Kanone des Oberreichsanwalts
Die Galerie der Belastungszeugen durch einen meineidigen Lockspitzel bereichert
D.F. Der Oberreichsanwalt hat am Freitag einen Glanzund Kronzeugen vor die Schranken gerufen. Der Mann heißt Grothe. Man muß ihm lassen, daß er eine Lügen kunst entwickelte, die den Beifall der Nationalsoziainten verdient. Er berichtete und beschmor einen politischen Kriminalroman, der alles enthielt, was zur Verurteilung Torglers und der Bulgaren notwendig ist. Allerdings läßt das Gedächtnis dieses Fabrikanten von Schundliteratur für die Akten des Oberreichsanwalts zu wünschen übrig. So entstanden peinliche Widersprüche zwischen den ersten Kapiteln des Grotheschen Kriminalromans in der Voruntersuchung und den Schlußkapiteln in der Hauptverhandlung.
Sowohl die Phantasien von früher wie die von jetzt zer stoben aber in nichts, als am Sonnabend aus der Haft der ehemalige Kommunist Kempner vorgeführt wurde, der angeblich in engster Fühlungnahme mit Popoff, van der Lubbe und Torgler bei der Brandstiftung im Reichstag beteiligt gewesen sein sollen. Kempner war die Hauptquelle für die Zeugenaussage Grothes. Nun ergibt sich, daß Kempner ein ganz bescheidener kleiner Funktionär der Kommu nisten war, der über die Verteilung von Flugblättern nicht hinaus kam, keine Beziehungen zum Parteivorstand hatte und nie im Karl- Liebknecht- Haus war.
Grothe, offensichtlich ein krankhafter und charakterlich minderwertiger Mensch, hörte sich die Vernichtung seiner beschworenen Aussage mit zuckenden Kopfbewegungen an. Der Vorsitzende und ein Beisitzer des Gerichts weisen ihm Widersprüche in seinen Zeitangaben nach. Das Gericht kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Glaub würdigkeit dieses Hauptbelastungszeugen auf das Schwerste erschüttert ist. Es wird beschlossen, die beim Ver forgungsgericht Berlin befindlichen Akten über die Folgen eines von Grothe erlittenen Militärunfalls herbeischaffen
zu lassen.
Der Oberreichsanwalt sieht sich die moralische Erledigung seines Helfershelfers am Zeugentisch, die auch ihn sehr betrifft, schweigend an. Er hat nichts zu bemerken. Dr. Sack erhebt sich und fragt, ob der Oberreichsanwalt nicht diesen Zeugen wegen Meineidsverdachts verhaften lassen wolle, wie er das bei einem früheren Zeugen getan hat, und zwar wegen einer Lappalie. Der Oberreichsanwalt aber findet diesmal nicht, daß ein Meineidsverdacht vorliegt. Der Kronzeuge, Maurer Otto Grothe aus 3epernick, verdient pflegliche Behandlung. Er paßt durchaus in die Galerie von Kriminellen, die der Oberreichsanwalt vorgeführt hat: Betrüger und Spizbuben und Sittlichkeits berbrecher. Grothe ist ein Lock spitel, dem es gelungen mar, sich im Berliner Bezirk Wedding in die„ Rote HilfeOrganisation" einzuschleichen. Er war auch Kamerad schaftsführer des kommunistischen Rotfront- KämpferBundes und Vertrauensmann des Kriminalkommissars Beisig.
Solche wertvollen Stügen des neuen Staates und seiner Moral müssen geschont werden.
Die gleichgeschaltete Presse aber fand diesen Lumpen sehr glaubwürdig" und fand seine Aussage für Torgler und die Bulgaren vernichtend.
41. Verhandlungstag
Berrin, 18. Nov. Zu Beginn der Samstagfißung wird der Beschluß über die zahlreichen neuen Beweisanträge verkündet. Auf Antrag des RA. Dr. Sad sollen zahlreiche neue Zeugen vernommen werden, u. a. über die Frage, wann und mit welchem Ziele der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Her in den letzten Februartagen von Berlin fortgereist ist. Ueber das Funktionieren der Hausanschlüsse im Reichs tagsgebäude , über die Anwesenheit des Abg. Torgler im Reichstage am Brandtag usw. Schließlich sollen die über den eugen Grothe vorhandenen Akten herangezogen werden. Eine Reihe weiterer Beweisanträge wurde abgelehnt, u. a. der Antrag Dimitroffs, ihm Akteneinsicht zu gewähren und die stenografischen Protokolle direkt zuzuleiten.
Es folgt dann die Vernehmung des Zeugen Paul Kempner, der aus der Untersuchungshaft vorgeführt und unter Aus
Attentatsplan der Nazis
Er wird rechtzeitig entdeckt
sezung der Vereidigung vernommen wird. Er erklärt auf den Saal gerufen. Er gibt jetzt auf Vorhalt des Verteidigers
Anfang 1926.
Es folgt dann die Vernehmung des Zeugen Paul Kemp ner, der aus der Untersuchungshaft vorgeführt und unter Ausseßung der Vereidigung vernommen wird. Er erflärt auf Befragen, daß er Mitglied der KPD . sei, und zwar seit Anfang 1926.
Der Vorsitzende stellt daraufhin fest, daß der Zeuge bei seinen ersten Vernehmungen der Wahrheit zuwider seine Zugehörigkeit zur Kommunistischen Partei abgeleugnet habe. Der Zeuge Kempner erwidert, er habe seiner Zeit die Frage so verstanden, ob er sich kommunistisch betätigt habe, und das sei nicht der Fall gewesen. Darauf wird dem Zeugen vorgehalten, der behauptet hat, er habe mit Stempner am
die Aussage des gestern vernommenen Zeugen Grothe
oder 6. April 1933 auf der Straße ein Gespräch gehabt, bei dem Kempner ihm die ersten Mitteilungen über die Beteiligung der Kommunisten an der Reichstagsbrandstiftung gemacht habe.
Der Zenge Kempner erklärt, er habe Grothe seit Beginn des Jahres 1932 nicht mehr gesprochen, ja nicht einmal zu fällig auf der Straße getroffen. Er sei auch niemals im Büro der Roten Silfe gewesen. Von der Eristenz des Bul garen Popoff habe er erst im Verlaufe der Untersuchung erfahren.
Der Vorsitzende weist auf die Aussage Grothes hin, daß 14 Tage nach dem ersten Gespräch eine zweite Unter redung zwischen Grothe und Kempner stattgefunden habe, bei der Kempner nähere Einzelheiten über die Reichstagsbrandstiftung mitgeteilt habe. Der Zeuge Kempner erwidert, daß er bereits am 8. April aus dem Bett heraus verhaftet worden Damit sei die unmöglichkeit der Behauptung Grothes erund seit dieser Zeit nicht wieder auf freiem Fuß gewesen sei. wiesen.
Auf Fragen des Reichsanwaltes Parrisius antwortet der Zeuge, er habe in der Partei feine Funktion inne gehabt, nur in der Zeit, als er mietefrei bei Grothe gewohnt habe, habe er im Dienste Grothes bei einigen Kommunisten die Beiträge fkassiert und Flugblätter verteilt. Der Angeflagte van der Lubbe wird vorgeführt, fieht den Zeugen empner an und erklärt, daß er ihn nicht fenne.
Es wird bann der Zeuge Grothe noch einmal aufgerufen, Grothe fagt, daß die Besprechung bei Barz dann wohl nicht am 8. April, sondern acht Tage früher gelegen habe. Sein Anhaltspunkt sei nur, daß er Montags immer stempeln gehe und daß es an einem Montag war. Bei der Erörterung dieser Frage ergeben sich immer neue Widersprüche, die zuanwalt fest, daß Grothe feine erste Anslage nicht, wie bisher
um den Zeitpunkt der verschiedenen Besprechungen zu klären.
nächst unentwirrbar scheinen. Schließlich stellt der Oberreichss in der Verhandlung gesagt wurde, erst am 19. April gemacht hat, sondern er habe seine erste anonyme Bekundung vor der Polizei schon am 5. April gemacht. Am 7. April habe eine zweite Vernehmung Grothes stattgefunden und daraufhin sei tatsächlich Kempner am 8. April festgenommen worden. Der Vorsitzende erklärt schließlich, daß insofern also doch kein Widerspruch festzustellen sei.
Als Zeugen werden dann die Reichstagsbeamten Jantowiti und Staften vernommen. Beide haben am Brandtage von 8 Uhr früh bis 2 Uhr nachmittags am Portal 2 in der Garderobe und in der Pförtnerloge Dienst gehabt.
Sie erklären mit großer Bestimmtheit, daß in dieser Zeit der Angeklagte Torgler den Reichstag nicht verlassen babe, fie hätten es sonst bemerken müssen. Auf Fragen der Vers teidigung erklären beide Zengen, daß fie den Angeklagten van der Lubbe niemals im Reichstage gesehen hätten. Der aus dem Lager Sonneburg als Zeuge vorgeführte Sefretär Ditt bender von der Roten Hilfe erklärt mit großer Bestimmtheit, es sei ganz ausgeschlossen, daß Dimitroff , Popoff oder Taneff iemals feit 1927 in der Roten Hilfe gewesen seien. Den Zeugen Kempner will Dittbender nicht kennen; dagegen gibt er an, daß Kämpfer zu den Quartier wirten für die Emigranten gehörte.
Auf Vorhaltungen des Oberreichsanwalts erwidert der Zeuge, es sei einmal ein Theodor Dimitroff in der Betreuung der Roten Hilfe gewesen, der sechs Sprachen sprach und aus Oesterreich ausgewiesen war. Die Rote Hilfe hatte mit diesem Manne viel zu tun; er war polizeilich gemeldet.
Grothe wird dem Zeugen Dittbender vorgestellt. Dittbender erklärt, daß er ihn nicht kenne, auch Grothe sagt, daß er mit Dittbender nichts zu tun hatte, daß er ihn aber von Ansehen aus der Roten Hilfe fenne.
Nach einer furzen Verhandlungspause wird auf Ersuchen des RA. Dr. Teichert der Zeuge Grothe noch einmal in
an, daß die Sigung bei Barß am 27. März gewesen sei, daß er einige Tage später Kempner auf der Straße getroffen habe und ungefähr wieder acht Tage später nochmals mit Kempner zusammengetroffen sei.
RA. Dr. Teichert hält dann dem Zengen weitere Widers sprüche in seinen Aussagen vor und weist u. a. darauf hin, daß Grothe gestern gesagt habe, Popoff habe beim Reichs= tagsbrand die Aufgabe gehabt, den Rückzug der Brands stifter zu decken, während er in der Bernehmung am 5. April bekundet habe, daß Torgler diese Aufgabe zus gefallen sei.
Der Zeuge Grothe erwidert darauf, Kempner habe ganz flar gesagt, Torgler habe die Leute mit dem Brandmaterial
in den Reichstag gelassen und gedeckt. Die Brandstiftung
selbst habe Popoff geleitet, und er habe auch die Brandstifter
gedeckt.
Der Vertreter Dr. Sacks, RA. Pelkmann, regt bei der Reichsanwaltschaft an, gegen den Zeugen Grothe ebenso einzuschreiten wie seiner Zeit gegen den Zeugen Sönke( der bekanntlich im Gerichtssaal unter dem Verdacht des Meineids verhaftet worden ist). Der Oberreichsanwalt erklärt dazu, er beabsichtige nicht, dieser Anregung des Verteidigers stattzugeben, da bisher noch kein Verdacht des Meineides vorliege. Der Oberreichsanwalt beantragt dann, den Kriminalkommissar Seisig darüber zu vernehmen, wie die ersten Bekundungen des Zeugen Grothe zustande gekommen find.
Der nächste Zeuge, der kommunistische Angestellte Koch , der von 1929 bis 1933 Kassierer im Berliner Büro der Roten Hilfe war, erklärt bestimmt, er tenne feinen der dret. Bulgaren .
Darauf wird die Verhandlung geschlossen. Der Vorsitzende stellt fest, daß bis auf wenige Zeugenvernehmungen, die in Leipzig erfolgen können, der für Berlin vorgesehene Teil der Verhandlung erledigt sei. Der Prozeß wird am Donnerstag balb 10 Uhr in Leipzig fortgesetzt.
Zwel Dimitroffs
Stefan und Georg
Moskau, 18. Nov.( Jnpreß.) Die„ Jswestija" veröffentlichen den Text eines Briefes, den der bulgarische Kommu
nist Stefan Dimitroff an den Präsidenten des 4. Straffenats, Bünger, gerichtet hat. In dem Brief, dessen Kopie sowohl dem Angeklagten Georg Dimitroff wie auch dem„ Verteidiger" Teichert zugeschickt worden ist, heißt es:
Aus den Zeitungen erfahre ich, daß der Zeuge Drescher vor dem Reichsgericht erklärt hat, er habe einige Tage vor dem Reichstagsbrand Torgler in einer Besprechung mit dem Angeklagten Dimitroff im Reichstag gesehen und in dem Gesprächspartner Torglers aus früher gesehenen Fotos den„ Attentäter auf die Sofioter Kathedrale", Stefan Dimitroff, wiedererkannt. Ich betone, daß der Angeklagte Georg Dimitroff nichts zu tun hat mit Stefan Dimitroff. Georg Dimitroff hat. Bulgarien 1923 verlassen, er ist wegen der Explosion in der Kathedrale niemals verurteilt, ja selbst nicht angeklagt worden. Der wegen des Attentats Verfolgte Stefan Dimitroff bin ich; der Gerichtshof kann sich durch Prüfung der Fotos, die in dem 1925 erschienenen Buch von mir enthalten sind und des Fotos, das kürzlich von mir hergestellt worden ist, überzeugen; Buch und Fotos schicke ich mit diesem Brief ab. Ich bin der, den man wegen des Attentats zum Tode verurteilte, obschon ich nichts damit zu tun hatte; ich habe Bulgarien am 21. Januar 1925 verlassen. Die bula garische Regierung bedurfte des Todesurteils gegen mich als Mitglied der Zentralkomitees der bulgarischen kommu nistischen Partei, um den Mord an tausenden von Arbeitern und Bauern ohne Urteil zu vollstrecken. Die Fotos beweisen daß keine Aehnlichkeit zwischen Georg Dimitroff und mir besteht und daß der Zeuge weder Georg Dimitroff, dessen Gesichtsform von der meinen verschieden ist, noch mich, den er nach früheren Fotos wiedererkannt haben will, gesehen haben kann, denn ich wohne in Moskau ohne Unterbrechung seit Februar 1925.
Obschon der Brief Stefan Dimitroffs bereits am 6. November an das Reichsgericht abging, hat der vierte Strafsenat vor dem der Reichstagsbrandprozeß verhandelt wird, bisher nicht das mindeste von dieser entlastenden Zeugenbekundung erwähnt.
Kirchenkonflikt wird dramatisch
Der Rückzug des Reichsbischofs
-
- Spaltung?
Am Sonntag veranstaltete die Sozialdemokratische Partei in Püttlingen eine geschlossene Kundgebung mit Mar Braun als Sprecher. Der Andrang war so start, daß Hunderte feinen Einlaß fanden und eine polizeiliche Schließung des Saales erfolgte. Auf noch nicht aufgeklärte Weise ist es einer Anzahl von Nationalsozialisten gelungen, in das Haus einzudringen. Jedenfalls wurde festgestellt, daß etwa 20 Nationalsozialisten unter Beitung eines Sturmführers fich in den Toiletten im Parterre des Hauses versteckt hatten, während eine andere Gruppe sich im Restaurant festgenistet hatte. Man kann nicht daran zweifeln, daß die Burschen einen üblen Plan ausgeheckt hatten, um ein Attentat auf die Kundgebung zu verüben. Es wird vermutet, daß sie nach Schluß der Rede von Mar Braun, sobald er den Saal verlassen hatte, hinter ihm die Treppe absperren und den Saalausgang blockieren sollten. Zu gleicher Zeit hätten dann die im Restaurant und vor dem Boltshaus versammelten Nazis die Möglichkeit gehabt, ihn entsprechend in Empfang zu nehmen. Die Sache wurde jedoch rechtzeitig entdeckt, die Polizei schritt ein und es erfolgten Verhaftungen, während eine Gruppe Nazis auf Motorrädern das Weite suchten. Man bringt den Ueberfallsverfuch mit einer Seße des national Zu Tode gefoltert lezialistischen„ Saarbrücker Abendblatts" in Verbindung, die schon vor einigen Tagen erfolgt war.
Die Londoner„ Times" berichtet: Der Konflikt in der evangelischen Kirche hat mit einer Besprechung zwischen dem evangelischen Reichsbischof Müller und den Vertretern der evangelischen Reichsbischof Müller und den Vertretern der Opposition, den Brüdern Niemöller und Dr. Jacobi, seinen Höhepunkt erreicht. Die Opposition erzielte einen entscheis denden Sieg. Der Reichsbischof hat sich verpflichtet, das durch die Preußische Synode veröffentlichte Gesez zu an nullieren. Damit fallen die Bestimmungen, daß alle nicht: arischen und„ unsicheren" Geistlichen ausgeschlossen werden sollten. Weiter hat der Reichsbischof versprochen, Instruk: tionen zu geben, wonach die Doktrin der Bibel von allen Geistlichen schriftlich anerkannt werden muß.
Ueberfall auf Severings Haus
Die Vertreter der Opposition haben diese Maßnahmen als nicht ausreichend erklärt. Sie verlangen den Rücktritt
Berlin , 17. November( Inpreß). Der bekannte Berliner kommunistische Gewerkschaftsfunktionär Hermann Scheffler. von Beruf Metallformer, wurde in der Nacht vom 18. zum 19. September in der Wohnung eines Arbeiters, Brunnen
Auf die Wohnung des früheren preußischen Innen- ftraße 88, zwischen 2 und 3 Uhr von 2 Beamten der Gehei
der verantwortlichen Führer der Deutschen Chriften". Der Reichsbischof hat sich bereit erklärt, die Organisation der „ Deutschen Chriften" zu verbieten, wenn die„ Opposition" fich gleichfalls auflöst. Sein Vorschlag wurde abgelehnt. Die Delegierten betonten, daß fie in diesem Fall ihr Leben riskierten, während die Deutschen Chriften" die Religion verraten hätten.
Der Konflikt ist ernster als jemals. Die Opposition fors dert nach wie vor hartnäckig den Rücktritt der Führer der „ Deutschen Christen ", vor allem den des Bischofs Hoffen= felder. Sie hat dem Reichsbischof ein befristetes Ultimatum vorgelegt. Lehnt er ab, so soll am nächsten Sonntag, dem Luthertag, von den Kanzeln die Reinigung oder notfana Spaltung der evangelischen Kirche gefordert werden.
Dem Bruder des Ermordeten bot sich bei Besichtigung der Leiche ein schreckliches Bild: Das Gesicht war vollständig zerstochen, die Wunden waren mit Wachs zugeschmiert. Am Salse hingen Fleischfeßen. Beide Hände, vom Ballen bis zur Fingerwurzel waren zerfetzt. Die übrigen Körperteile hatte man fest eingehüllt
Der Vater des Ermordeten hat trop der Gefahr, der er
ministers Severing der sich noch in Bielefeld aufhält, ist in men Staatspolizei und 5 SA.- Leuten verhaftet, sofort schwer sich ausfest. Bei der Staatsanwaltschaft Klage wegen Ermor der Nacht vom 31. Oftober zum 1. November. gegen 4 Uhr mishandelt, dann zur Polizeiwache Zieglerstraße geschleppt. dung seines Sohnes erhoben.
morgens ein Ueberfall verübt worden. Die Scheiben der erneut mißhandelt und nach nochmaligem Transport in der Saustür seiner Wohnung und der zweiten Berbindungstür SA- Rajerne Chauffeestraße fo lange gefoltert, bis er starb.
Das Staatskrankenhaus vermerkte auf dem Totenschein vom Ortsperre für Juden
wurden vollständig zertrümmert. Auf der Diele wurden 10 mittlungen der Polizei nach den Tätten haben kein Er. schauhaus einen neuen Totenschein aus mit der Angabe: Ver- singen sind Schilder mit folgendem Text angebracht worden: tommando fielen noch 4 bis 6 scharfe hüffe. Die„ Er. 25. September: Herzichlag. Am 5. Oktober stellte das Leichen
gebnis
gezeitigt.