..Stoßtrupp" und Lohnraub Die schlechte Wirtschaftslage"

Der in Berlin   illegal verbreiteten Arbeiter- Zeitung  " licher Ueberzeugung sich hinter die nationalsozialistische

entnehmen wir:

Nach halbamtlichen Berichten ist auf der letzten Tagung des Kleinen Konvents der Deutichen Arbeitsfront auch die Bilduna sogenannter Stoßtruppe der Arbeit" besprochen worden.( zu Stoßbrigaden" sind in der sowjetrussischen Staatsindustrie meist jugendliche und der Partei angehörige Arbeiter zusammengefaßt, die in den Werfen mit niedriger oder sinkender Produktion durch aufreibende Leistungen das Arbeitstempo erhöhen und die Arbeitsdisziplin steigern sollen, um damit die Besserung der Produktionsverhältnisse etnes solchen Werkes zu erreichen.( D. Red.) Die naziotischen Stoßtrupps aber sollen eingelegt werden, wo eine Indu­strie oder ein Betrieb bei normalen Bedingungen nicht mehr lebensfähig ist. Es können bei solchen geschädigten Industrien oder Betrieben die normalen Löhne nicht gezahlt werden. Der organisierte Gemeinnnuß hat hier einzuießen."

Eine andere auch durch die deutschen   Tageszeitungen ge­gangene Notiz besagt. daß in den öffentlichen und lebens­wichtigen Betrieben Sachiens Arbeiter und Angestellte wegen früherer marxistischer Betätigung entlassen wurden und durch ältere Nationalsozialisten erieẞt sind. Die Leip­ ziger   Kreishauptmannschaft teilt dazu mit, daß die Ent­laffenen natürlich.(!) nicht für dauernd als Staatsfeinde gebrandmarkt und von der Wiedereinstellung in den Arbeits­prozeß ferngehalten werden sollen. Wenn sich die Entlassenen von der marristischen Gedankenwelt abwenden und in ab­sehbarer Zeit durch ihr Verhalten nachweisen, daß sie in ebr­

Regierung stellen, dann solle und könne ihnen die Wieder­einstellung in eine andere. besonders private Arbeitsstelle nicht verwehrt werden."

Mit diesen Stoßtrupps der Arbeit" haben die Industrie­herren nun endlich die Lohndrückerkolonnen gestellt und da mit einen ihrer Hauptwünsche bereitwilligst erfüllt befom­men. Wenn es manchem Arbeiter etwa bislang noch nicht flar geworden ist, daß die Naziherrschaft nichts anderes wie Unternehmerdienst auf Kosten aller Lohn- und Gehalts­empfänger ist, der ist mit dieser neuen Einrichtung der Lohndrücker- Stoßbrigaden wohl davon überzeugt worden Nicht lange wird es dauern, und es gibt in Hitler- Deutsch­land nur noch geschädigte Industrien und Betriebe, die die normalen Löhne nicht mehr zahlen können". Und alle Schlotbarone werden dann vollgefressen noch mal so laut Heil Hitler  " brüllen. Wenn die Proleten mit ihrem leeren Bauch do nicht mehr mitkommen macht es nichts weiter. Daß im übrigen der Herausschmik der Marristen weitergeht, wird nun auch offiziell aufs neue bestätigt. Wie zur Peitsche das Zuckerbrot hingehalten wird, beiagen die Mitteilungen der Leipziger   Kreishauptmannschaft. Nach Erklärungen und Anordnungen des Führers der Deutschen   Arbeitsfront. werden die materiellen Angelegenheiten zwischen Arbeit­nehmern und Unternehmern nicht von der Arbeitsfront ge­regelt. Was haben die Arbeiter feit der Gleichichaltung der Gewerkschaften nun überhaupt noch für Rechte? Sie können an einer Feierabendgemeinschaft mit ihrem Herrn Unter­nehmer teilnehmen!

Freispruch im Devisenprozeß Tillich Rundfunk- Konjunktur

Im Prozeß gegen den Geheimen Regierungsrat Tillich sprach die 4. Große Straffammer des Berliner   Landgerichts fämtliche Angeflagten frei. Die Kammer stellte sich auf den Standpunkt, daß sie in gutem Glauben gewesen seien und daß Geheimrat Tillich von dem flüchtigen Kaufmann Dr. jur. Adolf Borchardt düpiert worden sei.

Der Staatsanwalt hatte gegen Regierungsrat Hermann Tillich wegen Devisenvergebens und Erschleichens einer Genehmigung anderthalb Jahre Gefängnis und 10 000 Mark Geldstrafe, gegen den Bankdetektiv Leonhard Rubbernuß und den Finanzmafler Heinrich Holländer je sieben Monate Ge­fängnis und 4000 Mark Geldstrafe beantragt. Die Mit­angeflagten Scheck und Brauser bat der Anklagevertreter freizusprechen. Außerdem stellte er den Antrag, die Beschlag­nahme weiterer 29 000 Mart auszusprechen.

Was als Besserung gilt

Wie von den Banken bestätigt wird, haben auch im Oktober Registermarkfündigungen stattgefunden; andrerseits aber find die Geldansprüche der Industrie und des Gewerbes der jahreszeitlichen Entwicklung entsprechend zurückgegangen, so daß die Kundschaftsdepofiten wenigstens nicht weiter abgenommen haben."( Wirtschaftsdienst", Seft 48.)

Die Börse hoch!

In einem Staat, in dem die Darstellung von Kavital­ansprüchen in Effektenform einen derart bestimmenden Um­fang angenommen hat wie in Deutschland  , ist die Pflege der Funktionstätigteit der Börse gerade dann von allergrößter Bedeutung, wenn es gilt, einen Aufschwung zu finanzieren, der sämtliche Teile der Wirtschaft mitzu­reißen hat."( Carl Zimmermann  , Berlin  , im Wirtschafts­dienst", Heft 48.)

Gegen die landwirtschaftlichen Genossenschaften

Bereits im Juli mußte das Deutsche   landwirtschaftliche Genossenschaftsblatt fein Erscheinen einstellen. Jetzt wird aus der Veröffentlichung eines gleichgeschalteten Blattes be fannt, daß die Einstellung von Darre persönlich verfügt wurde; das Genossenschaftsblatt wurde zwangsweise durch die Nationalsozialistische Landpost" ersetzt. Da dieses Blatt ein reines Heßblatt ist, wird für fachliche genossenschaftliche Mitteilungen eine eigene Korrespondenz herausgegeben.

Kinder

Im Zirfus tritt eine Indianergruppe in einem Messer­wurfaft auf. Ein Mädchen steht vor einer Holzwand, rechts und links sausen die Messer haarscharf neben ihr ms Holz. In atemloser Spannung sieht das Bublifum der Attraktion zu. Da flingt durch den Zirfus eine enttäuschte Kinder­stimme: Mama fie treffen sie ja gar nicht!"

*

Der Lehrer geht während der Pause inspizierend durch den Schulhof. Er bemerkt in einer Ecke einen fleinen Jungen, der fich verzweifelt den Bauch hält. Der Lehrer tritt zu ihm. ,, Was fehlt dir denn?"" Ich hab io ichrecklich Bauchweh, Herr Lehrer," sagt der Junge ganz verzweifelt. Ja, aber warum

Rekordumsatz

Im ersten Viertel des neuen Rundfunkiahrs( August bis Oktober) waren Beschäftigung, Produktion und Abias der Funkindustrie erheblich höher als im Vorjahr. Die Kapazi tätsansnugung der Betriebe erreichte im Oftober mit 89,8 Brozent der vorhandenen Arbeitsplätze einen in den letzten Jahren im Oktober noch nie gefannten Grad. Infolge der Werbung der Reichsregierung für die Ausbreitung des Rundfunks, vor allem aber durch die Schaffung des Volfs= empfängers, erwies es fich als notwendig, die Produk­tion weit über den Rahmen der Voriahre hinaus auszu­dehnen. Insgesamt wurden, wie das Institut für Konjunf­

Der Rabatt bringt es an den Tag

Mitunter stößt man in der gleichgeschalteten Brene auf eine Notiz, die den Schwindel der schöngefärbten Wirtschafts­statistit des dritten Reiches" natürlich ohne eine dahin­gehende Absicht, dafür um so schlagender widerlegt. Die " Frankfurter Zeitung  " berichtet unter dem 2. Dezember über eine Versammlung des Raieler Lebensmitteleinzelhandels. Es war vorgeschlagen, das Rabattiy item, dessen Be­feitigung nach Hitlers   Machtergreifung durch den Kampf­bund für den gewerblichen Mittelstand" erzwungen worden war, wieder einzuführen. Der rabiate Kampfbund" ist ja in zwifchen, wie es so schön beißt. auseinandergegliedert" worden und als Dokument feines Todes wurde ein Rabattgefes erlassen, das einen Rabatt bis zur Höchst­grenze von 3 Prozent zuläßt. In der Versammlung der Staffeler Lebensmittelhändler bestand jedoch feine Reigung, einen solchen Rabatt wieder einzuführen, und zwar aus fol­genden Gründen nicht, wie wir lesen:

Die Versammlung des Raiseler Lebensmitteleinzel­handels beichloß jedoch in Uebereinstimmung mit den Parteistellen, daß angesichts der schlechten Wirtschaftslage im Lebensmitteleinzelhandel von der gesetzlichen Möglich­feit zur Wiedereinführung eines Rabatts fein Ge brauch gemacht werden soll.

Hier wird die schlechte Wirtschaftslage ausdrücklich au gestanden, und zwar von einem Beruf, dem jede Befferung der Wirtschaftslage mit am ersten zugute fommen würde. Denn die unterernährten deutschen   Proletarier würden ge wiß jede Lohnerhöhung in erster Linie zur Verbesserung ihrer Ernährung verwenden. Daß der Lebensmitteleinzel handel über schlechte Wirtschaftslage flagt, ist ein sicheres Zeichen für die allgemeine Notlage.

Belegschaft im Ruhrbergbau Vermehrte Einstellung durch Verringerung der Arbeitsschichten

Im Ruhrbergbau werden zur Zeit rund 216 000 Mann be schäftigt. Gegenüber Mai dieses Jahres beträgt die Steige rung rund 10 000 Mann und gegenüber dem Tiefstand pom September vorigen Jabres etwa 20 000 Mann. Die Zahl der arbeitstäglichen eierichichten ist von etwa 28 000 im Oktober auf 21.000 im November zurückgegangen. In diesem Rückgang zeigt sich auch bereits eine Auswirkung der vom Treuhänder der Arbeit verfügten Einschränkung der Feierschichtenzahl durch Herabjegung der monatlich verfah

renen Arbeitsschichten.

turforschung feststellt, im ersten Viertel des neuen Rundfunk Aachener Textilindustrie

jahrs nahezu eine halbe Million Empfangsgeräte gegen nur rund 300 000 i. V. abaefeßt. Dabei ist der Rolfsempfänger ein rein zufäßliches Geschäft gewesen und hat nicht. wie es zu­nächst befürchtet wurde, den Abfab in andern Apparatetupen wesentlich beeinflußt. Sieht man nämlich den Volfs empfängerabiaß von dem Gesamtabfab ab. so ergibt sich immer noch ein etwas höherer Umias als im Vorjahr. Auch das wertmäßige Ergebnis des Gesamtabiates war trob in­zwischen eingetretener Preissenkung namentlich im Oktober besser als im Vorjahr. Während nämlich in den Monaten August und September die Steigerung gegenüber 1982 nur 5,7 Prozent betrug, stellte sie sich im Oftober auf rund 24 Prozent.

Der weitere Berlant des Rundfunkiabrs 1983/84 fann günstig beurteilt werden. Es ist zu erwarten. daß in dem laufenden Rundfunfjahr ein Refordumiab in Empfangsgeräten erzielt wird. Someit sich die Verhältnisse ichon jetzt überblicken lassen. dürfte es auch möglich sein, die ab Januar eintretende saisonmäßige Pro­duktions- und Beschäftigungseinschränkung weitgehend abzu­schwächen.

Die Preise hoch!

Der Bezirksverbandsleiter des Deutschen Arbeiter­verbandes für das grafische Gewerbe", Megner( Köln  ), sprach in Trier   in einer Arbeiterversammlung und führte aus: Einer der Hauptschäden des grafischen Gewerbes set die Schmußkonkurrens, die Preisunterbietung und Preis­drückerei. Hier fomme es auf die Mitarbeit eines jeden an. Zum Schluß richtete der Redner noch einige Worte an die Kameradinnen: Es sei nicht richtig, daß die Nationalfozia­listen alle Frauen aus den Betrieben hinauswerfen wollten."

Gast: Ich sehe soeben, daß Sie fein Trinkgeld nehmen dürfen."

Kellner( feierlich): Herr, seit meiner frühesten Kindheit bin ich wegen meiner Unfolgsamkeit berühmt. Das brachte

In der Aachener Textilindustrie ist, wie aus den Novem berberichten der einzelnen Firmen hervorgeht. bei den Streichgarn pinnereien ein Nachlaisen des Auftrag 8= einganges zu verzeichnen. Dies hängt in der Haupt­fache" mit der zu Ende gehenden Saison zusammen. Die Be triebe werden nunmehr gezwungen sein. zur Kurzarbeit und gegebenenfalls auch zu Entlassungen überzugeben, falls es nicht gelingt durch Anitragserteilungen von Liefer­tuchen an die Aachener Textilindustrie entsprechende Streich­garnlieferungen zu erhalten. Mit einer Belebung des Ge­schäftes ist, wie man auf Grund der Erfahrungen in nor malen Zeiten annehmen darf. vor Februar kommenden Jahres nicht zu rechnen. Immerb'n wird eine Belebung für das Frühjahrsgeschäft 1934 durch die Wiedereinschaltung von Millionen Arbeitsloser in den Wirtschaftsprozeß" er­wartet. Infolge der anhaltenden Steigerung der Wollpreise dürfte aller Voraussicht nach eine Erhöhung auch der Preise für reinwollene Garne bald nicht mehr zu umgeben sein. In den Tuchfabriken hat der Nudgang im Auftrags­eingang, der sich schon im Oktober bemerkbar gemacht hat, in der ersten Hälfte des November weiter angehalten. Auto- Manöver

Im Herbst dieses Jahres( Militär- Wochenblatt" 16) mer­den durch die Kraftfahrtruppen Manöver durch, eiührt werden! Das Welthilfskomitee für die Opfer des Hitler­heben sollen mit dem Endziel, daß es auch für den Gelände­fraftwagen feine Hindernise mehr gibt". Und damit die Romantik nicht fehlt: Am Schluß wird ebenso wie bei den Reitjagden ein Master den Teilnehmern unter Halalt den Eichenbuch überreichen."

Jm Moskauer Zoologischen Garten bestaunt ein Groß­mütterchen vom Land ein Kamel und sagt: Dieie Boliche= wisten! Was haben die mit dem Pferd gemacht!"

fogar meine Mutter ins Grab. Ich... danke bestens, dante Deutsche   Sorgen

febr!"

Chef: Um Gottes willen. wenn Sie schon pfeifen müssen, so pfeifen Sie doch etwas Anitändiges!"

Angestellter: Um hundert Schilling im Monat kann ich Ihnen leider nicht die Serenade von Toselli   zu Gehör bringen."

gehst du denn nicht auf die Toilette?" Verſtändnislos ficht Berühmte Leute

der Kleine auf: Was? Jetzt in der Pause?!"

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Mutti, sag einmal, warum hat der Papa so wenig Haare?" Weißt du, er denkt so viel." Denkst du niemals. Mutti?"

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Papa, wie lange bist du schon mit Mama verheiratet?" Acht Jahre. Bobby." Papa, und wie lange mußt du noch?"

Englischer Humor

Pianist: Was möchten Sie jetzt gern hören?" Gelangweilter Zuhörer: Das sanfte Geräusch. das der Klavierdeckel beim Zuklappen macht!"

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,, Warum unterschreiben Sie sich immer F. F. Frank B. B. B. Brown?"

Weil ich so heiße. Der Geistliche, der mich taufte, stotterte nämlich."

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Zwei Freunde traien sich im Klub. Nun, Jack, was macht eine Schlaflofigfeit? Hait du meinen Rat befolgt?" Ja, aber das war ein elender Rat." Bielo? Hat er nichts genügt?"

Als ich im Rett laa. begann ich zu zählen. Gegen vier Uhr früh war ich ichon bei 27.800 und da wollte ich es noch unbedingt auf 80 000 bringen. Deshalb bin ich aufaeftanden und habe mir schwarzen Kaffee gefocht. um mich wach zn halten.

Ein Flurwächter erwischt einen Amateuranaler beim Rifchen. Wer hat Ihnen denn erlaubt, hier zu fifchen?" brig ein en ben bin ich dabei. den Betreffenden au Juchen erwideri der Angler und macht sich auf die Goden.

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Der Maler Lesser Urn verbreitete in Berlin   das Gerücht. daß er Liebermann   bei manchen seiner Bilder geholfen habe. Die Aeußerung tauchte auch in der Preffe auf und die Freunde rieten Liebermann  , Leffer Ury zu nerflader euch nicht einfällt!" erwiderte Piebermann. ,, Solange der Kerl behauptet. daß er meine Bilder gemalt hat, ist mir's egal Sollte es ihm aber einfallen zu behaupten. daß ich seine Bilder gemalt habe, so geh ich sofort zu Gericht."

Ein literarischer Freund des tschechischen Dichters Gellner hatte vor vielen Jahren eine Premiere im Smichower Theater. Es war ein piychologisch- dramatischer Versuch, dei vollkommen miẞlang. Bei einem Glas Bier versuchte er sich nach der Vorstellung zu trösten: Das wenigstens müßt ihr zugeben. Leute, daß im Publikum niemand geziicht hat." Selbstverständlich." iagte Gellner wenn die Leute gähnen fönnen sie nicht auch zischen."

Stalin   reift nach dem Kaukasus  , um sich von seiner Parteiarbeit zu erholen. Er fißt an der Meeresfüite, atmet die frische Puft und betrachtet die Herde von Schafen, die ihm zu Füßen weiden Durch den Kopf geben ihm aber immer noch Fragmente aus politischen Diskussionen. Flü iternd wiederholt er immer wieder Marr hat gelagt, daß es möglich ist den Sozialismus auch nur in einem selbständigen Staate zu errichten.. Marx bat gesagt, daß es möglich ist... Marr hat gesagt, daß es möglich ist.." Da öffnet sich mit einemmal der Himmel. aus dem Riß schaut Marrens zornines Haupt und mit Donnerftimme schallt es: ann hätte ich das gefagt?" Stalin   bebt ruhig den Kopf und sagt gelassen: Mit dir rede ich nicht, tch rede mit den Schafen!"

Das Reichsarbeitsministerium hat dem Verband der deutschen Berufsgenossenschaften unter dem 17. 10. 1933 amei Rundschreiben des Reichsministers des Innern an die obersten Reichsbehörden zur Kenntnis gegeben:

Der Reichsminister des Innern Berlin   NW   40, 4. 8. 33 I B. 4013/13. 7.

Betrifft: Anstrich der Flaggenmasten.

Bei einigen Behörden sind noch Flaggenmasten in Ge­brauch, die einen Anstrich in den Farben schwarz- rot- gold tragen. Ich bitte zu veranlassen, daß dieser Farbenstrich beseitigt wird.

Feststehende Flaggenmasten, die Eigentum des Reichs find sollen im allgemeinen in ganzer Länge schwarz­weiß- rot gestrichen werden. Bei freistehenden Masten ( auf öffentlichen Plätzen, in Parks oder Vorgärten) wird es in Anlehnung an die bisherige Regelung genügen, menn unter dem Knoni ein etwa 30 Zentimeter breiter ichwarz- weiß- roter Farbstreifen angebracht, der übrige Teil der Stange aber einfarbig gehalten wird.

aez. Pfundtner. Der Reichsminister des Innern Berlin   NW   40, 14. 8. 33. I 4013/13. 7 II.

Betrifft: Anstrich der Flaggenmasten.

Im Nachhang zu meinem Schreiben vom 4. Auguf 1933 I 3 4013 13. 7.

Zur Behebung von Zweifeln. die im Hinblick auf mein nebenbezeichnetes Rundschreiben entstanden sind, mache ich ergebenst darauf aufmerkiam. daß es sich, wie erster Absatz dieses Schreibens ergibt, nur um einen Neu­anstrich solcher Flaggenmasten handelt. die bisher die Farben Schwarz- Rot- Gold trugen. Nur für diese Flaggenmasten galt die Neuregelung in Absatz 2 des Rundschreibens. Wo also Flaggenmasten bisher in ganzer Anichauung einfarbig gebalten sind, fön nen fie unverändert bleiben. Dies gilt namentlich überall da, wo die Maften auf Hausdächern stehen und mit dem Gebände feft verbunden sind also für einen Anstrich nicht umgelegt werden können

In Vertretung: gez. Pfundtner.