Das Professorenbaby
Was sich die Universitäten bieten lassen
THARU
Dieser Jüngling ist Dr. Walter Schmidt. Er war bisher politischer Redakteur beim„ Völkischen Beobachter" und Mitarbeiter im Außenpolitischen Amt der NSDAP. in Berlin . Jetzt hat er einen Ruf als ordentlicher Professor an den Lehrstuhl für Zeitungswissenschaften an der Universität Leipzig erhalten. Dr. Schmidt dürfte mit seinen 26 Jahren wohl der jüngste Professor Deutschlands sein. Und seine Verdienste?! Siehe oben! Die deutschen Professoren, die sich solchen Befähigungsnachweisen beugen, haben diesen Kollegen" verdient.
läßt
Der folgende Brief ist von einem deutschen Primaner. Er ist der Sohn nationalsozialistischer Eltern. Seine treue Verbundenheit mit seinen marxistischen Mitfämpfern ist der Schrecken seiner Familie, die für ihre Existenz und die Zukunft der übrigen Kinder fürchtet. Auf Umwegen über fernes Ausland erreichte uns ein Brief, den der junge Sozialist an einen Freund geschrieben hat: den 23. Oktober 1933.
Transportiert wurden. Es wurde z. B. jeder noch vernommen ( nicht von der Kriminal, sondern von SS. - Leuten, die befanntlich viel rauher mit den Gefangenen umgehen, als die Kriminal).
Da natürlich niemand etwas wußte, wurden die Lente dermaßen geschlagen, daß man einen Schred bekam, als man sich das hinterher ansah. Man tonnte einen schwarzen Ofen nicht mit der Hautfarbe dieser Menschen vergleichen. Ein ganz fabelhafter Mensch aus... ist so geschlagen worden, daß er mit einem gebrochenen Arm ins Lager gebracht wurde. Herr... war im ganzen Geficht und an vielen anderen Stellen mit Blut unterlaufen. Nach dieser Behandlung mußten sich die Leute unterschreiben, ordnungsmäßig" vernommen zu sein. Der Herr.. den Sie sicher noch fennen, war einen Tag verhaftet und auch wahnsinnig zugerichtet, daß er vier Wochen im Krankenhaus lag. Nach seiner Entlassung( er war nur einen Tag verhaftet) mußte er natürlich auch unterschreiben und sich außerdem noch
Ausführungen zur Frage des Stammbaums, der Nachfahren tafel usw. Er erklärte, daß die Sippschaftstafel, die aus den vier Großeltern und deren sämtlichen Nachkommen bestehe, allen anderen Tafeln vorzuziehen sei. Eine Ahnen- und Sippschaftstafel zu führen, werde in Zukunft allen zur Pflicht
gemacht werden.
Von jedem Volksgenossen werde aller Wahrscheinlichkeit nach eine Ahnentafel verlangt werden, die bis zur französi schen Revolution zurückreichen müsse. Diese Tafel ist für die Vererbungsberatung sehr wichtig. Dadurch werde es une möglich sein, daß jemand, ohne daß er es wisse, einen Judenmischling heirate.
Diese Ausführungen sind besonders für die Arbeitnehmer der öffentlichen Wirtschaft von größtem Intereſſe, denn die öffentlichen Betriebe werden in Zukunft die Bestrebungen der Rasseforschung weitgehendst unterstützen.
fagen laffen, wenn Sie irgendetwas in der Deffentlichkeit Engelbert Graf lebt!
erzählen, dann geht es Ihnen noch schlechter". Sie können sich vielleicht ein kleines Bild machen, wie es bei uns in Deutschland zugeht. Die Gerüchte, die im Ausland umherlaufen, find schon berechtigt. Nur das unschuldige Deutsch land " fann natürlich mit dem besten Gewissen versichern, daß diese Greuelpropaganda nur von kommunistischen Hezern" betrieben wird. Ich möchte gern einmal wissen, wie lange das
Die Nachricht von der Ermordung Engelbert Graf 8, die von der Insa" verbreitet worden ist, bestätigt sich glück
licherweise nicht.
noch so weiter gehen soll. Ich bin gespannt, wie biefer BRIEFKASTEN
Winter vergeht. Die Leute bekommen die vielen„ freiwilligen Mußspenden" direkt vom Gehalt abgezogen. Aber ich fann mir nicht denken, daß diese Periode noch lange anhalten wird. Die Stimmung ist allgemein sehr ungünstig für unsere heutige Regierung. Aber wiederum darf man nicht vergessen, daß gerade deshalb die Regierung mit Maßnahmen und Mitteln arbeitet, die noch mehr als barbarisch sind. Was hört man im Ausland sonst über Deutschland , besonders über den Reichstagsbrandprozeß??? Dieser arme van der Lubbe", wieviel wird er wohl bekommen haben, um zuzugeben, daß noch ausläuft. Man möchte ja allzugern dem Dimitroff und ez der Uebeltäter sei? Ich bin gespannt, wie diese Geschichte Torgler die Schuld in die Schuhe schieben, aber Dimitroff , auch Torgler manchmal, find doch geschulte Leute, die wissen, was sie reden.
Für heute genug unangenehmes. Angenehmes weiß ich gar nicht, weil es hier ja nichts Angenehmes gibt. Schreiben Sie mir nun bitte recht bald einmal viel Neues aus dem Ausland, denn mich interessiert es sehr. Bis zum nächstenmal wünsche ich Ihnen weiter alles Gute und recht viele schöne und wertvolle Tage.
Sie müssen vielmals entschuldigen, daß ich Ihnen nicht Arbeitslosigkeit
schon früher einmal schrieb, aber es war mir nicht möglich, denn zu Hause hatte ich keine Gelegenheit. Wie Sie ja wissen, stand ich mit Herrn... in Briefwechsel. Ich habe nun die Briefe, die ich von... bekommen habe, größtenteils nicht vernichtet. Durch eine ganz dumme Geschichte, nämlich, daß hier zur Zeit sehr viele Verhaftungen waren, sind meine Eltern hinter den Briefwechsel gekommen. Sie haben meinen ganzen Schrank ausgeräumt. Das war mir natürlich wahnsinnig unangenehm und noch mehr, weil die letzten Briefe aus dem Gefängnis nicht durch die Zensur gegangen sind. Sie können sich wohl denken, was ich für ein Theater hatte. Ich habe natürlich alles abgestritten.
der Jugendlichen steigt
Ein gleichgeschaltetes Blatt schreibt:„ Nach den bisherigen Erfahrungen sind von der männlichen Jugend bis 15 Jahre bereits drei Fünftel, von der weiblichen Jugend zwei Fünftel erwerbstätig. Wenn die mithelfenden Familienangehörigen unter diesen Jugendlichen abgesetzt werden sie betragen bei den männlichen Jugendlichen 19 v. S. bei der weiblichen Jugend 30 v..-,
so betrug der Zuwachs an erwerbstätigen Jugendlichen € 914 000
Zahlen:
1926 1932
•
1933
.. 514 000 679 000
Um mir und vielen anderen große Unannehmlichkeiten zu ersparen, habe ich mich dann dazu hinreißen lassen, Herrn .. folgenden Brief zu schreiben:" Sehr geehrter Herr...! Ich verbitte mir, da meine Eltern hinter den Briefwechsel Für die folgenden Jahre lauten die zwei enti gefommen sind, jegliche weitere Post von Ihnen. Mit deutschem Gruß." Mit einemmal tam meinen Eltern der Gedanke, daß ich ja mit Ihnen auch noch im Briefwechsel stehe. Ich mußte Ihnen dann den bewußten Brief schreiben, um nicht in die Gefahr zu laufen, daß meine Eltern mit den ge fundenen Briefen zur Kriminal gelaufen wären. Um mir nun jede Möglichkeit des Schreibens zu nehmen, bekam ich gar fein Geld mehr und ich wurde nach jedem Weg kontrolfiert. Die erste Zeit durfte ich allein gar nicht aus dem Haus.
1934 1935
.
844 000 880 000
den
Wenn die Aufnahmefähigkeit der Wirtschaft nicht im selben Maße wächst, ist mit einer starken Steigerung der Jugendlichenarbeitslosigkeit zu rechnen."
Das waren Zustände! Inzwischen hat sich aber alles wieber Von größter Wichtigkeit"
beruhigt. An demselben Tag, da diese Entdeckungen gemacht wurden, es war Anfang Juli, wurde die Frau.. ohne Angabe des Grundes verhaftet, und nach zwei Tagen hat der Hausbesitzer alles, was noch einigermaßen niet- und nagelfest war, beschlagnahmt. Bis heute ist Frau... immer noch nicht entlassen. Alle anderen, außer der... und Frau sind im Konzentrationslager bei Aller= dings geht es denen besser dort, als den Gefangenen hier. Es hat vorher noch allerhand gekostet, bevor die Leute ab
Nicht die Lohntüte, sondern die Ahnentafel
( 3. T. F.) In der Nr. 10 von Arbeit und Staat", dem Organ des Deutschen Arbeiterverbandes der öffentlichen Betriebe, lesen wir unter der Ueberschrift:
Die Ahnentafel.
In einer Versammlung in Weimar machte der Präsident des Thüringischen Landesamtes für Rassewesen, Dr. Astel,
Kommunist in Straßburg . Sie haben bei einer Reise an den Niederrhein Schullesebücher gesehen, in denen u. a. Elfa- Lothrin gen als Gebietsteile bezeichnet werden, die wieder deutsch werden müßten. Diese Bücher schreiben Sie, seien auch nach den Verzicht reden Hitlers weiter im Schulgebrauch. Aber selbstverständlich.
Hitlers Reden sind nur für den Auslandgebrauch.
Moselblümchen. Man weiß, daß es den armen Moſelwinzern noch nie so schlecht gegangen ist wie heute. Aber als sie jüngst den Besuch Görings hatten, da vergaßen sie, wenn man der gleich geschalteten Prenje glauben darf, Sunger und Kummer. Man liest wörtlich: Defters ließ Hermann Göring balten, um alte Krieger und Kriegsbeschädigte zu begrüßen und einige Worte mit ihnen zu wechseln. Besondere Freude machte dem Ministerpräsidenten die furze Rast in Bernkastel . Ein originelles Spruchband, quer über bie Straße gespannt, begrüßte ihn bei der Einfahrt in den Ort. Fürst Hermann hat in alter Zeit, das Band vom Römerjoch be freit; befreit hat auch von großer Schand der Hermann Göring dieses Land." Am Marktplay begrüßte den Ministerpräsidenten der Bürgermeister der Stadt und Moselblümchen" in ihrer bunten Tracht tredenzten ihm in dem 400 Jahre alten historischen Stadt becher„ 1921er Bertasteler Doftor". Der Kreisleiter überreichte eine Moseltarie, auf der die berühmtesten Lagen eingetragen find und dazu als Festgabe der einzelnen Kreisgemeinden je ein Flasche des besten Weins." Also das Zitat. Wir bereichern die schönen Verse um zwei neue: Gegrüßt sei römisch unser Held! grüßen auch die Röhm- Tusneld. Ist feurig unfer Moselwein Hermann, Dir soll's Erinnerung sein! bung des Blattes Dünkirchen . Besten Dank für die Zusendung des Blattes, daß über nationalsozialistische Agitation auch dort berichtet.
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Es
Zeitungsratte". Wir danken für Ihre Anregung. Diefe alter Bilder möchten wir aber nicht verwerten. Wegen Ihrer unmittel baren Beiträge wenden Sie sich an die Redaktion der„ Volks stimme", Saarbrücken , Schüßenstr. 5. Reichen Sie ihr doch ein Manuskript ein.
„ Adolf Zündhola". Postkarte aus Brasilien erhalten. Wir haben uns über die Snittelverfe gefreut. Ueber das Bild aus dent Urwald mit den Eingeborenen auch. Wie, müssen Sie sich bei die fen Braunen wohl fühlen. Sollte man nicht Missionare der prio mitiven Völkerschaften nach Deutschland schicken?
( Schüße" in Zürich . Natürlich erkannten wir die Klaue bes Löwen und die Weisheit des Rabbis. Erleuchten Sie uns bald wieder. Alles Gute!
Charlotte v. A. Wir haben Ihre Grüße von der Auslandsreise erhalten. Daß Sie Ihren jezigen Aufenthalt nicht angeben, begrei fen wir gut. Wir hoffen, daß Ele biefer Dant noch irgendwo er reicht, che Sie in das deutsche Zuchthaus zurückkehren. Wir haben nicht einen Augenblick daran gedacht, daß Sie sich gleichschalter Lassen würden wie diese Massen von bürgerlichen Journalisten und sonstigen Fufelfabrikanten. Auch andere konservative Mitglieder der Adelsgenossenschaft haben abgelehnt, sich der Diktatur von Kno ten zu beugen. Sie bleiben Ihrer alten Fahne tren? Wir der unirigen auch. Achten wir uns in alter treuer Gegnerschaft!
Für den Gesamtinhaft verantwortlich: Johann Pis in Dub weiler: für Inferate: Otto nbn in Saarbrüden Rotationsdrud und Verlag: Berlag der Bolfsstimme GmbH., Saarbrüden 3. Schüßenstraße 5.
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