Anklage vertreten, die Dinge nicht völlig durchschauen und nicht in alles eingeweiht sind. Man hat in manchen Fällen deutlich gesehen, wie entsegt die Richter selbst über manche Aussagen waren, die andre Beweismittel völlig

erschütterten: das stieß ihren eigenen Glauben um den

Glauben an die ordentlich fabrizierte Anklage.

Der internationale Untersuchungsausschuß, der den sogenannten Gegenprozeß" durchgeführt hat, hat soeben eine kleine Schrift erscheinen lassen( Anklagegegen oie Ankläger", herausgegeben vom Weltkomitee für Die Opfer des Hitlerfaschismus, Verlag Edition du Carre­four, Paris   1933), die sich nur mit einigen der krassesten Ungeheuerlichkeiten beschäftigt und die Anklage mit ihren eigenen Widersprüchen konfrontiert. Insbesondere unter­sucht sie an Hand der vorliegenden Zeugenaussagen, des Lokalaugenscheines und der Sachverständigengutachten das angebliche Verhalten van der Lubbes im Reichstagsgebäude  .

Die Zusammenstellung ergibt, daß van der Lubbe für die Brandstiftung im ganzen nur 11 bis 14 Minuten 3eitgehabt hat. In dieser Zeit aber soll er eine Serie von Handlungen vollbracht haben, die, wie die genaue Aneinanderreihung ergibt, mindestens 41% Minuten, normalerweise 83 Minuten, gedauert haben muß. Die 167 verschiedenen Handlungen sind der Reihe nach genau aufgezählt: die Unmöglichkeit, daß van der Lubbe allein den Brand gelegt haben kann, ist erwiesen. Er hätte dabei zahlreiche Gänge durchlaufen und mehrere Türen öffnen müssen. Einzelne dieser Türen waren ver­sperrt: er hätte die Schlüssel holen, die Doppeltüren öffnen und wieder mit Schlössern und Riegeln versperren müssen denn die Türen wurden verschlossen gefunden. Dabei war es im Reichstag stockfinster und van der Lubbe ist halb blind!

Diese Erörterung führt unser Gespräch auf das Ver halten van der Lubbes im Gerichtssaal. Mein Freund lehnt die Ansicht ab, daß van der Lubbe vergiftet oder daß er hypnotisiert sei. Er ist der Meinung und er beruft sich dabei auf ärztliche Urteile, die seine persön lichen Beobachtungen ergänzen, daß es sich um einen Fall von Schizophrenie  ( Bewußtseinsspaltung), einer durchaus nicht seltenen Geisteskrankheit, handle, bei der es auch ,, lichte Momente" gibt. Van der Lubbe ist also ein ,, Halbbummer", der manches versteht und das meiſte, soweit seine Geisteskräfte reichen, aufrichtig, ja mit einer gewissen starrsinnigen Ueberzeugung beantwortet. Er glaubt, was er sagt. Zum Beispiel glaubt er, daß er den Reichstag   allein angezündet hat und ist stolz darauf.

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Aber er hat es doch, wie wir eben festgestellt haben, nicht allein getan?

Gewiß nicht. Nach dem Zeitablauf, der Dertlichkeit und nach dem Gutachten der Brandsachverständigen ist das absolutunmöglich. Das ist eben das Rätselhafte an

der Sache.

Und wie erklärt man sichs?

Oh, es gibt verschiedene van- der- Lubbe- Theorien. Die Hypnosetheorie haben wir schon erwähnt und fallen­gelassen. Es gibt andre, phantastischere und glaub. würdigere. Vor allem darf man nicht vergessen, daß van der Lubbe, der im brennenden Reichstag verhaftet wurde, gar nicht weiß, was seither in der Deffentlichkeit vor­gegangen ist. Er er hat keine

Das große Presse- Schlachtfeld

Bischöfe im Verzweiflungskampf für die katholischen   Zeitungen

In allen deutschen   Gegenden tobt der Konkurrenzfampf

zwischen der nationalsozialistischen Presse und dem, was von

anderen Zeitungen noch übrig geblieben ist. Mit der größten Rücksichtslosigkeit wird die braune Macht eingesetzt, um den Naziblättern Abonnenten und Inserenten zu sichern und den anderen die materielle Existenzgrundlage zu nehmen. Hin und wieder hört man, daß von einer zentralen Stelle aus den bürgerlichen Verlegern Selbständigkeit und Lebensmög= lichkeit zugesagt wird. Die unteren Instanzen aber fümmern sich nicht darum. Ueberall Itest man Aufrufe und Gegenaufrufe, die den Niedergang des deut­ schen   Pressewesens mißtönig begleiten.

Der Verlag der Pirmasenser 3eitung" wendet sich am 2. Dezember mit einem Verzweiflungsaufruf an seine Leser. Falsche Behauptungen, daß die Bevölkerung verpflichtet sei, die betreffende Zeitung zu bestellen und daß die Pirmasenser Zeitung am 1. Januar 1984 ihr Erscheinen einstellen müßte, fämen ihr täglich zu Ohren. Von amtlicher Stelle wird überall auf die Beamten ein Druck ausgeübt, die zuständige Nazizeitung zu abonnieren. Auch alle Amts­stellen müssen sie nach einer Verfügung des Reichsinnen­ministers Dr. Frick neben dem offiziellen Völkischen Beob­achter" halten. Wehe dem Kaufmann und dem Kleinhändler, der das örtliche Naziblatt nicht bezieht! Weigert er sich, den entsprechenden Aufforderungen Folge zu leisten, so ist er verdächtigt und wird geächtet, was immer mit Androhung wirtschaftlicher Nachteile verbunden ist.

Am schlimmsten tobt der Pressekampf in katholischen Gegenden. Hier stehen die Aufforderungen der national­sozialistischen Gauleiter in unverändertem Gegensatz zu den Aufrufen der Bischöfe, daß die Katholiken katholische Zeitungen lesen sollen. Der Gauleiter Wagner des Gaues Westfalen- Süd wagt diese Sprache:

" Mit plumper Dreistigfeit unternehmen es in der letzten Zeit gewisse Elemente, die schwer erfämpfte Einheit zu zerfetzen, Man scheut sich nicht, politische Ten= denzen in die Kirche hineinzutragen; mit Aufrufen wie Ratholifen, left fatholische Zeitungen" Proteftanten,

Der Nationalsozialismus wird jetzt von der unparteiischen neutralen Presse als Geschäft betrieben."

Man kann nicht leugnen, daß darin viel Berechtigung liegt. Nur finden wir bei geauer Beobachtung der national­sozialistischen Presse, daß sie die Geschäftemacheret haarscharf den anderen abgegudt hat und daß sie sich heute mit ihren Anzeigenplantagen fommersiell­fapitalistisch außerordentlich behaglich fühlt.

Immer schärfer und immer deutlicher wer den zur gleichen Zeit die Mahnungen der Bischöfe. Zum Erzbischof von Köln   hat sich jetzt der Trierer   Bischof Dr. Bornewasser gesellt, der auch für das Saargebiet zuständig ist. Bornewassers Mahnruf wendet sich mit den schärfsten Worten gegen die national sozialistischen Werbemethoden und ruft dann die Katholiken auf: Left fatholische Zeitungen! Ich rufe das Euch zu vollen Bewußtsein meiner heiligen Bischofspflicht und in tiefster Sorge um die Ver­tiefung des fatholischen Glaubenslebens:

i mt

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Ob ich nun ein Volksverräter", ein Bolks: verderber", ein Verräter" an der deutschen Eins heit" bin darüber mögen meine gerecht gesinnten Diös aefanen urteilen, die mein Leben und Wirken seit balb zwölf Jahren fennen. Es gibt eine fatholische Bresse- auch wenn sie den Titel katholische Zeitung" nicht mehr tragen darf. Nicht der Titel macht die Zeitung fatholisch, sondern der Geist, der sie beseelt."

Nach diesem Geist fragen die nationalsozialistischen Gau leiter und Amtswalter wenig. Eine scharfe antikatholische Tendenz bricht immer deutlicher durch, für die dieser Presse­kampf nur Kulisse ist. Irgendeine Lösung dieses Streits ist nicht sichtbar, zumal er vom katholischen  " und vom ,, nationalsozialistischen" Kapital, das in Presseunterneh­mungen investiert ist, geschürt wird. Dort freilich stehen nur die ermattenden Worte der Priester, hier die hand­greiflichen Mächte des Terrors als. Helfer zur Seite.

left protestantische Zeitungen" oder Bürger, left euer Katholisches Kirchenblatt

Heimatblatt", versuchen sie den Urgeist der 3wietracht zu schüren und Profite einzus heimien..." Wer also auf obige Art und Weise kon feffionelle oder sonst irgendwelche Gegensätze und Spal: tungen in die durch Adolf Hitler   am 12. November her: gestellte Bolts- und Rotgemeinschaft der Deutschen   trägt, ist ein Bolt& verderber und wird als solcher behan: delt. Die Bevölkerung ist verpflichtet, diese Dunkel: männer namhaft zu machen, damit fie aur Verantwortung gezogen werden können." Mit anderen Worten: Schußhaft und Konzentrations­lager drohen denjenigen, die es in Westfalen   wagen, den Geboten der Bischöfe zu folgen und für die katholische Presse zu werben! Fast noch deutlicher als Herr Wagner ist Gau­betriebszellenobmann Stein, M. d. R. In seinem Aufruf heißt es:

Mögen jene unparteiischen neutralen Blätter sich nationalsozialistischer gebärben, als unsere amtliche Zei tung, mögen fie es tun, wir lachen darüber, weil wir wissen, daß sie immer die Fahne nach dem Wind gedreht haben.

gegen Schirach

Das Katholische Kirchenblatt für das Bis­tum Berlin" sebt seinen unerschrockenen Kampf gegen die aus dem Nationalsozialismus tommenden antikatho lischen Tendenzen fort. Neuerlich wendet sich das Blatt gegen den Jugendführer Baldur v. Schirach, der auf der letzten Tagung der Hitlerjugend   sagte: Wir Hitler  jungen fennen teine trennenden Konfessionen, wir sind uns auch einig im Glauben." Mit diesen Worten erneuere Baldur v. Schirach das bereits in Frankfurt   geprägte Ein­heitsbekenntnis der Hitlerjugend  , das durch die Worte aus­gesprochen wird: Wir verbinden Gott   und Deutschland   zum Begriff des Heiligsten. Die Schranken der Konfessionen werden mit uns fallen." Die fatholische Kirche, die katholischen   Eltern und die katholische Jugend sollen, führt das Kirchenblatt aus, gestützt auf ibr Pflichtgefühl, einen deutschen   Einheitsglauben, der eine Vernichtung der Konfessionen bedeutet, mit aller& lar­heit und Entschiedenheit ablehnen.

Ahnung von den politiſchen Zuſammenhängen. Er hennt Dessauers Diffamierung

höchstens die Leute, die ihn zur Brandstiftung ermuntert

haben: et hält diefe Leute wahrscheinlich

für Kommunisten und es waren Nazi. Keinen einzigen dieser Leute hat man im Gerichtssaal gesehen. Die Lochspitzel der Nazi hätten ihn also.. Jawohl. Ist Ihnen nicht aufgefallen, daß sich aus der Rekonstruktion des Weges van der Lubbes im Reichstag und dem Gutachten der Brandsachverständigen zwei verschiedene Arten von Brandherden er geben? Die einen, die van der Lubbe mit seinen Kohlen­anzündern gelegt haben dürfte: das waren armselige Feuerchen, ähnlich jenen, die er in andern Gebäuden ge­legt hat, die leicht gelöscht werden konnten. Das andre war der Riesenbrand im Plenarsaal, mit einer chemischen Flüssigkeit erzeugt, von dem der Sachverständige aus­drücklich sagte, daß van der Lubbe nichts mit ihm zu tun hatte. Nur er meint, daß es sein Feuer war. In Wirk­lichkeit haben die Brandstifter, die durch den unter­irdischen Gang kamen und überall dort leicht Zutritt hatten, wohin van der Lubbe in der kurzen Zeit unmög lich gekommen sein kann, gewartet, bis sie wußten, er sei im Gebäude. Und dann.

Also zweierlei Brandstiftungen?

Ich sagte Ihnen ja: das ist eine von den Theorien unh nicht die unwahrscheinlichste...

Wir hatten gerade den unterirdischen Gang erwähnt, der von Görings Palais in das Reichstags: gebäude führt, und durch den die Brandstifter gekommen sein müssen.

Einer jener Zwischenfälle, erzählte mein Freund, die ben Gerichtshof außer Konzept brachten und die viel zu menig bekannt geworden sind, war, als der Nachtportier des Göringschen Palais, Adermann, angab, er habe schon vorher auf dem Gang mehrmals zur Nacht­zeit Schritte gehört. Er hat daraufhin an den Türen Bindfaden angebracht: am nächsten Morgen waren sie zerrissen die heimlichen nächtlichen Besuche im Gang waren erwiesen. Er hat dies seinen Vorgesetzten gemeldet; geschehen ist nichts..

Das alles hat der Mann in offener Verhandlung ange­geben!

Wir sprechen von den andern Angeklagten. Torgler  , sagt mein Gewährsmann, ist still und nüch tern wie ein deutscher   Bankbeamter. Dimitroff   da gegen wirkt wie nun wie ein aus Sibirien   entflohener Bombenrevolutionär der Vorkriegszeit. Ein unbändiges Temperament. Er beherrscht den Saal. Sein Drauf gängertum bringt ihn sogar manchmal um eine Chance, die er bei ruhiger Ueberlegung beffer hätte ausnüßen können. Er bringt die Richter zum Rasen aber er imponiert jedem, der ihn hört. Alle andern Angeklagten verblaffen gegen ihn; man darf freilich nicht vergessen, daß auch Torgler   gleich verhaftet worden ist und daher nicht

Furcht des Verteidigers vor nationalsozialistischem Terror

Jeder weitere Tag des Volksvereinsprozesses beweist, daß die Verhandlungen lediglich der Diffamierung des führenden Katholiken und früheren Zentrumsabgeordneten Prof. Dr. Deifauer gelten sollen. Der finanzielle Untergrund der Anklage ist ganz verlassen worden. Es geht nur noch um die Frage der politischen Gesinnung und Haltung Dessauers, die als landesverräterisch nachgewiesen werden soll. Infolge= deisen hat der Frankfurter   Verteidiger Professor Dessauers, Dr. Everhard sein Mandat niedergelegt. Er habe, so sagte er nicht voraussehen können, daß der Prozeß sich so politisch entwickeln werde. Daraus geht hervor, daß Dr. Everhard ein früherer Zentrumsmann, sich fürchtet, die Ver­teidigung seines so großen politischen Belastungen ausgesez­ten Klienten weiter zu behalten. Er fürchtet um seine Eri­stenz.

Der Staatsanwalt ist auf den komischen Einfall gekommen, die Kriegsschuldfrage vor einem deutschen   Amts­gericht klären zu wollen. Er hat Herrn Krupp von Bohlen und Halbach als Zeugen dafür laden lassen, daß die Firma Krupp vor Kriegsausbruch nicht besonders auf Kriegslieferungen eingestellt war. Krupp von Bohlen und Halbach hat das beschworen und außerdem zeugeneidlich eingehende Aussagen über die mangelhafte Rüstung Deutsch­ lands   an Sprengstoff gemacht. Die Verhandlung wandte sich dann eingehend dem Buche zu, das der frühere Krupp­Direktor Dr. Mühlon während des Krieges gegen die deutsche Kriegspolitik herausgegeben hat. Die Anklage be= hauptet, daß Professor Dessauer die Ueberzeugung Mühlons geteilt und vertreten habe. Dessauer selbst bestreitet das und erklärt, daß er im Gegenteil Dr. Mühlon wegen dieses Buches Vorhaltungen gemacht habe.

Im Zusammenhang damit kommt es zu einem außer­ordentlich scharfen Zusammenstoß zwischen dem Staatsanwalt und dem Angeklagten. Der Staatsanwalt erklärt: Die Anklage streitet Ihnen eine patriotische Ge= sinnung ab. Wir haben guten Grund zu der Annahme,

weiß, was seither draußen geschehen ist, nichts weiß,

als was in der Anklage steht. Dort steht, bie

Kommunisten hätten den Reichstag   angezündet. Dagegen

wehrt er sich. Dimitroff   iſt ſpäter verhaftet worden; ber

weiß schon mehr... Aber er ist auf jeden Fall ein fabel= hafter Kerl

Und das Schicksal, das ihnen allen droht?

Mein Gewährsmann zucht die Achseln. Er halte es für ausgeschlossen, daß selbst dieses Gericht Torgler   und die Bulgaren   wegen des Brandes verurteilt, mit dem sie so offenkundig gar nichts zu tun haben. Deshalb hat man sich ja im letzten Teil des Prozesses so angestrengt bemüht, die kommunistische Verschwörung" zu beweisen. Man wird sie wahrscheinlich wegen och verrates ver­urteilen und sie in ein Zuchthaus verschwinden lassen oder in ein Konzentrationslager...

Armes Deutschland  , in dem das Zuchthaus fast noch die bessere Aussicht ist!

daß Sie bei Ihren Reisen nach der Schweiz   einer der Vers trauten und Hintermänner Mühlons gewesen sind. Mühlons Gesinnung war auch die Ibre."

Professor Dessauer ruft erregt aus: Das ist nicht wahr! Ich bin nur einmal bei Mühlon gewesen und habe ihm damals Vorhaltungen gemacht."

Staatsanwalt:" Daß Sie das Buch Verheerung Europas  " nicht gelesen hätten, fönnen Sie doch keinem Men­schen weismachen. Die Anklage ist davon überzeugt, daß Sie des öfteren bei Mühlon in der Schweiz   waren und daß Sie mit ihm über das Buch gesprochen haben."

Der Vorsitzende erinnert bei diesem Punkt daran,

daß die Verhandlungen bereits ergeben hätten, daß Dessauer von dem Pazifisten Förster abgerückt sei und daß er sich in einem ausführlichen Schreiben auch scharf gegen den Separatismus gewandt habe.

Darauf erwidert der Staatsanwalt, Dessauer habe lediglich für seinen Staat, für den Staat von Weimar  gefämpft, und er habe sich auch deswegen dagegen gewandt, daß er von diefem feinem Staat durch die separatistischen Umtriebe ein Stüd abgetrennt werde. Von Förster sei er ab­gerückt, weil dieser vaterlandsfeindliche Mensch für jeden Deutschen   unmöglich geworden war. Wenn Dessauer wirk lich an dem Krieg hätte teilnehmen wollen, so hätte er als einfacher Soldat bei der Armee eintreten tönnen, und nicht als Führer eines Röntgentrupps wie er beantragt hatte.

Dessauer erwidert sehr bestimmt, daß alle seine Hand­lungen und Schriften von der Anklage nur in belastendem Sinne ausgelegt würden. Dagegen set er wehrlos. Daß er zweimal sich in Menschen geirrt habe, nämlich in Dr. Hohn( Direktor des Volksvereins) und Mühlon, gebe er zu, aber dies sei doch kein Verbrechen. Weder Menich noch Schriften könnten Zeugnis gegen ihn ablegen, daß er irgendwie gegen das Vaterland gehandelt habe. Hierauf wird die Verhandlung auf Dienstag vormittag vertagt.

Sechs Tote eines

furchtbaren Flugzeugunglück

Berlin  , 11. Dezember. Das planmäßige Verkehrsflugs zeng 1403 der Strecke Berlin  - Hamburg   ist heute nach­mittag bei der Landung auf dem Flughafen Fuhlsbüttel   ins folge plöklich start verfchlechterter Sichtverhältnisse gegen ein Hindernis geraten und verunglückt. Dabei kamen der Flug­zeugführer Grußbach und drei Flugaäfte, der Präsident des Reichserbhofgerichts in Celle  , Staatsrat Wagemann, sowie ein amerikanisches Ehepaar Barber ums Leben. Die übrigen sechs Insassen erlitten Verlegungen. Von ihnen And awei im Krankenhaus gestorben, und zwar der Funkmaschinist Wien  und ein Fluggaft Schnarrenberger.

Am Montag abend legten die nationalsozialistischen Reichs: tagsabgeordneten im Plenariaa Ides Preußischen Landtags vor dem Führer den Treneid ab.