evangelische Kirchenvolk gänzlich unsicher gemacht hat, fortseßung von der ersten Seite.
wird man vermutlich in Kürze kirchliche Neuwahlen an
ſetzen. Ob sie viel ändern werden? Hinter den„ Deutfchen Bricht der Sturm los?
Christen" steht nach wie vor die braune Macht, der das Christentum nur Wlittel zum Zweck ist. In die Kirchenvertretung sind allerorten heute Männer eingedrungen, die bisher als tätige Mitgiieder der Gemeinde gänzlich unbekannt waren.
Aber die zahlreichen Landesbischöfe, die sich von den " Deutschen Christen " getrennt haben, haben heute eine so starke Gefolgschaft hinter sich, daß jeder Versuch, die Diktatur dieser sogenannten Glaubensbewegung aufs neue zu festigen, die evangelische Kirche in Deutschland vollkommen auseinander bringen muß. Der Luthergeist. der hier in den vergangenen Wochen erweckt wurde, läßt sich nicht mehr beschwichtigen.
Die Presse wird ersucht" Der Kirchenkampf soll verschwiegen werden
Die Auseinanderseßungen in der evangelischen Kirche erscheinen nun der Nazileitung sehr unangenehm zu werden. Sie hat nun der Preise auferlegt, über teine Auseinandersegungen mehr etwas zu bringen, nur die amtliche Notizen dürfen noch gebracht werden. Der Ukas der Nazikirchenleitung für die Presse hat folgenden Wortlaut:
Auf Grund der abschließenden amtlichen Mitteilung von gestern abend, nach der von außen in den kirchlichen Meinungsstreit nicht eingegriffen werden soll, wird die Presse wiederholt ersucht, teine Nachrichten und Artifel über den kirchlichen Meinungsstreit zu verbreiten. Diese amtliche Verlautbarung des evangelischen Pressedienstes( lies evangelischer Nazipressedienst) aber lautet:
Gemäß der Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche traten heute die Führer der Landeskirchen zusammen, um dem Reichsbischof die Vorschläge für die Bildung des geistlichen Ministeriums zu unterbreiten. Der Reichsbischof eröffnete die Sizung mit einer Erklärung, in der es u. a. heißt: In den letzten Tagen sind mir eine Fülle von Forderungen ultimativen Charakters gestellt worden. Ich erkenne an, daß hinter allen Vorschlägen der heiße Wille steht, den Bestand der Reichskirche zu sichern und den Neichsbischof unterstüßen und tragen zu wollen. Für dieses Wollen danke ich allen von ganzem Herzen. Aber ein Reichsbischof kann und dari ultimative Forderungen irgendwelcher Gruppen nicht an= nehmen. Das verbietet die Verfassung das entwürdigt iein Amt, das macht ihn zum Exponenten dieser oder jener Gruppe. Ich fordere die Anwesenden auf, mit viejenigen Männer zu nennen, welche die betr. Bekenntnisgruppen zu dominieren gedenken.
Nach der Bekanntgabe der Vorschläge durch die Kirchenführer berief der Reichsbischof folgende Persönlichkeiten in das geistliche Ministerium: Für die lutherischen Kirchen den Rektor der evangelisch- lutherischen Diakonissenanstalt NeuenDettelsau, Dr. Laurer, für die Kirchen mit unierten BeKenntnisgepräge Prof. Dr. D. Hermann Wolfgang Beyer, Greifswald , für die Reformierten Kirchen Seminardirektor Weber.
Die Berufung des rechtskundigen Mitgliedes wird gemäß der Verfassung im Einvernehmen mit der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union erfolgen.
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Der Stichwahltag kann die parlamentarischen Kräftevergältnisse nicht mehr entscheidend ändern. Ueberall im Lande rechnet man mit Links- oder Rechtsputschen, obwohl bisher. abgesehen von einigen kleineren Gebieten, Ruhe in Spanien herrscht.
Läßt die Arbeiterschaft Spaniens willig über sich ergehen. was die Agrarter wollen, so wird man etwa den gleichen Weg gehen, wie in Deutschland , allerdings in weniger brutaler Form.
Reform der Konstitution, Wiederherstellung des Unter: richtsrechtes für die religiösen Orden; Inhibierung der gesamten Sozialgefeßgebung, vor allem der Tarifverträge, Zunichtemachung der Arbeiten für die Agrarreform und falls möglich: neuerliche Verschmelzung von Kirche und Staat. Kurz ungestört in seinem Werke- würde ein Scheinparlament der Agrarier nichts anderes bedenten
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als Rückkehr zur guten alten Zeit, dann aber: Ade Nes publik!
Immerhin: Der Weg, den die Sozialisten unter Führung Largo Caballeros eingeschlagen haben, ist kaum mehr zu unterbrechen, will man nicht die gesamte Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung Spaniens aus sich selbst heraus zerschlagen.. Man muß weitergeben: Die Devise:„ keinen Schritt rückwärts, Eroberung der Macht für die Sozialisten, ganz gleich, durch welche Mittel". einhalten. Die Haltung Largo Caballeros, des spanischen Lenin, wie man ihn seit Wochen nennt, war so eindeutig, daß sogar die Kommunisten sich damit einverstanden erklärten. Und dieser gleiche Caballero sollte widerstandslos eine Regierung Gil Robles , den Sieg des Millionärs March über die Republik , über sich und die spanische Arbeiterbewegung ergehen lassen?
„ Wenn Eure Führer sich lau zeigen, geht über sie hinweg", dieses Wort des spanischen Lenin hat in der Arbeiter.chaft Widerhall gefunden. Noch warten sie auf ein Zeichen der Führer zum Losbrechen. Wird es kommen? Wird es nicht kommen? Endgültiger Sieg des Faschismus in Spanien ?
Die beiden Gegner der Völkerbundspolitik
Rom, 4. Dezember. Litwinow ist auf einem italienischen Dampfer von Neuvork in Italien eingetroffen. Er hat am Sonntag sofort Besprechungen mit Mussolini aufgenommen, über deren Ergebnis die regierungsoffiziöse „ Agenza Stefani" meldet:
Der Regierungschef empfing heute mittag im Palazzo Venecia den Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten Pitwinow und hatte mit ihm eine längere herzliche Unterredung. Mussolini und Litwinow erörterten gemeinsam die Fragen der internationalen Politik und im besonderen diejenigen, die beide Länder unmittelbar berühren. Sie erwogen weiterhin die Möglichkeit einer Besserung der allgemeinen politischen Lage im Geiste des kürzlich geschlossenen italienisch- sowjetrussischen Freundschaftsvertrages und beschlossen, möglichst bald den Austausch der Ratifikationsurkunden vornehmen zu lassen.
Am Montag ist er vom König im Quirinal empfangen worden und am Nachmittag vom Gouverneur der Stadt Nom auf dem Kapitol. Am Dienstag ist ein Frühstück in der amerikanischen Botschaft angesetzt und ein Tee auf der türkischen Gesandtschaft.
Die Begrüßung, welche die italienische Preffe dem ersten offiziellen Besuch aus der Sowjetunion widmet, ist inzwischen auf drei Formeln gebracht worden, die in allen Artikeln wiederkehren:
Der„ Lavoro Fascista " hebt hervor:
„ Es ist selbstverständlich, daß die A brüstung den wesentlichen Gegenstand der Besprechungen bilden wird. aber die Möglichkeit der Abrüstung ist ihrerseits an eine Menge politischer Voraussetzungen gebunden und steht mit der Lage internationaler Institutionen in Zusammenhang, deren Verhältnisse eine genaue Prüfung erheischen. Die wesentliche Tatsache der gegenwärtigen Situation ist der Umstand, daß die Berband lungen über die Abrüstung sich heute außerhalb Genis abspielen, und daß Rußland in dieser Hinsicht völlig in den Rahmen der europäischen Zusammenarbeit zurückgekehrt ist. Es ist vorauszusehen, daß es sich auch in Zukunft von diesem Gesichtspunkt leiten lassen wird."
Der starke. Gegensatz zum Völkerbund, der aus diesen Presseäußerungen und zweifellos auch aus den offiziellen Besprechungen hervorbricht, müßte logisch dazu führen, daß Hitlerdeutschland sich mit Litwinow ebenso zu verständigen versucht, wie es Mussolini tut. Dafür scheint aber feine Aussicht zu bestehen. Litwinow , der ursprünglich über Berlin zurückreisen wollte, will fetzt den Weg über Wien wählen. Die Feindschaft zwischen Nationalsozialismus und Bolsche wismus ist unüberbrückbar. Es ist eine der wenigen Hoffnungen für den Völkerbund, daß seine mächtigsten Gegen spieler sich nicht vereinen können.
1. Der Besuch entspricht der kontinuierlichen zehn Berlin - Moskau
jährigen Entwicklung der italienisch- russischen Politik, deren Ausdrnd und Bekräftigung er ist.
2. Er steht im Zusammenhang eines Besuchsver: tehrs, der schon Vertreter aller europäischen Länder in zwangloser Folge nach Rom geführt hat.
3. Sein Ziel ist die Erhaltung und Feftigung des europäischen Friedens. #bisped
19 fnd caled pissis so im
Man sieht, die Nazis wagen es nicht, gegen die Gegner Die Genfer Krise
in der evangelischen Kirche mit denselben schroffen Waffen und Methoden vorzugehen, wie sie es gegen die politischen Parteien usw. beliebten. Allerdings einen Maulkorb versucht man der Presse anzuhängen, damit nichts von den Auseinandersetzungen in das evangelische Kirchenvolf hineinkommen. Die opponierenden Pfarrer hofft man mit Kon zessionen födern zu können. Sie dürfen ießt sogar Männer für das neue Kirchenministerium benennen. Das ist zwar ein kleiner Sieg der opponierenden protestantischen Pfarrer. Ob sie sich mit diesem Linsengericht zufrieden geben und da für ihre protestantischen Grundsätze aufopfern, fann noch in Frage gestellt werden.
5 Monate Gefängnis für einen Kaplan
Effen, 3. Dez. Das Dortmunder Sondergericht verurteilte den 34jährigen Kaplan Peter Brodeiier aus Essen wegen Vergehens gegen§ 3 der Verordnung des Reichs präsidenten vom 31. März 1933 in Tateinheit mit Beleidigung zu 5 Monaten Gefängnis. Brodesser, der als Religionslehrer an einer privaten höheren Lehranstalt tätig war, hatte sich in einem Gespräch mit seinen 16- bis 17jährigen Schülern beleidigende Aeußerungen gegenüber Reichsminister Dr. Göbbels zuschulden kommen lassen. Der Angeklagte gab die ihm zur Last gelegten Aeußerungen mit dem Ausdruck des Bedauerns zu. Das Gericht habe ihm. so heißt es in der Urteilsbegründung, zwar eine gewiffe Erregung zugebilligt, andererseits falle straferschwerend ins Gewicht, daß er feinen Schülern gegenüber, die der Hitlerjugend angehören, sich einer großen Zurückhaltung hätte befleißigen müssen, um sie nicht in Gewissenskonflikte zu bringen...
Zu der Verhaftung von drei fatholischen Geistlichen durch die bayerische politische Polizei wegen Verbreitung von deutschfeindlichen Greuelnachrichten wurde nunmehr bekannt, daß einer dieser Beteiligten, der Stadtpfarrer Dr. Muhler, der Leiter der sogenannten fatholischen Aktion in Bayern ist. Bei diesem wurden umfangreiche marristische Literatur und Mitgliedsbücher der Roten Hilfe gefunden.
Das Neueste
Ein 49 Jahre alter Prokurist in Freiburg hat sich und feine beiden Kinder mit Gas vergiftet.
Die Neufozialisten hielten am Sonntag in Paris ihre eigentliche Gründungskonferenz ab.
Aus Honolulu wird gemeldet: Der schwerste Aus: bruch des Bultans Manna Loa seit 1903 ift beobachtet worden.
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Das Zentralerefutipfomitee der Sowjetunion ist zum 25. d. M. einberufen worden. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punfte: Der Volkswirtschaftsplan und der Staatsbaushalt der Sowjetunion für 1934, die Graebnisse des Landmirtschaftsjahres 1933 und die rubiabriaattampagne 1934. ichließlich die Bestätigung der in der Zeit zwischen der letzten und der gestern einberufenen Tagungen angenommenen Beschlüsse.
Die römische Presse verbirgt nicht, daß die Besprechung Litwinow - Mussolini sich mit der Krise des Völkerbundes und den daraus sich ergebenden direkten Verhandlungen zwischen den Mächten hauptsächlich beschäftigte. So schreibt die„ Tribuna":
daß im Augenblick der Krise des Genfer Systems die konkreten Beziehungen der Mächte eine besondere Bedeutung gewonnen hätten, um die gegenseitigen Positionen flar zu umreißen und zu deutlichen Feststellungen der Verantwortlichkeit zu kommen. Aber dieser Hinweis bleibt mit dem Bemerken verbunden, daß die italienisch- russischen Beziehungen ihren Sinn erst im Zusammenhang mit den allgemeinen Fragen des europäischen Friedens und der europäischen Ziviltsation finden. Das„ Giornale d'Italia" bringt heute noch einmal eine Zusammenstellung der Besuche, die Italien im vergangenen Jahr von Vertretern anderer Mächte emp= fangen hat."
bes
Paris , 4. Dez. Nur der römische Korrespondent Matin beschäftigt sich in einem eigenen Bericht mit der Unterredung Mussolini- Litwinow. Er glaubt mitteilen zu können, daß die deutsch russischen Beziehungen das Hauptthema abgegeben hätten, und zwar weil sie nad Ansicht der italienischen Regierung eine der wesentlichten Setten des Abrüstungsproblems bilden Rußland müsse nämlich eventuell zwei militärischen Gefahren begegnen: Deutschland und Japan . Rußland habe nacheinander Garantien bei Frankreich und bei Amerika ge, ucht. e russische Politik nähere sich mehr dem alten Grundsaß der Staaten blods als dem Gedanken der allgemeinen zu sammenarbeit, für den Italien eintrete. An dem Tage, an dem Rußland von Deutschland Sicherheitsversicherungen e halten werde, werde sich seine Aussanung von der Abrüstung zum mindesten für Europa ändern. Wahrschein ch habe Mussolini seine Ueberredungsfähigkeiten in diesent Sinne spielen lassen. Natürlich sei das Unternehmen schwer. Denn zwischen dem deutschen und dem ruffichen Regime be itehe ein grundlegender Gegenjas der Gefühle und In teressen. Aber für Ital'en lohne sich der Versuch einer Ber mittlung zwischen Berlin und Moskau . Wenn Mussolini den deutsch - russischen Streitfall schlichten würde, dann würde er die allgemeine Lösung des Abrüstungsproblems beträchtlich vorwärtsbringen, und zwar in dem Sinne, wie Italien sich diese Lösung denke, nämlich durch die allmähliche Er reichung der Gleichberechtigung, vor allem, wenn die deutschfranzösische Annäherung Wirklichkeit werde.
Die Banditen des Reichskanzlers
Bon durchaus vertrauenswürdiger Seite wird uns der folgende Brief aus dem Reiche zur Verfügung gestellt. Die Veröffentlichung wurde uns nur unter der Bedingung gestattet, daß wir die Namen weglassen. Der Briefschreiber fürchtet die Rache der braunen und schwarzen Banden. Noch stehe ich unter dem erschütternden Eindruck eines Vorfalles, der sich hier unter dem Kommando des Sadisten.. ereignet hat. Vergangene Woche ist in vom Krieger= denkmal eine schwarzweißrote Kranzschleife verschwunden. Dieser Vorfall veranlaßte die SA. von.. zu„ Aktionen". Unter der Führung von... rückten etwa 100 SA.- Leute ein. Die Einwohner mußten vor das Denkmal ziehen, wo eine Rede hielt. 15 Männer, von denen bekannt ist. daß sie früher mit der SPD. sympathifiert haben, wurden herausgesucht und in den Saal von...( Gastwirtschaft) geführt. Dort mußten sie sich ausziehen und auf den Fußboden legen. Jeder einzelne wurde von vier SA.- Leuten auf die Erde gepreßt, so daß er sich nicht bewegen konnte. Dann gab.... das Kommando" Schlagen", und nun schlugen alle übrigen mit Gummifnüppeln und Drahtpeitschen auf die entkleideten, wehrlosen Menschen ein, bis die Haut auf dem Körper buchstäblich auseinanderplatte. Wer das sadistische und lüsterne Grinsen des.... und seiner Lente gesehen hat, vergißt es nie. Einige von den Geschlagenen ließen sich am folgenden Tage nach.. fahren und vom Arzt untersuchen.
Der Arzt war selbst von dem Anblick so erschüttert, daß er Rengen kommen ließ, die die Mißhandelten ebenfalls in Augenschein nahmen, um zu bescheinigen, daß das vom Arzt ausgestellte Attest den Tatsachen entsprach.
In dem Attest selbst heißt es:„ Der Rücken und das Gesäß sind von faustdicken Streifen und aufgeplaßten Hautstellen bedeckt, welche von unzähligen Schlägen herrühren, die mit großer Gewalt geführt sein müssen. Das Geficht ist ver= schwollen, am Hals Würgemale. An den Handgelenken blaue Flecken.
Giner von den Geschlagenen, der noch nicht bewußtlos war, bat. ihn doch lieber sofort zu erschießen. Das Schreien der Opfer war aus weiter Entfernung zu hören. Führende Stahlhelmmänner, die dieses sadistische Treiben nicht mehr
mit ansehen konnten, wandten sich an die Polizei, damit diese dem Treiben der Banditen Einhalt gebiete. Dort wurde ihnen erklärt: Dagegen läßt itch nichts machen. .... handelt als Beauftragter der politischen Polizei." Und das passiert zur gleichen Zeit, wo alle deutschen Zeitungen behaupten, in Deutschland gäbe es feine Greueltaten mehr. Aber ich fann Dir noch mehr berichten. Am vergangenen Sonntag war die Wahl". Das Resultat ist offensichtlich gefälscht. Beweis:
In einem Wahllokal, wo 14 unserer Lente mit„ Nein" ge timmt haben, was wir bestimmt wissen, sind bei der Auss zählung nur drei Nein- Stimmen gezählt worden. Die Plafette mit dem" Ja", mußte jeder anstecken, der nicht Gefahr laufen wollte, angepöbelt oder geschlagen zu werden. In hat man am Wahlsonntag nachmittags 4 Uhr, also noch während der Wahl, 18 Männer und Frauen, welche fich fein Ja- Abzeichen fauften, durch die Straßen geführt und ihnen Plafate umgehängt mit der Aufschrift Ich bin ein Volksverräter, ich heiße und habe ntit Rein" gestimmt." Am Dienstag sollte das Schandspiel wiederholt werden,
weil sich jedoch einer von den Gegeißelten inzwischen ers schoffen hatte, wurde den anderen dieser Spießrutenlauf ers ipart.
Gewiß, wenn es nur beim Burschaustellen" geblieben wäre. bätte kein Mensch etwas dagegen gehabt. Denn wir alle, die wir mit Rein gestimmt haben, find stolz darauf. In... hat sich dasselbe zugetragen. Ja, wenn es nicht sogar hier in der Zeitung stehen würde, fönnte man es gar nicht glauben. Am 1. Januar 1934 wird nun wieder die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Die Stadt... befommt ein Bataillon Infanterie und eine Fliegerfompanie. Der Nazi- Oberbürgermeister hat dies in einer Besprechung mit den Führern der Gewerbetreibenden mitgeteilt. Er selbst war stolz darauf, meil er damit eine Belebung der Stadt erhofft. Arbeiter und Angestellte am Tage vor der Wahl in seiner Arbeiter und Agestellte am Tage vor der Wahl in seiner Lohntit te hatte. Na, so wird im dritten Reiche„ Wahl" ge macht.
Dein Freund P.