Absatzschwierigkeiten⚫

Der Eschweiler Bergwerksverein " berichtet: 1932/33 mar das Hausbrandgeschäft fast durchweg sehr unbefriedigend, aber auch der Industriekohlenabjazz blieb das ganze Jahr hindurch ungenügend. Ein Ausgleich durch vermehrte Aus­fuhr fonnte nicht geschaffen werden; besonders die Einfüh­rung des Prohibitivzolles der Vereinigten Staaten verhin­derte die Abwicklung eines großen Abschlusses in fein­förnigen Anthrazitfohlen. Die Wettbewerbslage habe sich weiter verschärft, was im erneuten Rückgang des wert­mäßigen Umsatzes um rund 5( gegenüber 1930/31 um rund 18) Prozent zum Ausdruck komme. Die mit Wirkung ab 1 Oftober 1932 geschlossene Kokskonvention aller deutschen Er­zeuger und der holländischen Staatsgruben wirfte sich er­gebnismäßig nicht aus da die Mengenbindung wegen der gewährten Sonderrabatte eine Preisbesserung nicht aur Folge hatte.did

Troß Erhöhung der Feierschichten von durchschnittlich 16 auf 31,5 bei den Anthrazitzechen und von 83,6 auf 36,8 bet den übrigen Gruben nahmen die Haldenbestände auf 925 240( t. 23. 664 026) Tonnen zu, was genau der Steigerung der Kohlenförderung entspricht. Der Fernga sabjay be­trug monatlich durchschnittlich 3,34( 3,20) Mill. Kubikmeter, neu angeschlossen wurde das Röhrenwala werk Ermag in Eschweiler - Aue. Die Hüttenabteilung litt unter dem unveränderten Tiefstand der Eisenwirtschaft, der erst in den letzten Monaten auf dem Inlandsmarkt überwunden wurde. Die Verbandszuweisungen in Bandeisen und Röhren betrugen durchschnittlich 30 Prozent( i. V. 25-30 Prozent) der Quote. Mehrfach waren größere Aufträge in nahtlosen und geschweißten Röhren für Rußland auszuführen, wäh­rend im übrigen das Auslandsgeschäft dar­niederlag.

Sinkende Kaufkraft

Klagen der Winzer

Ueber das Darniederliegen des Winzerberuss klagt die Frankfurter Zeitung "( Nr. 295/96).

,, Der Absatz in Deutschland ist von dem Augenblick an zurückgegangen, wo die Preise angezogen und der Biergenuß. als vorteilhafter betrachtet wird. Wohl konkurrieren die klei­nen Weine, die in den Wirtschaften offen ausgeschenkt werden, mit den anderen Getränken, aber den Umsaz bringen die Flaschenweine, deren Verbrauch weitgehend noch fehlt. Die Sotels an Bäderplägen hatten eine schlechte Saison und brauchten wenig; die Hotels an anderen Orten kaufen eben: falls faum, und wenn sie sich dazu verstehen, dann kommen fast nur billige Preislagen in Frage. Der Absatz guter Flaschenweine an Private ist sehr schwierig geworden und schleppend. Was aber das Großgeschäft in Faßweinen für die Sektfabrikation angeht, so ist diese wichtige In­dustrie mit ihrer eigenen erschwerten Lage schon lange als Großabnehmer ausgefallen. ate le

Im Export trifft der Weinhandel auf die gleichen Schwierigkeiten wie die übrigen Ausfuhr- 3weige- auf die Devisen- und sonstigen Beschränkungen. Mit England ist noch ein ziemlich regelmäßiges Geschäft möglich, es fauft auch gute Weine. Die Schweiz hatte einen schlechten Sommer, so daß der Verbrauch nicht groß war, zieht zudem eigene Weine in gegen früher gewachsenem Umfang und läßt sich aus Italien und Frankreich beliefern. Die Tschechoslo matei und Polen haben die Einfuhr so erschwert, daß sie fast unmöglich ist. Holland tauft nur wenig deutschen Wein. Schweden , Norwegen und Finnland , die Mono­pole für Weißwein haben, führen nur footel ein, wie sie jeweils zur Ergänzung ihrer Verkäufe benötigen. Nach Dänemark geht immer etwas. Südamerika kommt als Abnehmer kaum in Frage, da es sowohl durch die Bölle wie durch Verweigerung von Devisen die Weineinfuhr ab­wehrt. Der früher größte Abnehmer für deutschen Wein, Rußland , ist längst weggefallen. So bleibt zunächst noch die Hoffnung auf Nordamerika . Nach Kanada ist das Geschäft gegen früher nicht wesentlich verändert. Das Augen­mert richtet sich gerade in diesen Tagen wieder in allererster Linie auf die Vereinigten Staaten , die, wie an anderer Stelle gemeldet wurde, das Einfuhrverbot für alkoholische Getränke am 6. Dezember endgültig fallen lassen werden. Wir nahmen schon frühzeitig und mehrfach Anlaß, vor übersteigerten Erwartungen bezüglich der Ausfuhr deutscher Alkoholika nach den USA . zu warnen.

Kein Saisongeschäft

Die Frankfurter Zeitung " berichtet:

Wie ich höre, hat bei der Johs, Girmes u. Co. AG. tn Debt bei Krefeld ( Samt- und Plüschfabriken) das Herbst­Saisongeschäft nur zögernd eingesetzt und bisher nicht den Umfang des Vorjahres erreicht. Immerhin konnten in den letzten 6 Monaten zur Erledigung der Saisonaufträge vorübergehend mehrere hundert Arbeiter neu einge­stellt werden. Das durchgeführte Sparprogramm habe sich insofern günstig ausgewirkt, als durch Gehaltsein= schränkungen und sonstige Maßnahmen betriebs­technischen Charakters die Unfosten wesentlich verringert merden konnten.

Antiquariat gleichgeschaltet

Der Verein der Deutschen Antiquariats- und Exportbuchhändler" hat sich gleichgeschaltet. Da der Antiquariats- Buchhandel nicht vom Binnenmarkt leben kann und in weitestem Maß auf Export an= gewiefen ist, möge jeder Ausländer, der im deutschen Antiquariat

Teure Heimat....

Ein Auslandsdeutscher, der seit einigen Jahren zum ersten Male wieder in Deutschland war, schreibt uns:

Jeder der im Auslande wohnt, hat wohl den brennenden Wunsch, einmal sich persönlich davon zu unterrichten, was die deutsche Bevölkerung tatsächlich selbst heute über das Hitlerregime denft.

Man fiest ja wohl viele ausländische Zeitungen, besonders weiß man, daß Zeitungen doch immer etwas parteiisch ein­

gestellt sind, zumal wenn es um einen scharfen Kampf geht. Ich fuhr deshalb einmal wieder nach Deutschland , um während mehrtägiger Reise mich zu informieren und alte Freunde und Kriegsfameraden, Geschäftsbeziehungen usw. aufzusuchen und mich dabei umzuhören. In Deutschland fällt einem in allen Städten sofort auf, daß so viele Fahnen in den Straßen hängen. Es scheint immer etwas los" au sein, und da dieser Rummel garnicht abreißt, lassen viele Leute die Fahnen gleich fürs nächste Mal hängen. Auch die vielen SA. - und SS.- Uniformen fallen einem auf. Auch die vielen Gruppen der Hitler- Jugend und man muß be­dauernd sehen, daß viele Eltern ihre Hosenmäße schon wieder bewußt oder unbewußt als späteres Kanonenfutter ausbilden lassen. Auch die Gruppen marschierender BDM.( Bund deut­scher Mädchen) fallen auf, die vom Volksmund Bubidrück mich" übersetzt werden. Uns fiel aber eines besonders auf. Die vielen Nazis in Auto 8. Oft eine ganze Reihe hintereinander; voran die Oberbonzen, dann die Mit­telbonzen und hinterher die Unterbonzen, alles per Auto, und was für feine Wagen. Wenn früher die So­zialisten sich so etwas erdreistet hätten, dann wäre die größte Empörung ausgebrochen. Heute scheint es etwas Alltägliches und Selbstverständliches zu sein. Oder macht das Volk schon die Faust in der Tasche?

Unfaßlich für einen frei denkenden Menschen, der im Ausland lebt, ist es, zu sehen, wie die Fahnen der Nazis gegrüßt werden müssen. Wir waren gerade in einer Groß­stadt auf der Hauptstraße, als ein Trupp Fahnenträger etwa 25-30 Nazifahnen vorbeiführte. Wir saben uns ein Schaufenster an, um nicht zu grüßen oder Anstoß zu er regen, beobachteten aber die Menge rechts und links der Straße. Unfaßlich für einen Freiheitsgeist, zu sehen, wie Männer und Frauen, Jungens und Mädchen, Front machen und den rechten Arm erheben müssen, bis die Fahnen vor­bei sind. Uebrigens bemerkten wir bald, daß die Nazis unter sich oder im Verkehr mit anderen den Gruß wohl schon satt daß er nichts mehr von Kraft oder Symbol in sich trägt. haben. Denn er wird mit einer Oberflächlichkeit ausgeführt. Man hat den Eindruck, daß die Grüßenden sich schon schämen. Man wirst nämlich nur den Unterarm schnell hoch, und die schlenkernde Hand macht dann den Eindruck, als ob man abwinkt und überdrüssig ist. Der Gruß ist oft so schnell aus­geführt, daß man ihn kaum noch merkt. Das ist vielleicht auch schon ein Sympton.

Die Bevölkerung selbst ist uneinheitlich in der Beurtei­lung, wie es ihnen gefällt und was sie über das Naziregime denken. Eines aber haben wir festgestellt, daß man schon alle Schwächen des ganzen Systems erkannt hat.

Ein Freund, Leiter eines größeren Unternehmens, Pro­furist, selbst viel in Deutschland reisend, dem ich alles, was wir nun als in Deutschland verboten als Neuigkeit auf­tischten, erklärte, das alles selbst schon zu wiffen. Jeder andere, besonders unter den Intellektuellen, wiffe es auch. Nur einige ganz feltene Sachen waren scheinbar noch nicht nach Deutschland gedrungen, die er natürlich mit Freuden zur Kenntnis nahm. Er erklärte mir, es feien heute viele darüber im klaren, daß es ein Berberb für Deutschland war, den Hitler an die Macht zu rufen. Aber feiner wife, wie da wieder herauskommen, denn jeder fet fich klar, daß die Nazis dumed obuw alextiga

schwung fäme. Ich habe selten so viel richtige, fachliche Kritit nur vom Bolschewismus abgelöst werden, wenn ein Um­an Hitler und seinem Regime und seinen Beratern gehört, wie hier bei diesen unbedingt rechtsstehenden, gutfituierten Menschen. Man sieht, die Wahrheit bricht sich doch immer Bahn. Man hat die Nase voll", wie man mir sagte, von zügen, diesen Festen, diesem Klamauf", diesem organisiertem politik.

Warum, sagte man mir, alles militärisch aufziehen, aus­bilden und erziehen, wenn man weiß, daß man mit Baun­latten feinen Krieg führen fann, wenn man weiß, daß dic ganze Welt dann gegen Deutschland steht? Warum die Leute alle militärisch ausbilden, wenn man in großen Reden er klärt, daß man die friedliebendste Nation sei? Warum viele Ideal durch einen Krieg wieder abschlachten lassen soll? Kinder in die Welt seßen, wenn man sie nachher als höchstes

An einer Stelle sagte man mir im Laufe des Gespräches, daß man jetzt aus der Reichswehr die Leute, die 6 Jahre gedient haben, herausziehe und diese mit Nazis zu einer neuen Landespolizei" zusammenstelle und militärisch aus­bilde. Eine Dame aus alten nationalen Kreisen sagte mir. daß sie es provozierend finde, alles Militärische abzuftrei­

Ka­

nonen vorbei ziehe, die zu einem Schießplat marschierten. Die arbeitende Bevölkerung fängt an zu murren. Die Frauen, weil alles teurer, aber noch weniger verdient wird und weil ihre Männer immer marschieren müßten. Die Männer, weil man ihnen unerhörte Abzüge macht, und weil sie, anstatt sich Sonntags auszuruhen, immer laufen und

marschieren müssen.

In einem Werk hat man die Frauen und Mädchen ent lassen und dafür arbeitslose Männer eingestellt. Die Männer waren voller Vorfreude; als man Ihnen aber den Lohn der Mädchen auszahlte und dann die lange Liste der Ab­züge auf den Tüten stand, da sahen sie, daß sie nicht mehr hatten, als vorher, als sie stempeln gingen. Also, fie schimpfen.

In Ostpreußen , wo man zuerst das große Wunder der Befreiung von der Arbeitslosigkeit" verkündete, erzählten die Frauen und Männer, daß man für die Arbeit, zu denen man die Arbeitslosen zwang, 12 RM. Lohn auswarf, wovon der Mann und die Frau je 6 RM. erhielten. Man tann fich die Wut der Leute vorstellen, getrennten Haushalt und jeder 6 RM. Wie da die Wirtschaft angekurbelt wird, kann man sich

ausmalen.

In einer Fabrit eines Bekannten beträgt der monatliche freiwillige" feste Beitrag, den dieses Werf an die Nazis ab führen muß, 15 000 RM. Die Frau eines Fabrikanten, Arierin, Sportdame, die durch Tennisspiel viel mit Sports leuten und gutgestellten Streifen ausammenkommt, fagte mir zu meiner Verblüffung wörtlich: Ist es nicht unerhört, daß da so ein Desterreicher herkommt und das ganze deutsche Volt soll stramm vor ihm stehen?" Weiter fagte sie, daß fie die Judenfrage, wie von den Nazis behandelt, als eine Kultur­schande" betrachte.

Man erzählte mir dann auch, daß Freunde meiner Be kannten, die Führer des Stahlhelms " seien, eine Heiden­wut auf die Nazis hätten und dies sogar oft durch Worte er fennen ließen.

Ich habe das feste Gefühl erhalten, daß die Nazis jetzt auf den absteigenden Ast angekommen sind und daß Deutschland aus seinem bösen Traum erwachen wird. Ich erkläre noch, daß ich weder Kommunist noch Sozialist oder Nichtarier bin und vier Jahre im Felde war.

Das Land der Hitlerorcuel

Paris , 7. Nov.( Inpreß.) In der am 1. und 2. November abgehaltenen Sigung des Internationalen Sekretariats des Welthilfskomitees für die Opfer des Sitlerfaschismus wurde neben anderen ein bedeutungsvoller Beschluß gefaßt, der geeignet ist, die Lage der Opfer des Hitlerfaschismus in Deutschland günstig zu beeinflussen. Angesichts der sich häu­fenden Meldungen, daß Terror Mißhandlungen und Ver­folgung in Deutschland nicht nur aufgehört, sondern sich ge­steigert haben, wurde in der internationalen Sekretariats­sitzung beschlossen, eine Kommission zur Aufklä rung der Greuel in Sitlerdeutschland zu bilden, an der hervorragendste Vertreter Lebens aller Nationen teilnehmen sollen. des geistigen, politischen und kulturellen Dieser Ausschuß wird das gesamte erreichbare Material über Greuel und Terror, Verfolgung und Mißhandlung in Deutschland sammeln und in großen öffentlichen Sizungen der Weltmeinung vorlegen. Die Hitlerregierung bestreitet, daß Verfolgungen und Mißhandlungen, Ermordungen und Terroratte in Deutschland vorgekommen sind. Reichskanzler Hitler hat in einer seiner lebten Reden erklärt, es seten in Hitlerdeutschland nur 50 politische Morde geschehen. Das Weltkomitee für die Opfer des Hitlerfaschismus ist heute schon im Besit untrügbarer Beweise von. tausend Mordfällen in Deutschland . Dieses Material wird dem Untersuchungsausschuß übergeben

fauft, fich defien bewußt sein, bei Nazis zu kaufen Die Antiquare Es geht aufwärts"

bereiten einen Inder für undeutsche Literatur" und besondere Weisungen für den Handel mit sozialistischer und kommunistischer Literatur" vor. Inzwischen geht der Antiquariatsbuchhandel zu Grund. In den letzten Wochen sind drei große Firmen Utopia­Antiquariat, Dr. Kurt Frener( Berlin ), Taeuber und Weil( Min­chen), Dr. Sellersberg- Berlin zu Grunde gegangen oder ins Aus­land abgewandert.

Laßt sie verhungern!

Die nationalsozialistische Presse berichtet aus Annweiler ( Pfalz ):

Staatsfeinde entlaffen

un

Annweiler. 21. Oft. Verschiedene hier wohnhafte und auswärts arbeitende Arbeiter und Handwerker tamen wieder zur Entlassung, nachdem sie dem nationalen Staat feine Sympathien entgegenbringen wollten. Es handelt sich meist um Personen, die früher au linksgerichteten Parteien standen.

Der Arbeits- Paẞ

Der Treuhänder der Arbeit" für Brandenburg , Engel, bat einen Arbeits- Paß" eingeführt, der ab 1. November gilt und der sofort beim zuständigen Arbeitsamt gelöst werden muß. Arbeitgeber dürfen nur solche Arbeiter einstellen, die im Be­sitz eines solchen Passes sind. Wer ohne das Dokument Arbeit will, gilt als Schwarzarbeiter", d. b. er ist vogelfrei. Diese feine Verordnung wird in allen sogenannten Gewerkschafts­blättern publiziert.

Die Deutsche Allg. Zeitung", die im unpolitischen Teil täglich die Wirtschaftssiege der Reichsregierung rühmt, ver­öffentlicht in ihrer Nr. 378/9 u. a. folgende Notrufe aus der Leserschaj: Ein Hotelier schreibt:

Da die wirtschaftliche Notlage fich im Hotelgewerbe sehr start fühlbar macht und die Umfäße gegen früher um 40 bis 60 Prozent zurückstehen, so erhält das Personal oft Löhne von nur 15 bis 80 Marf monatlich, je nach der Stellung, bei einer Arbeitszeit von 12 bis 16 Stunden Dazu kommen noch die hohen Kosten für Kleidung und Wäsche, die bei einem anderen Beruf nicht in Frage kommen. Wie soll da nun ein Famis lienvater seine Frau und Kinder noch ernähren können( bei nur vier Monate Saison und acht Monate Arbeitslosigkeit), wenn er nebenbei nicht noch Trinkgelder annehmen dürfte, was auch größtenteils verboten ist Jch als alter Ratio. nalsozialist hoffte ganz bestimmt, daß es unserem Führer Adolf Hitler gelingen wird, auch dieses Problem richtig zu lösen und den Angestellten des Hotel- und Gaststättengewer­bes eine andere Entlohnungsmethode zuteil werden zu lassen, damit endlich mit dem Trinkgeldbettel aufgeräumt wird. F. M.

Ein Hotelangestellter flagt:

Betrachtet der Arbeiter am Zahltag seinen Lohn, so muß er die erschreckende Feststellung machen, daß ein großer Teil seines Lohnes durch Abzüge für Steuern, Sozialabgaben usw. verschwunden ist. Gerade aber diese Abzüge find es, welche er dringend zur Anschaffung einer Hose, eines Hem des, von Strümpfen usw. benötigt. Da das Geld durch die Abzüge fehlt, so muß er die dringenden Anschaffungen zum

werden. Die klaffenden Widersprüche zwischen den Be Hauptungen der Hitlerregierung und den Aussagen der jenigen Verhafteten, die inzwischen entlassen wurden und sich bereits zu Hunderten auf den Büros der Hilfskomitees für die Opfer des Hitlerfaschismus gemeldet und ihre Aus­jagen zu Protokoll gegeben haben, werden zur Delegierung von prominenten Persönlichkeiten des öffentlichen, ful turellen und geistigen Lebens nach Deutschland führen. Das Sekretariat des Welthiffskomitees für die Opfer des Hitler­faschismus wird sich gleichzeitig mit dem englischen Verein für die Reform des Gefängnis­wesen 3" unter Vorsitz von Kings Counsellor Pritt in Ber bindung setzen. Dem Untersuchungsausschuß zur Aufflä rung der Greuel in Hitler- Deutschland hat sich bereits unter anderen eine Reihe von amerikanischen Sena toren und berühmten Schriftstellern ange schlossen. Der Beschluß zur Bildung dieser Kommiffion wurde in der Sigung des Internationalen Sekretariates des Welthilfskomitees für die Opfer des Hitlerfaschismus einstimmig gefaßt, an der u. a. teilgenommen haben: Profeffor Levy- Bruhl( Institut de France ), Professor Wallon ( Sorbonne), Profesor Hadamar( College de France ), Professor Victor Basch ( Liga für Menschenrechte), Gaston Bergery ( Deputierter), Charles Bildrac( Schriftsteller), Madame Duchene( Frauenliga für Frieden und Freiheit). Francis Jourdain .

Schaden der Wirtschaft zurückstellen. Ginge es nicht, daß andere Maßregeln der öffentlichen Arbeitsbeschaffung zurück­gestellt werden und daß man die hierzu benötigten Gelder zur Stenersenkung für die Arbeiter und Angestellten verwen det? Die Gelder, die der Arbeiter und Angestellte hierdurch erhalten dürfte, würden in diesem Falle direkt zur Industrie fließen und echte Arbeit schaffen.

Heute stehen noch 14 Millionen Menschen in Arbeit. Nun stelle man sich einmal vor, wenn diese 14 Millionen Menschen an jedem Zahltag eine Hose, ein Hemd usw. mehr faufen könnten, was diefer Mehrtaus an Umsatz auslösen muß. Ist hierdurch der Einzelhändler gezwungen, bei dem Groffiftent und dieser wieder beim Fabrikanten zu kaufen, so muß dieser Warenmehrkauf einen doppelten Warenumschlag auslösen, der unbedingt zur Einstellung von Erwerbslojen führen muß. Ich glaube bestimmt, dieser Weg führt schneller und sicherer zu einer echten Wirtschaftsbelebung, als wenn min dem Arbeiter an jedem 3ahltage noch einen Groschen abzieht, die seinen Konsum noch weiter beeinträchtigen müssen. So weit ich als einfacher Arbeiter die Lage übersehen kann, bes ruht die heutige Wirtschaftskrise darauf, daß Millionen Bolts­genossen nicht den Konsum an Ware vornehmen können, der ihnen bei dem fortgeschrittenen Stand der Produktion zu stehen dürfte. Je mehr man daher die Kaufkraft der Waffen hebt und dadurch einen erhöhten Konum ermöglicht, um so schneller muß die künstliche Ueberproduktion verschwinden und einen Ausgleich zwischen Produktion und Konsum schaffen."

Der Kellner, der das schreibt, hat mehr Grüße im Kopf als Hitler mit seiner Regierung und das ganae gleich geichaltete Profefforengesindel, das aus Angst um Gehalt und Pension die Wissenschaft umlügt.