Arbi

Fanatismus und Kriccherei h

Holländische Stimmen

Wir entnehmen aus der Post Scripta" der Haagschen tagsbrand nichts zu schaffen. Dort endlich ist aus dieser Post":

Zusammenbruch HO13

" Der Prozeß van der Lubbe hat nun seine Berliner Phase hinter sich. Dort hat man alle Zeugen vernommen. Viel flüger ist man dadurch nicht geworden. Sicher ist die Stich­haltigkeit der Anklage nicht verstärkt worden. Diese macht mehr denn je den Eindruck, auf einer ganz lockeren Basis zu Beruhen und auf einer Instruktion, die mit unglaublicher Boreingenommenheit und Leichtgläubigkeit gehandhabt wird. Den stärksten Schlag hat der ganze Geist des Prozesses noch am letzten Verhörtag in Berlin erlitten. Nachdem sich der Hauptzeuge gegen die Bulgaren schon als vollkommen un­zuverlässig erwiesen hatte, erging es dem Hauptzeugen gegen Torgler , wenn überhaupt noch möglich, noch schlechter. Auf die nüchternste Weise, nämlich durch die einfache Folge der Tatsachen, wurde dieser Zeuge, der gewesene Kommunist Grothe, zum Lügner gestempelt. Es ist bestürzend, daß sich dies erst vor dem Gericht zeigen mußte. Dieser Teil des Prozesses hat einen erschreckenden Beweis für die Lügen­haftigkeit geliefert, zu der heute in Deutschland viele Leute, fei es aus Fanatismus oder aus feiger Kriecherei, imstande find. Der günstige Eindruck, den der Beginn des Prozesses in Leipzig machte, wurde in Berlin vollkommen verwischt."

Eine plumpe Methode

Wir lesen u. a. in Het VoIf":

Viel ist über den heutigen Prozeßtag nicht zu sagen ( Freitag, den 24. November), was nicht in dem Pressebericht steht. Aber auf ein Ding möchten wir die Aufmerksamkeit doch noch lenken, und das ist die Erklärung des Gefängnis­schurken Weinberger. Dieser ist ein geborener Russe, und man hatte ihn neben Popoff, der allein bulgarisch und ruffisch spricht, in eine Zelle gesteckt. Dieser Russe hat nun getrachtet, Popoff zum Sprechen zu bringen. Es ist kein reiner Zufall, daß man ihm das Sprechen mit Popoff so leicht gemacht hat. Trotzdem ist es nicht geglückt, aus Popoff etwas herauszukriegen. Popoff wird diese plumpe Methode wohl durchschaut haben. Der Zeuge mußte dann auch erklären, daß Popoff dauernd gesagt habe, er hätte mit dem Reichs­

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monatelangen Spionage ein Saß gekommen, der eigentlich auch nichts bedeutet, doch den man als belastende Aussage auslegen könnte. Man kann aber daraus auch, ohne dem Satz einige Gewalt anzutun. das Gegenteil hören."

Amtliche Greuelmärchen

Wir zitieren aus der Post Scripta" der aagschen Post":

Die Berichte aus Berlin bleiben weiter fonfus. Der Ju stizminister kündigt eine Amnestie an, die aber noch aus­steht und scheinbar bis jetzt noch bei Hitler hängen bleibt. Hitler macht Frankreich weiter Liebeserklärungen, jetzt wieder in einem Interview im Matin", aber in der politi­schen Praxis ist er wenig zugänglich. Ueber den Zustand im Lande gibt die folgende Verordnung von Hitlers Stellver­treter, Rudolf Heß , eine Vorstellung. Man ersieht daraus, daß Parteigenossen, die kein Amt im Staate bekleiden und Parteiinstanzen tein Höchsteinkommen für die Bevölkerung oder für gewisse Schichten der Bevölkerung vorschreiben, daß fie feine Maßregeln gegen Doppelverdiener treffen und daß sie das Volt nicht zwingen dürfen, außer den Steuern noch Geld aufzubringen. Diese Rechte stehen allein den befugten Regierungspersonen zu. Dergleichen bolschewistische Aktionen werden also demnach von Parteigenossen unternommen, wie man aus dem Verbot ersieht. Hätte eine ausländische Zei tung darüber berichtet, so hätte man es ohne Zweifel als ,, Greuelmärchen" ausgelegt. Schönes Land!"

Göbbels oder Göring ?

Wir lesen u. a. in het Algemeen Handelsblad ( Amsterdam ):

Göbbels und Göring fechten miteinander um das dritte Reich". Göring ist der geschicktere von beiden und hat ent scheidenden Einfluß auf Hitler . Göring hat das Militär und das Kapital zu Bundesgenossen. Früher oder später muß sich dieser Streit einmal entscheiden. Dabei spielen die Personen an der Front nur eine ganz zufällige Rolle. Die Mächte, die im Hintergrund stehen, sind zäh, und in diesem gewaltigen Streit wird jedes Plebiszit zu einem Regen von Papierschnipseln."

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Die Schweiz hat die Frage der Notwendigkeit einer Reor ganisierung der Armee, deren Organisation 25 Jahre alt ist. bejaht. Die Einteilung der Armee stammte aus dem Jahre

24 Bataillonen erscheint zu schwerfällig. Es sollen nenn leichte Divisionen geschaffen werden, 6 Feld- und 3 Gebirgs= divisionen. Dazu kommt die Festungsbesatzung St. Maurice. Bestehende Verbände sollen nicht zerrissen, Sprache und Kantonszugehörigkeit berücksichtigt werden. Die Leitung soll vereinheitlicht, die Militärverwaltung vereinfacht werden.

1924 und hatte rein provisorischen Charakter. Außerdem Noch immer Banse

drängt der Rückgang der Geburtenzahl zu einer Reform. Denn seit 1902 ist die Geburtenziffer ständig gesunken. Für die Reform sind drei Richtlinien maßgebend. 1. Instand­sezung der Armee derart, daß sie zur Verteidigung der Un­abhängigkeit imstande ist, 2. Rationelle Ausgestaltung. 3. Be schränkung der finanziellen Belastung auf ein Minimum. Wie sieht das nun im einzelnen aus.

Der Grundsatz der allgemeinen Wehrpflicht wird aufrecht erhalten. ebenso das schweizerische Milizsystem. Neu ist die Ausbildung vor der Dienstzeit durch den obligatorischen Turnunterricht bis zum 18. Lebensjahr und die obligato­rischen Leibesübungen bzw. Schießausbildung bis zum 20. Jahr. Hierfür werden herangezogen der Eidgenössische Turn­verein, der Schweizerische Schüßenverein und der Schweize= rische Unteroffiziersverband. Die Refrutenausbildung wird jezt als zu furz empfunden, da es sich jetzt mehr nur um eine Waffe, das Gewehr, handelt, sondern um sechs( außer dem Gewehr Handgranate Maschinengewehr, und zwar leichtes und schweres, Infanteriegeschütz und Minenwerfer). Ferner soll der Soldat mehr zum Spezialisten ausgebildet werden. Bei den Kampftruppen wird daher die Rekrutenschule ver längert, bei den Motorwagentruppen dagegen verkürzt, bei den übrigen Truppengattungen( Train, Sanitäter) bleibt fie gleich. Zum Ausgleich wird die Zahl der Wiederholungs. furie gesenkt, ihre Dauer aber auf 15 statt bisher 13 Tage festgesetzt.

Ein Buchhandelsgehilfe, Gerhart Röhler, beschreibt im Buchhändlerbörsenblatt", wie er in England für die natio= nale Literatur gewirkt hat und sagt: Ich darf mir wohl er­lauben, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, daß hier in England ein Buch auf unsere Arbeit lähmend eingewirkt hat, und zwar handelt es sich um Professor Ewald Banses Buch: " Webrwissenschaft".( Anmerkung des Börsenblatts": Der vorliegende englische Brief", der am 4. Oftober bei der Schriftleitung einging, fann leider erst jetzt veröffentlicht werden; inzwischen ist, wie wir schon mitteilten, das Buch aus außenpolitischen Gründen beschlagnahmt worden.") Was Professor Banse rein wehrwissenschaftlich schreibt, ist das, was jeder Deutsche wissen muß und was ihm immer wieder eingeschärft werden soll. Die Vorwürfe von englischer Seite in dieser Richtung sind leicht abzuweisen mit dem Hinweis auf die in dieser Be­ziehung in England selbst erschienenen Bücher. Aber einige Sätze, die im Vorwort zur ersten Auflage dieses Buches

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stehen, erschweren die Arbeit ungeheuer. Man vergleiche das mit Adolf Hitlers Reden, die in dem oben erwähnten Heft gesammelt sind und man wird den Schlag, den unsere Arbeit hier auf vorgeschobenem Posten erlitt, begreifen können. Unsere Arbeit hat dabei nichts zu tun mit Verständigungsbestre bungen einer überwundenen Zeit, sondern fie gehört eher in den Abschnitt Wölfer psychologie als Rampfmittel" von Profeffor Banses Buch." Dieser Erguß ist am 18.(!) November er schienen. Man sieht, wie ja die" D. F." schon mitgeteilt hat, daß das Banse- Verbot eine Tarnung ist und daß die Nazi- Agenten im Ausland eifrig tätig sind.

Der frühere Chefredakteur des Zentrumsorgans Dans ziger Landeszeitung", Dr. Teipel, ist wegen des Vorstoßes in Genf aus Danzig ausgewiesen worden. Wie alle Zentrumsleute, hat auch er sich vergebens gleichgeschaltet, der Fußtritt kommt doch.

Der Reichsminister des Innern hat das Reichstom missariat für Beamtenfragen aufgelöst und dem bisherigen Kommissar seinen Dank ausgesprochen. Beamten verlieren eine Position nach der andern.

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Meister und Schüler". Abdrucken wollen wir den Dialog nicht. Wir möchten uns nicht so ausführlich mit taktischen Parteifrage beschäftigen.

Morus. Das neue, von uns ausführlich besprochene Wert vonк Heinrich Mann ist im Querido- Verlag zu Amsterdam erschienen. Es ist eine Sammlung von Auffäßen und fleinen Szenen Heinrich Manns über das dritte Reich" unter dem Sammeltitel: Der Haß, deutsche Zeitgeschichte".

Rommentar überflüssig." Sie schicken uns ein Blatt aus irgend einer Hakenkreuzlerischen Zeitschrift, die nebeneinander die Bilder Nobels und Hitlers mit folgendem Text bringt:

... und wiederum war es ein einzelner, unser Volkskanzler Adolf Hitler , der den Nebel ewiger Abrüstungskonferenzen zerriß und ein ganzes Volt geschlossen der Welt in seinem Friedenswillen offenbarte. Wenn einer den Friedens preis von Nobel im kommenden Jahr verdient, kann es nur Adolf Hitler sein!"

Auch das ist nicht unmöglich, wenn nicht ein europäischer Krieg vorher kommt. Vielleicht macht aber Hitler seinen Krieg erst nach der Berteilung des Nobel- Preises.

Rampfbund deutscher Pazifisten. Der Aufruf ist für eine Tages zeitung von unmöglicher Länge. Auch ist es eine starke Sumutung, einer Organisation, die anonym auftritt, Vertrauen entgegen zubringen. Schließlich ist der Aufruf und noch mehr das Pros gramm" aber auch nur ein sehr matter Aufguß. Damit ist kein Etaat zu machen.

H. W. Amsterdam . Für solche Zeitungsausschnitte sind wir immer dankbar. Wir werden die dumme Lüge der B. 3." im Zusam menhang mit einem besonders tragischen Fall des Ausschlusses eines jüdischen Turners bearbeiten.

Dr. A. Basel. Im neuen Reichstag fizen u. a.: 2 Prinzex, 80 Adelige, 100 Agrarier, 12 Industriemagnaten, 60 Feudalherren, 125 Uniformträger, aber nur 17 Arbeiter! Volksvertretung!

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Emigrant B. Sie haben im Jahre 1923 als Gewerkschaftler dew Sturm auf eines der rheinischen Rathäuser geführt und die Separa tisten hinausgehauen. Nun lesen Sie in der Saarbrücker Zeitung "

Rwar wurde durch die Verweisung des Saargebietes unter daß Bölkerbundsregime die Entwicklung anders gelenkt, der offene und aktive Separatismus wurde dem Saargebiet erspart( obwohl die Fäuste und Anüppel der saarländischen Berglente und Industriearbeiter mit jenem Gefindel nicht schlechter fertig geworden wären als die Bauern und Industriearbeiter des Rheinlandes und der Pfalz.".. asb ad Und dazu schreiben Sie uns: Fällt Ihnen nicht auf, daß die Herren nur von Bauern, Bergleuten und Industriearbeitern schreiben, die mit den Separatisten aufgeräumt haben und nötigenfalls wieder. aufräumen sollen? Wo waren und sind benn die hohen und ge­pflegten Herren und ihre journalistischen Diener, die uns jetzt Landesverräter schimpfen und marristische Untermenschen beißen? Reiner war zu sehen, und keiner von diesen ehrenwerten Patrioten wird zu sehen sein, wenn es gilt, feine Saut gegen das Gesindel" zu Markte zu tragen. Dafür waren wir gut genug. Jest lassen fich Minister, wie dieser Göbbels , im Rheinlande feiern, und die Arbeiter stehen in der Ecke oder haben an der Stempelstelle oder im Konzentrationslager oder hier und dort in der Emigration, derb gesagt, nichts zu fressen. Laufejungen verprügeln jetzt drüben Front­fämpfer von 1914 und 1918 und 1923, und nicht ein einziger gleich geschalteter Redakteur wagt gegen diese deutsche Schande aufzu treten. Man soll uns also mit solchen Erinnerungen in Ruhe lassen, und ich warne die Bergkumpels und Industrieproleten, sich von den Phrasen solcher Leute besoffen machen zu lassen, die uns nur verschicken, damit sie uns später einen Fußtritt geben können." Sie fagen in kräftiger Sprache die Wahrheit. Wir können nur hinzufügen: So war es, und so ist es.

F. G. Sonbrodt. Wegen Ihres Deutsch brauchen Sie sich nicht zu entschuldigen. Sie schreiben recht gut. Für weitere Nachrichten und Zeitungsabschnitte sind wir dankbar. Das Venn ist uns aus manchen Wanderungen bekannt. Ueber Ihre Mitteilung, daß unser Blatt dort viel gelesen wird, freuen wir uns.

Für den Gesamtinbalt verantwortlich: Johann is in Dub weiler; für Inferate: Otto Ruhn in Saarbrüden Rotationsdrud und Verlag: Berlag der Volksstimme GmbH. Saarbrüden&, Schüßenstraße 5.

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