Man staunt

Ein unpolitischer Beobachter" schreibt uns:

Die geeinte" Nation

Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Was sich ſeit Denunzianten, Gesinnungslumpen, Staatsfeinde, Spione,

einiger Zeit täglich in Deutschland abspielt, widerspricht so

allen früheren Vorstellungen über deutsches Wejen, daß man Konjunkturschmarotzer unwillkürlich zu der Ueberzeugung gelangt, das alles set eine Komödie und zwar eine jämmerlich miserabel gespielte Komödie. Wenn sich die Hitlerei damit selbst etwas vor­täuschen will, so hat das Pläfierchen vielleicht einen kurzen Sinn, will man aber damit andere bluffen, so irrt man sich. Herr Hitler hat im Jahre 1922 den Roman des Polen Offendovski Tiere, Menschen, Götter" gelesen; die Geschichte hat ihm gefallen und er hat daraus den Svastikamystizismus tonstruiert. Kurz darauf geriet ihm die Broschüre des Amerikaners Lathrop Stoddard Aufruhr gegen die Zivili­sation" unter die Augen; auch das hat seinen kritiklosen Beifall gefunden, und schon waren seine Ansichten über Rasseaufzucht fix und fertig. Wo bleibt die deutsche Gründ­lichkeit und Sachlichkeit, daß man sich derartiges, ohne zu analysieren, vorseßen läßt? Auch der Antisemitismus Hitlers ist doch nichts anderes als ein plumpes Plagiat des ver­soffenen Niederösterreichers Georg Schonerer .

Der Präsident des Landesarbeitsamts in Köln Gerüchte- Miesmacher

erklärt, daß Anzeigen bei den Arbeitsämtern über Schwarz­arbeiter und Doppelverdiener nicht bearbeitet werden könnten. Wer Uebelstände kenne und von seiner nationalen Pflicht zur Mitarbeit bei Beseitigung der Arbeitslosigkeit durchdrungen sei, der müsse auch den Mut haben, mit seinem Namen für die Bekanntgabe einzustehen. Es solle nicht denunziert, sondern gesäubert werden.

Ungemein grotesk wirkt der sogenannte Antimarrismus des Herrn Hitler . Die monumentalen Werke Karl Marx hat er bestimmt nicht gelesen, ebensowenig deren wissenschaftliche Kritik, z. B. die seines großen Gegners Michael Bakunin . Sein vorgeblicher Haß gegen den Marxismus ist so grob materialistischer Essenz, wie nur irgendwie möglich. Hitler gegen Marx , das entspricht der Formel: Horst Wessel gegen Wolfgang Goethe .

Man fragt sich immer wieder, ob denn den Regisseuren des Hitler - Rummels gar nicht zu Bewußtsein fommt, wie soviel Kitsch auf ein denffähiges Publikum auf die Dauer wirken muß. Lange kann das so nicht weitergehen, ohne zu einer Katastrophe zu führen.

Der Winter steht vor der Tür. Das Elend ist trotz aller statistischer Schönfärberei ärger als je; die Enttäuschung nimmt trotz allem festlichen Klimbim und Tamtam bis in die intimste Anhängerschaft des Agitators stündlich zu; die Unfähigkeit und Schädlichkeit des Regimes wird allen immer deutlicher.

Jezt glaubt der Komödiant, daß der Moment für starte" Gesten nach außen geeignet ist. Hat er bisher eine aus­ländische Regierung nach der anderen auf dümmste Weise brüstiert, so versucht er nun der ganzen Welt gegenüber den wilden Mann zu spielen. Und gleichzeitig, o Ironie, stellt er

Zum gleichen Kapitel gehört eine Bekanntmachung des Kreisleiters Schöller Crailsheim, die im Frän­fischen Grenzboten" erscheint. Darin heißt es, in lezter Zeit häuften sich die Fälle, daß Volksgenossen wegen irgendeiner unvorsichtigen Bemerkung denunziert würden. Ein großer Apparat werde in Bewegung gesezt, Aftenbündel wachsen an, Familien würden unglücklich gemacht. Auf diese Weise würden Volksgenossen, anstatt für den neuen Staat ge= wonnen zu werden, diesem Staat auf immer entfremdet, nur weil Denunzianten die Zeit für günstig hielten, um an per sönlichen Feinden ihr Mütchen kühlen oder fich wichtig

machen zu können. Diese Leute handelten in den wenigsten Fällen aus Liebe und Anhänglichkeit zu Adolf Hitler oder Besorgnis um den heutigen Staat. Der Kreisleiter ermahnt die Volksgenossen, vorsichtig in den Aeußerungen zu sein und solchen Spionen und Denunzianten keine Ge­legenheit für ihr Handwerk zu geben.

Schlimmer als die Nörgler seien die Denun zianten selbst, denn durch ihr Tun komme Beunruhigung ins Volf. Wenn ein Volksgenosse, der irgendeine Maßnahme der Regierung nicht verstehe, sich einmal ein fritisches Wort erlaube, sei er deshalb noch lange kein Staatsfeind. Auf Gesinnungslumpen dagegen könne fich teine Re­gierung, keine Partei, ja ihre eigenen Freunde nicht ver­lossen. Es sei Pflicht jedes Nationalsozialisten, mitzuhelfen, Ronjunkturschmarozer unschädlich zu machen.

sich hin auf die Bühne und spielt in Doppelrolle dieper Ins Konzentrationslager

folgte Unschuld".

Gibt es denn kein Mittel, mit der widerlichen Komödie Schluß zu machen?

Wie in Deutschland

Freunde des in Italien inhaftierten Schweizer Bürgers Hofmaier schreiben uns:

Am 12. Oktober 1938 wurde der seit 1927 in Italien in­haftierte Hofmaier unter schwerer Bewachung aus dem Ge­fängnis von Imperia ( Ligurien ) abtransportiert. Der iebige Aufenthaltsort ist unbekannt, weder wurde seiner in der Schweiz wohnenden Familie noch Schweizer Behörden Kenntnis gegeben, wo sich Hofmaier zur Zeit befindet.

Der Schweizer Bürger Hofmaier wurde im Oktober 1927 in Italien verhaftet auf Grund von Denunziationen von im Tessin arbeitenden faschistischen Spizeln und Provoka teuren. Nach 17 Monaten Untersuchungshaft wurde Hof= maier im März 1927 vom Sondergericht zu 15 Jahren und 9 Monaten Zuchthaus verurteilt. Dies Urteil wurde gefällt wegen Refonstituierung der verbotenen fommunistischen Partei Italiens und wegen Zugehörigkeit zur kommu­ nistischen Partei der Schweiz . 22 Monate feiner Haft ver­brachte Hofmater auf der Insel San Stefano in Einzelhaft, er wurde erst nach dem Tode des miteingeferferten poli­tischen Häftlings Pugliese von dieser Insel abtransportiert. Hofmaier ist der einzige vom faschistischen Sondergericht ver­urteilte Ausländer, der sich in Italien in Haft befindet. Vor zwei Jahren lehnte er es in einem Offenen Brief aus dem Gefängnis ab, ein Begnadigungsgesuch zu unter­schreiben, da er sich in diesem gegen seine politische Ueber­zeugung erklären sollte. Die Gesundheit Hofmaters ist heute schwer erschüttert, der Häftling leidet an Herz- und Magen­främpfen, gerade in den letzten Wochen verschlechterte sich sein Gesundheitszustand rasch. Infolge einer allgemeinen Amnestie wurde seine Strafe auf 7 Jahre reduziert, und feine Entlassung sollte auf den Herbst 1934 bevorstehen. Seit 2 Jahren befand sich Hofmaier im Gefängnis von Imperia und nun wurde er plößlich von dort unter schwerer Be­wachung abtransportiert. Hofmaier wurde schon zu Beginn seiner Haft wochenlang in Dunkelarrest gehalten; im Ge­fängnis von Perugia wurde er vor die Flintenläufe der Miliz gestellt und mit Erschießen bedroht, als er die von der Polizei geforderten Denunziationen nicht machte.

Wo ist jetzt Hofmaier? Die faschistische Regierung Italiens muß auf diese Frage Antwort geben.

Die Prügelstrafe

Man schreibt uns aus einer schlesischen Stadt. Hier fem ein tschechischer Staatsangehöriger durch, der ein Viertel­jahr in Schußhaft war. Er war Mitte August im Konzen­trationslager Landesanstalt Coldiz. Im Lager befanden fich zu der Zeit etwa 900 Gefangene. Lagerkommandant war Polizeikommissar Kneffe, Leipzig . Er wurde dann ins Kon­sentrationslager nach Sachsenburg gebracht, das in einer alten Fabrik( Spinnerei) untergebracht ist. Dort befanden sich Mitte August etwa 1600 Gefangene. Die Behandlung war die bekannte, die Prügelstrafe wurde in beiden Lagern angewendet.

Der nationalsozialistische Westdeutsche Beobachter" meldet aus M.- Gladbach vom 25. Oktober:" Die Polizei hatte in Erfahrung gebracht, daß der Besitzer eines empfangsstarken Rundfunkgerätes regelmäßig in den Abendstunden einen Kreis von Bekannten in seiner Wohnung versammelte zum Anhören der Moskauer Rundfunksendungen. Da die Moskauer Sendungen bekanntlich zu einer maßlosen Da die Moskauer Sendungen bekanntlich zu einer maßlosen Hetze gegen die nationalsozialistische Revolution und die von ihr berufene Regierung benutzt werden, ließ der Polizei­präsident zunächst drei Teilnehmer einer derartigen kommunistischen Versammlung in Schußhaft nehmen und einem Konzentrationslager zuführen. Das Rund­funkgerät wurde beschlagnahmt. Der Vorgang wird im Polizeibericht der Oeffentlichkeit zur Warnung bekannt­gegeben mit der ausdrücklichen Betonung, daß auch in Zu­funft gegen solche Treibereien mit den schärfsten Mitteln vorgegangen werde."

Der Polizeipräsident in Wuppertal erläßt folgende öffentliche Warnung: In der letzten Zeit furfieren in Wuppertal derartig viele und unsinnige Gerüchte über führende Persönlichkeiten der NSDAP . und der SA., daß ich mich gezwungen sehe, sämtliche Bevölkerungskreise vor der Weiterverbreitung dieser Gerüchte eindringlichst zu warnen. Ich habe meine sämtlichen Dienststellen angewiesen, Gerüchteverbreiter sofort festzunehmen. Gegen diese Leute nerde ich Strafantrag auf Grund des Gesetzes gegen das Miesmachertum einleiten. Weiter werde ich ab heute alle Personen, die bei der Verbreitung von unwahren Gerüchten ertappt werden, dem Konzentrationslager auführen lassen."

Brief aus Schlesien

Mit einiger Verspätung erreicht uns dieser Brief:

In Breslau fand ein SA.- Aufmarsch für Schlesien statt. Ein Augenzeuge berichtet mir, daß die SA. in 12er Reihen drei Stunden vorbeimarschiert ist. Die Stadt war sehr start beflaggt, die Bevölkerung nahm den Marsch durch die Stadt ziemlich fühl auf. Ursprünglich war Hitler und dann Göring als Redner angesagt. Reiner ist erschienen. Zum Empfang Görings, der im Flugzeug kommen sollte, warteten sowohl am Samstagnachmittag, wie am Sonntagvormittag größere SA.- Formationen auf dem Flugplay vergebens. Anwesend waren Röhm und Heines.

Am Samstagabend ereignete sich ein schwerer Autounfall in Breslau ; ein mit besoffenen SA.- Führern besetzter Personenkraftwagen überfuhr einen jungen Arbeiter, einen Klempnerlehrling, der auf der Stelle getötet wurde. Be sonders auffällig war überhaupt, daß die SA.- Führer in ihren zahlreichen Autos ohne Rücksicht auf irgendwelche Verkehrsbestimmungen wild durch die Straßen raften. Auf­gefallen ist weiter, daß sie ein besonders auffälliges, schreiendes Hupensignal verwenden, das anzeigt, daß die " Herren" kommen und nichts ihre Raserei hemmt.

In Oberschlesien ist die Butter weiter im Preise gestiegen, und zwar in der vergangenen Woche von 1,40 Met. auf 1,60 Marf das Pfund.

Die Wochenmärkte in Gleiwitz und Beuthen sind nur noch mit der Hälfte der Verkaufsstände beschickt wie vor einigen

Monaten..

In Oberschlesien erhalten nur noch Schuhmacher Leder, die beim Einkauf den Gewerbeschein vorlegen fönnen. Damit verhindert man, daß die armen Proleten Schuhreparaturen selbst ausführen.( Dann soll das aber auch, wie behauptet wird, militärische Gründe haben. Inwie­fern kann ich allerdings nicht beurteilen.)

In Oberschlesien sind die Wohlfahrtsunterstübungen weiter gefürzt worden. Eine Witwe, die bisher 14täglich 6,- Mart erhalten hat, erhält jetzt noch 4,60 Mark.

Frankreich Ichnt Hitler ab!

Der Temps" schreibt zu Hitlers Wahlrede:

" Der Reichskanzler vermehrte seine rednerischen Manifestationen, und jede endete mit einer Art Hymne auf den Frieden, den Deutschland vor allem will. Das Wort " Friede" wird bestimmt mit den Worten Ehre" und ,, nationale Würde" am meisten in den feierlichen Reden Führers wiederholt. Als ob die Hauptbeschäftigung des Meisters des dritten Reiches" die wäre, das veu w

zu überzeugen, daß troß der politischen Isolierung, in die seine Führer es gebracht haben, trotz dem entschiedenen Un­behagen, das Deutschland durch das Verlassen der Abrüstungskonferenz und des Völkerbundes in Europa hervorgerufen hat, das nationalsozialistische Regime in feinem Falle in irgendein tragisches Abenteuer führt. Wenn der Kanzler feierlich seinen unerschütterlichen Friedens­willen fundgibt, wenn er auf eine direkte Verständigung mit Frankreich plädiert, wenn er auf Verständigungsmöglich­feiten mit Polen anspielt, so als ob die Frage des Korridors" im Handumdrehen gelöst werden könnte, dann spricht er nicht nur, wie es scheint, für die internationale Meinung. Er ist vor allen Dingen im Augenblick damit beschäftigt, eine entscheidende politische Wirkung im Innern zu erzielen, für die Festigung des Systems. Die deutschen Massen über Konsequenzen der vergangenen außenpolitischen politischen Fehler zu beruhigen, das ist die Hauptsache des Kanzlers in diesem Wahlkampf, an dessen Schluß er am 12. 11. eine Volksabstimmung mit einem vorher noch nicht erlebten Triumph erwartet.

In Neustadt wurde der frühere Parteisekretär P., der fic Amerika rüstet!

längere Zeit in Haft befand und wegen Krankheit entlassen werden mußte, erneut verhaftet. Ein Grund ist nicht er­sichtlich, da P. sich jeder Tätigkeit enthielt. Er wurde nun schwer trant ins Konzentrationslager Papenburg gebracht. Wie verlautet, ist es ein persönlicher Racheakt eines Sturm­führers, der im vergangenen Jahr mit P. einen Zusammen­stoß hatte.

Flucht aus der Hölle

Aus dem Konzentrationslager bei Osnabrück find auf Grund der unmenschlichen Behandlung 17 Internierte, darunter einige höhere SPD. - Funktionäre sowie kommu­nistische und sozialdemokratische Arbeiter entflohen. Die Nazis nahmen an den Zurückgebliebenen blutige Rache.

,, Korruption"

Gegen den seit Mitte September in Untersuchungshaft befindlichen früheren sozialdemokratischen Landtags­abgeordneten und Stadtverordneten- Vorsteher Friedrich Hofacker ist Anklage wegen Untreue, Betrugs und Ur­frndenfälschung erhoben worden. Es handelt sich um mehr als 100 Einzelfälle von strafbaren Handlungen, die Hofacker in den letzten Jahren als Bezirksleiter des freigewerkschaft­lichen Eisenbahnerverbandes begangen haben soll.

So eine Meldung in der gleichgeschalteten Presse. Wahr­scheinlich wird es mit diesem Fall" gehen wie mit tausen­den Fällen" der letzten Monate. Der Beschuldigte wird eingesperrt, und dann hört man nichts mehr von der Korruption".

Washington, 26. Oft.( Reuter.) Das Kriegsamt gibt be­fannt, daß die Heeresverwaltung für zehn Millionen Dollar Kraftwagen und für 15 Millionen Dollar Flugzeuge anzu­kaufen beabsichtige. Als Lieferer kommen ausschließlich solche Unternehmungen in Frage, die die Arbeitsgeseße unter­zeichnet haben.

Das Neueste

Havas berichtet aus Rabat , daß ein neues Flugzeugs mutterschiff Commandant Test e" vor Rabat angekommen ist. Das Schiff hat besondere Vorrichtungen zum Ausgleich und zur Neutralisierung des Stampfens und Schlingerns, und diese Vorrichtungen werden gegenwärtig auf hoher See auf ihre Brauchbarkeit hin geprüft. Havas berichtet aus Barcelona , daß bei El Bruch ein beiden

Pins, ation

Diese Beschäftigung ist ganz verständlich. Es steht außer Zweifel, daß linte des Rheines eine ernste Verftims mung ist, wo acht Monate Hitlerdiktatur besonders denen eine große Enttäuschung bereitet haben, die am meisten dazu beigetragen haben, die nationalsozialistischen Ers folge herbeizuführen.

Dann wird auf verschiedene Strömungen im National sozialismus angespielt und auf die Schwierigkeiten, die der tommende Winter bringen wird, indem sich die Massen nicht nur mit nationaler Phrase abspeisen lassen werde. Die Auf­gabe des Führers ist schwer und undankbar, denn die Haupt taten seiner Regierung widersprechen ganz und gar seinen Worten." Die Frage der Gleichberechtigung wird erörtert, und behauptet, daß Deutschland in Wirklichkeit vollkommen gleichberechtigt gewesen sei und Frankreich wirklich den Abs rüstungswillen habe. Dann fährt der" Temps " fort: Wie aber kann man wollen, daß die Welt Hitler- Deutschland nicht verdächtigt, nicht die progressive Abrüstung aller Völker z wollen, besonders seit der eigenen Wiederaufrüstung", daß es systematisch die Abrüstungsarbeiten hindert. Der Kanzler hat deshalb nicht das Recht, sich über Nichts Sprüche der internationalen Meinung zu beklagen.

und

Er irrt sich, wenn er meint, daß der Nationalsozialismus ein Exportartikel sei. Die nationalsozialistische Propaganda ist eine Gefahr und die Nationen, die jedwede Vormunds schaft der nationalsozialistischen Diktatur ablehnen, haben die Aufgabe, sich zur Verteidigung zu vereinigen, gegen die Ges fahr, die der ganzen europäischen Zivilisation droht."

Durch Vorstandsbeschluß wurden aus dem Verein Bers liner Presse u. a. ausgeschlossen: Hans Goslar , ches maliger Pressechef im Staatsministerium, Paul Löbe , ehemaliger Reichstagspräsident, Bittor Schiff, früher Redakteur beim Vorwärts".( Das ist nur eine Ehrung für die Ausgeschlossenen.)

Eine kommunistische Geheimdruckerei wurde in Manns heim ausgehoben. Dreizehn Personen, die gerade mit Drucken beschäftigt waren, wurden verhaftet.

Achtundachtzig deutsche Schriftsteller haben durch ihre Unterschrift dem Reichskanzler ein Trenegelöbnis" abges legt.( Wes Brot sie essen, des Lied möchten fie fingen.) Das Schwurgericht von Prenzlau verurteilte den Arbeiter Paul Morgen wegen Mordes an dem Arbeiter Guyffog zum Tode.

Auf dem Flugplatz Dübendorf ( Schweiz ) ereignete sich ein Flugzeugunglück. Aus noch nicht geklärter Ursache stürzte ein Privatflugzeug des englischen Typs Puss Moth aus einer Höhe von 80-100 Meter ab und zerschellte am Boden. Der Pilot Pinner aus Berlin wurde sofort ges tötet. Ein Arbeiter, der sich auf dem Flugplag aufhielt, wurde von der abstürzenden Maschine getroffen und büßte ebenfalls das Leben ein.

Paris , 25. Oft. Havas meldet aus Evreux , daß

Auto und ein Motorrad zusammenstießen. Die ums fünf in den Strankenhäusern liegende Opfer des Unglüc

Motorradfahrer, zwei Kommunisten, Leben.

Havas berichtet aus Mentone, daß dort gestern das spanische Geschwader eingetroffen ist, daß die Ueberführung der Asche des spanischen Schriftstellers Blasco Ibanez vornimmt. Ein gleich starkes französisches Geschwader ist zum Empfang auf der Reede von Mentone erschienen.

ihren Verlegungen erlegen find. Unter den Trümmern liegen übrigens noch immer Leichen, und man wird ihre Bergung erst heute nachmittag fortsegen, da gegenwärtig die technische Untersuchung über die Ursache des Unglüds stattfindet,