zu sehen waren usw. Ob der heute von der Verhandlung ausgeschlossene Angeklagte Dimitroff   an diesem Bofaltermin. teilnimmt, steht noch nicht fest. Der Vorsitzende und der Oberreichsanwalt sind dagegen, jedoch wird der Senat darüber noch Beschluß fassen.

Der Oberreichsanwalt fragt den Zeugen Buwert, ob er den Befehl Lateits, Großalarm zu melden, weiter­gegeben hat. Der Zeuge Buwert verneint; die Ausführung des Befehls sei nicht möglich gewesen, da er allein an der Etelle Wache hatte. Leutnant Rateit habe ihn gar nicht mehr zu Wort kommen lassen, als er ihm diesen Sachverhalt habe mitteilen wollen. Ueberdies seien die Feuerwehren be­reits eingetroffen, und zwar nur zwei oder drei Minuten später. Auf die Frage des Branddirektors Wagner, ob unter Großalarm ein Großalarm der Polizei oder der Feuerwehr zu verstehen sei, erklärt ateit, es habe sich um die Alarmierung sämtlicher Feuerwehren gehandelt. Branddirektor Wagner stellt fest, daß der erste Alarm um 21.14 Uhr, der zweite um 21.15 Uhr fam, um 21.31 wurde die 10. Alarmstufe durchgegeben, und um 21.42 Uhr der 15. Alarm angeordnet. Der Befehl, Großalarm zu geben, sei wahr­scheinlich von dem Polizeibeamten nur dahin verstanden worden, daß er mehr alarmieren solle. Bei der Feuerwehr gäbe es nämlich Alarmstufen nur nach Zahlen.- Ver= feidiger Dr. Sack bezeichnet diese Feststellung der schnellen Alarmierung als besonders wichtig, weil der frühere Minister Grzesinski   in London   erklärt habe, wenn der Großalarm nicht angeordnet worden sei, dann müsse er ver­boten gewesen sein. Grzesinski   habe dabei angedeutet, daß der Großalarm überhaupt nicht gegeben worden set.

Lokaltermin ohne Dimitroff  

Als nächster Zeuge wird Dr. Pepsius vernommen. Der Beuge hat van der Lubbe am Tage nach dem Brande bei Ab­schreiten des Brandweges an jeder Brandstelle gefragt, wie er das Feuer angelegt hat. Van der Lubbe habe aus­führlich und bereitwillig geantwortet. In einigen Fällen sei ihm zunächst die Angabe van der Lubbes mit den tech­nischen Möglichkeiten nicht ganz übereinstimmend erschienen. Van der Lubbe sei aber bei seinen Angaben geblieben. Der Zeuge hat den Angeklagten auch nach seinen Gründen ge­fragt, worauf der Angeklagte erwiderte, daß die ganze Ge­sellschaft vernichtet werden müsse. Als der Zeuge mit dem Angeklagten in den Plenarsaal tam, hatte er den Eindruck, daß van der Lubbe mit einer gewissen Befriedigung schmunzelnd um sich fab.

Der 8euge hat bei dieser Gelegenheit van der Lubbe gefragt, ob er die Vorhänge an der Tür angezündet habe, um damit den Plenarsaal in Brand zu setzen. Van der Lubbe habe dies verneint und gesagt, der Plenarsaal sei wohl da­durch in Brand geraten, daß das Feuer der Vorhänge sich nachher weiter ausgebreitet habe.

Nach kurzer Beratung verkündet der Vorsitzende den Eenatsbefchluk. den Angeklagten Dimitroff   bei dem Lokaltermin am Donnerstagabend nicht zuzu­laffen.

Die nächste Verhandlung findet am Freitag im Reichstags­ gebäude   statt.

Romain Rolland  , Andre Gide  und Henry Barbusse

' An Dimitroff   und Genossen

Die Zeitschrift Unsere Seit" erscheint mit ihrem neuen Seft vom 15. Oktober als Sondernummer zum Gegenprozeß und zum Leipziger   Prozeß. Unter dem Titel Die Welt   er­hebt thre Stimme" veröffentlicht die Zeitschrift u. a. Bei träge des französischen   Schriftstellers Charles Vildrac   und des amerikanischen   Professors Horaze M. Kallen. An der Spize dieser Stimmen steht folgendes Telegramm, das Ro­ main Rolland   gemeinsam mit Henri Barbusse   nach Leipzig  

Wir sprechen Dimitroff   unsere Bewunderung für die Unerschrockenheit seiner Verteidigung aus und bringen thm, seinen bulgarischen Kameraden und Torgler   unsere brüderliche Sympathie dar.

Romain Rolland  Henri Barbusse  ."

Der berühmte franzöfifche Schriftsteller Andre Gide   tele­grafierte dazu an die Redaktion der Zeitschrift:

" Ich schließe mich von ganzem Herzen der Sympathie und der Bewunderung Romain Rollands   für den Mut Dimitroffs, seiner bulgarischen Genossen und Torglers an.

Auch die Hunde betteln

Die 800 000 Mann SA. und SS.   reichen zum Schnorren nicht aus

" Die Hunde Berlins   hatten sich mit ihren Besitzern am Sonntag in den Dienst des großen Winterbilfswerks ge­stellt. Der Reichstampfbund für das deutsche Sundewesen, Gau Kurmark, hatte diese Veranstaltung organisiert. Eine großangelegte Büchsensammlung in ganz Berlin   leitete die Veranstaltung ein, die leider durch das Regenwetter beeinträchtigt wurde. Nachmittags wurden Sternmärsche ausgeführt, an denen sich die Reichswehr   und Schußpolizei, Reichsbahnstreifen, SA., SS.   und Stahlhelm mit ihren Hundestaffeln beteiligten. Im Tiergarten­Sportpalast am 300 trafen sich die Züge, und dort zeigten dann hervorragend dressierte Hunde ihre Kunststücke. Bur

Getreideautarkie

Der kommende Kampf zwischen Großgrundbesitz und Bauerntum

" Deutschland   hat den entscheidenden Schritt zur Autarkie gemacht!" verkündet die Presse des dritten Reichs"." Deutsch­ lands   Getreidebasis ist von ausländischer Einfuhr unab­hängig geworden." Da auf dem wirtschaftlichen Frontabschnitt des dritten Reichs" die tägliche ungeschriebene Meldung un­verändert" lautet und die" Errungenschaften" der Arbeits­schlacht doch allen so unendlich klar sind, daß selbst die amt­lichen Zeitungsschreiber sie nicht verschleiern können, werden die Spalten des Wirtschaftsteils mit scharfsinnigen Betrach­tungen über die erreichte" Autarkie ausgestopft.

Was ist geschehen? Die Getreideernte dieses Jahres beträgt 28 730 000 Tonnen so lautet nüchtern die vorläufige amtliche August- Vorschätzung. Sie liegt damit etwas über dem Ernteertrag des Vorjahres, dessen Saaten noch Brüning gesegnet hatte, und reicht etwa aus, um Deutschlands   gesam­ten Bedarf an Brot- und Futtergetreide zu decken. Das gün­stige Ernteergebnis ist nicht etwa den guten Beziehungen des großen Adolfs zum lieben Gott zu verdanken, sondern ist das Ergebnis der Entwicklung des deutschen Getreidebaus in den letzten Jahren. In der Nachkriegszeit ist die deutsche Ge­treideproduktion, vor allem dank der Steigerung der Heftar­erträge infolge stärkerer Verwendung von Düngemitteln, ge­stiegen. Infolgedessen ging die noch bis vor kurzem erhebliche Einfuhr zurück. Da die deutschen Getreidepreise durch starken Zollschutz vom Weltmarktniveau losgelöst wurden, während die Preise für Veredelungserzeugnisse( Butter, Eier) und Ge­müse infolge der Auslandskonkurrenz relativ niedrig blieben, war es vorteilhaft, Getreide zu bauen und es zu Preisen zu verkaufen, die doppelt so hoch waren wie die Weltmarktpreise. Es war klar, daß, wenn dieser Zustand anhält, Deutschlands  Getreideproduktion in absehbarer Zeit steigen und eine Ein­fuhr überflüssig machen wird.

Das sind Tatsachen; sie versteht auch der gleichgeschaltete Spießer und freut sich über die Nahrungsfreiheit des deutschen Volkes". Wenn er jedoch ahnen würde, daß es volts­deutschen Volkes". Wenn er jedoch ahnen würde, daß es volks­wirtschaftliche Weisheiten gibt, die weder im Federprogramm noch im Vierjahresplan des Führers stehen, würde er uns bei den folgenden Betrachtungen folgen können:

Die unmittelbare Folge der Getreideautarkie besteht darin, daß es auf die Dauer unmöglich sein wird, die deutschen Ge­

Kunstselde- Export wächst

' Aber der Erlös sinkt

Deutschlands   Ausfuhr von Kunstseidengarnen fonnte im laufenden Jahre der Menge nach um 20 Prozent gesteigert werden; sie belief sich in den ersten acht Monaten auf 4 799 600. Rg. gegen 4010 300 g. im gleichen Zeitraum des Vorjahres und 3915 600 g. in den ersten 8 Monaten 1931. Die Ausfuhrsteigerung, an der, wie folgende Ueber­sicht zeigt, eine größere Anzahl wichtiger Absaßländer be­teiligt ist, mußte allerdings mit offenbar nicht geringen Preisopfern erkauft werden, denn der Exporterlös ist froß der um 20 Prozent größern Absaßmenge gegenüber dem Vorjahr um eine Million RM. und im Vergleich zu 1931 so­

gar um 8,2 auf 18,28 Mill. RM. gesunken.

Ausfuhr, in Mill. RM. in 1000 g. darunter nach: China  

Tschechoslowaket Oesterreich Ungarn Schweiz

Argentinien

Dänemark Mexiko Spanien Schweden Südslawien Holland

Britisch- Indien Rumänien  Frankreich  Italien  

1931 1932 1933 Januar bis August 26,48 19,28 18,28 3915,6 4010,3 4799,6

395,4 522,9 771,3 470,9 399,9 382,7 239,5 388,0 360,6. 221,9 165,4 348,9 245,1 197,7 278,2 165,7 144,1 249,0 241,4 292,2 236,1 51,2 181,0 196,0 257,1 399,7 194,7 150,7 203,6 191,4 64,0 81,6 75,6 114,2 128,8

185,0

58,2

174,3

158,2

100,7 86,4 145,3

169,8

44,8 100,3

49,9

40,2

28,9 5,9

Belgien  Deutschlands   Einfuhr von Kunstseidengarnen ist demgegenüber zurückgegangen und zwar in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres der Menge nach im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent und damit gegenüber den ersten 8 Monaten 1931 um 22 Prozent auf 6 858 800 g. im Wert von 25,5 Mill. RM.

gleichen Zeit bewegte sich durch die Straßen Berlins   ein Reichsbahn im August

Autoforso, an dem sich se ünstler von Film und Bühne mit ihren Hunden beteiligten. Am Abend fand im Bandwehrkasino ein fameradschaftliches Beisammnesein der Mitwirkenden statt, bei dem die Prämiierung der erfolg­reichsten Sammlerinnen und Sammler vorgenommen wurde."

Ob die Hunde prämitert wurden oder Herrchen und Frauchen, ist nicht klar ersichtlich.

Füttert die Bestle!"

Winterhilfswerk" vor allem für die SA.

als die Einnahmen( i. V. 18,5 Millionen). Dieser Mehr­Insgesamt waren die Ausgaben um 26 Millionen höher betrag wird zum Teil durch Steuergutscheine gedeckt. Gegen­über 1929 bleiben die Einnahmen insgesamt um 1691,6 il­lionen Mark oder 47,6 Prozent zurück, gegenüber

treidepreise völlig vom Weltpreisniveau loszulösen. War es bisher möglich, durch Drosselung der Einfuhr die Preise auf einer schwindelhaften Höhe zu halten, so nur darum, weil das Inlandsangebot geringer war als die Nachfrage. Nun­mehr bestimmt das ausreichende inländische Angebot bei zu­sammengeschrumpfter Kauftraft der Volksmassen die Preise. Den daraus logischerweise folgenden Preissturz wird selbst eine Stüßungspolitik im Maßstab Schieles nicht vermeiden fönnen.

Getreideautarkte heißt, daß das Brot in der Stadt nicht billiger werden wird, da die Preise für Getreide die Preise für Brot und Gebäck nur wenig beeinflussen, daß es unmög­lich sein wird, dem Bauern ausländisches Getreide als Ge­flügelfutter und für Mastzwecke zu einem niedrigeren Preis abzugeben, wie es bis jetzt im gewissen Rahmen geschah, d. h. die Beredelungswirtschaft zu fördern, daß die katastrophale Lage des einseitig auf den Getreidebau eingestellten oft­elbischen Großgrundbesitzes sich noch weiter verschärfen wird. Wahrhaftig, ein Sieg der nationalen Wirtschaft! Aus der Außenhandelsbilanz wird ein Posten in der Höhe von 250 Mill. RM., d. h. 15 Prozent der Gesamteinfuhr verschwinden -falls die Getreideeinfuhr völlig aufhört. Das ist Hitlers  Aktivposten. Tiefe Aufwühlung der Landbevölkerung, d. b. derjenigen Schichten, die Hitlers   Sieg entschieden haben- das ist unser Aktivum!

Die Getreideautartie macht die bisherige indirekte Ge­treidepreisbeeinflussung durch Zölle und Subventionen auf Kosten aller Steuerzahler weitgehend unmöglich. Sie fann Hitler   zu allerlei Experimenten verleiten und die jetzigen Machthaber vielleicht auf den Weg des Staatsmonopols und der amtlichen Preisfestsetzungen stoßen. Sie setzt das Problem des ostelbischen Großgrundbesißes auf die Tagesordnung. Der Preissturz reduziert die täglichen Einnahmen und entwertet gleichzeitig den überschuldeten Boden. Der Ausweg aus der heranziehenden Katastrophe fann nur über die Veränderung der Produktions-( Uebergang vom Getreidebau zur Ver­edelungswirtschaft) und Besitzverhältnisse führen.

Solange hat Helmut Brückner über die Agrarrevolution gesprochen. Einmal werden die Bauern selbst das Wort nehmen.

..Nur noch" 3850000 Erwerbslosc Die geduldige Statistik

In der zweiten Septemberhälfte ist, wie die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung berich­tet, durch den energisch und planvoll geführten Kampf gegen die Arbeitslosigkeit die 4 Millionengrenze um mehr als 150 000 unterschritten worden. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern eingetragenen Arbeitslosen be­trug am 30. September rund 3 850 000.

Die Lohnsteuerzahler und die Bankbilanzen beweisen, daß

es sich nur um künstlich errechnete Zahlen handelt. Wo wirk­lich in nennenswertem Umfang Einstellungen erfolgen, ge­schieht es durch Arbeitsstreckung, also auf Kosten der Arbeiter. Statistisch nachgewiesen ist's,

Daß Deutschlands   Arbeitslose fich verringern, Das muß auch stimmen, denn das Reich

Saugt sich die Zahlen nicht aus seinen Fingern. Zählt mit!- sier stehn der Arbeitslosen drei, Schieß einen tot, dann bleiben doch nur zwei! Am Geldbeutel des Staats

Rönnt Ihr es auch genau ermessen, Da wird genommen und gebucht,

Und nicht ein Kupferpfennig wird vergessen. Zählt mit! Sier fressen jetzt noch drei, Gib einem einfach nichts, dann bleiben zwei!

Sier wohnten Leute unlängst noch, Die hatten rote Blumen, rote Wimpel, Die wollten essen, trinken, schlafen, Was dachten sich die Menschengimpel? Zählt mit! Man rief SS. und auch SA. herbei, Der eine wollte fliehen, da blieben zwei. Der deutsche Mann friegt weiter seinen Lohn, Borausgesetzt, daß blond er und ein Christ, Doch ist er dunkel, braucht er nichts zum Essen, Erst recht nicht, wenn er Jude ist. Zählt mit! Hier schafften jüngst noch brei, Den Juden schmiß man raus, da blieben zwei. Dies Rechenspiel ist luftig fortzulegen, Es ist recht unterhaltsam und scharmant, Man lernt dabei Bilanzen aufzustellen Und auch vom Sozialismus allerhand. Zählt mit! Laßt Euch die Zeit vertreiben. Die Rechnung stimmt:- Nur Nullen werden bleiben! Marga Ret

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1932 um 48 Millionen ober 2,3 Prozent. Da Marxisten müssen verhungern

von entfallen 407,9 bam, 55,1 Millionen auf den Personen­und Gepäckverkehr, 1163,9 bzw. 32,8 Millionen auf den Güterverkehr. Der Personalbestand erhöhte sich gegenüber Juli 1933 von 615 367 auf 618 218 Köpfe.

Metallwarenindustric

( Inpreß.) Nach einem Interview, daß der Sturmbann Beobachters" gewährte, soll für den kommenden Winter jedem bewährten SA.- Mann ein Fürsorgebuch ausge händigt werden". Dieses Buch erscheint in folgenden Aus­gaben:

führer Seidler einem Redaktionsmitglied des Böltischen unbefriedigend

Erstens: mit einer fostenlosen Urlaubsgewährung, die einen Erholungsaufenthalt auf dem Lande nebst freier Fahrt und Taschengeld einschließt und eine 50prozentige Eintrittsverbilligung zu allen öffentlichen Veranstaltungen ( Kinos, Theater usw.) sowie nach Möglichkeit eine Ver­billigung der Straßenbahntarife gewährt; zweitens: wie zu 1, jedoch durch Gutscheine für kostenlose Besohlung der Dienst­ftiefel erweitert; brittens: wie zu 2, jedoch durst Lebens­mittel- und Kohlengutscheine erweitert.

Aus diesen Plänen geht hervor, daß der Erlös des Winterhilfswerk vor allem dazu benutzt werden soll, damit die Terrorgarde Hitlers   bei Stimmung bleibt.

Wie der Reichsbund der deutschen Metallwarenindustrie mitteilt, kann für den Monat September im Inlandgeschäft in den Industriezweigen, die sich mit der Herstellung von Gegenständen für den Haushaltbedarf befassen, gegenüber dem Vormonat eine leichte, saisonbedingte Zunahme der Anfragen und Aufträge festgestellt werden. Auch gegen­über der gleichen Zeit des Vorjahres ist in vielen Fällen eine leichte Geschäftsbelebung zu erkennen. Im übrigen hat fich aber die Gesamtlage in der Metallwarenindustrie, die wegen der Ausfuhrichrumpfung als unbefriedigend zu bezeichnen ist, nicht wesentlich verändert. Das Ausland­geschäft ist infolge der bekannten Zoll-, Devisen- und Wäh­rungsschwierigkeiten, ferner auch durch das starke Vor­dringen des japanischen Wettbewerbs auf dem europäischen   Markt stark eingeengt.

Das Lübecker   Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 48 enthält eine Verordnung über Sperrung von Unterstützungen, nach der an Personen, die gegen§ 2 des Gesetzes über die Neu­bildung von Parteien verstoßen oder die sich im kommunt stischen oder marxistischen Sinne betätigen, Unterstützungen irgendwelcher Art nicht mehr verabfolgt werden.

Selbstmordversuch Konzentrationslager

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Die Duisburger Nationalzeitung" teilt mit, daß erst Mann, der sich in selbstmörderischer Absicht in den Rhein  stürzte und gerettet werden konnte, in Schußhaft genommen wurde.

Nach einigen Tagen wird der Selbstmordkandidat einem Konzentrationslager zugeführt, wo die Nazis seinen Todes­wünschen in der üblichen durchaus legalen Weise entgegen kommen werden.

In Kleinstädten nicht

Im Badischen   Gefeß- und Verordnungsblatt( S. 161) wird eine Verordnung erlassen, die die gewohnheitsmäßige Aus übung der Unzucht in Gemeinden mit weniger als 20 000 Einwohnern verbietet."