Hakenkreuz über Ullstein Stilleres Geschäft
Ein Ende mit Schrecken
Daß es im Gebälk des Ulstein- Verlages in Berlin schon feit längerem ganz verdächtig fniſtert, ist ein altes Geheimnis. Man wußte nur noch nicht genau den Termin, an dem der Pressediktator Dr. Göbbels diesem Verlag, der sich bis zum Frühjahr dieses Jahres des größten Ansehens in der
ganzen Welt erfreute, den Garaus machen würde. Das Statut der Ullstein A. G. machte es den neuen Machthabern ziemlich schwer, den Verlag und damit die mehr als zwei Jahrhunderte alte Bossische Zeitung", die„ Berliner Mor genpost", die sich rühmen konnte, die größte Auflage von allen deutschen Zeitungen zu besitzen, die Berliner Allgemeine Zeitung", die Berliner Illustrirte Zeitung " mit einer fast zwei Millionen Auflage, die„ B. 3. am Mittag" und zahlreiche Wochen- und Monatsschriften in ihre Hand zu bekommen. Das Haus Ulstein war nach dem Willen seines Begründers Leopold Ulstein eine Familen- A. G. Aktien wurden nach seinem Tode Alleinbesitz seiner fünf Söhne Franz Hans, Rudolf , Hermann und Louis. Louis ist im März dieses Jahres gestorben, nicht ganz ohne Zutun der Hitlerregierung Denn die Kunde davon, daß sein Sohn von SA.- Banditen verschleppt und mißhandelt worden war, warf ihn auf das Krankenlager, von dem ihn nach wenigen Tagen der Tod erlöfte. Wie es dem testamentarischen Willen des Begründers der Ullstein A. G. entsprach, blieben die übrigen vier Brüder bzw. die Erben von Louis Ulstein die Alleinbesitzer der Ulsteinaftien.
Die
Bald setzte der Kampf gegen den Verlag ein. Herr Göbbels und seine Trabanten wollten Ullstein, foſte es was es fojte, in ihre Hand bringen. Dazu genügte nicht, daß man der Redaktion der Bossischen Zeitung" den ehemals deutschnationalen, jest nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten Dr. Eduard Stadtler als politischen Manager aufzwang. Dazu genügte nicht, daß man jede freiheitliche Regung in den Ullsteinblättern gewaltsam verhinderte. Alles oder gar nichts, so meinte Herr Göbbels . Das große Druckereigebäude in Berlin- Tempelhof , das seinesgleichen nicht in ganz Europa hat, hatte es ihm angetan. Seit Mo= naten spricht man im Ulsteinhause davon, daß der An= griff" und der Völkische Beobachter" dort gedruckt werden sollen. Auf legalem Wege war das bisher nicht möglich, weil Aufsichtsrat und Vorstand der Ullstein A. G. einer solchen Forderung nicht nachgaben.
Dr. Göbbels hat sich zu helfen gewußt. Seit Jahren schon ist es im Ullsteinhause bekannt, daß der zum Vorstand gehörende Direktor Richard A. Müller ein nationalsozialistischer Reaktionär ersten Grades ift. Das mag feltsam erscheinen, wenn man weiß, daß selbiger Herr Müller
In der niederrheinischen Textilindustrie
Der Geschäftsgang ber niederrheinischen Webstoffindustrie hat sich in den letzten Wochen in recht ruhigen Bahnen bewegt. Das auffallend warme Wetter, das den ganzen Oftober über geherricht hat, läßt die Verbraucher von Textilsachen immer noch nicht recht an den Einkauf von Winterkleidung denken, und infolgedessen fann sich auch der Handel nur schwer zu größeren Internehmungen entschließen. Die 3ürüdhaltung tritt vor allem in den großen Stapelwaren der Baumwoll- und Wollindustrie bervor, während nach Sondererzeugnissen, die heute immerhin auch im niederrheinischen Textilbezirk eine wichtige Rolle spielen, meist etwas mehr Nchafrage herrscht. Im ganzen hat sich die Beschäftigung des Bezirks trotz der eingetretenen Abschwächungen immer noch auf der im Sommer erreichten Höhe halten können, hauptsächlich auf Grund der früher erteilten umfangreichen Aufträge, dann aber auch weil die Unternehmer sich bemühen, durch Ausschaltung der Mehrschichten oder des Mehrstuhlsystems, durch Entlassung der Doppelverdiener und andere Maßnahmen eine mögliche Entlastung des Arbeitsmarktes vorzunehmen.
Am schwierigsten ist die Geschäftslage in der Baumwollindustrie geblieben. Hier trägt vor allem auch der ameritanische Rohstoffmarkt mit seinen dauernden Unsicherheiten dazu bei, daß überall nur mit äußerster Borsicht verfügt wird. Besonders werden naturgemäß die Baumwollspinnereien hiervon betroffen. Die seit langem schwache Marktlage des Rohstoffs hat bei ihnen ein regeres Geschäft nicht aufkommen lassen, und die Betriebe leben daher im wesentlichen nur noch von den im Sommer vorgerummenen Voreinbeckungen. Die Preise ber Garne haben sich wieder verschlechtert, und der ausländische wett bewerb tritt tros der erhöhten Zölle immer noch mit recht starken Untergeboten auf.
In der Baumwollweberei liegen namentlich die schweren buntgewebten und geraubten Ar= tifel sehr ruhig. Abgesehen von der durch die Witterung bedingten geringen Nachfrage des Inlands leiden diese Waren auch besonders unter den bekannten Schwierigkeiten der Ausfuhr, die für sie von jeher äußerst wichtig gewesen ist. Besser liegen, allerdings auch bei zumeist recht ungenügenden Preisen, Gord und Velvel und einige Saisonartifel, für die auch die guten Musterungen anregend wirken.
von der Pike auf im Verlage luftein gedient und seinen Depression im Braugewerbe
beispiellosen Aufstieg nur den„ Ullsteinjuden" zu danken hat. Richard A. Müller wurde Wachs in Göbbels Händen. Seinem Einfluß und dem des Direktors Dr. Ferdinand Bau- back war es zu verdanken, daß die vier Brüder Ullstein nunmehr nachgaben und in der Generalversammlung der Ulstein A. G. am 2. November dieses Jahres unter Preisgabe des von ihrem Vater ausgesprochenen leßten Willens in eine Umwandlung der Firma willigten. Wie es in der offiziellen Verlautbarung des Verlages heißt, wurden„ Veränderungen in der Kapitalmäßigen Struktur der Gesellschaft vorgenommen, um damit die Grundlage für den Abschluß von Verträgen herzustellen, welche die Aktienmehrheit aus bisher geschlossenem Familienbesig in andere Hände überIeiten". Der Aufsichtsrat legte seine Mandate nieder. Die Neuwahl ergab einen Ansichtsrat, an dessen Spitze der schon genannte Dr. Ferdinand Bau& back steht, und zu dem be= fannte reaktionäre Scharfmacher wie Heinrich Pferd= menges und Professor Dr. Martin Spahn gehören. Großmütig überließ man dem bisherigen Seniorchef des Hauses Ulstein, Dr. Franz Ulstein, ein Aufsichtsratsmandat. Auch unter den fünf Vorstandsmitgliedern befinden sich nur ein einziger Ulstein, und zwar der Sohn des Rechtsanwaltes Hans Ullstein, den man ebenso wie seine Brüder Rudolf und Hermann aus der Firma hinausbefördert hat.
Am Schluffe des offiziellen Communiques über die Generalversammlung wird dann recht aufschlußreich gesagt:„ Die politische Leitung liegt in den Händen des Herrn Dr. Ednard Stadtler."
Ein nationalsozialistischer Reichstagsabgeordneter. Eine Kreatur des Presse- und Propagandam nisters Dr. Josef Göbbels bestimmt die politiche Tonart im Hause Ullitein. Fürwahr, Leopold Ulsteins Söhne haben es nicht verstanden, in Ehren unterzugehen.
Ehape
In Einzelgeschäfte aufgelöst
-go.
Die Ehape AG. für Einheitspreise, die bekanntlich zur Westdeutschen Kaufhof AG. vorm. Leonhard Tietz gehört, betreibt seit 1927 in 2andorten der näheren und weiteren Umgebung von Köln eine Spezialgruppe von Einheitspreisgeschäften, die vorwiegend Lebensmittel führen. Neben etwa 70 Hauptfilialen betrug die Zahl dieser Kleinfilialen rund 50. Die Gesellschaft hat nunmehr in den letzten Wochen diese Lebensmittelgeschäfte zum größten Teil ver fauft. Als Käufer traten meist ehemalige Angestellte der Firma auf, die auch den größten Teil des Personals übernahmen. Mit dieser Maßnahme, so heißt es in der Mitteilung, habe die Leitung der Ehape insofern im Sinne der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik gehandelt, als damit einer Reihe früherer Angestellter Gelegenheit gegeben wurde, sich als selbständige Lebensmittelfaufleute nieberzulassen. Die Läden verlieren damit den Charakter von Serien- und Einheitspreisgeschäften und werden nunmehr mittelständische Lebensmittelipezialgeschäfte mit üblicher Preisgestaltuna. Die Erwerber find vollkommen unabhängig von der Ehape und betreiben ihre Geschäfte einschließlich Verfauf, Ralfulation und Verfani ani eigene Nechnung und Gefahr Am Bestand der meist in den Mittelund Großstädten gelegenen Normalfilialen der Ehape ändert sich nichts.
Rüstungsind strie belebt
Im Stahlhof in Düsseldorf tagte die Veriamus ver Robstahlgemeinichaft, des A- Produkten und des Stabeiienverbandes. Bei der Besprechung der artilage wurde auf die unverkennbar eingetretene Besserung verwiesen und betont, daß namentlich im Hinblick auf die Durchführung des neuen großen Arbeitsbeschaffungsprogramms der Regierung auch die Weiterentwicklung zuversichtlich beurteilt werden könne Allerdings lasse das Au B- fubrgeschäft bei allem Fortschreiten der Tä tigkeit der internationalen Verkaufsver= bände immer noch zu wünschen übrig.
Die fe Hinrichtung
Der 1909 geborene Melfer Herbert Funk aus MandelsIob ist im Hof des Hannoverschen Gerichtsgefängnises hingerichtet worden. Er war wegen Mordes an einem Rentner zum Tode verurteilt worden.
Das Jahr 1982/33 stand im Zeichen einer ausgesprochenen Depression. Dertliche und zeitweise Absatzsteigerungen wurden meist durch Rückschläge in andern Bezirken und Monaten ausgeglichen. Sichere Anzeichen einer dauernden Besserung sind noch nicht vorhanden. Die leichte Belebung des Abfates in einigen Sommermonaten mag allerdings die Hoffnung rechtfertigen, daß im Zuge einer allgemeinen Konjunkturbelebung auch der Vierabsatz eine Steigerung erfahren wird. Mit einer Wiederherstellung der Verhältnisse der Bor friegszeit oder des bisher besten Nachkriegsjahres 1929 30 fann aber für absehbare Zeit selbst bei günstigster Beurteilung der gesamten Konjunkturentwicklung- nicht gerechnet werden, zumal wenn die übersetzte Steuerbelastung des Biers bestehen bleibt.
Der Absatz bei den Mitgliedern des Verbandes lag im Durchschnitt des Rechnungsjahrs 1932/33 um 11,8 Prozent unter dem vorhergehenden und um 49 Prozent unter dem Rechnungsjahr 1929 30 Die Gesamtentwidlung im Deutschen Reich war günstiger als die Entwicklung im Verbandsgebiet, das von der industriellen Arbeitslosigkeit und von der Wirtschaftsschrumpfung besonders start betroffen ist.
Gegenüber der Borkriegszeit beträgt der Bierabsaz im Deutschen Reich nur noch rund 51 Prozent. Die Statistik über die Absagentwicklung im Frühjahr, welche auf den amtlichen Bierabjahzahlen der Landesfinanzämter aufbaut, die sich nicht mit dem Ausstoß der Berbandsmitglieder decken, zeigt das Ende der rückläufigen Bewegung in folgenden Zahlen: In den Landfirenzamtsbezirke.:
Köln
Münster Düsseldorf Köln
1933 755751
In dem Vierteljahr April bis Juni 1932 745 868 390 528 249 807 9 137, 348 Das sind
1929 1382 150 704 022 444 028 15 818 918
897 894 267 181 9067 115
1933 gegenüber
1982
1933 gegenüber 1929 +1,3 Proz. 43,3 Broz. 43,6 Proz.+1,8 Proz. 39,9 Proz.+7,0 Broz. 40,8 Proz+ 0,8 Proz
Die Zukunftsgestaltung hängt völlig von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung ab. Die letzten Jahre haben die enge Verbundenheit aller Wirtschaftszweige innerhalb der deutschen Volkswirtschaft erwiesen. Die Berebung der allgemeinen Konjunktur und die Beseitigung der Arbeitslosigkeit werden freilich allein nicht ausreichen, um die Krise des Braugewerbes zu beseitigen; denn diese ist zum Teil eine Folge der übermäßigen und einseitigen Steuerbelastung des Bran- und Gastwirtsgewerbes( vor allem Bier- und Hanszinsstener).
Siemen zer" wenig zufrieden
In einer gemeinsamen Aufsichtsratsiibung der Siemens u. Halste AG und der Siemenschudert werte G. am 8. November wurde über den Verlauf des am 30. September 1983 abgelaufenen Ge= schäftsjahr& berichtet. Bei den Siemens- Schndertwerten
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In der Wollindustrie ist es zuleßt auch etwas stiller geworden. Indes läßt die gute Aufnahme, welche die Kollektionen der Kammgarnwebereten auch in berstoffen wie nach den namentlich für den Rheydter Beschäftigung erwarten. Auch das Ausfuhrgeschäft wird hier besser beurteilt. Infolge des starken Steigens der Wollpreise ist die Verkaufslage der Stoffe, die längst nicht entsprechend gefolgt sind, immer ungünstiger geworden.
Die Leinenindustrie hält ihren bisherigen Beschäf tigungsgrad und rechnet auf die Weihnachtszeit hin mit weiterer Belebuna, zumal da die allgemeine Stimmung Leinenerzeugnisse wieder mehr zu bevorzugen beginnt.
Am besten hat sich der Geschäftsgang in der Seiden- und Kunstseiden industrie entwickelt. Sowohl nach& leiderstoffen wie nach den namentlich für den Rheydtre Bezirk wichtigen Schirmstoffen hat die Nachfrage angehalten. Die Mode scheint diesen Artikeln auch für den Winier stark zuzuneigen. Auch Samt tritt wieder mehr in den Vordergrund: nur haben sich bei ihm die Absatzbedingungen ch dem Ausland fortgesetzt verschlechtert. Miich it offe aus Seide und Kunstseide und andern Stoffen behalten auch im niederrheinischen Bezirk ihre Bedeutung; einen wichtigen Unterzweig bildet hierbei die Stapelfaieripinnerei, die sich in der letzten Zeit auch weiter ausdehnt.
Die Kleiderfabriken spüren als der den Verbrau chern am nächsten stehende Textilverarbeitungszweig die derzeitige zurückhaltung naturgemäß am meisten. Infolgedessen sind bei ihnen schon manche Be triebseinschränkungen nötig geworden. Gerade fie aber dürfen damit rechnen, daß sie dank der von thuen be wiesenen Anpassung an die neuzeitlichen Bekleidungsansprüche auch im Winter wieder zu größern Lieferungen herangezogen werden. Das gilt omohl für die von hnen von jeher hergestellten billigen Arbeits- und e- brauchsanzüge wie von Uniformen, deren Anfer tigung fie im Frühjahr und Sommer mit so vielem Erfolg aufgenommen haben. Bei letztern may zur Zei dem dzin genden Wunsche Ausdruck gegeben werden, daß die maß gebenden Stellen ihre Anweisungen bald bekanurgeben, damit sich die Betriebe frühzeitig darauf einrichten können.
Inland sogar eine Teichte Steigerung eingetreten. Der Be stellungseingang ist gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr nur noch unwesent lich zurückgeblieben. Allerdings haben sich die von der deutschen Reichs post in Aussicht gestellten zusäßlichen Arbeitsbeschaffungsaufträge bisher noch nicht verwirflicht. Immerhin sind im Inlandgeschäft in den letzten vier Monaten im Monatsdurchschnitt mehr Aufträge eingegangen als in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs, darunter auch einige Aufträge der Reichspost auf dem Fernmelde- und Kabelgebiet. Weitere Bestellungen der Privatkundichaft betrafen Fernschreibmaschinen Fenermelder, Schalttafeln, Meßinstrumente und Fernsprecheinrichtungen. Die Rundfunt- Saison hat sich dank der besonderen Werbungsmaßnahmen des Reichspropagandaministeriums befriedigend an gelanen.
Im Verkehr mit dem Ausland erschwerten bei beiden Gesellschaften neue Zollerhöhungen und sonstige Einfuhrbe schränkungen sowie immer wieder neue Devisenbestim mungen die Geschäftsmöglichkeiten auch weiterhin. Wo sie die Ausfuhr nicht ganz unterbanden, verursachten sie außer der Einschränkung des Umsages eine ganz erhebliche Preis verschlechterung.
Unerläßlich ist nach wie vor als Ergänzung der Wirtschaftsbelebung auf dem Binnenmarkt ein möglichst baldiger Erfolg der Bemühungen zur Förderung der Ausfuhr, die gerade für die deutsche Elektroindustrie in einer sehr erheblichen Ausmaß zurückgegangen ist.
,, Nichtarische" Grundstücksverkäufe
In einer Verordnung des Senators für Inneres und Justiz in Bremen ist von Anzeichen die Nede, die dafür sprächen, daß in Deutschland ansässige Grundstückseigen tümer nichtarischer Abstammung ihre inländischen Liegen schaften zu veräußern suchten, um sich unter Mitnahme des Erlöses in das Ausland zu begeben. Um der Gefahr einer dabei etwa beabsichtigten Verlegung steuer- und devisenrechtlicher Vorschriften zu begegnen werden die Notare ver pflichtet, von allen Grundstücksveräußerungsgeschäften bei denen derartige Anhaltspunkte vorliegen, nach Abschluß der Beurkundung unverzüglich dem zuständigen Landesfinanzamt Mitteilung zu machen.
Mussolini hat am Sonntag alle Junggeselien, die Beamte der Faschistischen Partei oder Kandidaten für regie rende Körperschaften werden wollen, vor die Wahl gestellt: Heirot oder Abschied. Sein Botschafter in Washington, ein Hagestolz, ist daraufhin in sich gegangen. Aber bevor er die Konsequenzen zieht, will er als vorsichtiger Diplomat erit die amtliche Benachrichtigung abwarten. Dieser Erlaß stammt nicht nur von Mussolini, dem Duce, sondern auch von Mussolini dem Familienvater, der von seinen Ge treuen die Befolgung seines eigenen Bei Spiels fordert.
Auf dem Gebiete der Familiengründung scheinen weder Hitler, noch Röhm, noch Görinn dem Beispiel Mussolinis nachahmen zu wollen oder zu fönnen.
Das ganze Triumvirat i unverheiratet and finderlos.
ist in den leren Monaten erfreulicherweise für das 3nra est der Sweer Dresse Ianb cin beiierer Auftragseingana festzustellen. Es zeigen sich die Wirkungen der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Regierung in Berbindung mit den der Wirtschaft gegebenen Steuererleichterungen in Form der Steuergutscheine. Die Belebung im Inland zeigt sich in der Hauptsache bei den Verbrauchsartifel, fleinern und mittlern Anlagen. Die Aufträge auf größere Maschinen und Anlagen, deren Erteilung zum großen Teil in der öffentlichen Hand liegt, zeigen nur eine sehr geringe Vermehrung. Die Preise, die im Berichtsjahr im deutschen Geschäft erzielt werben fonnten, sind weiter unbefriedigend. Es wirkt sich hier der ungesunde Wettbewerb aus, der hervorgerufen ist durch die geringe Nachfrage und den Hunger nach Aufträgen von feiten aller unzureichend beschäftigten Produktionsstätten.
Bei der Siemens u. Halste AG. ist während des Berichtsjahrs noch ein weiterer umfaßrüdgang zu verzeichnen gewefen. In den letzten Monaten allerdings ist in der Rückwärtsbewegung ein Stillstand, im
Die vom Verein der Schweizer Presse und dem Schweizerlichen Zeitungsverlegerverein an das eidgenössische Politische Departement ger chrete Gingabe, die sich mit der Frage der schweizerischen Abwehrmaßnahmen gegenüber den deutschen Zeitungsverboten befaßt, hat durch das joeben be kannt gewordene neue Verbot der Baster„ Nationalscitung" noch aktuellere und dringlichere Bedeutung erlangt. Im Ber laufe eines Monats, seit Mitte Oftober, find in Deutschland nicht weniger als vier schweizerische Blätter verboten worden: das katholische Basler Volksblatt" die Neue Zürcher Zeis tung". das„ Aargauer Tagblatt" und die Basler„ National zeitung". Die Eingabe der beiden das schweizerische Zeitungswesen in seiner Gesamtheit repräsentierenden Verbände be findet sich, wie aus Bern gemeldet wird, zurzeit beim eidg nösischen Politischen Departement in Prüfung und wird dem Bundesrat mit einem Bericht unterbreitet werden. Det Bundesrat wird sich in einer der nächsten Sizungen damit beschäftigen.