Deutsche Stimmen Beilage zur Deutschien Freifieit" Ereignisse und Geschichten

Samstag, den 25. November 1933

Dec Papst ist italienischer Acier

Wie aber ist's mit Jesus ? sas

Das neue Deutschland hat es schwer. Eben hat es im Papst einen seriösen Vertragspartner gefunden, und schon kom­men die eigenen Pgs. her und vergrämen diesen hochgestell­ten und einflußreichen Mann. Die ,, Flensburger Nachrichten" führen darüber in ihrer Nr. 259 folgende bewegliche Klage:

,, In Deutschland sind, wenn auch sehr vereinzelt(!) mit­unter Angriffe auf den gegenwärtigen Papst erhoben wor­den. In jüngster Zeit hat eine in Hamburg erscheinende Zeitschrift die Behauptung aufgestellt, daß der Papst jüdischer Abstammung sei und daß seine Mutter eine hol­ländische Jüdin namens Lippmann wäre. Diese Hambur­ger Zeitung hat Gelegenheit erhalten, nach Einsicht in die amtlichen Unterlagen selbst festzustellen, daß sie mit ihrer Zeitung eine Lüge verbreitet hat. Die Zeitschrift hat nun­mehr mitgeteilt, daß der Papst Achille Ratti wie amtliche Urkunden erweisen, in Defio in der Provinz Mailand als Sohn eines nichtjüdischen Ehepaares, Francesco Ratti und Therese, geb. Calli, am 31. Mai 1857 geboren wurde und daß er am 1. Juni die Taufe erhielt. Abgesehen davon, daß die Verbreitung von Hetlügen gegen bedeutende Persönlichkeiten im gegenwärtigen Deutschland sehr scharf verfolgt wird, bedeuten derartige Angriffe in der Berichterstattung auch eine Schädigung des deutschen An­sehens in der Welt."

Mit dieser Ehrenrettung dürfte den deutschen Katholiken nach ihrer Gleichschaltung ein großes Heil widerfahren sein. Der oberste Verwalter ihrer Kirche ist ein italienischer Arier". Der Vorwurf jüdischer Abstammung ist in Zukunft nur noch gegen den Stifter dieser Kirche, den Judenstämm­ling Jesus von Nazareth zu erheben. Aber auch dieser Vor­wurf muß von Vorsicht begleitet sein, wie folgende Gerichts­verhandlungen in Düsseldorf (., Westd. Beob.", 20. Nov.) be­

weist:

,, Wegen einer unerhörten Gotteslästerung hatte sich am Dienstag vor dem Düsseldorfer Schöffengericht ein 26jäh­riger Kaufmann zu verantworten. Der Angeklagte, der vor einiger Zeit mit einem 17jährigen Bekannten auf der Graf- Adolf- Straße an einem Geschäft für christliche Kunst vorbeikam, bemerkte vor dem Schaufenster des Geschäftes stehend er hatte sich vorher mit seinem Freund über Artur Dinters Werke unterhalten in bezug auf eine Christus- Figur: Dieser Judenhund(!) Jesus Christus soll auf einmal Arier geworden sein!" Ein paar empörte

Straßenpassanten, die zufällig auch an dem Schaufenster standen, veranlaßten, daß gegen den üblen Menschen An­zeige erstattet wurde. Der Staatsanwalt beantragte sechs Monate Gefängnis. Das Gericht ging aber über diesen An­trag noch hinaus und verurteilte den Angeklagten zu neun Monaten Gefängnis bei sofortiger Verhaftung." Der junge Kaufmann ist hart dafür bestraft worden, daß er die Idee der, arteigenen Christen" und der deutschen Glaubensbewegung" in drastisch- vulgärer Sprache übernahm. Er hat sich in herausfordernder Form zu Ansichten bekannt, wie sie jüngst Alfred Rosenberg im ,, Völkischen Beobach­ter" folgendermaßen ausdrückte: Ebenso wenig wie die poli­tische Partei ein Mittel für Religionsstifter sein darf, kann sie Handlanger werden für die bereits bestehenden Kon­fessionen in ihren geistigen Auseinandersetzungen. Das ist nicht etwa Liberalismus, sondern Rückkehr zu einer altger. manischen Charaktertugend: der Freiheit des Denkens, für die jahrhundertelang Europa gekämpft und geblutet hat, um diese einst verlorene Charaktertugend wieder herstellen zu können." Oder Professor Bergmann in seinem Buch über ,, Die deutsche Nationalkirche": ,, Ich glaube an den Gott der Deutschreligion, der in der Natur, im hohen Menschen­geist und in der Kraft meines Volkes wirkt."

Vielleicht wird die kommende Generation deutsch - religiö­ser Arier den jungen Düsseldorfer Kaufmann in die Reihe, ihrer großen Märtyrer einreihen.

Mussolinis Finanzminister kein Acier

Germanischer Name und doch Semit

Man erinnert sich, daß vor einigen Wochen ,, Der Deutsche" in Berlin verboten wurde. Als Grund des Verbotes wurde. der Ausdruck der Behauptung von Balbos angeblich jüdischer Abstammung angegeben, worin eine Beleidigung Balbos, beziehungsweise der ganzen italienischen Regierung erblickt wurde. Unmittelbar nach dem Verbot erschien der italie­ nische Gesandte bei Herrn von Neurath und erklärte im Na­men des Finanzministers Jung, daß dieser das Verbot außer­ordentlich bedauere, da es sich offenbar nur um eine Ver­wechslung des Der Deutsche" handeln könne. Wenn auch Balbo kein Jude sei, so sei er, der Finanzminister des italienischen Königs, Jung, jüdischer Abstammung. Er aber könnte niemals in der Veröffentlichung dieser unbestreit­baren Tatsache eine Beleidigung erblicken. Sprachs und ging.

Beziehungen Edmund Hanfstaengl und andere

Zum Leiter der Nationalgalerie ist, wie bereits gemeldet, Dr. Eduard Hanfstaengl ernannt worden, der in München ein Lenbach- Museum einrichtete, d. h. mit ernsthafter Kunst noch kaum beschäftigt war. Ein anderer Hanfstaengl wurde aus München als Reichspressechef mitgebracht. Beide ent­stammen der bekannten Verlegerfamilie, die seit Jahren das Braune Haus unterstützt hat. Man sieht, Hitler läßt sich nicht lumpen. Er zahlt mit Zinsen zurück. Wenn auch nicht aus der eigenen Tasche, so doch aus der usurpierten Reichs- und Staatskasse Das Haus der deutschen Kunst", bisher der einzige größere Bauauftrag, den das dritte Reich" zu ver geben hatte. soll der Münchener P. L. Troost errichten; er ist dieser Tage auch in die Berliner Akademie berufen worden. Warum? Weil er ein hervorragender Architekt wäre? Das wagt sogar im ,, dritten Reich" von diesem veralteten Kunst­gewerbler niemand zu behaupten. Er hat was besseres auf­zuweisen: Beziehungen zu Hitler ; er soll ein Freund des ..Führers" sein. Mies van der Rohe , sicherlich der beste Architekt im heutigen Deutschland , der für den Neubau

unterdrückt. Was gar nicht mehr vorkommen kann nun, wo die Sauberkeit förmlich grassiert. Jetzt bei Hitler Be­ziehungen zu haben, ist das nicht Beweis genug, daß man zum mindesten ein ganz hervorragendes Talent hat?!

Horst Priepel.

Die Basler National- Zeitung" schreibt u. a.: Hanfstaengl ist 37 Jahre alt. Er entstammt der bekannten Münchner Verlegerfamilie, die durch Ernst Hanfstaengl schon früh zu Hitler und seiner damals noch kleinen, lokal beschränkten Partei in engste Verbindung trat.( Nach dem Münchner Putsch floh Hitler bekanntlich in die Villa Hanfstaengl am Staffel­see.) Der neue Leiter der Nationalgalerie, ein Vetter von Ernst Hanfstaengl ( dem nationalsozialistischen Auslands­pressechef), half den Kampfbund für deutsche Kultur mit­begründen."

Zeit- Notizen

Der deutsche Orden.

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,, Noch stehen wir zu sehr am Anfang der neuen politischen Entwicklung, als daß auch diese Frage( nämlich was aus der Nazipartei wird) bereits endgültig beantwortet werden könnte. Immerhin läßt sich vermuten, daß die Partei mehr und mehr den Charakter eines, Deutschen Ordens " an nehmen wird, dem die obersten Führer der Nation ange hören, und der also eigentlich staats- und autoritätstragendes Gremium mit besonderen Hoheitsfunktionen verfassungs­mäßig betraut wird."( Das sagt Karl Lohmann in einer Schrift ,, Hitlers Staatsauffassung ".

Was es alles gibt.

Der Naziverlag Rainer Wunderlich zeigt an: Mit dem Horoskop durch die Politik", Jeder sein eigener Nostra­damus", Die begriffene Astrologie". Und das Volk der Dichter und Denker!

Immer noch Gleichschaltung.

Der Buchdruckergesangverein Typographia" hielt kürz lich seine Generalversammlung. in der der Leiter" Reinsdorf mitteilte, daß auch die Gesangvereine von der Gleichschal­tung betroffen seien." In einzelnen Buchdruckereibetrieben haben sich in letzter Zeit sogenannte Budengesangvereine" gebildet, der Leiter" tadelte diesen Vorgang.

Schwarz- weiß- rot über Ostafrika"

heißt ein Kolonialroman, der so empfohlen wird: ,, Ein span nender Roman aus der heroischen Zeit der deutschen Kolo­nisation in Ostafrika . Kein Roman. der nur in ein exotisches Milieu hineingestellt ist. sondern ein wirklicher Kolonial­roman, der uns aufrüttelt und wachruft, der deutschen kolo­nialen Zukunft zu gedenken."

Faschistischer Austauschbibliothekar.

Vittorio Camerani macht an der Deutschen Bücherei Dienst. Für ihn geht Werner Mann an die Bibliothek des Internationalen Instituts für Landwirtschaft in Rom . Ob die an dem internationalen Institut beteiligten Staaten mit dieser italienisch- deutschen Parteiangelegenheit einverstan­den sind, wird nicht gesagt. Immerhin sei auch dieser Fall als Beispiel für die Geschicklichkeit vermerkt, mit der der Faschismus seine Parteiinteressen auf Kosten der Allgemein heit durchzuführen versteht.

Oeffentliche Meinung

,, Bitte erzieht mich!"

Im Novemberheft der., Literatur", einer gleichgeschalteten Zeitschrift, die in Stuttgart erscheint, klagt ein Journalist über die böse öffentliche Meinung, die bisher dem guten Redakteur" so hart zugesetzt habe. Endlich seufzt er er. leichtert auf:

,, Aber diese Oeffentlichkeit, sonst als vorlaut, unbelehr­bar und treulos verschrien, ist jüngst durch einen mäch tigen Willen zu der sokratischen Einsicht in ihre eigene Unzulänglichkeit gezwungen worden, und jetzt bittet sie, daß man ihr verschaffe, was man ihr solange vergeblich bot: bittet darum, zum Volk erzogen zu werden." Notfalls mit dem Gummiknüppel, denn wer seine ,, Oeffent lichkeit" liebt, der züchtigt sie.

Hermann- Göring - Rennen

Fantasia siegte

In Duisburg gab es vor kurzem ,, bei schönstem Herbst­wetter" Pferderennen mit stark besetzten Feldern, die, wenn man der Kölnischen Zeitung "( Nr. 629) glauben darf, voll

der Reichsbank vorgesehen war, wird, wie jetzt bekannt wird, Der Herr Polizeipräsident befiehlt: saftiger Ueberraschungen" war. Versteht sich, daß die ein

den Bau nicht erhalten. Offenbar hat er nicht die ent­sprechenden Beziehungen. Der Kriegsmaler Vollbehr wiederum, der sich im Kampfbund der besten Beziehungen zu Hitler rühmen konnte. obzwar er wovon er allerdings nicht sprach nicht das mindeste Talent hat, erfreut sich der großartigsten Aufträge, Wandbilder vom Parteitag und so, von Hitler persönlich erteilt. Das Alraunemännchen Hans Heinz Ewers , mit Hitler und Göbbels persönlich befreundet

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neuerdings scheint diese Freundschaft allerdings ein Loch bekommen zu haben durfte aus dem zum Nationalsozial­heros aufgepumpten Horst Wessel einen schmockigen Mar­litteroman machen, von dem man nicht weiß, ob die Kitschig­keit mehr im Thema oder mehr in der Person des Kon­junkturliteraten liegt. Der Schlageter - Dichter Johst , von Göring als Leiter ans Staatstheater berufen, steckte sich hinter seinen Freund Göring , als die Konkurrenz, die schäbige Konkurrenz. die an dem nationalen Geschäft eben­falls beteiligt sein wollte, weitere Schlageter- Dramen an­kündigte. Johst erhielt sein Monopol; Göring , der Theater­beherrscher Preußens, gab zu verstehen, daß ein Schlageter­Drama vollauf genüge Die Käthe Dorsch , die es gar nicht nötig hätte, sie ist ja eine bezaubernde Schauspielerin. erfreut sich der besonderen Protektion Görings. Die Riefen­stahl, die den Parteitag filmen durfte, hat es um so mehr nötig. protegiert zu werden, denn was sie als Filmbegabung leistet. war nie erheblich So hat sie sich denn auch weidlich um hohe Protektion bemüht: ein ganzes Corps von SA .. Führern soll sie aufgeboten haben, damit es ihrem Film nicht wie dem Horst- Wessel - Film ergehe. Von allen Museumsdirek­toren, die sich mit moderner Kunst befaßten, ist es am glimpflichsten Gosebruch in Essen ergangen, obgleich der doch als Betreuer des ehemaligen Orthaus- Besitzers die glanz­vollste Kulturbolschewisten"-Sammlung leitete. Von Gose­bruch weiß man, daß er vor zwei Jahren auf der Künstler­bund- Ausstellung ein Bild kaufte von einem jungen Essener Maler Weidemann. Von diesem sehr jungen Maler Weide­mann weiß man, daß er ein sehr mächtiger Mann ist, näm­lich Göbbels Kunstberater im Propagandaministerium. Und schließlich weiß man noch. daß mit jenem Museumsdirektor. der das Talent oder das Glück hatte, einen Weidemann ange­kauft zu haben. nicht so absunt verfahren wurde. wie mit seinem Kollegen Hartlaub in Mannheim . With in Köln . Braune in Stuttgart . Baum in Ulm usw. Wollte sagen. es ist wirklich alles ganz anders geworden, als unter dem., Svstem". In der Republik wurden bekanntlich alle wahren Talente

Druckfehler verboten!

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Der Polizeipräsident von Essen schreibt an den ,, Kor­respondenten für das grafische Gewerbe" über die Essener ,, Allgemeine Zeitung ", die bekanntlich wegen vertauschter Bildunterschriften verboten wurde, u. a.:,,Aber wenn ich auch anerkenne, daß es sich nur um das Walten eines allerdings recht boshaften Druckfehlerteufels handelt, so ist einerseits nicht zu verkennen, daß die Wirkung des Ver­sehens in der Oeffentlichkeit und namentlich im Ausland genau so staatsschädigend ist, wie wenn sie beabsichtigt gewesen wäre, und der jüdischen Hetpropaganda im Ausland konnte aus Deutschland kaum ein willkommenerer Bissen vorgeworfen werden, wie das Versehen der ,, Essener All­gemeinen Zeitung". Diese Erkenntnis macht es notwendig, daß der gesamten Presse Essens und ganz Deutschlands so eindrucksvoll wie nur möglich vor Augen geführt wird, daß sie alles daran zu setzen hat, um Versehen gleicher oder ähnlicher Art in Zukunft zu vermeiden. Es darf in Zukunft einfach nicht möglich sein, daß eine Zeitung mit derartigen Druckfehlern die Druckerei verläßt.( Im Original gesperrt.) ... Auch nach dem Druck muß die fertige Zeitung in ge­eigneter verantwortungsbewußter Weise überprüft werden, und wenn doch Zeitungen mit einer objektiven Beschimpfung des Staates, der Bewegung oder deren Träger den Verlag verlassen, dann haften nach dem Führerprinzip die Führer

des Betriebes in erster Linie also der Verleger und

Hauptschriftleiter und dann die unmittelbar Verantwort­lichen, ohne daß sie mit etwaigen Entschuldigungen gehört werden könnten. Zeitungsnachrichten wirken in der Oeffent­lichkeit absolut, wenn sie einmal verbreitet sind..."

Die moderne Ausbeutung jener finsteren, immer noch weit verbreiteten Rückständigkeit, die Menschen für ihre Geburt verantwortlich macht, die nicht gegen Gedanken, Ge­sinnungen, Lehren und Einrichtungen kämpft, auch nicht gegen ihre Träger als unpersönlich gedachte Klasse, sondern Haß und Verfolgung wider die Menschen selbst richtet, dieser Inbegriff alles reaktionären Tuns ist keineswegs weniger gefährlich oder weniger schmutzig als der Fana­tismus, der Scheiterhaufen schichtete.

Kurt Eisner.

zelne Rennen schon durch ihre Namen das Entzücken aller hitlerisch Gleichgeschalteten erregten. Es gab zunächst ein Franz- Seldte- Rennen, ein Flachrennen, in dem sinnigerweise der leichtgewichtige Liebeszauber" siegte. Es folgten dann das Hermann- Göring - Rennen und ein Horst- Wessel - Rennen. Doch lesen wir den Bericht darüber im Wortlaut:

,, Im Hermann- Göring - Rennen führte kurz Krokus, dann ging Blumenkönig an die Spitze vor Rheinlandmädel, Hatto, Maifant, Krokus und hinten lagen Faustgraf, Ge neralissimus und Peloria. Gegenüber ging Fantasia in Füh­rung, die sie stets mit immer größer werdendem Vor­sprung behauptete gegen Maifant, Faustgraf und Livius .

Das Horst- Wessel - Rennen sicherte sich Strohfeuer, der sich anfänglich hinter Heidekönig, Fahrewohl und Nuschy legte. Im Bogen zog Strohfeuer in Führung, die er knapp aber sicher gegen Heidekönig, Edelweiß und Kemerad ver teidigte."

Die reizenden Namen Fantasia und Strohfeuer, die den siegreichen Pferden gehören, geben den Leuten mit Fantasie vielseitige Anregungen. Preußendiktator Göring sollte da ein Machtwort sprechen und den Rassepferdewart in seinem Ministerium anleiten, den Rennstallinhabern beziehungs­reiche Pferdenamen zu verbieten.

Das Elend des Buchhandels

Katastrophe eines Verlags

Wie elend es dem deutschen Buchhandel geht, zeigt die Tatsache, daß der uralte und große, in der ganzen Welt bis März 1933 angesehene Verlag Duncker und Humblot, München , seine Standard- Werke zu so tief herabgesetzten Preisen anbietet, daß es einem Verschleudern gleichkommt. Die Bücherliste der verramschten Werke ist bezeichnend: Festgabe für Werner Sombart statt 14.50 9 RM.; Fest­schrift für Spiethoff statt 14.50 8 RM.; Keynes , Vom Gelde, statt 24 12 RM. Adolf Weber, Volkswirtschafts­lehre, statt 53 48 RM.; Wiese, Svstem der allgemeinen Soziologie, statt 27 19 RM Im übrigen liefern die wissen­schaftlichen Verleger ins Ausland zu jedem Preis. Man kann z. B. die angeführten Werke in Belgrad noch um 30 Prozent billiger kaufen. Aber auch das hilft nichts. Der deutsche Buchhandel hat sein Publikum verloren.

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