Verbeugung
vor fremden Rassen
' Aber nur vor den fernöstlichen
Der Reichsminister des Innern Dr. Frick hat gestern einen Vertreter des WTB. empfangen, um durch diesen die Chinesen und Japaner bezüglich der Rassenfrage beruhigen Bu laffen.
Danach stellte Dr. Frick fest, daß in den Ländern des Fernen Ostens in den letzten Wochen eine gewisse Beunruhigung über die Pläne der Reichsregierung in der Rassenfrage entstanden sei. Dr. Frick gab sich alle Mühe, die Angehörigen der fernöstlichen Rasse zu beruhigen und ihnen zu sagen, daß derartige Nachrichten jeglicher Grundlage entbehren“ und daß„ bei anderen Völkern ebenfalls Bea strebungen" seien, die Rasse aufrechtzuerhalten. Die nationalsozialistische Rassengesetzgebung wolle auch nur die„ Rein
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Allerdings mit den Juden sei es etwas anderes. Zahlenmäßig sei deren Anteil in der Wirtschaft auf finanziellem, kulturellem und politischem Gebiete in Deutschland größer gewesen, als es ihnen zustände. Er führte dazu Zahlen an, bemerkte aber dabei nicht, daß er der eigenen Rasse", den deutschen „ Ariern", ein schlechtes Zeugnis ausstellte, wenn fie mit den Juden nicht konkurrieren fonnten. Diese konnten doch nichts dafür, wenn diese Sorte Arier nicht so recht mit
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Saar- Abstimmung unvermeidlich?
tommen". Es hat ja ausgerechnet des Sieges der nationals Der ,, Manchester Guardian" für Erfüllung des Versailler Vertrags
fozialistischen Partei in Deutschland bedurft, um endlich wieder einmal den weniger Klugen in den Regierungssattel zu verhelfen. Und es hat des Terrors bedurft, um die Dummheit in Deutschland Triumphe feiern zu lassen. Aber das hat Herr Frick dem WTB.- Mann nicht gesagt, sondern folgendes:
„ Dieser übermäßigen Ueberfremdung Einhalt zu tun, war für das deutsche Volk eine Lebensfrage geworden, so daß seine Rassengesetzgebung nur einen Akt der Notwehr und nicht des Hasses darstellt. Darüber hinaus ist es das Ziel der Reichsregierung, das Rassengut des deutschen Volkes zu pflegen und seine Reinerhaltung sicherzustellen. Mit diesen Bestrebungen will die Reichsregierung in keiner Weise ein Werturteil über andere Rassen fällen. Sie ist sich durchaus bewußt, daß viele vom deutschen Volk rassisch verschiedene Völker eine alte und hohe Kultur vertreten. Diese herabzusetzen, liegt der Reichsregierung und dem deutschen Volke fern. In diesem Zusammenhang möchte ich vor allem darauf hinweisen, daß Angehörige fremder Staaten in Deutschland nach wie vor ihrem Erwerb nachgehen können und daß ihrer Jugend deutsche Bildungsanstalten nach wie vor offenstehen."
Also Herr Frick will den Asiaten höflich kommen. Aber er bemerkt nicht, daß er gerade hier wieder ein„ Werturteil" ab=
Zu den zahlreichen Zeitungen von Weltruf, die sich mehr und mehr mit der Saarfrage beschäftigen, hat sich nun auch die große liberale Zeitung Englands, der„ Manchester Guardian" gesellt. Er hat einen Berichterstatter an die Saar gesandt, der zu folgendem Urteil kommt.
Die Volksabstimmung eröffnet teine angenehmen Perspektiven. Sie wird eine intensive deutsche Propaganda ent= fesseln und eine Verschärfung der ohnehin schon gespannten Lage zur Folge haben. Trotz dieser Begleiterscheinungen ist sie nicht zu umgehen. Der Versailler Vertrag sieht sie vor und die allgemeine Gerechtigkeit verlangt sie. Obwohl die Bevölkerung des Saargebietes deutsch ist, gibt es eine nicht zu unterschätzende Anzahl Gegner des Nazi- Regimes. Das berechtigt zu der Annahme, daß sich ein großer Teil der Bevölkerung für die Aufrechterhaltung des jeßigen 3ustan
des aussprechen wird. Es gibt natürlich eine Reihe von Gründen, um die Abstimmung vorzuverlegen: solange die Saarfrage nicht endgültig geregelt ist, werden die deutsch - französischen Beziehungen nicht zu einer festen Basis
tommen.
Die Wahlen 1934 statt 1935 stattfinden zu lassen, bedeutete natürlich eine Revision des Versailler Vertra ges und würde den Weg freimachen zu neuen deutschen Forderungen. Früher oder später müßten die deutschen Ansprüche behandelt werden und wenn man einige unter ihnen als zu Recht bestehend anerkennt, bedeutete das Saar problem den Auftakt.
Den Abstimmungstermin vorverlegen heißt trotz aller An erkennung des Selbstbestimmungsrechtes der Saarbevölke rung eine neue Quelle von Unannehmlichkeiten zwischen | Frankreich und Deutschland bloßlegen.
Die neue ,, Sozialistische Partei Frankreichs"
gibt. Jedenfalls wird er mit seinem Interview, daß er dem Gegen das Spiel der Ministerstürzerei
WTB.- Pressemann gewährte, die fernöstliche Raffe" nicht von ihrer Auffassung abbringen können, daß der Barbaris: mus durch den Nationalsozialismus gerade in der Rassen= frage fich am auffälligsten entschleiert.
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Leipziger Prozeß. Wenn Sie sich ein Gesamturteil über die Anflageschrist und ihre Unmöglichkeiten bilden wollen, so greifen Sie nach der Broschüre„ Anklage gegen die Ankläger" Widerlegung der geheimen Anklageschrift des Reichstagsbrand- Prozesses, Herausgegeben vom Weltkomitee für die Opfer des Hitler- Faschismus. Verlag Edition du Carrefour in Paris . Sie können das Heft durch die Buchhandlung der Volksstimme in Saarbrücken , Bahnhofstraße, beziehen.
Josef Windler. Eine ehemals bedeutende Zeitung hat jüngst hr Bild veröffentlicht. Es befindet sich in einer Reihe von Porträts deutscher Schriftsteller, von denen das Blatt schreibt, daß es bie Männer seien, die heute nach der Neubildung des Staates in der vordersten Reihe des deutschen Schrifttums stehen". Lieber Josef Winckler , wie kommen Sie in diese Gesellschaft? Sie haben der „ Tollen Bomberg " geschrieben, ein Werk voller Respektlosigkeiten. Sie sind nichts weniger als völkisch, und wir können uns nicht vorstellen, daß Sie, respektloser Spötter und Gegner aller verfünftelten Großtuerei, heute zur Nachhut des dritten Reiches" gehören. Außerdem haben Sie eine reizende Frau jüdischer Abkunft. Hans Friedrich Blunck , der Präsident der Reichsschrifttumstammer, darf Ihnen also keine Legitimationskarte ausstellen, die Ihnen Befugnis zu Publikationen erteilt. Protestieren Sie dagegen, daß man Sie zusammen mit Konjunkturdienern fotografiert.
A. F. Wald- 3ch. Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit. Der Fehler liegt bei den gleichgeschalteten deutschen Telegrafenbüros. Wir haben uns inzwischen gegen weitere derartige Fehler geschützt. Die uns übermittelten Aufsätze wollen wir nun nicht mehr bringen. Es ist doch zu spät.
,, Abschaum." Ihr Brief hat uns nicht erreicht. Wir sehen Ihren Berichten entgegen. Was S. angeht, so wissen wir, daß er vor einigen Wochen sein Haus verlassen mußte und sich vorübergehend in einem anderen Landesteile aufgehalten hat. Er und andere wollen durchaus nicht über die Grenze.
Barcelona . Bir nahmen davon Kenntnis, daß das Kampfblatt Der Antifaschist" schon seit dem 1. Juni erscheint. Wir wünschen dem tapferen Mitstreiter alle Erfolge. An Arbeit wird es nach dem Ausfall der Gorteswahlen nicht fehlen.
Kommunist R. W., Paris . Ihre Befürchtungen von wegen„ kleinerem Uebel" find ganz unbegründet. Ein Mann wie Gte, ser auch ohne Parteibrille sehen und urteilen fann, wird begreifex, baß solche Pressestimmen und Stimmungsbilber nur als Grundlage für die Meinungsbildung zu bewerten find. Eine Seitung, die nur das bringt, was die Anhänger einer Bestimmten Parteigruppe gerne lesen und alle Gegenströmungen bagatellifiert, leistet eine verderbliche politische Verziehung. Darüber müßt auch Ihr Hinauskommen. Für jede Kritik, auch von ganz links, sind mir dankbar. Ihre Mitteilungen über den Niederrhein und den schuftigen Kriminalkommissar sind uns sehr interesant. Wir haben die Belastungszeugen des Oberreichsanwalts nie anders eingeschäßt. Die Mitteilung aus dem Konzentrationslager wollen wir einst
An dem ersten Kongreß der Neusozialisten nahmen 1200 Bersonen teil. Die Partei hat sich den Namen„ Sozialistische Partei Frankreichs"( Jean- Jaures- Union) gegeben. Die Statuten sehen die Schaffung eines wohl organisierten Staates" vor. Auf internationalem Boden werden die Neusozialisten eine Verständigung mit den sozialistischen Organen anderer Länder suchen. Sie sind treue Anhänger des Völkerbundes und des Internationalen Arbeitsamtes und treten für die Landesverteidigung ein, wobei sie die Friedensorganisation und eine stufenweise zu verwirklichende Abrüstung sowie den Kampf gegen den Faschismus fördern wollen.
Im Verlaufe des Parteitages übte Renaudel Kritik an den parlamentarischen Sitten und an den politischen Institutionen. Er erinnerte daran, daß Hitler „ die öffentliche Meinung Deutschlands durch die Aufdeckung der Mißstände in den verschiedenen Verwaltungszweigen" für sich gewonnen habe. Die Neusozialisten würden dasselbe tun. Der Redner fügte bei, daß die Landesverteidigung unter den gegenwärtigen Umständen nicht vernachlässigt werden dürfe. Marquet führte aus, daß die Neusozialisten das tapitalistische Regime durch ein besseres Regime ersetzen wollen. Da der Arbeiterstand in Frankreich nicht die Mehrheit besitze, so sei es ganz natürlich, daß an den Mittelstand, an die Bauern und sogar an diejenigen Teile der Bourgeoisie appelliert werden müsse, die unter der Herrschaft des Bankenregimes leiden, dem die Neusozialisten ein Ende bereiten wollen.
weilen nicht veröffentlichen. Wir würden dem Opfer der HitlerBestien nichts nüßen und seiner Familie vielleicht schaden. Ste grüßen uns mit Freiheit!( die ich meine)". Wir revanchieren uns mit Rot- Front!( wie wir sie meinen)".
A.- 8.( oder ähnlich). Sie schicken uns noch immer und immer wieder Ihre langen anonymen Briefe. Gerne würden wir Ihnen Helfen, wenn wir uns einen psychiatrischen Mitarbeiter balten könnten. Vielleicht ist Ihr Fall gar nicht so schwer. Durch Politisieren ist er jedenfalls nicht zu heilen. Wollen Sie es bei Ihrer
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Darauf nahm der Parteitag einstimmig die von Deat ein gereichte
Parteierklärung
an: Die sozialistische Partei Frankreichs lehnt es ab, das Spiel der Minister stürzerei weiter mit zumachen und im Parlament eine Politik der Hochmüti gen Isolierung zu verfolgen, die zu einer Verschärfung der Unordnung führen würde. Die Partei wird sich um die Organisation einer Propaganda im Lande bemühen, weila! zwischen dem Faschismus und der Demokratiea ein Wettlauf begonnen hat, der die Demokratie gefährdet, wenn sie nicht die notwendige Autorität aufbringt. Unser erstes Ziel ist die Eroberung der Macht. Unsere Partei wird auf dieses Ziel hin organisiert werden, und ihre Struktur wird die dauerhafte und wirksame Besetzung aller wichtigsten Posten in allen Stufen der Verwaltung vorbereiten. Wenn es nötig ist, werden wir alle egoistischen Widerstände eines Kapitalismus ohne Größe und ohne Fähigkeit zur Erneuerung brechen.
Parallel mit dieser Aktion werden wir eine internationale Politik verfolgen, die imstande ist, von unserem Lande die immer größer werdende Kriegsgefahr fernzuhalten. Auf jeden Fall gibt es in einem Europa , das von der faschistischen Flut bedroht ist, keinen Plaß mehr für Nationen ohne starke Macht und angespannte Energie."
Freundschaft für die Hitleret nicht mit einem Aufenthalt im Konzentrationslager und täglicher Massage durch die SA. ver suchen? Man rühmt diesen„ Sanatorien" sehr gründliche Behand lung nach.
Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pis in Dude weiler; für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrücken . Rotationsbrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden 3, Schüßenstraße 5.
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