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Br. 75. 14. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Ein Gerichtskapitel von der " Gnade".

Dienstag, 30. März 1897.

schienen und eröffnete unter Borantritt eines Bläserkorps den etwa der Landtag gebeten werden soll, dem Finanzminister die Ermäch 1000 Personen zählenden Leichenzug, in dem eine große Anzahl tigung zum Verkauf des Gartens für Bauspekulationszwecke zu ver Kränze dem im 33. Lebensjahre Verschiedenen als legtes äußeres fagen. Ehrenzeichen nachgetragen wurden. Der Kirchhof der katholischen Raufbolde. Zwei Pistolenduelle haben in der letzten Zeit Sebastiangemeinde an der Dalldorfer Chaussee vermochte die wieder im Grunewald stattgefunden. Der erste Zweikampf, bei dem Vor der Straffammer zu Hildesheim spielte sich vorgestern Menschenmenge kaum zu faffen, da außer dem eigentlichen Leichen ein Angehöriger der hiesigen landwirthschaftlichen Hochschule be­ein sensationeller Prozeß ab. Angeklagt war der Privatsekretär Pfahl aus Hannover wegen eines vollendeten Betruges ge noch viele in Droschken und mit der Pferdebahn den ziemlich theiligt war, wurde vor etwa vierzehn Tagen ausgefochten. Er ver­und eines Betrugsversuchs. Der Angeklagte ist in Hannover an- sonst üblichen ungebetenen Begleitung und Ueberwachung war Woche in einer frühen Morgenstunde statt. Als Gegner standen sich entfernt liegenden Begräbnißplaz zu erreichen suchten. Von der lief ebenso unblutig wie der zweite. Dieser fand Ende voriger sässig und scheint dort gewissermaßen als Spezialität die An diesmal nichts zu bemerken. An der Gruft hatte der Gesangverein ein hiesiger und ein auswärtiger Korpsstudent gegenüber, die einer fertigung von Begnadigungs - Gesuchen zu betreiben." Nordwacht" Aufstellung genommen, unter deffen entsprechenden jungen Dame wegen an einander gerathen waren. Nach dem ersten Unstreitig hat er darin viel Glück gehabt; denn Grabgefängen der todte Genosse der Erde übergeben wurde, be- Rugelwechsel kam in diesem Falle eine Aussöhnung zu stande. Pack viele seiner Gesuche hatten Erfolg. Ja, der Angeklagte besaß ein trauert von seinen hochbetagten Eltern und sonstigen Anschlägt sich, Pack verträgt sich. folches Renommee, daß die hervorragendsten Rechtsanwälte ihren gehörigen. Der sechste Wahlkreis verliert in verurtheilten Klienten den Rath ertheilten, sich an ihn zu wenden; Schlüter verliert in Reymund Nachträgliches vom Nationalfeft". Die Bäcker- Jnnung einen wenn auch auch stillen, aber denn wenn Einer in der Beziehung etwas fertig bringe, so fei es bewußteren Kampfgenossen, und nicht unerwähnt darf bleiben, Raiser durch den Obermeister Gemeinhardt eine Huldigungsadresse desto ziel Concordia" hat beschlossen," aus Anlaß der Bentenarfeier dem Pfahl. Man muntelte, daß er enge Beziehungen zu hohen Beamten daß zur Zeit des Ausnahmegesezes Schlüter es sehr gut verstanden in Berlin habe, mit deren Hilfe es ihm gelinge, seine Zwecke zu er- bat, eine sichere Verbreitung des so sehr gesuchten"" Sozial zu überreichen.

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Des weiteren sind noch die ihren Ar­

reichen. Thatsache ist, das ein Bruder des Beschuldigten Geh. demokrat" unter den Genossen zu sorgen. Auch die Metallarbeiter Praktisch. Ein Pastor, namens Hülle, ist gelegentlich der Oberfinanzrath in Berlin ist. Schließlich fand die Staats- Organisation verliert in Schlüter ein treues Mitglied; mögen recht Hundertjahrfeier mit dem Wilhelm- Orden" beschenkt worden. Jetzt anwaltschaft Anlaß zum Vorgehen gegen Pfahl. Es waren drei Landleute viele ihm nacheifern! Ehre seinem Andenken! Kranzspenden wurden bringt die" Norddeutsche Allgemeine" eine weitläufige ebeng­wegen ſchwerer Körperverletzung zu je Jahren Gefängniß verurtheilt niedergelegt von Deutschen Metallarbeiter Verband, dem sozial- beschreibung des in den weitesten Kreiſen unbekannten Manner bient worden und sie wandten sich an Pfahl, um ihre Begnadigung zu erzielen. demokratischen Verein Borwärts" Berlin , den Kollegen des Ber- zu erklären, wer er sei und daß er auch wirklich den Orden verdient Pfahl erklärte sich bereit, sein Möglichstes zu thun, und er soll dabei storbenen, dem Gesangverein Reibeeisen", dem Gastwirth Rühle, in habe. Kann diese Gepflogenheit nicht auch auf dekorirte Kom darauf hingewiesen haben, daß er in Berlin sehr gute Verdeffen Lokal Schlüter verschieden, und vielen anderen. merzienräthe ausgedehnt werden? Es trifft sich so selten, daß die bindungen habe, durch deren Vermittelung er den Zweck er­reichen werde. Er habe in Berlin einen Bruder, der sei Ge= Der Berliner Magistrat als Landschul- Patron. Im Verdienste derartiger vorbildlicher Staatsstüßen im Volke bes fannt sind. heimer Oberfinanzrath, und dann habe er auch auf andere" Gemeindeblatt" wird wieder einmal von der Deputation für die hohe Persönlichkeiten in Berlin , so u. a. auf den Geheimen die des vierten Lehrers an der unter dem Patronat des Magistrats das vor Kanalisationswerke und die Riefelfelder eine Landlehrer Stelle Politik in der Schule. Freifinnigen Blättern zufolge wird 12 Jahren erschienene Oskar Meding 'sche Machwerk Rath v. Lucanus vom Zivilkabinet und den Geheimen Oberjustizrath Horstmann Einfluß und bei denselben Zu- ftehenden Schule in Großbeeren ausgeschrieben. Das Gehalt 91 Jahre Glaube, Kampf und Sieg", welches neben einer Ver tritt. Der Angefchuldigte hat sich dann einen Revers unter beträgt jährlich 750 M., außerdem 150 M. Miethsentschädigung herrlichung Wilhelms I. allerhand plumpe Ausfälle gegen die Oppo schreiben lassen, wonach er, wenn die Verurtheilten aus der und 50 M. Feuerungsentschädigung. Aehnlich niedrige Gehälter fitionsparteien enthält, in Berliner Gemeindeschulen als Prämie ver­Haft entlassen würden, 1650 m. erhalten solle. Pfahl will find an den Landschulen, die der Magiftrat beim Erwerb theilt. Da rede noch einer davon, daß die freifinnige Gemeinde­der zu Rieselzwecken beſtimmten Ländereien in der Um vertretung nichts von Patriotismus wissen will. Sie treibt ihn bis dann nach Berlin gereift sein und dort Schritte gethan haben. Jedenfalls ist Thatsache, daß die Verurtheilten, die gegend Berlins bisher überall ge- zur Selbstentäußerung. In den Stellen Ausschreibungen der letzten Welche patriotischen Unternehmer zahlen ihren Arbeitern inzwischen verhaftet worden waren, aus dem Gefängniß bezahlt worden. urlaubt wurden. Die zuständige Staatsanwaltschaft Jahre wurden den Bewerbern folgende Gehälter( überall außer nicht den schuldigen Lohn für die ihnen aufgezwungenen ist dann drei Mal zum Bericht aufgefordert freier Wohnung und Feuerung oder entsprechender Entschädigung) Feiertage? In den Preßmarmor- und Granitwerken worden und hat dreimal die Begnadigung nicht allein nicht befür angeboten: dem 2. Lehrer in Rosenthal 750 M. bei provisorischer, F. Heuber, Berlin O., Fruchtstr. 1-2, haben die sämmtlichen wortet, sondern sogar dargelegt, daß die Handlungsweise der Ver- 900 m. bei definitiver Anstellung; einem Lehrer in Hellersdorf Arbeiter am 22. März feiern müssen, ohne daß der Besizer seiner -gesetzlichen Verpflichtung zur Lohnzahlung nachgekommen wäre. urtheilten eine solch rohe gewesen, daß durchaus tein Grund 640 M.( dazu außer freier Wohnung und Feuerung 1/2 Schock Stroh, Wem es nicht paßt, der fann gehen," hieß es am Sonnabend. vorliege, eine Begnadigung eintreten zu lassen. 1/2 Morgen Kartoffelland und Garten, Woche 8 Liter Ebenso Milch, für Erbsen für Roggen und Gleichermaßen ist der Hofdrechslermeister M. Röhl, ungünstig Tauteten die voll der Direktion Strafanstalt in Hannover eingeforderten Berichte. Troydem 187,20 m. baar); 187,20 m. baar); einem Lehrer in Nordend 900 M. bei in Firma Neumeister, seinen Arbeitern den Lohn für den ift die vollständige Begnadigung erfolgt. provisorischer, 1030 M. bei definitiver Anstellung; dem Lehrer 22. März schuldig geblieben. Pfahl machte nun noch auf 1775 M. Anpruch, wurde aber und Küster in Heinersdorf 1000 M., dem zweiten Lehrer in Groß folgende patriotische Unternehmer zu nennen, mit seiner Klage im Bivilprozeß abgewiesen, da nicht festgestellt beeren 1000 M., dem Lehrer, Organisten und Küster in Ruhlsdorf beitern gelegentlich der Bentenarfeier einen unfreiwilligen Feiertag werden konnte, daß gerade durch ihn die Begnadigung erfolgt sei. 900 m.; dem zweiten Lehrer in Ruhlsdorf 750 M.; dem ersten aufzwangen, ohne ihren Verpflichtungen zur Lohnzahlung nach­Es hatte nämlich zuletzt auch noch ein Lehrer aus Lehrte auf Ver: Lehrer in Schenkendorf 900 m.; dem ersten Lehrer und Rüster in zukommen: H. W. Heidmann, Lehrter Güterbahnhof, Paul Malchow 1189 M.; dem zweiten Lehrer in Malchow 800 M.; dem Stolte, Bauunternehmer, Anhaltstraße 10, Hoflieferant. anlaffung der Frauen der Berurtheilten ein Gnadengefuch angefertigt britten Lehrer in Großbeeren 750 M., später vielleicht 810 M.; dem Schneidermeister Sa ch 3, Taubenstr. 7. oflieferant Kühl­und abgesandt. Es wird dem Angeklagten nun vorgeworfen, daß er den inzwischen Begnadigten unter Vorspiegelung falscher zweiten Lehrer in Blankenfelde 750 m. Einige Stellen haben in ftein( Wagenfabrikant), Steinfegmeister A. Brehme, Wriezener Thatsachen, daß er in Berlin auf hohe Persönlichkeiten Einfluß be- wenigen Jahren mehrfach( die in Rosenthal von 1891-1896 vier traße 40, Fahrrad- Fabrikanten uosdorff und Bultwell, fiße, das Geld abgenommen habe. Ferner wird ihm zur Last gelegt, mal) den Inhaber gewechselt. Von den Bewerbern wird stets ver- Baubedarfsfabrik Schulz u. Komp., Nieder- Schöneweide, Horn daß er einem Berwandten derselben ein Darlehen von 800 M. ab langt, daß sie ihre Gramina gemacht und sich im Schuldienst nach- und Perlmutter Knopffabrikant Leibholz, Dranienstraße 183, Versicherungsgesellschaft Neptun , Oranienstr. 97, of liefe= genommen habe, indem er ihm schrieb, er wolle das Geld für einen weislich bereits bewährt haben. hohen Beamten in Berlin , damit dieser ihn für reich halte. Die Die sozialen Ursachen der Geisteskrankheiten. Ebenso wie ranten Stahlfeder- und Federhalterfabrik S. Röder u. Fuchs Verhandlung währte vier Stunden. In ihrem Verlauf wurden die die törperlichen Krankheiten treffen bekanntlich auch die Geistes:( früher A. Ney), Ritterstr. 123. Weiter wird uns geschrieben: Die Firma Jules Bister, Namen mancher hoher Beamten in Berlin in die Erörterung frankheiten den Menschen nicht planlos und willkürlich, sondern sie Unter den Linden 8, die zu den sogenannten feinen" Konfettions­verwickelt, worauf der Staatsanwalt die Berlesung einer bei den find stets die Folge bestimmter, in vielen Fällen auch nachweisbarer geschäften gehört, ist Hoflierant des Raisers. Es ist daher nicht zu Atten befindlichen Erklärung des Justiz ministers und die Ursachen. Unter diesen Ursachen spielen sowohl bei den Körper- geschäften gehört, ist Hoflierant des Raisers. Es ist daher nicht zu eventuelle Bernehmung des Geheimen Oberjustizraths Horstmann be wie auch bei den Geisteskrankheiten die sozialen, wie Noth, schmückung des Geschäfts hervorthat. Sie zwang gleichfalls ihre verwundern, daß sie sich durch Illumination und Aus antragte. Bom Präsidenten wurde mitgetheilt, daß der Bruder Ueberanstrengung, ungenügende Wohnung, Sorge 2c., eine große Arbeiterinnen, 12 Tage zu feiern und behielt den diesen des Angeklagten, der Geheime Oberfinanzrath Pfahl Rolle. Belehrende Rückschlüsse auf diese Einwirkung sozialer in Charlottenburg , in der Anklagefache wegen des nahen Ursachen auf die Entstehung von Geisteskrankheiten gestatten die rechtmäßig zustehenden Lohn ein, trotzdem die Arbeiterinnen auf verwandtschaftlichen Verhältnisses je de Aussage verweigert von den städtischen Frrenanstalten Herzberge und Dalldorf gemachten Frauen Gelegenheit, ihre zur Zeit des Frauentongresses gespendeten 14tägige Kündigung angestellt sind. Jetzt haben die bürgerlichen habe. Der Staatsanwalt führte in seinem Plaidoyer aus, daß der Angaben über den Beruf der den Anstalten überwiesenen Patienten. Worte in die That umzusetzen, indem sie alle Geschäfte meiden, die vorliegende Fall viele Kreise intereffire; der Angeklagte sei ein Von den im abgelaufenen Verwaltungsjahr den beiden Anstalten den Arbeitern den schuldigen Lohn vorenthalten. Mann, der in Begnadigungsgesuchen große Erfolge ugeführten männlichen Kranten waren von je 100: gehabt habe. Er habe sich darin einen solchen Ruf erworben, Herzberge: Dalldorf: daß sogar Rechtsanwälte seine Hilfe in Anspruch genommen hätten. Es sei wirklich wünschenswerth, einmal beim Zivil. tabinet anzufragen, ob der Angeklagte bort wirk lich Einfluß gehabt und ob er bei Herrn v. Lucanus gewesen sei. Auffallen müsse es doch, daß die drei Land­Ieute, obwohl die Staatsanwaltschaft in drei Berichten sich gegen deren Begnadigung aus gesprochen, troydem begnadigt seien. Das sei doch geradezu frappirend. Wie das zugehe, wisse er nicht, ob es der Einfluß des Angeklagten sei oder sein Glück. Er glaube, daß der Angeklagte teinen Einfluß besitze, sondern nur den Namen und die hohe Stellung seines Bruders zum Deckmantel benutzt habe. Das Treiben des Angeklagten sei ein gemein: gefährliches; denn jedermann müsse annehmen, daß es mit dem Recht bei uns schlecht bestellt sei und Best ech lichkeit herrsche. Er beantrage, den Angeklagten schuldig zu befinden und ihn zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängniß zu verurtheilen. -Der Gerichtshof erfannte jedoch auf Freisprechung, da er in der Handlungsweise des Angeklagten teine betrügerische Handlung gegenüber den Begnadigten fand."

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Kommunales.

Die Armen Direktion hat zu Armenärzten gewählt für den 34. Medizinal- Bezirk Herrn Dr. Ernst Samter und für den 78. Medizinal- Bezirk Herrn Dr. Ludwig Wolffheim.

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Handwerker. Arbeiter Kaufleute u. Gewerbetreibende Gelehrte, Beamte, Künstler 2c. Von je 100 Frauen waren: Arbeiterinnen, Dienstmädchen. Handwerkerfrauen u.-Wittwen Arbeiterfrauen ut.-Wittwen Raufmannsfrauen u.-Wittwen Militär- und Beamtenfrauen

und Wittwen

BRAT PRE

43

39

26

23

20

15

7

10

19

31

21

22

11

19

8

5

7

5

Berufe zersplittern, find hier nicht mit aufgeführt. Die kleineren Zahlen solcher Patienten, die sich auf verschiedene sich unter je 100 der aufgenommenen Frauen 3 Prostituirte be= Interessant ist noch die Mittheilung der Anstalt Herzberge, daß fanden.

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Ein Baumeister 3igra läßt am Savigny- Platz drei Bauten auf führen. Die Bauarbeiter waren am vorigen Montag wie gewöhnlich zur Arbeit gekommen. Als sie um 9 Uhr gerade ihr Frühstück ver zehrten, erschien ein Angestellter des Baumeisters und verkündete, daß die Arbeiter sofort den Bau zu verlassen hätten, wenn sie nicht mit polizeilicher Gewalt herabgetrieben werden wollten. Baumeister Zigra hat den Arbeitern bis jetzt noch keinen Pfennig von dem Lohn gezahlt, dem er ihnen für den Montag schuldet.

Besonders hoch wird es dem preußischen Kriegsministerium in verschiedenen Zeitungen angerechnet, daß es in voriger Woche der Arbeiterschaft gegenüber seinen Verpflichtungen nachge= kommen ist. So schreibt ein hiesiges Blatt:

und

Sehr freigebig(!) ist zur Hundertjahrfeier das preußische Kriegsministerium gewesen. Es hat in den Militärwert. stätten zu Spandau den Betrieb am Montag Dienstag ruhen lassen und die Arbeiter für den ver= loren gegangenen Verdienst voll entschädigt. Die Leute erhielten je nach der Höhe ihres Tagelohnes oder ihres durch­Der Kaufmännische Hilfsverein zu Berlin " hat 1896 schnittlichen Attordverdienstes pro Tag zwischen drei und sechs Mark ( bezw. 1895) in feiner Stellenvermittelung 1049( 1058) ausgezahlt. Die Direktionen der Spandauer Fabriken haben für angemeldete Batanzen und 2456( 2330) eingeschriebene Bewerber diesen Zweck rund 80 000 Mart aufgewendet." gehabt. Besetzt wurden nur 746( 714) Stellungen. Der Jahres- Mit der Freigebigkeit" hat das Kriegsministerium nur seine bericht für 1896 berechnet das Verhältniß der besetzten Stellungen gesetzliche Pflicht erfüllt; den Arbeitern ist gegeben worden, zu den angemeldeten Vakanzen 1896: 71,11 pt., 1895: was der staatliche Unternehmer ihnen schuldete. 3 Weibliche Armenpflege. Bekanntlich liegt es in.ber Absicht, 67,81 pt. und bemerkt dazu:" Hieraus ergiebt sich, daß auch macht sich in Blättern, die Tag für Tag die Heiligkeit Weibliche Armenpflege. Bekanntlich liegt es in.ber Absicht, unsere Stellenvermittelung im vergangenen Jahre mit wachsendem des Eigenthums predigen, überaus furios, wenn sie als ab Frauen in größerem Maße zu den Geschäften der Armenkommissionen Erfolge gearbeitet hat." Berechnet man aber( was der Bericht nicht norme Großmuth, als eine über das Maß der Verpflichtungen heranzuziehen. Die Armen Direktion hat infolge dessen beschlossen, thut!) das Verhältniß der besetzten Stellungen zu den eingeschriebenen weit hinausgehende Handlung hinstellen, was einfach nicht mehr als entweder selbst oder durch die neuen beiden Armenämter einen Auf- Bewerbern, so erhält man für 1896: 30,37 pt., für 1895: in der Ordnung ist. Wer seinen Arbeitern nicht den Lohn für ruf zur freiwilligen Meldung zu erlassen. 30,64 pet. Diese Bahlen sind erheblich niedriger, und sie laffen Feiertage zahlt, die er ihnen aufzwingt, der handelt juristisch auch den wachsenden Erfolg" vermissen. Der einzige Fortschritt genau so wie der böswillige Schuldner, und moralisch noch weit von 1895 3 96 besteht darin, daß die Chefs, welche Leute verwerflicher als dieser. Denn der Gläubiger kann sein Geld ohne brauchten, ihre Wünsche in größerem Umfange befriedigt erhalten Gefahr einklagen; für den Arbeiter bedeutet es aber Ent Die Minister für öffentliche Arbeiten und der Justiz haben im fonnten, weil sie unter der größeren Zahl von Bewerbern, die ihnen lassung, wenn er sich erdreiftet, in solchem Falle bei den Ge­Einvernehmen mit dem Finanzminister Bedenken gegen die von den der Verein präsentiren konnte, mehr Auswahl hatten. Die Chess , richten sein Recht zu suchen. Mehr als je trifft gelegentlich der städtischen Behörden beabsichtigte era delegung der süd die dem Verein als Gönner( außerordentliche oder immerwährende Bentenarfeier das Bibelwort zu: Wer seinem Arbeiter den Lohn westlichen Straßenflucht der Neuen Friedrich Mitglieder) angehören, werden das in der That als einen wachsen nicht giebt, der ist ein Bluthund." ftraße gegenüber dem Mittelbau des neu zu erbauenden Justiz- den Erfolg" ansehen, aber den Stellung suchenden Handlungs- Der abgesetzte Bürgermeister Roll and Guesen will sich, palastes nicht erhoben. Auch haben dieselben nichts dagegen ein gehilfen ist damit leider wenig geholfen. zuwenden, daß von der förmlichen Festsetzung einer neuen Bauflucht Der Bau der elektrischen Stadtbahn der Firma Siemens wie die Pojener Zeitung" meldet, in Berlin als Rechtsanwalt niederlassen. au dieser Stelle abgesehen wird. Die Minister haben vorgedachte u. Halste ist heute wieder in Angriff genommen worden. Mit dem Genehmigung jedoch von der Bedingung abhängig gemacht, daß der Anfahren des Arbeits- und Baumaterials und dem Ausschachten der Blätter in folgendem: Eine bittere Enttäuschung hat ein Stadt Das Liebesleben einer Ordnungsstüke schildern Berliner vor der Klosterkirche( unmittelbar vor dem Chor) belegene Land- Baugruben ist bereits begonnen worden. Zunächst wird in der verordneten Vorsteher und Eigenthümer aus der Umgebung streifen dauernd der Bebauung entzogen wird, damit nicht ein Theil Staligerstraße, vom Kottbuser Thor ab, ausgeschachtet. Die des Kirchengebäudes, eines der ältesten Denkmäler Berlins verdeckt Fundamentirungsarbeiten werden in Berlins erlebt. Schon oft hatten Verwandte ihm zugeredet, sich ein der Richtung nach dem Weib zu nehmen, lange vergeblich. Endlich aber fühlte er sich auch werde. Schlesischen Thor zu fortschreiten. Nach Ostern gedenkt die Firma felbst vereinsamt und der Zufall wollte es nun bald, daß er in mit Aufstellen der Säulen und Aufbringen der Eisenkonstruktion be­Berlin ein Mädchen kennen lernte, das ihm so recht ge= ginnen zu können. Gegen eine Anzahl Hausbesizer in der Köthener­straße, die sich mit der Gesellschaft wegen Abtretung von Hinter und verfügte auch über einige Reichthümer. Beides behauptete sie fiel. Sie hatte einen alten, stolz flingenden Namen, v. B., Arbeiter- Bildungsschule. Der zu heute Abend angekündigte land nicht einigen wollen, soll das Enteignungsverfahren beantragt wenigstens, und da er, dem sie es sagte, sterblich in fie Unterricht in Nationalökonomie( Nordschule) findet werden. fand sie in allem auch Glauben. Da Umstände halber am Sonnabend Abend statt. Die Semester- Weil er sich fortgefeht der Verpflichtung entzog, feine die Siebzehnjährige auch an ihm, obwohl er die Vierzig ferien der Schule beginnen am heutigen Tage und dauern vor- Kinder zu erhalten, obwohl er dazu in der Lage war, ist ein bereits überschritten hat, Gefallen fand, so stand der ehelichen Ver­aussichtlich bis Mitte April. Der Vorstand. hiesiger Arbeiter laut Bekanntmachung im laut Bekanntmachung im Gemeindeblatt" Gemeindeblatt" bindung nichts im Wege. Mit dem glücklichen Bräutigam freuten Die Beerdigung des Parteigenoffen Reymund Schlüter 3 20 M. Geldstrafe oder 5 Tagen Haft verurtheilt worden. Das sich die Anverwandten über den vornehmen Zuwachs der Familie. am Sonntag Nachmittag gestaltete fich überaus feierlich. Wie wir ist in drei Jahren erst der dritte derartige Fall, über den die Armen- Gin verhängnißvoller Besuch aber machte alles Glück zu nichte. vorige Woche schon mittheilten, litt Schlüter an hochgradiger Schlaf- direktion im Gemeindeblatt" zu berichten hat. Bei dem Feldzug Fräulein v. B. weilte einige Zeit auf dem Gute eines Bruders fucht, besonders in den letzten Monaten, und in einem solchen Schlaf- gegen die pflichtvergessenen Väter", der vor drei Jahren mit vielem ihres Bräutigams. a fiel es nun den weiblichen Familiengliedern anfalle erfolgte bekanntlich am Dienstag Abend sein Tod in dem Geschrei angekündigt wurde, ist also bisher recht wenig heraus- auf, daß die junge Dame nicht ein einziges Zeichen in irgend einem Rühle'schen Lotale in der Ackerstraße. Das Personal der Gebrüder gekommen. Wäschestück hatte. Man wurde stuhig und äußerte seinen Verdacht Nothmann'schen Nähmaschinen- Fabrit,( hier war Schlüter lange Jahre Der Ausschuß für die Erhaltung des Botanischen Gartens auch dem Heirathskandidaten. Der theilte ihn natürlich anfangs als Schloffer beschäftigt) war vollzählig mit dem Fabrikbanner er- als Bart will eine Maffenpetition an den Landtag richten, in welcher nicht, war aber doch vorsichtig genug, fich jezt einmal näher nach

Tokales.

verliebt war,

so