Mexikoffsi

Deutsche Kunde aus Mexiko   risi

Zunehmende Isolierung der deutschen   Kolonies ronoush

Der Furor der wiedererwachten Teutonen macht selbst vor den größten Meeren nicht halt, und er ist also auch im fernen Mexiko   zu spüren. Ein Brief, in den wir dieser Tage durch einen Zufall Einblick nehmen konnten, gibt beredte Kunde davon. Der Briefschreiber, ein Mexiko- Stadt   lebender Deutscher  , weiß als erschütterndsten Beweis für die Aus­wirkungen des neudeutschen Fanatismus die Anti- Semi­tisierung der mexiko  - deutschen Kolonie zu berichten.

In den vom VDA. subventionierten deutschen   Schul­Elassen fing es an! Die systematische Verhebung im anti­semitischen Sinn machte es schon bald nach der nationalen Erhebung" in Deutschland   den deutschen Kindern jüdischen Glaubens unmöglich, weiter die deutsche  Schule zu besuchen. Sie sind jeßt gezwungen, sich in den bedeutend schlechteren merikanischen Schulen unterrichten zu lassen. Eine Tatsache, die nicht nur als Folge eines be­sonders gemeinen Terrors für die Betroffenen außerordent­lich schmerzlich ist, sondern die auch auf die Dauer gesehen

eine erhebliche Schädigung des Deutsch  tums im Ausland bedeutet: denn sie wird sich als eine Schmälerung der deutschen Kulturbasis aus­wirken, da die gewaltsam aus dem deutschen Kulturkreis ver­triebenen jungen Menschen sich wohl oder übel anders orientieren müssen.

Auch in anderer Hinsicht wirkt sich die künstlich erzeugte Judenfeindschaft bedenklich aus. Die Verschlechterung des Arbeitsmarktes hat es neuerdings mit sich gebracht, daß nur noch merikanische Staatsangehörige in einem Arbeits- oder Angestelltenverhältnis stehen dürfen. Um nun den nicht selbständig einem Erwerb nachgehenden Deutschen   die Bei behaltung ihrer Stellung zu gestatten, hat man ihnen die Möglichkeit der Naturalisation durch die Zusage erleichtert, daß die Rückerwerbung der deutschen   Staatsangehörigkeit jeder Zeit ohne Schwierigkeiten vor sich gehen könne. Diese Vergünstigung wurde jedoch nur den sogenannten arischen Deutschen   in Mexiko   eingeräumt, während

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den jüdischen Deutschen   nur die Wahl bleibt, ihre Stellung aufzugeben, um deutsch   bleiben zu können, oder ihre Stellung zu halten und damit wenigstens theoretisch für immer der deutschen Staatsangehörigkeit verlustig zu gehen, da das dritte Reich" ia bekanntlich eine Einbürgerung von Juden nicht mehr vornimmt.

Daß der bisherige deutsche   Gesandte in Mexiko  - weil zu liberal seinen Platz einem Vertreter der neudeutschen Belange räumen muß, versteht sich am Rande.

So haben wir ein betrübliches Bild des Unfriedens und der Spaltung in einer ausländischen Kolonie, die sich in der Vergangenheit stets in ihrer Gesamtheit dem Mutter­land in einer besonders engen und herzlichen Weise ver= bunden fühlte. Ausgerechnet den Erneuerern" Deutsch­ lands   blieb es vorbehalten, diese Bindung zu schwächen. Man macht überall dieselbe Beobachtung, ob in Oesterreich  , im Saargebiet oder in Merito, bleibt sich gleich: wo es vor dem 30. Januar nur eine deutsche Front gab, da gibt es jetzt deren zwet oder gar keine mehr!

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Uebrigens bleibt auch der Eindruck auf die Umwelt inter  - BRIEFKASTEN essant. Nirgends wirkt eine rassische" Differenzierung so grotesk und fremdartig wie in Mexiko  , wo die Angehörigen der verschiedensten Rassen in friedlichem Nebeneinander leben. Die Merikaner verstehen es nicht, daß plößlich ein Riß durch die deutsche Kolonie geht, dessen Ursache ihnen schon gar nicht eingehen will. Man erinnert sich sehr wohl auch noch jener Briefe von deutschen Geschäftsfreunden, die seiner Zeit auf Veranlassung des Propagandaministeriums von Deutschland   aus in alle Welt versandt wurden, um den Greuelmärchen" entgegenzutreten mit der Behauptung, daß den Juden in Deutschland   fein Haar gekrümmt würde. Nun fann man die Diffamierung deutscher   Juden durch die eigenen Volksgenossen in Mexiko   selbst beobachten. Man steht vor einem Rätsel und wird als Folge dieses rätsel­haften Widerspruches von einem heftigen Mißtrauen gegen­über allem, was deutsch   ist, erfaßt, was sich vorerst einmal in einer zunehmenden Isolierung der gesamten deutschen Kolonie ausdrückt. bau pare

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Japanische KP. aufgelöst

Vor furzer Zeit wurde die Oeffentlichkeit überrascht durch die bußfertige Erklärung des Vorsitzenden des Exekutiv­Komitees der japanischen kommunistischen   Partei, Sano, und von dem kommunistischen   Abgeordneten Nabeyama. In ihrer Erklärung beschuldigten sie die Komintern, ein Spiel­ball der russischen Regierung zu sein und weigerten sich die antimonarchistische und Anti- Striegsfampagne, die von der Komintern diffiert worden war, zu führen. In Ueberein­stimmung mit ihrer neuen Ueberzeugung, erklärten sie es als die Pflicht jedes ehrlichen und revolutionären Kommu­nisten, beizutragen zur Bildung einer sozialistischen   Gesell­schaft auf nationalen Grundlagen, ausgehend von der Tat­sache der unerreichten Superiorität der japanischen Nation". Sie nannten den Krieg, den Japan   gegen die Militär­Clique" Chinas   führen würde und einen eventuellen Krieg gegen Amerifa, um Asien   wieder zu erobern, fortschrittliche" Kriege und riefen die Arbeiterklasse auf, daran teilzunehmen, vorausgesetzt, daß die administrative und militärische Maschinerie in die Hände der Arbeiter und armen Bauern Dob übergeht".

der während des Ruhrkampfes als Sonderbeauftragter des Papstes im Ruhrgebiet   weilte, ist jetzt mit denselben Auf­gaben in das Saargebiet entsandt worden, um während des Abstimmungstampfes die Interessen der Kirche wahrzunehmen.

HAM

Kardinal Testa wird sich im Saargebiet überzeugen können, wie die katholische Presse, genau wie im dritten Reich", von der NSDAP  . gehandicapt ist. Er wird die Bevormundung der Kirche durch die nationalsozialistische Partei feststellen können. Wie praktisch der nationalsozialistische Terror zum Ausdruck kommen kann, das hat der Tag der katholischen Gesellen in München   gezeigt, der geradezu unglaubliche Terror gegen die Kolpingsöhne. Um aber die Stellung Hitlers   zur Kirche und zur Religion schlechthin zu klären, braucht niemand ins Saargebiet zu kommen. Das weiß die ganze Welt. Der Skandal der sogenannten Deutschen Christen  " genügt. Ein Kanzler, der sowas duldet, hat sich selbst charakterisiert.

NSDAP.   in Holland   neu gebildet

( Inpreß.) Mit Billigung der holländischen Behörden ist die in den Niederlanden bisher verbotene NSDAP  . unter dem Vorwand offiziell neu gebildet worden, eine Organisa­tion aur Unterstützung der Deutschen Winterhilfe" zu sein.

Dieser sonderbare antiinternationale Kommunismus   fand ein lebhaftes Echo unter den Mitgliedern der Partei und etwa dreihundert bekannte Kommunisten erflärten ihr voll­ständiges Einverständnis mit dieser neuen Doktrin, wodurch eine vollkommene Auflösung der Partei verursacht ist.

,, Barrikaden- Uebungen"

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in Dänemark  

( Inpreß.) Das dänische Regierungsorgan Social- Demo­fraten" veröffentlicht in einer Artikelserie aufsehenerregende Enthüllungen über Ausbildung und Waffenübung der dänischen Nazis, die von der deutschen Regierung finanziert werden. Die SA.- Leute werden nach deutschem Muster aus­gebildet. Sie halten nächtliche Uebungen in Barrikaden= fämpfen und Bombenwerfen auf den Straßen der dänischen Hauptstadt ab. Sie sind auch in Massen als Mitglieder der vom Staat unterstüßten Schüßenvereine aufgenommen worden. Trotz des bestehenden Uniformverbots halten uni­formierte Formationen im Freien Uebungen ab.

Der Führer der Faschisten, Major Lemte, hat in einer dänischen Zeitung zugegeben, daß die Enthüllungen den Tat­sachen entsprechen. Aber," erklärt der Herr Major, es handelt sich um eine Selbstverteidigung unsererseits!"

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J. G. Bielleicht lesen Sie diesen Gruß, ehe Sie zurückkehren. Ihr Brief war uns eine seltene Freude. Soviel Treue und Mut bei Frauen, wo so viele Männer verzweifelten und versagten! Danken Sie allen. Wir bleiben in Geist und Glauben verbunden. Dr. E. Paris  . Sie haben dem Matin" einen temperamentvollen Protestbrief geschrieben, weil diese Zeitung einen Vertreter zum deutschen   Reichskanzler Adolf Hitler   geschickt hat. Diese Geste durf ten Sie nicht so tragisch nehmen. In der Politik kann man sich seine Partner nicht auswählen. Das deutsche   Volk hat zwar Hitler   nicht gewählt, aber es duldet ihn. Er ist der verantwortliche Zenter eines Reichs mit 65 Millionen Einwohnern, das der französischen   Repu blik benachbart ist. Entweder muß man unmittelbar den Abbruch der Beziehungen zwischen beiden Staaten wollen oder man muß ngendwie verhandeln. Daß im Vorfeld solcher Verhandlungen Zeis tungsreporter sich betätigen, ist zu ertragen.

Eintopfgerichte". Wir haben schon wiederholt nationalsozialis stische Kochrezepte veröffentlicht, die beweisen, daß diese Eintopf gerichte" Mahlzeiten sind, wie sie viele Millionen Deutsche jahraus, jahrein sich nicht leisten können.

2. G. Lüttich. Es ist schön, daß wir durch Ihre Freundlichkeit noch einmal in den Besitz des Fridericus" kommen durften. Der hat uns schon immer geliebt, und das beruht auf Gegenseitigkeit.

W. E. Barcelona  . Ihre temperamentvolle Kritik war uns eine Aufmunterung. Da Sie schon soviel Besserung an uns festgestellt haben, geben wir die Hoffnung nicht auf, daß diese Entwicklung fich fortsetzt. Lesen Sie übrigens den Aufsatz noch einmal genau. Sie haben die betreffenden Wendungen, die doch sehr problematisch ge­halten waren, überspitzt.

M. H. Barcelona  . Als sehr begeisterter Leser" möchten Sie gerne eine Berechnung der Kosten des Reichstagsbrandprozesses haben. Wir glauben nicht, daß sich eine solche Rechnung einigermaßen zu verlässig aufstellen läßt. Es mögen etliche hunderttausend Mark werden. Wo Milliardenwerte vernichtet und Millionen Menschen geschändet werden, ist solche Summe nicht sehr imponierend. Außer dem ist es die einzige von den herrschenden Banditen für Propa gandazwecke ausgeworfene Summe, die bestimmt mit Zing und Pinseszinsen gegen das Regime sich auswirkt. Was allein ist die Entdeckung g Dimitroffs wert? Dieser Kämpfer wäre im Dunkel geblieben, wenn ihn nicht Göring   und Göbbels   so vor der Welt erhöht hätten.

Kommunistischer Leser". Sie sind nicht der einzige Kommunist, der uns trotz mancher Meinungsverschiedenheiten Anerkennung spendet. Ihr Kompliment, daß wir uns sehr von den senilen sozia­ listischen   Führern" unterscheiden, haben wir etwas betreten hin genommen. Ob Sie uns nicht überschätzen? Es wäre uns lieber, wenn Sie und andere kommunistische Freunde nicht nur an uns, sondern ab und zu auch an Ihre kommunistischen Führer schrieben. Da laufen die alten Gebetsmühlen noch immer lustig weiter So eben ist wieder ein Manifest mit einem Kapitel über die ver­brecherische Rolle der Sozialdemokratie" erschienen. Jetzt noch wird die Sozialdemokratie, deren Anhänger im Reiche ihre Pflicht tun, als soziale Hauptstüße der Diktatur" beschimpft und die 2. Inter­nationale ist schlechthin Landsknecht   der kriegslüsternen Bourgeoi sie in allen Ländern der Welt". Das ist doch schon nicht mehr senil". Das ist einfach Blödsinn. Niemand glaubt an solchen müf figen Zimt. Weder die Schreiber, noch die Lefer. Wie lange will man sich die alten Phrasen irgendwo stehengebliebener unfehlbarer Par­teipäpste noch gefallen lassen? Wenn Ihr so jung seid, wie Ihr tut, dann kehrt das tote Inventar auf den Müllhaufen. Da ge hört es hin.

Die neue Weltbühne. Nummer 47 ist soeben erschienen und bringt felgende Beiträge: Willi Schlamm  : Wo ist unser Einsatz?"; Victor Hugo  : Das Plebiszit"; Mar Bergner: Eine Woche in Berlin  , Konzentrationslager Brandenburg"; Heinz Pol  : Saison im drit ten Reich"; Heinrich Fischer: Der Haß. Ante Bemerkungen worten.

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Friz. Sie schreiben uns: In Nürnberg   wurde in der vergange nen Woche das jüdische Logenhaus beschlagnahmt und zwar vom Kampfbund für Deutsche Kultur  ". Ihnen macht das Sorge. Uns nicht im gleichen Maße. Es handelt sich vielleicht um eine Pri­vataktion des Herrn Streicher, der hier Juden beim Schächten von Christenknaben in flagranti erwischen wollte. Bei solchen Sachen muß gewöhnlich die Kultur" in der Vorhut marschieren.

Polo. Sie schicken uns den Auffaz des Hitler  - Schriftstellers Karl Busch, der sich in der nationalsozialistischen Presse mit Lens Feier) abend- Werk" in einheitlicher Uniform beschäftigt. Es heißt wörtlich bei Busch: Diese gewaltige Organisation steht zur Kritif, wenn fie fertig ist, feinen Moment früher. Wer den neuen Plan stört, der ist unser Feind und muß sich über die Folgen der allerverschie densten Art von vornherein klar sein. Man wird ihn zu den zwei Millionen Schurken und Dummföpfen rechnen müssen, die sich am 12. November außerhalb der Nation gestellt haben." Das wird also eine fröhliche Freude werden.

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pis in Dud weiler; für Inserate: Otto Kuhn   in Saarbrücken Rotationsdrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden&, Schüßenstraße 5.

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