Deutsches Tischgebet

Im Reiche verbreitet

Komm, Herr Hitler  , sei unser Gast.

Gib uns ein Zehntel von dem, was Du versprochen hast. Unter den verfluchten Sozialdemokraten

Hatten wir manchmal sogar noch ein Stücdchen Braten, Aber unter Dir und Göbbels   und Göring  

Gibt es nur Hering, Hering, Hering!

Wir sind klein,

Und die Macht ist Dein.

Dein ist auch das Reich und die Herrlichkeit

Für die nächste Zeit.

Aber wir wollen Dir heilig geloben:

Du bleibst nicht lange droben da oben.

Bald spielen wir mit Dir" Jüngstes Gericht"

Und zahlen Dir heim mit vollem Gewicht!

Bald werden wir zum Kampfe gehn.

Seid hart und stark, ihr Brüder!

Und feiner bleibe wieder

Wie einst auf halbem Weg stehn.

Wir danken Dir, Hitler, aus tiefstem Herzensgrund,

Daß uns die leeren Därme qualmen.

Der Sunger hält die Wut gesund.

Die wird Dich einst zermalmen

Und in der Menschheit Namen Alle, die mit dir kamen. Amen!

992

Nürnberger Brief

mok

nis 1950

Saar- Landesrat tagte

Die neuen Verordnungen der Regierungskommission standen zur Diskussion- Die Kommunisten erklärten, daß sie..es ablehnten, das Saargebiet an Hitler- Deutschland auszuliefern..."

Saarbrücken  , 8. November.

Das Auftreten der deutschen Front" an der Saar   gegen die Nichtgleichgeschalteten hat eine Reihe von Vorlagen und Verordnungen der Regierungskommission heraus gefordert. Mit den ersten beiden Verordnungen dieser Art, und zwar mit der Gesetzesänderung über Verfassung der Handelskammer und einer neuen Verordnung gegen den Waffenmiß brauch hatte sich die gestrige Landesratssigung zu be­schäftigen.

den Großindustriellenflügel im Landesrat. Seit Be­gründung der deutschen Front" sprechen sie überhaupt nicht mehr im Landesrat. Die Tarnung, deutsche Front" genügt ihnen öffentlich, sie beschränken sich aber weiter auf das wühlen und Terrorisieren unter dieser Tarnung. Wir sind gespannt, ob in der nächsten Sitzung sich Herr Baldes zu Wort meldet? Dann wird über die einschneidensten Vorlagen der Regierungskommission zur Bekämpfung des Naziterrors an der Gaar entschieden werden; soweit der Landesrat dazu in der Lage ist. Jeden= falls wird die Linke und besonders die Sozialdemokratie das Sündenkonto des Naziverbrechertums an der Saar  vor der Deffentlichkeit erneut aufrollen.

Aus der Rede Lieser:

Der Kampf der Sarregierung gegen die Saarfreiheit" ist ein Artikel des Saar- Freund" überschrieben.

Aehnlich wie ihr großer Führer, nennen sie Terror Freiheit.

Freiheit, die ich meine! Hitler   sprach auch von der un blutigen Revolution", bei der nicht einmal eine Schaufenster­scheibe zertrümmert wurde. Fronisch bemerkt hierzu derRedner: Die Schaufensterscheiben wurden natürlich von Kommu nisten und Marristen, die sich in Hitleruniform eingekleidet hatten, eingeschlagen. Hunderttausende Flüchtlinge sind nur aus Deutschland   abgewandert, weil sie das große Entgegen= kommen" und die volle Freiheit" des neuen Reiches nicht

Wieder war der Zuhörerandrang stark. Als Herr Röchling nach eröffneter Sigung den Saal betrat, grüßte er mit erhobener Hand, mit dem Faschistengruß, worauf die Kommunisten mit einem kräftigen Rot Front  " dankten. Sitzung Bei seinem Abgang vor Schluß der Gigung wiederholte sich die gegenseitige Begrüßung. Auch Zu­Der Rote Hans. hörer machten den schüchternen Versuch, den römischen Heil- Hitler- Gruß  " im Landesrat obligatorisch einzu­führen. Namens der deutschen Front" sprach wieder der Mann mit dem kerndeutschen Namen Levacher. Seine Rede lief wieder darauf hinaus, den Terror der Nazis im Saargebiet zu beschönigen und die Nichtgleich­geschalteten, besonders aber die Emigranten, zu ver­leumden. Von den letzteren sprach er als von land­fremdem Gesindel", gegen das er die Regierungs­er die Regierungs­kommission scharf machen wollte. Das provozierende Verhalten der Handelskammer, das den Verordnungs­entwurf der Regierungskommission herausgefordert hatte, versuchte er, als durch den Versailler Vertrag gestattet hinzustellen und einen Eingriff der Regierungskommission in das Selbstbestimmungsrecht zu konstruieren. Von sozialdemokratischer Seite traten ihm und seinen späteren Ausführungen die Genossen Lieser, Braun und Petri gegenüber. Genosse Lieser nahm sich die deutsche   Front" vor und belegte mit treffenden 3itaten aus der Nazipresse vor einem Jahr die gegenseitige Bewertung der heute in der seeutschen Front" geeinten Parteien Max Braun  : 3entrums, Separatisten", Röchling  und Schmelzer dabei abschnitten, bitten wir weiter unte: in der Rede des Abgeordneten Lieser nachzulesen.

Nürnbergs   Ruf hat in den vergangenen Monaten außer alter deutscher   Kultur ist zum Tummelplaß wüsteten Radau­antisemitismus geworden. Menschen, die vordem von allen anständigen Elementen gemieden worden sind, haben sich zu den Herren der Stadt gemacht. Riesengroß ist der Schaden, den Nürnberg   heute schon als Merkzeichen natio= nalsozialistischer Herrschaft buchen darf. Eine der schönsten fontaine und den großen Spiel- und Rafenflächen für Kinder, ein herrlicher Baumbestand, sind rücksichtslos zer­ſtört worden, um Aufmarsch- und Zeltlagerpläge für den nationalsozialistischen Parteitag zu schaffen. Deffentliche Lokale find gähnend leer. Niemand hat den Mut, mit seinen Bekannten unterhaltungen in den Kaffeebäusern zu führen, da ein unbedachtes Wort unangenehme Folgen haben kann. Die Nürnberger Luft" ist ungesund und steht unter stän­digem Einfluß der Dachauer Atmosphäre".

Ueber die Heldentaten" der Nürnberger Nationalsozias listen ist schon viel berichtet worden. Im bunten Durch einander gibt es Maſſenverhaftungen von Marziſten und Juden, den Mädchen- und Judenpranger. Wenig bekannt ist, daß ab und zu einmal großes Unrecht durch Eingreifen eines auf der äußersten Rechten stehenden hohen Polizei­funktionärs forrigiert wird. Aber das ist selten geworden, denn allzu sehr darf sich dieser Mann nicht vorwagen. Wenig bekannt wurde auch, daß die Verhaftung des ehemaligen Oberbürgermeisters Dr. Luppe sich unter eigenartigen Um­ständen vollzogen hat. Hier lag in gewiffem Sinne wirklich Schußhaft vor, denn der damalige Polizeipräsident, der sich ursprünglich geweigert hat, die Verhaftung zu vollziehen, hat sie dann doch durchgeführt, um der A. des Herrn Streicher zuvorzukommen. Herr Gareis, der sich sehr drastisch über die Methoden Streichers aeäußert hat, wurde darauf hin von seinem Nürnberger Posten entfernt und in das Innenministerium nach München   übernommen.

In den letzten Wochen sind die Aemter gesäubert" worden. Auch friegsbeschädigten Ariern hat man den Stuhl vor die Tür gelebt.

Herr Streicher entfaltet auch weiterhin seine" fegens reiche" Tätigkeit. Er hat fürzlich eine neue Methode der Feststellung von Rassemerkmalen entdeckt. Und zwar ge= schah dies während der Gerichtsverhandlung gegen zwei Zirndorfer Kommunisten, die wegen Totschlagsversuch an einem SA.- Mann unter Anklage standen. Forschungsobjekt war ein arischer Anwalt, deffen Art Stretcher mißfiel. Seine Fränkische Tageszeitung" berichtet darüber: So kann nur ein Jude verteidigen. Die Art erinnert an den Juden Rosenfelder seligen Angedenkens.( Nach Pressemeldungen in Dachau   gestorben"). Auch der Franfenführer Streicher ist der Meinung, daß er ein Jude sein muß." Die weitere Behandlung des Falles übernahm die Anwaltskammer.

Der Mittelstand, der sich in Nürnberg   feit vielen Jahren unter besonders fähiger" Führung betätigte und sich schließlich dem Joch der Nationalsozialisten beugte, macht heute schon ein bedenklich langes Geficht. Seine Eristenz­möglichkeit ist durch die fortgesetzt sinkenden Löhne und Ge­halter der Arbeiter, Angestellten und Beamten sowie durch die rigorose Kürzung aller öffentlichen Unterstüßungssäße weiter eingeengt worden. Darüber hinaus nagen die frei willigen" Spenden, deren Zwang sich niemand zu entwinden magt, an den Kräften der Gewerbetreibenden und Klein­händler.

Die Arbeiterschaft leidet, wie in allen Industriegebieten. Die Krise ist hier schärfer als in anderen Bezirken, weil im fränkischen Industriegebiet mit der Fertigwaren- Industrie der Erport die allergrößte Rolle spielte. Die großen Werte der MAN. und Siemens- Schuckert   arbeiten mit geringen Belegschaften, ganze Betriebe find stillgelegt, weil der Gr­port aufgehört hat. Die Metallwaren- und Spielwaren­Industrie fann faum mehr atmen. Betriebsabwanderung, japanische Konkurrenz und Boykott sorgen für weitere Ver­ringerung der Arbeitsmöglichkeiten.

Die Arbeiterbeweauna fämpit, wie an allen Orten. unter sehr schwierigen Umständen. Alle bekannten Sozial­demokraten und kommunisten find in Schußhaft. Wo sich die beiden Reichstagsabgeordneten Schneppenhorst  und Dill befinden, ist unbekannt. Einzelne Sozialdemo fraten, die aus Dachau   bereits entlassen waren, hat man wieder geholt. Trotzdem ist es den Nationalsozialisten nicht

gelungen, die illegale Tätigkeit der Marristen au unter binden. Die von den Nürnberger Kommunisten bereits seit Fahren geheim herausgebrachte Zeitung Der rote Sand­bera" erscheint weiter, ohne daß es bisher möglich war, die Hersteller zu faffen. Auch Fluablätter und Kampfschriften sind unschwer erhältlich und gehen von Hand zu Hand.

Hitlers   Freund

Der Abgeordnete Streicher sagte laut der Nürnberg­Fürther Rundschau" bei der Fahnenweihe der Ortsgruppe Wöhrd   u. a.:

3ur Judenfrage ist nur zu sagen, daß in unserer Zeit diese Frage eine ganz wunderbare Lösung erfährt. Warum hat schon Christus die Juden als das Satansvolt bezeichnet? Nur, weil er eben­falls er fonnt hatte, daß das jüdische Volkein Weltibel ist. Der Frankenführer versicherte dann, daß es für ihn fein Aufgeben des Kampfes gegen das Judentum gebe, denn ein Abweichen von dem be­Schrittenen Wege würde die Erfolge wieder zunichte machen. Mit Stola konnte Gauleiter Streicher dann sagen, daß in feinem anderen Gau   in ganz Deutschland   dieses Bestreben in folch vorbildlicher und wirkungsvoller Weise durchgeführt worden sei, als gerade im Frankengau."

Der Mann ist roh und dumm, aber ehrlich. Sein Freund denkt dasselbe, aber wenn er den Mund zur Judenfrage" auftut, lügt er.

Wie

mehr ertragen konnten. Tausende und aber Tausende wollen nicht mehr aus den Konzentrationslagern, weil sie

das dortige angenehme" Leben nicht mehr aufgeben wollen. Hunderte und Tausende haben freiwillig ihr Leben durch

" Selbstmord der neuen Hitlerfreiheit geopfert. Hunderte

machen sich ein Vergnügen daraus, auf der Flucht erschossen" an werden. Aber in Deutschland  ," sagte der große Kanzler, ist nichts passiert." 20

Zur Rede des Herrn Levacher muß ich die Vorbemerkung machen, daß sie eine einzige Verurteilung der vierzehn= jährigen Zentrumspolitik seit 1918 gewesen ist. Wenn Herr Levacher den Austritt Hitler- Deutschlands aus dem Völker­bund begrüßt und den Völkerbund als ein Berrbild" be­zeichnet, dann muß man doch die Frage stellen: Ist nicht, Deutschland   unter Zentrumsführung und stärk­

Genosse Braun mies die unerhörten Angriffe des Herrn Levacher besonders gegen die Flüchtlinge zurück und bewies an treffenden Beispielen, wie der Kurs der deutschen Front" und der Nazikurs im allgemeinen unter Regierungsbeteiligung des Zentrums deutsch   sind und das deutsche Saargebiet im be­sonderen bedroht.

Zur Organisation der Winterhilfe stellte der Genosse Petri eine Reihe Anträge, die besonders eine Er­höhung der Erwerbslosensäge, Kurz­arbeiterunterstüßung für die Berg arbeiter und eine gerechte Berteilung der von der Regierungskommission zur Verfügung gestellten Mittel durch Kreis und Gemeinde sichern soll. Hierzu ver­langte er besonders, daß die Regierungskommission dafür Sorge trage, da mitinden Wohlfahrtskommis fionen alle Parteien vertreten sind. Die nichtgleichgeschalteten Gemeindevertreter wurden be­kanntlich in vielen Gemeinden durch die Mehrheit der " deutschen Front" aus ,, deutschen Front" aus den Wohlfahrtskommissionen herausgewählt. Auch Petri rechnete mit den terroristi­schen Maßnahmen der Hüttengewaltigen in Neunkirchen  , in Völklingen   ab. Dort wird bekanntlich die freigewerk­schaftliche Arbeiterschaft, die sich weigert, den Faschisten gruß mitzumachen, aus den Betrieben entfernt.

Die sozialdemokratische Fraktion des Landesrates stimmte den beiden Vorlagen im Interesse der Beseiti­gung des Naziterrors an der Saar   zu.

Die deutsche Front" lehnte die Verordnung der Handelskammer ab, stimmte aber durch den Mund des Abgeordneten Röchling   für die Vorlage gegen den Waffenmißbrauch.

Die Kommunisten lehnten beide Vorlagen ab mit der Begründung, daß sie gegen alle Verordnungen der Regie­rungskommission seien. Ihr Sprecher, Lorenz, fand aber diesmal es für angebracht, eine Erklärung abzu geben, nach welcher es die Kommunisten ab geben, nach welcher es die Kommunisten ab= lehnen, bas Gaargebiet an Hitler  - Deutsch  land auszuliefern. Diesmal unterließ es der Ab­geordnete Lorenz, Angriffe auf den angeblichen Sepa­ratismus" der Sozialdemokratie zu richten.

Der Verlauf der Sitzung bewies, daß die deutsche  Front" lange nicht so stark ist im Saargebiet, als sie ihren Front" lange nicht so stark ist im Saargebiet, als sie ihren Nachläufern vorzutäuschen versucht. Die Nazis ver­kriechen sich hinter die ehemaligen Zentrumsführer und

Wie wird man Landgerichtspräsident Juristerei Nebensache, Kriegsdienst Hauptsache

in dieses sogenannte Berrbild" 1926 eingetreten?! Man muß sagen, daß die Herren mit einer überraschenden Wendigkeit heute verbrennen, was sie gestern noch an­gebetet haben. Allerdings entspricht das ja nur ihrem außerordentlichen schnellen Uebergang vom Christus= freuz zum Hafenkreuz. Für Deutschland   möchte man allerdings schon heute voraussagen, daß der Zeitpunkt tommt, wo auch die jetzigen Zentrumsgleichschalter froh wären, wenn Deutschland   noch oder wieder Mitglied des Völkerbundes, ständiges Ratsmitglied und gleichbe­rechtigte Großmacht sein würde. Es war noch allezeit leichter, das Porzellan zu zertrümmern, als es hinterher wieder zu leimen!( Sehr richtig).

Die sehr häßlichen Ausfälle des Herrn Levacher gegen die bedauernswerten Emigranten, die er als landfremdez" und lichtscheues" Gesindel bezeichnet hat, weise ich auf das allerentschiedenste und allerschärfste als eine Ungeheuerlich­keit und bodenlose Geschmacklosigkeit zurück. Die Zukunft wird beweisen, daß sich unter diesen Emigranten ein Teil der Besten der Nation befindet, die Deutschland   ge= rade in den schwersten Stunden seiner Geschichte durch die Schuld Hitlers   fehlen. Darunter befinden sich ja auch Parteifreunde des Herrn Revacher!

An und für sich verdient wohl fedes Opfer der barbarischen Hitlerbrutalität das menschliche Mitgefühl, unabhängig von der Parteieinstellung- aber solche Beurteilungen werden nur dazu beitragen, um uns für die Stunde der Ab­rechnung und Vergeltung so hart zu machen, wie es notwendig sein wird!( Sehr gut.)

Herr Levacher hat wieder einmal das Deutschtum" be­müht, das seiner und der Seinigen Meinung nach nur auf ihrer Seite vorhanden ist. Es ist vergeblich, der soge= nannten deutschen Front" beibringen zu wollen, wie un­deutsch diese Verengung des Nationalitätsbegriffs und seine Gleichschaltung mit irgendeinem Staats- und Rasse­begriff ift. Gerade weil wir deutsch   sind, kämpfen wir gegen Hitler   und seine Sprengung und Zerstörung der Nation! Deutsch sind die Sozialisten und Kommunisten, die Bazi­fisten, die Demokraten, die Juden usw. in viel besserem Maße als das, was sich heute bei SA. und SS. herumtreibt, aber gerade deswegen zwingt sie ihr tiefer Begriff vom Deutschtum, gegen die hitlerdeutsche Schmach und Schande aufzustehen! Und daran wird keine Macht des Hakenkreuzes irgend etwas ändern, daß wir niemals zulassen werden, daß Hitlers Terror jemals über die Saar   die Peitsche schwingt! ( Bravo  !)

Sicher ist die Familie Müller ehrenhaft und tapfer. Wir würden uns nicht wundern, den vorstehenden Lebenslauf als Empfehlung für einen Bataillonsfommandeur zu lesen. Aber für einen Landgerichtspräsidenten?

ter Müller, der den großen Parteibuchsprung vom ſimp Ueberall Miesmacher" wall

Der Westdeutsche Beobachter" in Köln  ( Nr. 279) bringt Bild und Lauf des neuen Pg. Landgerichtspräsidenten Wa l- len Amtsgerichtsrat zum Präsidenten gemacht. Ueber seine juristischen Leistungen wissen seine Gönner beim besten Willen nichts zu sagen. Dann aber geht es los:

Seiner Militärdienstpflicht genügte er als Einjährig­Freiwilliger im Westfälischen Jäger- Bataillon Nr. 7 in  Bückeburg, in dem er auch zum Oberleutnant befördert wurde. Den Weltkrieg machte er als Jägeroffizier von Anfang bis zu Ende mit, war mehrmals verwundet und erwarb sich durch Tapferkeit vor dem Feind das Eiserne Kreuz 2  . und 1. Klasse sowie zahlreiche weitere Kriegs­orden. Seine drei Brüder sind auf dem Felde der Ehre gefallen, davon zwei, die mit ihm im sel­ben Jägerbataillon standen, als Kompagnieführer bzw. Arzt auf demfelben Schlachtfeld, während der dritte nach dreimaliger Verwundung als Bataillonsführer den Hel­dentod fand Auch der Vater war Kriegsteilnehmer gewe­sen; er hatte den Krieg 1870/71 mitgemacht und nach der Schlacht bei Gravelotte das Eiserne Kreuz erhalten. Selbst der Vater war Kriegsteilnehmer Der Großvater fonnte wahrscheinlich nicht, meil leider von 1815 bis 1864 fein größerer Krieg ausgebrochen war. Das sind bedauerliche Lücken der Weltgeschichte.

Der Regierungspräsident von Stockhausen in Arns berg gibt befannt:

Dieser gemeinsame Kampf erfordert Zurückstellung des Eigennußes, des persönlichen Interesses im Hinblick auf die höhere Pflicht der Allgemeinheit gegenüber. Er darf auch nicht beeinträchtigt werden durch Miesmacher, Nörgler, Ge­rüchtemacher und Denunzianten. Sie unterwühlen die Staatsautorität und sind daher Schädlinge des Volkes. Ich werde mit allen Mitteln gegen sie vorgehen und diese Leute notwendigenfalls in Konzentrationslagern erziehen Tassen.

,, Statistiken"

Bei Borsig in Tgl nurden dieser Tage 200.beiter etn gestellt, die jede 14 Tage nur einen Tag arbeiten. Sie er­balten Kurzarbeiterlohn und werden aus den Listen der Er werbslosen gestrichen