein guter Nazianhänger ist, bemühen fich die maßgebenden Führer, den Betrieb mit öffentlichen Witteln zu stützen. Einige Großfabrikanten haben sich mit großer Entschiedenheit gegen diese Absicht gewandt und er­klärt, daß sie sich nicht scheuen werden, auch öffentlich zu pro­testieren, wenn ein solcher Bruchbetrieb öffentlich subven­tioniert wird.

Im Pirmasenser   Industriegebiet rtnd weiter die Firmen Jäger Jean, Dechsner und Herzog in Konkurs gegangen. Einige weitere Betriebe mußten wegen Auftragsmangels geschlossen werden, weitere Schlie­bungen sind angekündigt.

Welch große Fortschritte die Volksgemeinschaft bereits ge­macht hat, beweist die Tatsache, daß der Herr Sonder tommissar Hahn von Pirmasens  , ehemaliger Zucht­häusler, jetzt fast täglich mit den Söhnen der beiden reak­tionärsten Unternehmer und Menschenschinder Neuffer und Sertel ausreitet.

Vor dem Ausbruch des dritten Reiches" erhielten die könnte allerdings jetzt nur noch als Märchenbuch verteilt werden.

Jüdischer Dank an Bérenger

Der Großrabbiner von Frankreich   und der Präsident des Allgemeinen israelitischen Berbandes bringen in einem Danttelegramm an den Senator Henry Berenger   zum Ausdruck, daß die Judenschaft Frankreichs   die Rechte der nationalen Minderheiten nur als eine vorüber gehende Maßnahme gelten lassen könne, die dazu bestimmt sei, das endgültige Aufgehen der israelitischen   Staatss bürger in der Nation vorzubereiten."

Juden dürfen nicht retten!

Mit dem 30. September sind die letzten jüdischen Aerzte

aus dem Berliner   Rettungswesen ausgeschieben. Ehrendoktor wird aberkannt

Der Führer der Stuttgarter Studentenschaft, Schmehl, hat an den Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart  , Prof.

Der bayrische Ministerpräsident Siebert hat anläßlich seines Besuches einige intereffante Ueber­raschungen erlebt. Beim offiziellen Empfang waren SA. und Schulkinder zum Heilrufen eindressiert. Als er aber nach dem offiziellen Empfang durch die Straßen fuhr und erwartete, seine Untertanen würden ihn nun untertänigst anheilen, erlebte er die große Enttäuschung, daß sich nur selten eine Hand erhob. Die vielen Menschen in den Straßen der Städte fonnten wegen dieser Respektlosigkeit nicht sofort verprügelt werden.

Fast überall mußte das sogenannte Jungvo Ik" in den letzten Tagen wieder aufgelöst werden. Die Zustände waren unhaltbar geworden. Die anfängliche Freude über die Be­waffnung der Hosenmäße ist in Entseßen umgeschlagen, als sich überall Straßenschlachten entwickelten, die wiederholt zu sehr ernsten Folgen führten.

Von überall her wird über

die furchtbare Mißwirtschaft in den Konsumvereinen berichtet. Tüchtige Kräfte wurden ersetzt durch alte Kämpfer, die natürlich nicht das geringste von der Sache verstehen, aber erhebliche Gehälter einstecken. Bewährte Verkäuferin­nen wurden durch alte Kämpfer ersetzt, die den Umsatz schon unter die Hälfte heruntergewirtschaftet haben. Die Be­schäftigtenzahl wurde ganz unwirtschaftlich erhöht, ia, es wurden neue Büros gemietet, weil die alten zu primitiv er­schienen, es wurden neue Autos angeschafft und die bis­herigen Mitglieder sehen mit Staunen auf das Benehmen dieser Raffkes und haben jetzt erst einen Begriff davon be= kommen. was ein Bonze ist. In der Führung ist ja bereits ein Streit ausgebrochen, der durch Ausführungen des bayrischen Staatssekretärs Stocker befannt wurde. Lepterer lehnt die Jdee Leys, die Konsumländen an gute Nazis zu verpachten, ab, und wünscht die Zerschlagung der Konsum­vereine. Durch das Prozentum, das jetzt dort sich breit ge­macht hat, wird wohl der Zusammenbruch von selbst kom­men. Die Spargelder sind bereits verloren, denn es erfolgen feinerlei Auszahlungen.

In den Gewerkschaften

sieht es fast noch schlimmer aus. Wir sind orientiert über ein Büro, in dem früher drei männliche und eine weibliche Angestellte tätig waren. Jetzt drücken sich dort 11 DHV.­Buben herum, ohne etwas von gewerkschaftlichen Aufgaben zu verstehen. Alle Gelder müssen nach Berlin   und alle Unterstüßungen müssen von dort angewiesen werden. Wo früher zB. 30 und 40 Mark Notfallunterstüßung gezahlt wurden, gibt es jest nach langem Warten noch höchstens zehn Mart. Die Invalidenunterstützungen, die am 1. 9. fällig waren, sind bis heute noch nicht ausbezahlt. Die armen Teufel wurden vertröstet, sie würden über den Aus­zahlungstermin verständigt.

der

Ganz fürchterlich sind die Auswirkungen der Aufhebung Wohnungszwangswirtschaft. Wir haben einen Bericht aus einer mittleren Stadt, in der in einer Woche 28 Ermittierungen erfolgten. In einem alten Stall befinden sich zur Zeit 52 Wohnungseinrichtungen von zwangsweise Herausgestellten.

Daß jezt

alle Wohlfahrtẞunterstützten für ihre Unterstüßung schwer arbeiten müssen, wurde von verschiedenen Orten berichtet. In Pirmasens   müssen diese

London  , 12. Oft. Wie Daily Telegraph  " aus Johannis­burg meldet, ist Südafrika   von einer Trockenheit heimgesucht worden. Mehr als sechs Millionen Schafe sollen eingegan­gen sein. Wenn es bis Dezember nicht regnet, muß mit den schlimmsten Folgen gerechnet werden. Schon jetzt ist ein er­heblicher Rückgang der Wollernte zu verzeichnen. Die Flüffe Oranje   und Vaal   sind an verschiedenen Stellen bereits aus­getrocknet. Zwischen dem Betschuanaland und der Südafrika­ nischen Union   bilden sie nur noch einen sandigen Graben.

Sieben Tote

Furchtbares Flugzeugunglück

wib, Chesterton( Indiana  ), 11. Oft. Ein von Neuyork nach Chikago unterwegs befindliches Passagierflugzeug explos dierte unweit von Chesterton in der Luft und stürzte brens nend in der Nähe einer Farm auf die Erde nieder. Bier Passagiere, der Flugzeugführer und sein Stellvertreter fos wie die Aufwärterin fanden den Tod.

Leute einen Flugplas herrichten. Es ist allerdings verboten, von einem Flugplatz zu sprechen, weil Herr Göring wahr­scheinlich hier, dicht an der Grenze, einen Teil seiner Ge­schwader aufstellen will, um den fantastischen Ueberfall auf den Erbfeind" gemäß dem Lied, das jetzt alle Schulkinder von 6 Jahren schon lernen müssen( siegreich wolln wir Frankreich   schlagen), durchzuführen. Es sind dort bis zu 500 Leute beschäftigt, und auf 7 bis 10 Leute kommt ein Auf­seher. Diese Vorgesetzten bekommen wöchentlich 25 Mt. Kaufmännischer Leiter auf dem Platz ich ein gewiffer Wagner, der wegen Betrügereien und Wechsel­fälschung fast zwei Jahre Zuchthaus abgebrummt hat. Auch der Aufseher Kaltenbrenner hat einige Jahre Zucht­haus hinter sich. Der Aufseher Schaub war 1928 an einem Einbruchsdiebstahl im Stadthaus beteiligt, wo die Arbeiter­löhne gestohlen wurden. Er erhielt dafür 18 Monate. Solche Nummern sind noch mehr dabei. Es sind die besten Vertrauensleute dieses Reichskanzlers, der ja sogar ge= meinen Mördern Huldigungstelegramme geschickt hat. Der Führung ist so ziemlich überall

ber Raffkedünkel

in den Kopf gestiegen. Von überall her wird berichtet über die ausschweifende Lebensweise diefer Leute, über Ver­schwendung und Saufereien. Anläßlich einer solchen Sauferei und den damit verbundenen Ausschreitungen mußte in Pirmasens   gegen einige Führer ein Uniformver­bot ergehen. Der vielbeschäftigte Kreisleiter und M. d. N. darf jetzt noch nicht die Uniform tragen. Gerüchte, daß eine Personalveränderung als Folge dieser Ausschweisungen be­absichtigt sei, haben die maßgebenden Herren entschieden öffentlich dementiert.

Der SS  .- Mann Schlageter wurde von dem SA.- Mann Hausner nach einem Saufgelage mausetot geschlagen. In der ersten Aufregung wurde eine empörte Volksmenge vor das Rathaus geschickt, um den an­geblich marxistischen Täter zu lynchen. Da sprang ein Führer auf den Balkon und rief, es handelt sich ja um einen SA.- Mann, es ist der Schwiegersohn des Stadtrats Dauth. Da ließ die erregte Volksmenge" die Köpfe hängen und ging wieder friedlich nach Hause.

Die Unzufriedenheit

ist in allen Kreisen sehr groß und die Kritik wagt sich schon ziemlich offen hervor, weil die früheren Angeber selbst un­zufrieden sind. Unsere Leute fragen immer wieder: Ja, wo ist denn die Besserung unseres Loses, warum hat man die Gewerkschaften gewaltsam beseßt, während die Fabrikanten­vereine bis heute noch unbehelligt blieben, warum können überall die Löhne abgebaut werden, warum sinken die Unterstützungen und warum müssen die armen Teufel für ihre Unterstützungen noch schwer arbeiten; wo bleibt die Aufhebung der Notverordnungen? Wo bleiben die ver­sprochenen Verbesserungen auf allen Gebieten? Warum sind die neuernannten Betriebsräte völlig passiv und lassen jede Gemeinheit des Unternehmers passieren? Warum prassen und proßen eure Führer, wo sie doch ein Beispiel der Ein­fachheit geben sollen? Warum steht man nichts von der Volksgemeinschaft, sondern einen noch schärferen Gegensatz als früher; aber die Macht der Waffen ist vorläufig noch der Ersatz für die versprochenen Leistungen.